MettMax schrieb:Da schleppen also in dem Szenario 4 nicht unerfahrene Wanderer voll bis unter die Schädeldecke mit Adrenalin einen Verletzten Richtung Zeder.
Das Feuer als Ziel fest im Blick "übersehen" aber alle zusammen einen Abhang, der laut Fotos recht sanft beginnt.
Ein Adrenalinschub dauert nicht lang. Höchstens ein paar Minuten. Und selbst wenn - was würde es aussagen? Das Feuer hatte sie zunächst als Ziel nicht fest im Blick. Das zeigte sich in etwa in dem Moment, als es auch schon abwärts ging. Wir brauchen letzten Endes keine Fotos, um die Sanftheit oder Steilheit des Hanges zu beurteilen. Die Steilheit spricht ja für sich. Und 1959 soll noch wenige Schnee gelegen haben als heute, sodass Stolpersteine unter einer dünneren Schneedecke gewesen sein könnten. WAB deutet es in seiner Version an.
MettMax schrieb:Oder soll ich davon ausgehen, das sie alle gleichermaßen nicht mehr Herr ihrer Sinne waren?
Dafür hätten sie aber recht rational mit dem Bau von "the Den" begonnen,- das wird wohl auch einige Zeit in Anspruch genommen haben.
Allesamt waren sie schon ziemlich am Ende, das ist wohl klar. "Sie" haben auch nicht den Den gebaut. Es war entweder Kolevatov allein bzw. mit etwas Unterstützung von Zolotaryov noch oder er hat die Zweige und Äste aus mansischer Vorarbeit vorgefunden. Bauzeit: ca. 40 Minuten laut einem Experiment von WAB und Shura (aus dem Gedächtnis wiedergegeben, ich kann mich irren).
Tron42 schrieb:Wer jetzt genau am Bach 8 m gestürzt sein soll, ist mir auch noch nicht ganz klar.
Wer die 4er Gruppe ist, weiß du?
MettMax schrieb:Also da sind da wohl einige der Wanderer mit fast 29 Stundenkilometern (8 Meter / Sekunde) den Hang hinuntergerodelt und unglücklicherweise an der einzigen fast schneefreien (und damit sehr harten) Stelle so hart aufeinander eingeschlagen, das es zu massiven Brustkorbverletzungen kam.
Diese 29 km/h ergeben sich nicht aus einer Wegstrecke den Hang hinunter, sondern aus einem kurzem Moment des fast freien Falles. Und dafür muss es nicht schneefrei sein. Wer die Rechnung von WAB nicht auf Augenhöhe mit einem Modell aus der Physik widerlegen kann, sollte sich sehr zurückhaltend geben mit Beurteilungen Anzweifelungen.
Vomü62 schrieb:Gut, jetzt verstehe ich besser, was Du meinst.
Wahrscheinlich noch nicht gut genug ...
Vomü62 schrieb:Denkbar ist das, klar. Das die Leichen später durch die Schneeschmelze ein paar Meter verfrachtet wurden, kann ich mir vorstellen.
Die Frage ist: Wie weit ist es von der vermuteten Absturzstelle bis zum Auffindeort? Und wenn es mehr als 2-3m sind, wie sind sie dort hin gekommen?
Du hast nicht noch nicht mit dem gesamten Ablauf befasst. Nicht umsonst folge ich dieser Version, weil sie insgesamt die plausibelste ist. Dafür muss man aber auch alles einbeziehen.
UND NOCH EINMAL DER HINWEIS AUF DIE KURZFASSUNG DIESES ABLAUFS. MUSS MAN GELESEN UND VERSTANDEN HABEN!
Ich helfe gern bei Einzelheiten und Missverständnissen. Es ist auch ein pikanter Übersetzungsfehler drin
;)Beitrag von wab (Seite 541)Dazu gehört die gefühlt 200 mal in diesem Thread gepostete Ravine-Grafik von WAB:
Original anzeigen (0,5 MB)Bild: Archiv/WAB
Die 8m-Absturzstelle auf dem neueren Foto liegt irgendwo zwischen 8 und 9. Es gibt eine Grafik, die darauf genau eingeht. Das ist aber nicht wichtig, um das Gesamte zu verstehen.
In aller Klarheit noch mal in Kürze Auszüge aus dieser Version:
Kolevatov war unverletzt und tat, was er konnte, um die Verletzen 3 zum Feuer zu bringen. Dort fand er zunächst die 2 toten Yuris (am erloschenen Feuer?) vor. Er hat Ihnen Kleidung abgenommen und sie pietätvoll gebettet. Er hat entweder eingesehen, dass ein Feuer niemanden retten würde und/oder den Den, also einen Bodenbelag aus Zweigen und Ästen, schon vorgefunden. Er hat die anderen 3 von der Absturzstelle dorthin bringen wollen (wie mobil und kooperativ die mit ihren Verletzungen noch waren, ist offen. Auch ist offen, ob sich auf diesem allerletzten Weg noch ein Thorax-Trauma ereignet hat. Gute möglich, wenn man den Bach mit den Felsen betrachtet). Er/sie sind aber nicht weiter gekommen als bis zu der Stelle, wo sie alle tot gefunden wurden. WAB beschreibt dort eine schwer passierbare Stelle. Demzufolge ist wahrscheinlich Kolevatov nach einem ziemlich heldenhaften Kampf zuletzt gestorben. Dubinia wahrscheinlich zuerst, ihr hat man ja auch noch Kleidung abgenommen.
Zwei Schwachpunkte sehe ich in dieser Hypothese (die 1+1+1 jetzt mal ausgeklammert, um es kurz zu machen):
1.
Das Bergungsteam beschrieb die Szenerie an der Zeder, als hätten da mehrere Leute richtig gewühlt. Indessen gibt es hierfür keinen objektiven Maßstab und die Yuris dürften - kurz - Himmel und Hölle für ein Feuer in Bewegung gesetzt haben. Dementsprechend ihre Verletzungen und ihre schnelle totale Erschöpfung, als sie am Feuer stagnierten und sofort auskühlten.
2. Kolevatovs enormer Einsatz
Hier wiederum ist es ein bekanntes Phänomen, dass Menschen im Angesicht des Todes immense Kräfte mobilisieren können (Fachbegriff fehlt mir gerade, aber es gibt ihn). Zweitens könnte z B: Zolotaryov noch bedingt einsatzfähig gewesen sein. Und ein besonders harter Hund war er ja. Drittens. wie auch Stecknadelkopf schon sagte: Hätten sie den Den/Bodenbelag schon vorgefunden, würde das diesen immensen Einsatz wieder ein Stück relativieren.
Fragen jemand?
;)