Der Dyatlov-Pass-Vorfall
10.01.2023 um 12:43Barabbas schrieb:Der Einschlag, ja.Damit meinte ich das Auftreffen des Schneebretts auf das Zelt. Mit Militär hat das nichts zu tun.
Barabbas schrieb:Der Einschlag, ja.Damit meinte ich das Auftreffen des Schneebretts auf das Zelt. Mit Militär hat das nichts zu tun.
Streusel schrieb:Damit meinte ich das Auftreffen des Schneebretts auf das Zelt. Mit Militär hat das nichts zu tun.Achso, Verzeihung. Ein Schneebrett wäre zweifellos ein Pferd. Das Pferd schlechthin sogar. So pferdig, dass ich absolut im Team Schneebrett wäre, wenn ich nicht so erhebliche Zweifel hätte, dass dafür auch nur annähernd ausreichend Schnee lag/fiel. Dass der Hang grundsätzlich und stark punktuell für sehr kleine Schneebretter geeignet ist, wenn er angeschnitten wird, muss ich den Physikern, die diese Studie angefertigt haben, immerhin einfach mal glauben.
Barabbas schrieb:Dass der Hang grundsätzlich und stark punktuell für sehr kleine Schneebretter geeignet ist, wenn er angeschnitten wird, muss ich den Physikern, die diese Studie angefertigt haben, immerhin einfach mal glauben.Aähhm ja ... aber, wie ich mal herausgearbeitet hatte (so jedenfalls meine Erinnerung), betreffen die "Beweise" von Puzrin & Co vor Ort eben nicht diesen Hang, sondern andere Stellen in der näheren bis weiteren Umgebung. Ich will das nicht neu formulieren. Steht alles geschrieben (Such-Stichwort z. B.: "Schweizer Studie"). Einige Leute ignorieren alle Gegenargumente zum Schnee-Ereignis jedoch beharrlich oder setzen abwegige Theorien ein, um es zu rechtfertigen.
Nemon schrieb:betreffen die "Beweise" von Puzrin & Co vor Ort eben nicht diesen Hang, sondern andere Stellen in der näheren bis weiteren Umgebung.Bewiesen wird lediglich, dass es an anderen Hängen der Gegend Schneebretter gibt, ja. Dennoch wird sich auch mit dem Osthang des Kholat auseinandergesetzt, mit dem Ergebnis, dass lokal stark begrenzte Schneebretter vorstellbar wären. Und dann ist es eben nicht so einfach und normalerweise auch nicht intelligent, die Aussage eines Experten in den Wind zu schießen, ohne selbst ausreichend Plan von der Materie zu haben. Ich hab keinerlei Plan über die Physik von Schneebrettern. Mir persönlich geht es dann so, dass ich Puzrin lese und denke, dass das schlüssig klingt. Anschließend lese ich Borzenkov und halte das ebenfalls für schlüssig. Puzrin fehlt sicherlich die Ortskenntnis. Bei Borzenkov tue ich mich schwer, die Lokalisierung des Zeltstandorts als so genau hinzunehmen, wie dieser das suggeriert - und jenes nicht doch direkt unter einer steileren Stelle stehen konnte.
Barabbas schrieb:Und dann ist es eben nicht so einfach und normalerweise auch nicht intelligent, die Aussage eines Experten in den Wind zu schießen, ohne selbst ausreichend Plan von der Materie zu haben.Diese Argumentation bezog sich doch nur auf das von Puzrin nachgereichte Material, das hier im Thread zuletzt besprochen wurde. Die grundlegende Windschießung der Puzrin-These war da längst schon erfolgt.
Barabbas schrieb:Bei Borzenkov tue ich mich schwer, die Lokalisierung des Zeltstandorts als so genau hinzunehmen, wie dieser das suggeriert - und jenes nicht doch direkt unter einer steileren Stelle stehen konnte.Ohne das jetzt im Detail aufgreifen zu wollen Die Argumentation von WAB ist dezidiert, und er legt sich nur so weit fest, wie die GPS-Genauigkeit zulässt. Die Überprüfung des Geländes, die optische Navigation und der dokumentierte damalige Zustand kommen zusammen.
Barabbas schrieb:Dennoch hast du mich glaube ich missverstanden. Ich sagte, ich wäre im Team Schneebrett als „naheliegendste Variante“, wenn es dafür zu diesem Zeitpunkt, an diesem Hang, ausreichend Schnee gegeben hätte.Ja, vielleicht. Wenn denn der Befund an Zelt und Standort das auch hergeben würde. Aber da das nicht der Fall ist, braucht man da wirklich nicht weiter zu spekulieren.
