Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

Neusser1988 schrieb:Das mit der Kleidung ist ja so eine unsinnige Frage... und von darauf zu schließen, dass sie am selben Abend gestorben ist...

nicht daraus etwas 100 % zu schließen bzw auszuschließen aber ein starkes Indiz ist das schon.

Ich finde die Leichenablage übrigens auch sehr gut gewählt um zu checken, ob Frauke entdeckt wurde. Man braucht einfach nur diese Straße entlang fahren und beobachten ob die Spusi da ist mit großen Strahlern und so.

Tief im Wald wäre das schon schwieriger.

Gleichzeitig war sie aber doch recht gut versteckt...um zumindest ein paar Wochen unentdeckt zu bleiben...

Achso, der Schlüssel wurde nicht mehr erwähnt, weil Frauke die erste SMS evtl. unter freiwilliger Kontrolle geschrieben hat. Das heißt, man hat dort noch gescherzt und einfach nur "Blödsinn" gemacht. So unter dem Motto: was geht uns an, was Chris macht.... wir sind zusammen... oder so!

ja, wenn das was die Polizei vermutet, wahr ist, dann muss Frauke in den späteren Täter verschossen gewesen sein. Ich meine insbesondere die freiwillige SMS um 0.49Uhr

Sie fährt lieber mit dem "komischen Typen" :D Richtung Nieheim und Chissi wartet und wartet und kann nicht einfach schlafen wegen der Schlüsselgeschichte.

Ein doch recht freches Verhalten der sozial eingestellten Frauke.

@nephilimfield

nephilimfield schrieb:Meine Meinung zum "Christos": Genau das sollte unterstreichen, dass es sich um die echte Frauke handelte, ein Authentizitätsnachweis sozusagen.

Verstehe ich nicht ganz.

Für mich wäre sein Spitzname eher ein "Insider", aber nicht sein richtiger Name.

Eine FF will doch Normalität suggerieren, zumindest was ihre Person betrifft. Da hielte ich es eher für kontraproduktiv, wenn sie C. anders anspräche als normal.
Zumal ihn das ja auch verwirrt hatte...

@Siegessicher

Siegessicher schrieb:Sie fährt lieber mit dem "komischen Typen" :D Richtung Nieheim und Chissi wartet und wartet und kann nicht einfach schlafen wegen der Schlüsselgeschichte.

Ein doch recht freches Verhalten der sozial eingestellten Frauke.

Vll wird das einfach zu ernst gesehen. Auch wenn man als zuverlässig gilt, heißt das nicht, dass man IMMER alles richtig macht, IMMER auf alle Rücksicht nimmt, NIE einen Fehler macht.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Für mich wäre sein Spitzname eher ein "Insider", aber nicht sein richtiger Name.

Christos ist Chris' voller Name.

@Ocelot

Ocelot schrieb:Christos ist Chris' voller Name.

Ich weiss. Aber es war Fraukeuntypisch, ihn so zu nennen. Darauf wollte ich hinaus, Otze. :)

Ocelot schrieb:Vll wird das einfach zu ernst gesehen. Auch wenn man als zuverlässig gilt, heißt das nicht, dass man IMMER alles richtig macht, IMMER auf alle Rücksicht nimmt, NIE einen Fehler macht.

Am Anfang dachte ich genauso, aber wenn ich mich so an meine Jugend zurückerinnere...

(Schade, dass es keinen "Alte Frau-Smiley" gibt. :troll: )

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Ich weiss. Aber es war Fraukeuntypisch, ihn so zu nennen. Darauf wollte ich hinaus, Otze. :)

Hm, ich sollte erst klugscheißen, wenn ich einen Beitrag richtig gelesen habe :D

@Kältezeit

Meine Überlegung war, dass er nur von Frauke hin und wieder bei seinem vollen Namen genannt wurde (wenn sie sauer war, hieß es hier mal). D. h., "Christos" war zwar ungewöhnlich, wies aber trotzdem auf Frauke hin. Ich kann mich aber auch täuschen; es ist ein Detail, dem ich bislang keine große Bedeutung beigemessen habe.

In meiner Vorstellung will die Anruferin übrigens keine Normalität suggerieren, zumindest keine friktionsfreie Situation.

Ich lese gucke mir noch mal XY an. Sagte Chris dort nicht sinngemäß: wir (Chris und Frauke) haben ein recht lockeres Verhältnis und sind uns keiner Rechenschaft schuldig?

Wenn Zuverlässigkeit heißt, immer und überall immer nur an seine Mitmenschen zu denken, dann wäre die Menschheit gerettet.

Ich galt immer oder gelte immer noch als zuverlässig. Da ich aber immer auch spontan und interessiert an meiner weiteren Umwelt - als nur meinem Sofa- war oder bin, finde ich die späte Mitteilung von Frauke an Chris nicht ungewöhnlich. Er anscheinend auch nicht!

