Nemon schrieb:Es gibt stärkere Indizien, die dagegen sprechen. Es spricht ja gerade viel dafür, dass "4+2+1+1+1" Personen auf unterschiedlichen Routen unterwegs waren.
Das oben angesprochene kann ich aus den Ermittlungsakten nicht herauslesen.
Pertinent testimonies from the criminal case files:
Maslennikov
“When we finished taking inventory of the tent’s contents, we moved it to the helicopter pad, about 600-700 m away.” Radiogram: “We managed to identify footprints of eight or nine people starting from the tent and going about 1 km down the slope, and then they were lost. One person was in boots, the others were only in socks and barefoot.”
Some members of the rescue team claimed these footprints started from right outside the tent, and others that they started a little to the side of the tent.
Atmanaki
”There were no footprints right around the tent because when the Dyatlov group dug they had stacked the snow all around, and later this snow was drifted by the wind, thus covering all the tracks. But 30 or 40 m down there was a file of very well preserved footprints.”
Slobtsov
”There were footprints of bare feet, but in socks. Some were from valenki, and occasionally we could make out the tread of a ski boot. All of these prints were raised higher than the actual wind-scoured surface of the slope. We followed these prints from the tent in the direction of a spreading cedar, which was clearly prominent on the hill. First we lost, and then we found, the tracks again. They appeared again in the birch-tree undergrowth, and then they went down along the ravine which led to the Lozva River.”
Brusnitsyn
”Footprints can be preserved in the mountains because of the way the wind works there. You see the prints not as lowered imprints, but rather as raised columns, because the snow under the print is left compacted and cannot be eroded by the wind, but the area around it is scoured by the wind. Then the sunrise makes the print area become even firmer, and in this way it can be preserved for the entire winter.”
Captain Chernyshov
”When they crossed a stony ridge where the tracks disappeared, but further down they appeared again, and then they were lost. The prints were very distinct. In some of the prints one could see whether the person was barefoot or in socks because you could see the toes.”Diese Angaben übersetze ich so:Zeugenaussagen aus den Strafprozessakten:
Maslennikov
"Als wir mit der Katalogisierung des Zeltinhalts fertig waren, brachten wir es zum Hubschrauberlandeplatz, etwa 600-700 m entfernt." Telegramm: "Es gelang uns, Fußabdrücke von acht oder neun Personen zu identifizieren, die vom Zelt aus etwa 1 km den Hang hinuntergingen, bis sich die Spur verlor. Eine Person trug Stiefel, die anderen trugen Socken bzw. waren barfuß."
Einige Mitglieder des Rettungsteams behaupteten, dass diese Fußabdrücke direkt vor dem Zelt begannen, andere, dass sie ein wenig seitlich vom Zelt begannen.
Atmanaki
"Es gab keine Fußabdrücke direkt um das Zelt herum, denn als die Dyatlov-Gruppe den Platz für das Zelt anlegte, hatten sie den Schnee rundherum aufgeschichtet, und später wurde dieser Schnee durch den Wind abgetragen, wodurch alle Spuren verdeckt wurden. Aber 30 oder 40 m hangabwärts gab es eine Reihe von sehr gut erhaltenen Fußabdrücken."
Slobtsov
"Es gab Fußabdrücke von nackten Füßen, aber in Socken. Einige stammten von "Valenki- Stiefeln", und gelegentlich konnten wir den Abdruck eines Skistiefels erkennen. Alle diese Abdrücke waren höher als die eigentliche vom Wind geformte Oberfläche des Hanges. Wir folgten diesen Abdrücken vom Zelt aus in Richtung einer sich ausladenden Zeder, die sich deutlich auf dem Hügel abzeichnete. Erst verloren, dann fanden wir die Spuren wieder. Sie tauchten wieder im Birkenwäldchen auf, und führten entlang der Schlucht hinab zum Fluss Lozva."
Brusnitsyn
"Fußabdrücke können in den Bergen erhalten bleiben, weil der Wind dort wirkt. Man sieht die Abdrücke nicht als abgesenkte Abdrücke, sondern eher als erhabene Säulen, weil der Schnee unter dem Abdruck verdichtet bleibt und nicht vom Wind erodiert werden kann, aber der Bereich um den Abdruck herum wird vom Wind abgetragen. Mit dem Sonnenaufgang wird die Abdruckfläche dann noch fester, und so kann sie den ganzen Winter über erhalten bleiben."
Hauptmann Tschernyschow
"Als sie einen steinigen Grat überquerten, verschwanden die Spuren, aber weiter unten tauchten sie wieder auf, und dann waren sie nicht mehr erkennbar. Die Abdrücke waren sehr deutlich. Bei einigen der Abdrücke konnte man erkennen, ob die Person barfuß oder in Socken unterwegs war, weil man die Zehenabdrücke erkennen konnte."Anhand der getroffenen Aussagen ist nicht erkennbar, das sich alle zu gleicher Zeit Richtung Wald aufgemacht haben. Wohl aber, das man den selben Weg nahm (auf ein paar Meter hin oder her kommt es hier nicht an).
Wenn man einen Rückzug in Grüppchen (oder gar einzeln) annimmt, setzt das eine Möglichkeit der Orientierung voraus. Angenommen, man folgt dann den Spuren der Vorangegangenen, das hätte aber auch zurück genauso funktioniert.
Im allgemeinen nimmt man aber an, das die Gruppe den Weg zurück zum Zelt nicht mehr fand.
Klingt für mich nicht plausibel.
Vomü62 schrieb:Naja, "abwärts" und "mit dem Wind" dürfte wohl instinktiv die erste "Richtung" sein, wenn man vor etwas wegläuft, dessen Herkunftsrichtung man nicht kennt.
Klingt auf den ersten Blick logisch.
Aber von einem Punkt an einem Berghang geht es in einem Radius von 180° bergab. Warum dann diese Richtung? Die Richtung, aus der sie kamen, würde ebenfalls bergab führen.
Und "mit dem Wind" macht auch nur Sinn, wenn es eine konstante Windrichtung gibt.
Allerdings werden bei den Wind/Infraschall-Theorien immer Wirbel oder zumindest ständig wechselnde Windrichtungen angenommen.
Wie soll man in dem Fall mit dem Wind gehen?