Der Dyatlov-Pass-Vorfall
04.01.2023 um 11:23Nemon schrieb:Es gab keinen Schneesturm.Möglicherweise ist genau das eine irrige Annahme. Ich weiß es ja nicht, aber mit dieser Annahme starken Schneefalls wird es schlicht weniger unklar.
Nemon schrieb:Es gab keinen Schneesturm.Möglicherweise ist genau das eine irrige Annahme. Ich weiß es ja nicht, aber mit dieser Annahme starken Schneefalls wird es schlicht weniger unklar.
deim0s schrieb:Ich weiß es ja nichtWarum liest du dir nicht alles durch, was gegen den Schneesturm spricht. Oder siehst dir die Bilder und Berichte an.
deim0s schrieb:aber mit dieser Annahme starken Schneefalls wird es schlicht weniger unklar.Die Annahme ist aber nicht haltbar. Warum dann damit herumspekulieren.
deim0s schrieb:Die aufgezeichneten Wetterdaten aus den 50ern sind für mich einer der Aspekte, die ggf. falsch sein könnten.Günter Wolf, z. B., hat das Thema genau untersucht. Mit alten und neuen Befunden. Dass es seinerzeit a) keinen Schneesturm gab (außer einem Sturm, der Triebschnee durchgeweht hat, der aber dort oben nicht liegen bleibt) und b) keine Hinweise auf eine nennenswerte Schneedecke über die jedezeit vorhandene hinaus vorlagen, ist nun mal einfach so.
deim0s schrieb:Ich sehe halt einfach keinen anderen Grund als das Wetter und seine Unbilden.Ja, ist ja richtig. Nur ohne Schnee. Wobei "Wetter" eine sehr pauschale Bezeichnung für einige Phänomene ist, die zumindest in Thesen schon etwas ausführlicher formuliert wurden. Der psychische Stress ging damit einher. Es fehlt letzten Endes nur das auslösende Moment. Das kann aber eine Kleinigkeit gewesen sein, die eine fatale und irreversible Kettenreaktion nach sich zog.
№32-33 are shot above tree level, in the open space, on a completely bare hillside, sweeps of snow, strong wind, poor lighting. Dyatlov's group is on their way to Kholat Syakhl.Quelle: https://dyatlovpass.com/camera-krivonischenko
bergfreund schrieb:Die arktische Oszillation änderte sich exakt zum Monatswechsel von "kalt und trocken" auf "warm und feucht".
Abratzo schrieb:Flucht vor dem Yeti-Untier, das macht Sinn.Scherzchen, oder?
bergfreund schrieb:auf "warm und feucht".Was ideale Bedingungen für Schneefall sind (falls so eine Wetterbeschreibunng nicht aus den Tropen stammt).
Nemon schrieb:Die einzige mir bekannte Arbeit, die sich bis in alle möglichen Details mit der damaligen Großwetterlage, aber auch den lokalen Gegebenheiten inkl. der relevanten Topografie, beschäftigt, ist die von Günter Wolf.Ich lasse mich gern korrigieren Nemon aber vom damaligen Lesen seiner sehr sehr umfangreichen Darlegung ist mir noch in Erinnerung geblieben: Er hat in seiner Herleitung nicht die arktische Oszillation im allgemeinen und daher auch nicht speziell die Änderung des Indexes zum damaligen Monatswechsel auf den Februar erwähnt obwohl diese unbestritten maßgeblichen Einfluß auf das Wetter hat. Und somit Grundlage oder zumindest Bestandteil jeder wissenschaftlichen Betrachtung sein sollte.
bergfreund schrieb:Er hat in seiner Herleitung nicht die arktische Oszillation im allgemeinenEr hat Nachforschungen zur tatsächlichen Wetterlage im Speziellen angestellt, nicht im Allgemeinen.
Nemon schrieb:Er hat Nachforschungen zur tatsächlichen Wetterlage im SpeziellenJa, so hatte ich das in Erinnerung. Zur tatsächlichen Wetterlage im Speziellen hätte die Änderung der AO , genauer der Polarität des Indexes, als Ursache der Wetteränderung mit erwähnt werden müssen. Da G. Wolf die AO nicht allgemein als Faktor zur Wettergestaltung in Sibirien aufführt kann die arktische Oszillation dann nicht bei seiner umfassenden speziellen Analyse auftauchen.
bergfreund schrieb:Da G. Wolf die AO nicht allgemein als Faktor zur Wettergestaltung in Sibirien aufführt kann die arktische Oszillation dann nicht bei seiner umfassenden speziellen Analyse auftauchen.Ich weiß es nicht mehr, ehrlich gesagt, gehe aber davon aus, dass die Oszillation, so sie im fraglichen Zeitraum stattgefunden hat, in sein Modell eingeflossen ist. Er beschreibt ja sein Modell, es lässt sich vermutlich nachlesen. Wenn auch möglicherweise nicht in der ersten, noch nicht ganz so umfassenden, Version.
