Es ist doch schon erstaunlich, wie weit die Sichtweisen allein schon beim Abendmahl unter christlich motivierten Menschen auseinander gehen. Ob nun ein quasi alltägliches Wahrnehmen des Abendmahls, oder gar nicht und dafür im alltäglichen Bewusstsein untergebracht, über die Sicht der Transsubstantiation (der Verwandlung von Brot & Wein in Jesu Blut & Leib), bis zum jährlichen Gedenktag oder sogar einer merkwürdigen Abstinenz der Symbole – ist die Bandbreite nach über 2000 Jahren doch recht breit gefächert.
( nach meinen rein menschlichen Verständnis, ragt dieser Tag, aus der Geschichte heraus wie kein anderer – und alle Nachfolger Christi müssten doch einen Anteil daran haben – allerdings gibt es gar keine Gruppe, wo der Gedenktag und der direkte Anteil von den Nachfolgern gegeben ist ?! )
Was religiöse Zeremonien betrifft, lässt die Bibel zumindest in alter Zeit, nicht soviel persönlichen Spielraum, abgesehen von persönlichen unabhängigen Überlegungen Gott auf eigene Art zu schätzen und ihm nah zu sein, haben die gottgegebenen Bräuche ihre festgelegte Bedeutung ( zB. alle Anweisung rund um den jüdischen Tempel usw.).
An dem Abendmahl hängt offenbar viel mehr als nur eine gesellige Brüderlichkeit, wie es auch bei den Liebesmahlen ein Gedanke war. Es war auch nicht “nur“ das “Abschiedsessen“ mit seinen Jüngern. Im Mittelpunkt steht sicher Wertschätzung und Anerkennung von Jesu Opfer für die Sünden der Menschen.
( ...hier bleibt nebenbei anzumerken das ein Großteil von Menschen Jesus, als einen “Menschen“ ( "nur" im wahrsten Sinne des Wortes "Mensch") anerkennt, der lediglich für seine Ideale gestorben ist – ähnlich wie Gandhi – ohne den göttlichen Hintergrund)
Es fallen allerdings bibliche Nuancen auf, die hier auch schon zum Teil erwähnt wurden, und über die oben erwähnten Hintergründe hinausgehen...
Hinter der Zeremonie stand auch ein Bündnis, das Jesus mit seinen Jungern schloss, das im Kontext zu einem alten Bund stand.
Markus14:24Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Lukas22:20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Unmittelbar beim/nach dem Abendmahl mit Jesus, kommt es wieder zu einen Wortstreit zwischen den Jüngern, "wer der Größte unter Ihnen sei" – dann kommt es zu folgender Aussage:
Lukas 22:29 So vermache ich euch denn die Königswürde (oder: Königsherrschaft), wie mein Vater sie mir vermacht (= bestimmt) hat:
30ihr sollt (dereinst) in meinem Reiche an meinem Tische essen und trinken und sollt auf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten (= als Herrscher zu leiten).
1.Kor 10:16 spricht auch über einen Anteil/ eine Gemeinschaft
16Der Kelch des Segens, den wir segnen: ist (= bedeutet) er nicht die Gemeinschaft mit dem Blute Christi? Das Brot, das wir brechen: ist (= bedeutet) es nicht die Gemeinschaft mit dem Leibe Christi?
17Weil es ein einziges Brot ist, sind wir trotz unserer Vielheit doch ein einziger Leib, denn wir alle teilen uns in das eine Brot (oder: haben Anteil an dem einen Brote).
18Sehet das irdische Israel an: stehen nicht die, welche die Opfer essen, in engster Gemeinschaft mit dem Opferaltar?
Diese Bedeutung vom Bündnis bzw. Gemeinschaft bleibt in der Bibel nicht bodenlos, die ersten Kapitel an die Hebräer erweisen sich hier als komplexe Fachliteratur für die rechtliche Bedeutung des Abendmahls und Jesus Tod, sowie den neuen Bund usw.....
( wo da oben oder unten ist kann ich für mich noch nicht sagen
;) - aber da steckt so einiges drin )
... allerdings wurde mir dort bewußt, das auch die Juden in einer Zeremonie an
einem Tag im Jahr der "Notwendingkeit" eines Opfers für den "Himmel" gedacht haben" und zwar in der Zeremonie als der Hohepriester jährlich das Blut im Allerheiligsten dargebracht hatte - dieser Prozess wird im Hebräerbrief Jesu Opfer in gewisser Weise gleichgestellt.
Obwohl die Israeliten damals ständig persönliche Opfer gegeben haben, (das könnte unseren alltäglichen Opfern und Gedanken für Gott entsprechen) - gab es diese jährliche besondere Zeremonie - die der Sühnetag hieß ( an dem der Hohepriester Blut einerseits für die Priesterschaft und anderseits für das Volk darbrachte). Da der religiöse Apparat aus dem alten Israel in einem ständigen Symbol für späteres, insbesondere Jesu Rolle steht - halte ich ein jährliches besonders Gedenken daher biblisch für absolut stimmig.
Und tatsächlich gibt es auch eine direkte Verbindung: denn als Jesus starb, riss der Vorhang im Tempel zum Allerheiligsten inzwei - um u.a. anzuzeigen das nun Jesus für dieses Sühnopfer steht.
Heb:9:24Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhänden hergestelltes Heiligtum eingegangen, das nur eine Nachbildung des wahren (oder: eigentlichen) Heiligtums wäre, sondern in den Himmel selbst, um jetzt uns zum Heil (persönlich) vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen
Auch wenn ich mich natürlich wieder an dem jährlichen Gedenken hochziehe, finde ich den gesamten Gedanken in der Bibel schön zusammengeführt!