(...und noch eine alte Baustelle / Taufe )
@Optimist Optimist schrieb:
Die Bibel sagt, dass man sich durch die Taufe zu Jesus bekennt und dadurch gerettet wird.
Man wird offenbar nicht durch die Taufe gerettet – sondern durch das was die Taufe versinnbildlicht
( es werden genügen Menschen trotz Taufe keine Rettung erfahren, und auch ohne Taufe eine Berücksichtigung finden – allein das setzt den Absolutismus Deiner obigen Rettungsformel außer Kraft )
Grundsätzlich: Natürlich ist die Taufe eine wichtiger Faktor – mir wäre auch keine christliche Richtung bekannt, die die Taufe ausspart – nur ist sie offenbar kein “Rettungsschein“ - auf dem man sich in einer besonders genauen formalen Konzentration reduzieren könnte.
Die Taufe, obwohl wichtige Zeremonie für die persönliche Entscheidung für Gott, zählt wohl eher wie das Beten und Bibellesen nicht zu den Früchten bzw. Indikator an denen “richtige Christen/Gemeinden “ erkannt werden sollen/ könnten - der formale Prozess einer Taufe ist ja wohl auch keine große Glaubensleistung – aber es wäre sicher im höchsten Maße irritierend, wenn eine Gemeinde, dem gar keine Bedeutung schenkt.
Sideshow-Bob schrieb:
Es bleibt aber grundsätzlich zu berücksichtige, das die meisten Menschen in der Menschheitsgeschichte gar nicht getauft sind/wurden ( angefangen mit Abel)
Optimist schrieb:
Da galt doch auch noch der alte Bund, bzw. war die Taufe noch nicht eingeführt worden.
Welcher alte Bund galt bei Abel? - Für das Gesamtverständnis bleibt es ein elementares Problem, wenn man über die Hälfte der Bibel “wegstreicht“ – und nur den Fokus der persönlichen Epoche und Gemeinde sieht – es ist eine Menschheit – ein Gott – ein Südenfall – ein göttliche Rechtsordung – und ein Opfer Jesu, das für alle Menschen und Zeiten ausgelegt ist.
Natürlich gibt es durch die verschieden Epochen und geistigen Prozesse, aber auch persönlichen Umstände unterschiedliche Ansprüche und Anwendungen – doch es geht immer um die gleiche Sache, die sich nur unterschiedlich ausdrückt – Genau genommen, gibt es quer durch die Menschheitsgeschichte 6 Bündnisse zwischen Gott und den Menschen, durch die immer wieder deutlich wird, das Menschheit Rettung erfahren können – und Jesus das zentrale Mittel ist.
( auch in den letzten 2000 Jahren ist eine großer Teil der Menschheit bedingt nicht getauft wurden – und das gilt auch immer noch für viele Millionen Menschen, die außerhalb der Gewohnheit und dem Verständnis dieser Taufe leben – trotzdem wird das Rettungsopfer für diese Menschen potenziell zur Verfügung stehen)
Die Taufe ist heute die formale Zeremonie – um eine Endscheidung bzw. ein Leben für Gott zum Ausdruck zu bringen – sobald man das weiss, wird man oder eine Gemeinde diese Form auch wahren – aber sie ist, wie ein Ehering, keine Garantie dafür, ob eine Ehe auch funktioniert – sondern sie ist wie der Ehering, ein öffentliches Zeichen, das solch ein Versprechen vor Gott existiert – ob diese in der richtigen Gesinnung abgegeben wurde, oder eingehalten wird, ist doch die wesentliche Bedeutung, die sich später im christlichen Alltag widerfindet.
...und deshalb wird die Taufe auch nicht unter den "Glaubenswerken die Retten" aufgezählt:
14Meine Brüder und Schwestern, was hat es für einen Wert, wenn jemand behauptet: »Ich vertraue auf Gott, ich habe Glauben*!«, aber er hat keine guten Taten vorzuweisen? Kann der bloße Glaube ihn retten?
15Nehmt einmal an, bei euch gibt es einen Bruder oder eine Schwester, die nichts anzuziehen haben und hungern müssen.
16Was nützt es ihnen, wenn dann jemand von euch zu ihnen sagt: »Ich wünsche euch das Beste; ich hoffe, dass ihr euch warm anziehen und satt essen könnt!« –, aber er gibt ihnen nicht, was sie zum Leben brauchen?
17Genauso ist es auch mit dem Glauben: Wenn er allein bleibt und aus ihm keine Taten hervorgehen, ist er tot.
18Aber vielleicht wendet jemand ein: »Hast du überhaupt Glauben?« Darauf antworte ich: Ich habe die Taten! Zeig mir doch einmal deinen Glauben, wenn du mir nicht die entsprechenden Taten zeigen kannst! Aber ich will dir meinen Glauben aus meinen Taten beweisen.
19Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Gut! Das glauben die bösen Geister* auch – und zittern vor Angst.
20Du gedankenloser Mensch! Willst du nicht einsehen, dass ein Glaube, der nicht zu Taten führt, nutzlos ist?
21Wurde nicht unser Ahnvater Abraham* aufgrund seines Tuns von Gott als gerecht* anerkannt – nämlich weil er seinen Sohn Isaak als Opfer auf den Altar legte?
22Du siehst also: Sein Glaube und seine Taten wirkten zusammen; sein Glaube wurde durch sein Tun vollkommen.
