Masijanima schrieb:Und ich meine damit nicht irgendein Zelt, sondern eines, was diesem Zelt nahe kommt. Vlt. kann pgr156 das erläutern mit Erfahrungen mit diesem Stoff...
Das Material sieht auf den schärfsten und größten Bildern aus wie das british Military '38er Webbing. Ich erwähne das mal, weil man dann Bildersuche betreiben kann und so eine Vorstellung von Fadengröße und Gleichmäßigkeit bekommt.
Letztlich hängt es aber auch vom Messer ab. Ein scharfes Messer mit Spitze ergibt einen scharfen Schnitt.
Ein nicht so scharfes Messer mit Spitze ergibt um den Schnitt verzogenes Material.
Ohne ausgeprägte Spitze gibt es Materialdehnungen beim Einstich.
Das ist aber grundsätzlich so, hängt also eher vom Messer, als vom Stoff ab.
Ich würde gerne mal exklusiv in Natura groß und scharf die Anfangspunkte der Schnitte sehen, um die Festlegung nachvollziehen zu können, daß die Schnitte von innen ausgeführt wurden.
An den eigentlichen Schnitten müßte das eigentlich gut zu sehen sein (ich habe das hier vor längerer Zeit mal mit einem Stück '58 Webbing ausprobiert), aber am Schnitt selber beweist das nichts, da man nach dem Einstechen das Messer beim Schneiden auch schräg zu sich nach außen ziehen kann, wenn man neben dem Zelt steht.
Es kommt also drauf an, ob das Material an der eigentlichen Einstichstelle nach innen oder außen gedehnt wurde.
Ich weiß nicht, ob die Festlegung, daß die Schnitte von innen ausgeführt wurden, vielleicht nur aufgrund der Kanten getroffen und anschließend nie wieder in Frage gestellt wurde, oder ob die dafür relevanten Einstichstellen untersucht wurden.
Falls ich das nur irgendwo überlesen habe, bitte ich um den entsprechenden Hinweis.
Der kommt dann wahrscheinlich von Nemon, er ist die wandelnde Dyatlov-Pass-Enzyklopädie
:) .
Ich setze aber direkt dazu, daß ich nicht glaube, daß das Zelt nicht von innen aufgeschnitten wurde. Mich würde das nur optisch interessieren.
Das Material selber ist am leichtestens in der Waagerechten zu schneiden, in der Senkrechten muß man schon mehr drücken, zumal das Zelt in dieser Richtung schlaffer von der Spannung war. Ein gerader Schnitt in der Senk- oder Waagerechten ist aber einfacher als eine Wellenlinie oder eine Diagonale, außer natürlich, daß benutzte Messer war wirklich sehr scharf.
Knieend oder halb liegend würde ich einen senkrechten Schnitt von oben nach unten machen, weil die neben mir Liegenden einem seitlichen, längeren Schnitt wohl im Wege wären oder ich müßte mich über sie beugen und einen "langen Arm" machen.
Es gibt halt zu viele Variablen, um klare Schlußfolgerungen treffen zu können.
Nemon schrieb:off-peak schrieb:
Zu oft.
Niemals habe ich es gesagt.
So ist es. wab geht von Is als auslösenden Faktor aus. Für ihn ist das prinzipiell durch das Ausschlußverfahren belegt, wenn ich ihn da richtig verstehe.
Ich nehme es im Moment erstmal nur als Arbeitshypothese an und Nemon hat Is nie hier im Forum als Lösung präferiert.
Daher habe ich auch jedesmal interveniert, als Is hier mehrmals als "eure Theorie", also unsere, bezeichnet wurde und wir dafür dann gefälligst auch Beweise zu liefern hätten.
So mancher meint, wenn mehrere Foristen sich einig in der Ablehnung von bereits ad acta gelegten Ideen sind, wollen sie ja nur "ihre" eigene Theorie schützen. Nö.
Mir geht es zur Zeit aber wie Nemon; mit zunehmender Beschäftigung mit Is stellt sich die mögliche Wirkung als deutlich substanzieller und handfester dar, als ursprünglich gedacht.
Und nein- es wird keine Beweise dafür geben, daß Is die Ursache war.
Auf der anderen Seite wird man auch nie sicher sagen können, so etwas hätte nie eine andere Wandergruppe erlebt.
Natürlich geht es mir bei dieser Aussage nicht darum, einen kindlichen Negativbeweis zu fordern, sondern es liegt hier in der Natur des Naturphänomens.
Wir können nie sagen, ob diese oder jene Wandergruppe nicht davon betroffen war, wenn mal ein Wanderer unter Übelkeit klagte, irrationale Angstgefühle vor den anderen Teilnehmern unterdrückte, einem die Stimmung kippte etc.
Ich (!) kann mir vorstellen, daß, wenn der erste Wanderer seine Panik nicht mehr unterdrücken konnte, die anderen schon so nahe an diesem Punkt waren, daß sie nicht mehr eingreifen konnten, sondern ihre volle Konzentration auf sich selbst richten mußten, um nicht sofort auch durchzudrehen. Mit dem Verstand war ihnen vielleicht sogar klar, daß ihre Angst völlig irrational war. Was dann aber vielleicht nur wenige Minuten Aufschub bedeutete. Weil das rationale Denken sich den Ur-Instinkten unterordnete. Unterordnen mußte.