Ist Zuverlässigkeit nicht mit Spontanität so in Einklang zu bringen, das man beides nicht voneinander trennen muss?

Aber egal, ich bin ja eh unverschämt, weil ich glaube der Töter von Frauke hat einen "Dachschaden".

Wenn hier manche User annehmen, das die FFT so plausibel ist und es mit Fakten unterlegen können, dann sollte man sich an die Polizei wenden. Hier immer wieder ein Fass mit der Theorie aufzumachen, hindert aber ja nur andere Gedankengänge. Darum ja meine Einwände: Was soll das?!

@Anniroc
Soviel zu "finde ich die späte SMS an Chris nicht ungewöhnlich, er anscheinend auch nicht."

Die Nacht zum 21. Juni 2006 wird der 24-Jährige nicht vergessen. "Bis 3 Uhr habe ich vorm Fernseher gesessen und gewartet. Ich habe mich tierisch geärgert, dass sie nicht kam", erzählt er.


Er wird bis 0:49 Uhr sicherlich super drauf gewesen sein ;-)

@Anniroc
Hier immer wieder ein Fass mit der Theorie aufzumachen, hindert aber ja nur andere Gedankengänge


Inwiefern hindert eine sachliche Diskussion andere Gedankengänge?
Also meine eigenen Gedankengänge werden durch Andersdenkende nie gestört...ich freue mich wenn andere Menschen denken.
Deshalb ist mir Dein Problem fremd - Gedankenklau? ;-)

Selbst die Kollegin, die bis 0:49 Ihr mit ihr im Pub war und Frauke ebenfalls einschließlich ihrer zuverlässigen Charaktereigenschaften aber auch als im Leben stehende nichts auslassende junge Frau kannte, hätte die SMS um 0:49 Uhr an Chris komisch gefunden.
Weil sie um diese Uhrzeit in dieser Konstellation komisch WAR!

Siegessicher schrieb:nicht daraus etwas 100 % zu schließen bzw auszuschließen aber ein starkes Indiz ist das schon.

Ich finde die Leichenablage übrigens auch sehr gut gewählt um zu checken, ob Frauke entdeckt wurde. Man braucht einfach nur diese Straße entlang fahren und beobachten ob die Spusi da ist mit großen Strahlern und so.

Tief im Wald wäre das schon schwieriger.

Gleichzeitig war sie aber doch recht gut versteckt...um zumindest ein paar Wochen unentdeckt zu bleiben...

Bezüglich der Kleidung... für mich absolut garnicht ein starkes Indiz.

In keinster Weise... fiel plausibler für mich ist die Erklärung, dass der Täter sich einen Dreck darum geschert hat, ob sie saubere Klamotten trug oder nicht.... bin ich denn der Einzige, der so denkt?

@Neusser1988
Warum glaubst Du hat der Täter sie die Telefonate und Sms tätigen lassen, wenn er sich einen Dreck scherte.
Was war da sein Benefit?

Tibetdog schrieb:Warum glaubst Du hat der Täter sie die Telefonate und Sms tätigen lassen, wenn er sich einen Dreck scherte.
Was war da sein Benefit?

Er scherte sich natürlich um seine eigene Freiheit bzw was er sonst noch zu verlieren hatte?

Daher die Telefonate, wo ganz klar und immer wieder darauf hingewiesen wurde, das man in Paderborn ist... ganz einfach um die Situation zu beruhigen... was ihm ja auch teilweise gelungen ist....
aber um Fraukes Wohlbefinden muss er sich jawohl nicht geschert haben... hat er mMn auch nicht, nicht nur wegen der Kleidung, sondern auch wegen dem Ausgang den die Sache nun schlussendlich leider genommen hat

@Neusser1988
Also glaubst du an einen Zufallstäter?
Ein Täter, der in irgendeiner Weise eine "Beziehung" zu Frauke hatte, hätte sich sicherlich nicht so verhalten wie du schilderst.
Und wenn ein Unbekannter warum dann die Kontaktaufnahmen ausgerechnet zu Chris und warum überhaupt?

@Tibetdog
Glauben tue ich an nichts, ich bin nicht so arrogant, das ich mir einbilde, bei meinem Wissensstand irgendeine Theorie verteidigen zu können...

Was ich mir vorstellen kann und was mir am plausibelsten vorkommt ist, dass sie auf dem Weg nach Hause von irgend einem kranken Menschen aufgehalten wurde, ob Zufallstäter oder auf irgend eine Art und Weise bekannt (nicht näher bzw involviert im Freundes oder Familienkreis) der sie dann entführt hat... was auch immer mit ihr eine Woche angestellt hat und sie dann umgebracht hat...

Die Telefonate ließ er Frauke führen, damit sich die Lage entspannt und die Polizei nicht aktiv wird...
Jetzt kann man wieder sagen, total irrational, die Gefahr ist extrem hoch, das Frauke irgendetwas preisgibt, was zu Problemen führt... aber nochmal... ich denke man kann bei einem Täter der einen anderen Menschen entführt und misshandelt nicht davon ausgehen, das er rational denkt... die ganze Tat an sich ist so irrational... das einzelne Komponenten nicht rational sein müssen...