Nemon schrieb:n, so sie im fraglichen Zeitraum stattgefunden hatNur noch fürs Prokoll: Sie findet jeden Tag statt, einfach weil sie vorhanden ist, kann einen positiven oder negativen Index haben der sich u. U. auch mal kaum ändern kann von Tag zu Tag und beeinflusst den bekannten Jetstream.
Nemon schrieb:Der psychische Stress ging damit einher. Es fehlt letzten Endes nur das auslösende Moment. Das kann aber eine Kleinigkeit gewesen sein, die eine fatale und irreversible Kettenreaktion nach sich zog.Auffällig ist da halt nur, dass wir hier Verlinkungen zu Forschungsergebnisse von allen Möglichen haben, inklusive Meteorologen. Was aber fehlt, sind Expertenmeinungen aus dem Bereich der Psychologie und Psychiatrie. Dafür, dass psychischer Stress eine solche Reaktion auslöst, fehlen einfach die Belege und diese Annahme ist somit eine notwendige Zusatzannahme, damit die Stress-wegen-Wetter-These überhaupt funktioniert.
Mr.Brain schrieb:Auffällig ist da halt nur, dass wir hier Verlinkungen zu Forschungsergebnisse von allen Möglichen haben, inklusive Meteorologen. Was aber fehlt, sind Expertenmeinungen aus dem Bereich der Psychologie und Psychiatrie.Dann frag halt einen. Ich denke, man braucht den nicht mal. Die "Akute Belastungsreaktion" wurde hier konkret angesprochen und nachvollziehbar in das Geschehen eingebettet. Stresszustände wie dieser sind i. d. R. Regel zeitlich begrenzt. So kam es auch bald wieder zu normalem Verhalten.
Mr.Brain schrieb:dass sie zu einem Zeitpunkt an dem keine wirkliche Gefahr bestand, eine irrationale Panik entwickelt hätten und dann, als es wirklich lebensbedrohlich war, plötzlich Nerven bewiesen hätten.Du unterliegst hier dem Irrtum, dass oben im Zelt keine Lebensgefahr bestand.
acer66 schrieb:Waren diese doch recht klein?Die Dokumentation der forensischen Analyse seinerzeit ist leider unzulänglich. Wir müssen mit bruchstückhaften Informationen leben. Es gibt Detail-Fotos und Fotos der mehr oder weniger aussgekräftig ausgebreiten Zeltplane. Und dann noch diverse Grafiken. Ist alles hier im Thread und der Galerie zu finden und besprochen worden.
acer66 schrieb:Wo hat denn die Gruppe eurer Meinung das Zelt nun verlassen?Sie müssen nicht unbedingt alle gleichzeitig das Zelt verlassen haben. Also vielleicht auch durch den Ausgang, wer da gerade lag oder draußen war. Da kommen in erster Linie die zwei Wachhabenden infrage. Kurioserweise setzt aber sehr nah am Ausgang einer der Schnitte an. Sie lagen da drin wie in einer Sardinendose und unter einem sehr niedrigen Zeltdach bzw. unter einem Zeltdach, das im Horror-Sturm in hoher Frequenz auf sie einschlug. Von einem geordneten Verlassen kann eher nicht die Rede sein. Zumindest Einige dürften sich durch Schnitte rausgewälzt haben.
acer66 schrieb:Und waren diese Schnitte überhaupt tatsächlich in dieser Nacht oder Abend getätigt worden?Das muss wohl so sein. Am Vorabend wird von keinen großen Schäden berichtet, und ein zerschnittenes Zelt hätten Sie für die ge0plante kalte Übernachtung gar nicht erst aufgebaut. Wenn sie da oben noch einen neuen Schaden bemerkt hätten, wären sie die paar Meter an den Waldrand angefahren, um dort zu kampieren.
klex0r schrieb:Selbst bei Angriffen von Wildtieren oder starken Sturmböen sollte doch die Zeltwand in der Psyche eine "sichere" Barriere darstellen, oder stelle ich mir das gerade falsch vor?Bei einem Bärenangriff würde man sich im Zelt m.E. nicht sicherer fühlen. Mitunter möglicherweise unsicherer, weil man den Bären nicht im Blick hat.
klex0r schrieb:Was sind aus eurer Sicht mögliche Szenarien die zum Verlassen des Zeltes geführt haben könnten?Ich gehe weiterhin davon aus, dass ein Schneebrett das Zelt getroffen hat.
klex0r schrieb:Was sind aus eurer Sicht mögliche Szenarien die zum Verlassen des Zeltes geführt haben könnten?Ich schätze eine komplizierte Wetterlage mit tödlicher Bedrohung. Jedoch hab ich wie viele ein Problem es in Einklang zu bringen mit einem möglicherweise geordneten/langsamen Abstieg. Irgendwie muss das Zelt zu einer Falle geworden sein und auch so beschädigt dass gewisse Kleidung und Werkzeuge liegen gelassen werden mussten.