Der Dyatlov-Pass-Vorfall
30.11.2019 um 18:02Weil Bären Winterschlaf machen.
Am ehesten müßte man sich wohl im Winter vor einem Wolfsrudel fürchten.
Am ehesten müßte man sich wohl im Winter vor einem Wolfsrudel fürchten.
Vomü62 schrieb:Was mich beim Wind-Szenarium stört ist, das man das Zelt fluchtartig und halb bekleidet verlassen hat.Da bin ich ganz bei Dir. Die Wattejacken wurden auf einem Haufen im Zelt gefunden. Da wäre es ein Handgriff gewesen, eine Jacke zu nehmen.
Nemon schrieb:heute um 12:50Erstens: ja, würde ich definitiv in dieser Situation.
Würdet Ihr klamme, angefrorene oder ganz gefrorene Kleidung mitnehmen?
off-peak schrieb:Mich auch. Weshalb ich ja davon ausgehe, dass die Kleidung, zumindestens für den Moment, eben nicht mehr erreichbar war (verschüttet?).Wieso war die Kleidung dann beim Auffinden des Zeltes nicht mehr verschüttet? Sie lag im Zelt. Und auch das Zelt war zwar teilweise verschneit, aber trotzdem noch an der Oberfläche und sogar vom Hubschrauber aus sichtbar, obwohl es Februar war und keine Tauwetterperiode.
Iva schrieb:Bären halten Winterruhe und keinen Winterschlaf. 2 völlig andere biologische Mechanismen. Das bedeutet auch, dass sie ab und zu aufwachen und sonstwas machen.Ah, das war mir nicht so klar, das sie evtl. mal aufwachen und raus gehen.
chelsi schrieb:Die Gruppe hatte sich gerad niedergelassen, um das Nachtlager einzurichtenDann notiere uns bitte die Timeline.
chelsi schrieb:Wieso war die Kleidung dann beim Auffinden des Zeltes nicht mehr verschüttet?Ja, echt. Weiß doch jeder, dass Schnee nicht schmilzt, wenn es wärmer wird oder gar von weiteren Winde auch wieder abgetragen werden könnte. Rätsel über Rätsel.
Iva schrieb:Gibts irgendwo Aufzeichnungen, wie die Temperaturen sich in diesen Tagen verändert hat?Es wurde hier alles schon mal gesagt. ;)
Nemon schrieb am 14.07.2019:Ich hatte vor einer Weile mal die Temperaturentwicklung anhand der Tagebücheinträge rausgeschrieben:Üblich sind dort um diese Jahreszeit wohl irgendwas von -20°C bis -30°C.
Nemon schrieb am 07.06.2019:
26.01.: "Outside temperature is -17 C."
28.01.: "It's only -8C outside"
29.01.: "The weather is –13C. (...) We often find ice on the Lozva river. "
30.01.: "Weather: temperature in the morning - 17 С / day - 13 С / night - 26 С. The wind is strong, south-west, snow begins to fall, heavy clouds, drop in temperature. The temperature is normal for Northern Urals."
31.01.: "Today was surprisingly good accommodations for the tent, air is warm and dry, despite the low temperature of -18C to -24C."
Siehe den letzten Eintrag. Das war schon verdammt kalt, aber gerade so, dass sie gut zurecht kamen. Aber auch, wohlgemerkt, bei trockener Luft. Trockene Luft zieht schnell Feuchtigkeit raus.
Aber: Dann kam der Temperatursturz und zusätzlich der katabatische Wind. Das ging dann in rel. kurzer Zeit nochmal rund 20° runter. Diesen besonderen Kälte-Schock-Effekt inklusive psychologischem Effekt muss man sich immer wieder vor Augen führen.
Mir fällt jetzt auch nicht sofort zu den verstreuten Schuhen was ein. Aber die feuchte Kleidung (kann nur feucht sein nach 1 Tag hartem Wanderung) kann unter den bisherigen Umständen noch ein "Komfort-Klima" geboten haben und wurde dann aber doch zum Eisklumpen.
Nemon schrieb am 14.07.2019:The temperature is normal for Northern Urals.Interessant. Sie wussten also, mit welchen Tmperaturen sie zu rechnen hätten.
Nemon schrieb am 14.07.2019: Das war schon verdammt kalt, aber gerade so, dass sie gut zurecht kamen.Weshalb ich die Die, dass sie nicht vorhatten, den Ofen aufzustellen, für absurd halte.
off-peak schrieb:Weshalb ich die Die, dass sie nicht vorhatten, den Ofen aufzustellen, für absurd halte.Kommt drauf an, wieviel Holz sie dabei hatten. Wenn sie unterwegs nichts gesammelt haben, oder nur sehr wenig, lohnt es sich nicht, den Ofen an zu heizen, weil er gleich wieder aus geht. Um z.B. nasse Kleidung zu trocknen müßte der schon die ganze Nacht befeuert werden. Dafür braucht man etliches Holz. Solche transportablen" Blecheimer" halten keine Temperatur, die heizen nur, so lange das Feuer brennt.
Mazehare schrieb:Das Foto vom Zelt zeigt doch, dass es fast auf der gesamten Länge eingefallen und von Schnee bedeckt war. Wie hätte man da noch etwas mitnehmen können?Zumindest die direkt neben dem stehen gebliebenen Eingang liegenden Stiefel und die Axt hätte ich versucht zu bergen.
Vomü62 schrieb:Zumindest die direkt neben dem stehen gebliebenen Eingang liegenden Stiefel und die Axt hätte ich versucht zu bergen.Sie konnten den Eingang offenbar nicht erreichen, sonst hätten sie sich nicht durch Schnitte befreien müssen.
Mazehare schrieb:Sie konnten den Eingang offenbar nicht erreichen, sonst hätten sie sich nicht durch Schnitte befreien müssen.Ich meinte, das sie die Ausrüstung nach dem Ausbruch aus dem Zelt hätten bergen können. Ein Messer oder irgendwas hatten sie ja, um das Zelt zu zerschneiden, damit hätten sie von außen den Eingang aufschneiden können.
Vomü62 schrieb:Ich meinte, das sie die Ausrüstung nach dem Ausbruch aus dem Zelt hätten bergen können.Da sie dies nicht taten, war es offenbar nicht möglich. Sie hatten nichts, womit sie den Schnee hätten wegschaufeln können.