Ich mein denkt doch mal drüber nach, jeder vernünftige Mensch verhindert Straftaten in diesem Rahmen, weil er weiss, das wenn er erwischt wird, er sehr viel verlieren wird...

Ich denke Christos wurde gewählt, weil er schon der Kontakt bei der ersten SMS war... weil der Täter vielleicht starke Emotion fürchtete bei Gesprächen zu Mutter oder Vater... wobei sie ja mit dem Bruder auch kurz reden konnte...

Und einen Grund das ganze nicht eskalieren zu lassen, wenn sie dann telefonieren durfte sind für mich ganz einfach Drohungen gegen Eltern oder Christos... ich denke das nimmt man dann auch ernst, wenn man seit Tagen von einer Person festgehalten wurde...

Aber selbst dieses brökelte ja schließlich beim letzten Gespräch, wenn man das Ja, nein nein bedenkt....

Soll jetzt keine Theorie sein, aber so erschließt sich der Sachverhalt für mich!!! am schlüssigsten, bei den Infos, die ich bisher habe... (ich beschäftige mich mit diesem Fall schon lange... man muss sich aber immer bewusst sein, das die Polizei sicher viel mehr weiss, als jeder User hier... (so soll es auch sein))

bzw gibt es vielleicht einen User, der mehr weiss als wir alle zusammen...

@Neusser1988

Neusser1988 schrieb: ich denke man kann bei einem Täter der einen anderen Menschen entführt und misshandelt nicht davon ausgehen, das er rational denkt...

Genau das ist es!

Ich verweise nur wieder auf den Mann, der sein Opfer kilometerweit durch ein Dorf kutschierte... in einer Schubkarre. Wo ist da die Rationalität?

Oder Hoffmann, der seine Opfer kilometerweit durch Dtl. fuhr.

Auch die Gefahr, von Polizei während der Fahrten aufgegriffen zu werden, ist verschwindend gering, sofern man sich den Verkehrsregeln entsprechend fortbewegt.

Die Gefahr jedoch, dass ein Fake erkannt wird, von Menschen, die Frauke sehr gut kannten, ist unermesslich hoch.

Neusser1988 schrieb:Ich denke Christos wurde gewählt, weil er schon der Kontakt bei der ersten SMS war... weil der Täter vielleicht starke Emotion fürchtete bei Gesprächen zu Mutter oder Vater...

Genau das denke ich auch. Und auch, weil eine Kontaktaufnahme zu den Eltern, eine gewisse Brisanz ihrer Lage gezeigt hätte... Sie musste sich nämlich nicht bei den Eltern an- oder abmelden, ihr Lebensmittelpunkt lag in Paderborn. Dem Einzigen, dem sie Rechenschaft schuldig war - wenn überhaupt - war C.

Neusser1988 schrieb:Und einen Grund das ganze nicht eskalieren zu lassen, wenn sie dann telefonieren durfte sind für mich ganz einfach Drohungen gegen Eltern oder Christos... ich denke das nimmt man dann auch ernst, wenn man seit Tagen von einer Person festgehalten wurde...

Hier reichen schon Drohungen gegen einen selbst. Selbst in einer noch so ausweglosen Situation, besitzt man meistens noch ein Fünkchen Überlebenswillen. Und da macht man - verdammt nochmal - was der Täter sagt.

Rational handelt wohl kaum ein Opfer in solch einer Extremsituation, manche entwickeln sogar das Stockholmsyndrom, bei dem sie sich - in gewisser Weise - mit dem Täter verbünden und so mit ihnen kooperieren. Hier muss also letztlich nicht einmal ein Zwang hinter den Telefonaten gestanden haben. Vielleicht waren die Telefonate ja auch ein Zugeständnis des Täters an Frauke, was sie (zunächst) glauben ließ, eine gewisse Kontrolle zu besitzen.

@Neusser1988 @Kältezeit
Ich verstehe die Verwendung der Begriffe Arroganz und Rationalität nicht ganz in den Zusammenhang.
Was hat es mit Arroganz zu tun, ein Szenario zu erarbeiten?
Dass man die Verhaltensweisen eines Straftäters deutet und deuten kann erfordert kein rationales Denken von Diesem.
Menschliches Verhalten auch von Straftätern ist sehr gut untersucht, weshalb das Profiling sich ausschließlich wissenschaftlicher Techniken bedient. Rationalität ist dafür vom Täter nicht gefordert. Im Gegenteil- man beschäftigt sich ja explizit mit pathologischen also ungewöhnlichen Verhaltensweisen.

Zugeständnisse dieser Art halte ich von einem Zufallstäter für mich für nicht erklärbar, vor Allem von einem Täter, der sich "einen Dreck darum scherte" was Frauke beispielsweise für Kleidung trug die gesamte Woche über.