Der Dyatlov-Pass-Vorfall
04.02.2023 um 19:27fango schrieb:Ein beabsichtigtes späteres Zurückkommen klingt sehr unsinnig. Wenn die erste Gefahr gebannt war, hätte man zwingen direkt warme Kleidung für alle etc. zum Überleben bergen und mitnehmen müssen/können. Die Gruppe hätte wissen müssen, dass bei den Temperaturen und über die Entfernung eine spätere Bergeaktion totaler Nonsens gewesen wäre.
hidden schrieb:Nicht ganz nachvollziehbar ist warum keine Ausrüstung/Kleideung geborgen wurde. Wenn Verletzte ins Tal transportiert werden sollten hätte ein Teil die Bergung übernehmen und nachfolgen sollen, auf dem kürzesten Weg nach unten hätte man sich wieder treffen können.Im ersten Moment scheint das tatsächlich unsinnig. Denn eine kausale Ursache für eine solche Flucht mit unzureichender Bekleidung in den nahezu sicheren Tod kann nur eine unmittelbare Bedrohung sein, die ein noch größeres Gefahrenpotential darstellt.
Bei nähere Betrachtung kann aber eben genau eine solche Situation durch das durch verschüttete Zelt samt Ausrüstung entstehen. Es ist Nacht und die Kälte dort oben absolut lebensbedrohlich. Dann versucht man, das Zelt freizumachen und merkt, man kommt dabei nicht so recht weiter. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, je länger man sich damit plagt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass man in der Zwischenzeit erfrieren wird.
Dazu kommt noch, dass es sich um eine akute Stresssituation handelt. Und wenn der Körper einmal vollgepumpt mit Stresshormonen ist, ist für analytisches Denken nicht mehr viel Platz. Dann kommt nur noch: unerträglich kalt -> Feuer machen -> und das so schnell wie mögliche.
Auch müsste auch klar sein, dass zu diesem Zeitpunkt noch kein Mitglied der Gruppe lebensbedrohliche Verletzungen hatte. Denn laut den Spuren sind sie alle selbstständig nach unten gegangen, da wurde niemand geschleppt. Das heißt, es muss dann später noch etwas anderes passiert sein, bei dem sie sich diese Verletzungen erst zugezogen haben.