Barabbas schrieb:nd deshalb ist das Schneebrett nicht mein „Pferd“, sondern der im Szenario zweitwahrscheinlichste Verdächtige, nämlich das Wetter.Ja, Sturm mit seinen Begleiterscheinungen und höchstwahrscheinlich die fatale Verkettung von Umständen mit dem Zelt, dem psychischen Druck und einem Ausraster als Auslöser. Ab dann fehlt ja wieder jegliches Mysterium.
bergfreund schrieb:Wind, Sturm, Orkan ohne Niederschlagsbildung aufgetreten ist
bergfreund schrieb:Wenn also verneint wird, dass der dort zweifellos aufgrund der Luftdruckunterschiede entstandene Wind, Sturm, Orkan ohne Niederschlagsbildung aufgetreten ist, müssen die wissenschaftlich anerkannten Fakten für a) und b) ganz allgemein und auch im besonderen zum vermuteten Unfallzeitpunkt widerlegt werden. Das ist einfach nur eine Feststellung.Nein, sehe ich nicht so. Wer Schnee vor Ort haben will, muss ihn beweisen. Und das nicht nur mit einer Großwetterlage auf dem Papier.
bergfreund schrieb:Schneefall oder Schneetreiben am 01.02. ist auch durch die letzten Fotos der Spechte belegt, das sollte den Umstand, gern auch den Kaltlufttropfen, zusätzlich stützen.Nein, das stimmt so nicht. Ich kann aber einen Teil meiner Widerlegung hier (noch) nicht platzieren, da die detaillierte Beschreibung der Umstände noch nicht zur Veröffentlichung aufbereitet ist (und ich mir nicht sicher bin, ob die entscheidenden Stellen schon irgendwo fragmentarisch vorliegen). Aber nur so viel dazu: Diese trübe, vernebelte Sicht ist typisch für den Weg auf den Bergrücken. Das, was die alten Fotos zeigen, ist 1:1 auch bei den heutigen Expeditionen dokumentiert: Blauer Himmel, aber „Schnee-Nebel“ über dem Bergrücken.
Rainlove schrieb:ich hb mich letztens mit jemandem unterhalten der auch mit dem Thema zu tun hat und sich dafür interessiert.Damit zu tun hat? Wie das? Und wenn er sich interessiert, warum liest er dann nicht die entscheidenden Sachen?
Rainlove schrieb:Auch er fand die Yetihypothese sehr interessantWelche? Wo ist die veröffentlicht?
Rainlove schrieb:besonders wenn man die Existenz einer solchen Lebensform bedenkt und dass sie quasi durch die Zurrückdrängung in tiefere Wildness quasi einen Zorn und Wutanfall auf die Gruppe bekommen hat.Wenn es die Lebensform gibt, dann hat sie schon immer in tiefster Wildnis gelebt und wurde nicht etwa zurückgedrängt. Sonst hätte man sie ja mal in besiedelten Gebieten zu Gesicht bekommen.
Rainlove schrieb:Yetis haben örtlich verschiedene Namen, es ist also die Existenz bekannt und das sollte man untersuchen, gerade am Dyatlovpass wäre das gut um Spuren zu findenJa, die Legende gibt es vielerorts. Das war es aber auch schon. Ähm. und dir ist nicht bekannt, dass in dem Gebiet ein Volk lebt, das überall in dem Wald jagte und Zeichen hinterließ und so weiter und so fort und diese Wegweiser auch ein großes Thema bei der Gruppe waren? Und dass mindestens ein Manse an der Suche beteiligt war. Und dass nie irgendwo ein Yeti vorkommt? Keine von ihm gerissenen Tiere, keine großen Haufen, die so ein Bursche unweigerlich hinterlässt? Spuren nicht mal von einem Bär. Mit anderen Worten: Vergiss das mit dem Bergmonster ganz schnell wieder. Das war nicht mal alles.
Rainlove schrieb:Im MOment vielleicht nicht gerade da dort sehr erfrierende Temperaturen herrschen.Nee, da war außer wab & Co. fast noch niemand in dieser Jahreszeit. Aber auch im Sommer keine Spuren von Kreaturen.
