passato schrieb am 10.09.2019:Vielleicht, aber das fundamentale Problem bei den ganzen Schnelast Szenarien ist eben, das kein Mensch ein Zelt verlassen würde, blos weil es unter ein bisschen Schnee eingestürzt ist, sondern ganz einfach den Schnee wegräumen und das Zelt wieder aufstellen würde.
Genau aus diesem Grund liegt ja der allgemeine Konsens momentan bei Fallwind, weil es nur dann eine fortwährende Bedrohung für das Zelt gibt.
Schau erst mal die Wetterbedienungen
1. Перевал Дятлова. Палатка дятловцев Что с ней произошло и почему не работают 99% версий Часть 1
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Wetterbedienungen am Hang 49:52 - 50:10, und Zeitgleich wenn man 1,5 Kilometer nach unten geht 50:36 - 50:53
Schneeschturm oben und Zeitgleich totale Stille unten.
Das "fundamentale Problem" ist, dass die Leute ohne Handschuhe, ohne Mützen und teilweise ohne Jacken ca. 20 Minuten im Schnee "baden" müssten, um den Rest der Gruppe, vor allem die Verletzten, aus dem unterm Schnee begrabenem Zelt rauszuziehen.
Nach 10 Minuten hat man schon keine Finger, keine Ohren und keine Nase mehr. Man braucht Zeit um es aufzuwärmen. Dann braucht man Zeit "den Schnee wegräumen und das Zelt wieder aufstellen". Dass heist, noch 20 bis 30 minuten. Inzwischen muss man sich wieder aufwärmen. Dann ist das Zelt wieder aufgerichtet mit einem aufgeschnittenem Loch 150 cm. länge. Durchs Loch ins Zelt schiest Schnee und in ein paar Minuten ist alles im Zelt mit Schnee bedeckt. Vergessen wir nicht, dass die ganze Zeit, ca 30 minuten minimum, die Verletzten liegen einfach auf der Schneedecke am Hang, bei 20 m/s Windstärke, -20 Grad Lüftthemperatur und Schneesturm. Werden sie dann noch am Leben? Wohl kaum. Im Zelt wird auch nicht besser. Es ist unmöglich bei den Wetterbedienungen den Stoff zu nähen. Es ist unmöglich da sich aufzuwärmen. Man muss nach unten gehen! Und dass wusten sie sofort nach dem Unglück, weil sie wusten welche Wetterbedienungen sind oben und welche unten. Dass hatten sie schon erlebt am Tag zuvor.
Nemon schrieb am 10.09.2019:@WladimirP
Ich würde gerne etwas mehr verstehen ;)
Kannst du erklären, mit welcher Aussage die Versetzung der Ski als Pfosten für die Abspannung des Zeltfirstes zwischen ca. 0:53:00 und 0:53:40 verbunden ist?
Ich kann nicht so recht sehen, welcher Zusammenhang mit der Position der Ski auf dem Foto besteht. Ich war bislang davon ausgegangen, dass der First nicht richtig über Ski oder Stöcke gespannt war und die Zeltwände insgesamt mehr durchhingen als auf den anderen Fotos, die auch im Video zu sehen sind.
Das Problem bei dem Foto ist sicher auch, dass wir nicht genau wissen, von wann es stammt - es ist jedenfalls nicht der Zeitpunkt der Entdeckung, sondern 1 Tag später und es war vor dem Foto schon was am Zelt gemacht worden. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Das Zelt wurde am 26.02 gefunden. Das Foto ist vom 27. oder 28. Aber es gibt da mehrere Elemente, die noch nicht angefasst sind. Z.b. - Skistöcke sind im Schnee "einbetoniert", das Seil vor dem Eingang auch. Von da konnte man schon Einiges sehen und rekonstruieren.
Das Zeltdach wurde komplett eingestürzt und dann Eingang wieder aufgestellt - man sieht, dass die Elemente vom Eingang nicht regelkonform stehen. Wenn man nach der wiederaufbau, den First nach unten befestigt hätte, dann muste man auch die Ecken neu anspannen. Dafür hatte man keine Zeit. Deswegen haben sie die Ski verwendet. Wenn der First nach oben angebunden ist, dann braucht man nichts zusätzliches machen - es wird so hängen. Man brauchte eine dunkle Markierung am Hang, damit man es nach eine Stunde finden kann (mit so viel Zeit haben sie gerechnet, weil die zwei Taschenlampen, die sie als Leuchtsignale gelasen hatten, leuchten nicht länger als eine Stunde). In der Zeit bringen sie die Verletzten nach unten, machen da ein Lagerfeuer, sammeln von allen die nötigen Kleidungsstucke, zehen das an und kommen wieder nach oben.
Aber, leider, schon auf dem Weg nach unten, ist alles schief gegangen.
YpersephoneY schrieb am 10.09.2019:Ein wenig schon, aber vllt könntest du zum besseren Verständnis hier noch mal die wichtigsten Punkte aus dem Video kurz erläutern.
WladimirP schrieb:
"Die Schnitte könnte man auch unter bestimme Schneelast machen."
Da bin ich anderer Meinung. ;) Insb. wenn wir von einer vertikalen Schneelast reden, die bei mehreren Gruppenmitgliedern schwere Verletzungen herbeigeführt haben soll.
Das wichtigste Punkt ist, dass das Zelt komplett eingesturtzt ist, und dann der Eingang provisorisch wieder aufgestellt wurde. Dafür gibt es eindeutige Beweise, die ich da zeige. Man sieht wie es normal stehen mus, und wie es bei dem Dyatlovzelt ist. Ab 38:20 ist meine Version des Vorgangs mit der Erklärung von den Elementen, die man auf dem Foto siht.
YpersephoneY schrieb am 09.10.2019:Uhm… ich lese gerade das ins Englische übersetzte Interview mit Sharavin und wie es aussieht, ist der Erklärungsansatz, wonach Äste der Zeder weiter oben nur abgebrochen wurden, um trockenes Feuerholz zu beschaffen, eine irrige Annahme. Laut Interview hat die Gruppe in mindestens 4 bis 5 Metern Höhe an der Zeder eine Art "Fenster" zum Zeltplatz freigelegt:
Dass kann man auch bei mir hier hören
Dyatlov Pass Перевал Дятлова. Внимание! Ролик обновлён https://www.youtube.com/watch?v=2Vju3Ry8UoQ
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, bzw. mit deutschem Untertietel lesen 10:36