@Nemon Da wären Tourengeher / Alpinisten aus dieser Zeit zu fragen, welches Übel sie bei (wahrgenommenen) Anzeichen eines Blitzschlags gewählt hätten und was genau damalige Empfehlungen waren. Links vom Dach oder rechts vom Dach...
Wie dem auch sei, es gibt Gründe, dieses Szenario für unwahrscheinlich zu halten, unter anderem wegen folgendem: Im Gegensatz zur Verschüttung wäre es hier möglich, was eben greifbar ist mitzunehmen. Kleidung, einen Rucksack, die Ersatzplane, mehr als ein Messer... alles hätte die Chancen bei unversehrtem Entkommen aus dem Zelt zumindest einige durch die Nacht zu bringen und später Rettung zu organisieren, beträchtlich erhöht.
Gründe genug - wie bei jeder Theorie. Meines Dafürhaltens gibt es jedoch bei der Verschüttungstheorie weniger Gründe, sie für unwahrscheinlich zu halten.
Meine neueste Erkenntnis bezüglich dieser Theorie war, dass es nicht so wichtig ist, ob eine Gefahr einer echten Lawine bestand, oder ob die noch Aktionsfähigen nur dachten, es bestünde diese Gefahr. Ob sie sich realisiert oder nicht, spielt keine Rolle.
Bei Lawinengefahr ist es in jedem Fall besser, den Ort des Geschehens zu verlassen - nicht unbedingt talwärts, aber Not kennt kein Gebot, nur umsetzbar oder nicht.
Ein Blitzschlag muss aber auch nur angenommen werden - das wäre ein Grund für sofortige Evakuierung talwärts. Ob sich die Gefahr dann realisiert, ist irrelevant. Neben talwärts in eine Senke gehen wäre auch in die Hocke gehen sinnvoll. In den 50ern wäre eventuell noch flach hinlegen empfohlen worden, wie vom oben genannten Professor Ende des 19. Jahrhunderts auch - dann hätte man auch im Zelt liegen bleiben können.