Nemon schrieb:Nein, sehe ich nicht so. Wer Schnee vor Ort haben will, muss ihn beweisen. Und das nicht nur mit einer Großwetterlage auf dem Papier.Dazu habe ich zu bemerken: es wurden - jetzt führe ich Argument c) ein -
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:
Schneefall oder Schneetreiben am 01.02. ist auch durch die letzten Fotos der Spechte belegt, das sollte den Umstand, gern auch den Kaltlufttropfen, zusätzlich stützen.
microclimatic examination of the Kholat Syakhl mountain region in January-February 1959 was carried out at the Voeikov Main Geophysical Observatory in St. Petersburg. The specialists used the method of calculating weather conditions based on data from several weather stations. In our case, expert Galina Pigoltsina determined a detailed microclimatic assessment of the Dyatlov pass, relying on the readings of January-February 1959 of the nearest stations Ivdel, Burmantovo, Vizhay, as well as Taganay (a high-mountain point 600 km south of Kholat Syakhl), Polyudova Kamen (western foothills of the Urals ). The expert noted that the Dyatlov pass has been studied "in meteorological terms extremely insufficiently", and information about the area is "practically absent". That is why the conclusions are circumstantial. Here they are:Quelle: https://dyatlovpass.com/investigation-materials-2
bergfreund schrieb:c) Analysen gemacht von glaubwürdigen Experten:Das ist ein reines Autoritätsargument und trägt in der Sache nichts Überlegenes vor.
bergfreund schrieb:Letztendlich hat ein Team von Wissenschaftern dort im Artikel Schneefall am 1.02. am Dyatlovpass nachgewiesen.Nein. Nicht nachgewiesen. Es nur eine wenige belastbare These, davon mal angesehen, dass du das nur als Autoritätsargument verwendest. Das haben die ja sogar schon im zitierten Text eingeräumt. Und in deinem letzten Satz sagst du doch selbst, dass das ganz dünnes Eis ist:
bergfreund schrieb:nd die erwähnten Fotos sind dafür (Schneefall) Indizien und ich stimme Dir voll zu dass die Auffindesituation des Zeltes ein Indiz gegen ein Schneebrett ist.Das, was vor Ort vorgefunden und dokumentiert wurde, das ist der Nachweis und nicht das, was später mal spekuliert wurde.
bergfreund schrieb:Wenn WAB - er ist meines Kenntnisstandes nach Raketenwissenschaftler - als Experte für Überschall Infraschall als Ursache (für das Verlassen des Zeltes) annimt und G. Wolf - er ist meines Kenntnisstandes nach Geologe - als Experte für Topographie ebendiese als Ursache ausmacht (für den Kaltlufttropfen der die Windpeitschen auf das Zelt erzeugt) dann ist das für mich nachvollziehbar und kein Zufall weil menschlich.Das sind jetzt quasi, im Gegensatz zu deiner vorherigen Rhetorik, Anti-Autoritätsargumente. aber sie gehen an der Realität vorbei.
Der AO-Index (Arktischer Oszillations-Index) beschreibt den Luftdruckgegensatz zwischen den arktischen und mittleren Breiten. Je stärker dieser Gegensatz, desto stärker weht die Westwinddrift nordatlantische Luftmassen nach Nordeuropa und Sibirien.Quelle: https://meteo.plus/ao-index.php
bergfreund schrieb:Ich frage mich übrigens immer ob eine 1 m dicke Schneeschicht auf dem Zelt als Beweis für ein Schneebrett von Dir akzeptiert worden wäre neben den aktuellen ErkenntnissenVon mir schon. Nach so vielen Wochen, in denen es aber nicht mehr geschneit haben soll, immer noch Schnee drauf, bedeutet sehr wohl, dass da vorher mehr drauf lag.
off-peak schrieb:Nach so vielen Wochen, in denen es aber nicht mehr geschneit haben sollDas sagt doch niemand.
Nemon schrieb am 01.02.2021:off-peak schrieb:Beitrag von YpersephoneY (Seite 491)
Reste kannst Du noch auf dem Foto sehen.
In etwa so viel, wie sich auch auf dem Testzelt gesammelt hat.
Nemon schrieb:Das sagt doch niemand.Doch. Habe ich schon mal als Antwort erhalten. Kann mich nur nicht mehr erinnern, wann und von wem.
off-peak schrieb:Doch. Habe ich schon mal als Antwort erhalten. Kann mich nur nicht mehr erinnern, wann und von wem.Ach so, ja. Ich habe das gestern auch falsch verstanden. Das spielt aber auch keine Rolle. Ein bisschen was wird immer über den Berg geweht, und ein bisschen was setzt sich auch ab. Aber selbst wenn es schneit, landet fast alles weiter unten in der windgeschützteren Zone. Das ist aber doch nicht neu und ist auch keine Meinung, sondern Fakt. Mehr, als auch beim Test-Zelt zu sehen, wird es einfach nicht.