23Auf diese Weise bestätigte sich das Wort in den Heiligen Schriften*: »Abraham glaubte Gott, und dies rechnete Gott ihm als Gerechtigkeit* an.« Er wird sogar Freund Gottes genannt.
zit Gen 15,6; 2Chr 20,7S
24Ihr seht also, dass ein Mensch aufgrund seiner Taten von Gott als gerecht anerkannt wird und nicht schon durch bloßen Glauben.
25War es nicht ebenso bei der Hure Rahab? Auch sie wurde doch aufgrund ihrer Taten als gerecht anerkannt – weil sie die Kundschafter bei sich aufnahm und auf einem geheimen Fluchtweg aus der Stadt entkommen ließ.
26Genauso wie der menschliche Leib ohne den Lebensgeist tot ist, so ist auch der Glaube ohne entsprechende Taten tot.
Sideshow-Bob schrieb:
Menschen sind Liebhaber formaler Etikettierungen, doch Jesus machte seiner Zeit deutlich, das Menschen, die auf dem Buchstaben des Gesetzes verharren,... .
Optimist schrieb:
Bezüglich des AT bzw. der Gebote darin sagte er, der Buchstabe tötet, der Geist macht frei.
Im AT geht es nur um Materielles, im NT dann um Geistiges. In diesem Sinne meinte er das sicher.
Das mit der Taufe steht nun nicht im AT, sondern im NT und ist ja letzten Endes eben auch was Geistiges.
Das würde ich verneinen – es ging schon immer um Geistiges – das wird auch in jeder biblischen Epoche deutlich – eine solche Trennung ist eine Verkehrung, um ggf. das AT abzuschütteln – das AT würde heute gar nicht mehr existieren, wenn es nur unbedeutendes Beiwerk wäre – selbst innerhalb vom AT gibt es verschieden Epochen, Bündnisse und Anweisungen – hätten die Menschen vor uns, die oftmals in direkter göttlicher Anweisung standen, auch so gedacht, wäre das AT auch schon mehrmals so unterteilt worden, und in der geistigen Belehrung der jeweilige Etappe auch ausgenommen wurden, aber selbst Jesus und seine Jünger haben noch aus dem AT gelehrt bzw. mit Gedanken aus dem künftigen NT verbunden – die Umstände, Vorschattungen, Entsprechungen, Weisheiten und Lebensberichte sind aufgezeichnet würden – damit wir die heutigen Anweisungen in einer göttlichen Verhältnismäßigkeit und Bedeutung verstehen können – denn an dem Prinzip hat sich eigentlich nichts geändert.
Heute sind wir natürlich nicht Teil eines Gottesstaates ( wie im alten Israel ) sondern “freie Radikale“ - die überhaupt eine Entscheidung für ein Leben für Gott selber treffen müssen – diese Endscheidung wird mit der Taufe symbolisiert – und Nebenbei gesagt, ist die Rettung ein angenehmer Nebeneffekt dieser Entscheidung, und eigentlich nicht das wesentliche Rechtswesen, was durch die Taufe zum Ausdruck kommt.
Und weil an der Taufe bestimmte Erkenntnis und bestimmte Handlungen hängen, sind das auch die Ansprüche die eine Christengemeinde qualifizieren – und weniger ob sie die richtige Temperatur vom Wasser wissen ( etc. ).
Sideshow-Bob schrieb:
...doch Jesus machte seiner Zeit deutlich, das Menschen, die auf dem Buchstaben des Gesetzes verharren,... schnell am eigentlichen vorbei pokern, nämlich die aufrichtige Liebe und Hingabe gegenüber Gott und seinem Mitmenschen, was dann folglich auch eine formale Wertschätzung ergibt - Nichts anderes möchte Gott durch die biblischen Vorgabe rund um die Taufe zum Ausdruck gebracht haben.
Optimist schrieb:
Das ist in meinen Augen Auslegungssache
( Natürlich alles ist Auslegungssache )
Das lässt sich allerdings durch eine Vielzahl an praktischen biblischen Vorfällen belegen – die göttliche Anerkennung hängt stets an der Einstellung und nicht am formalen Akt.
Gott verspricht Rettung und Rehabilitation der Menschheit – und erwartet die Anerkennung seiner Rechtsmaßstäbe und Rechtsmittel und eine dahingehende aufrichtige Bemühung – dafür standen alle Bündnisse und Gesetze, und genau das symbolisiert auch die Taufe ( die Taufe ist nun mal eine formale Vorgabe ).
Deshalb spricht die Bibel eben nicht bloss von einer Rettungs-Zeremonie SONDERN, das die alte Persönlichkeit stirbt und eine neue geboren wird – damit ist nicht die gerettete Person geweint ( denn Niemand hat in dem Stadium schon eine Garantie auf Rettung ) sondern eine Persönlichkeit die nicht mehr nach dem Gesetz der Sünde lebt, sondern ein Leben nach dem Maßstäben und Interessen Gottes – und das wird auch durch eine Vielzahl an weiteren Ausführungen in der Bibel deutlich, die weit über den Prozess der Taufe hinaus gehen.
Auch eine Anerkennung Jesu passiert nicht primär durch die Taufe ( die lediglich ein Startschuss, eine Entscheidung bzw. Vorsatz darstellt – für seine Anerkennung hatte Jesus auch wesentlich weitreichende Dinge, als die Taufe, benannt.