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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.10.2019 um 22:18
@passato
Die Räuberpistolen- und Schneebrett-Diskussionen waren vor meiner Zeit, sodass ich ziemlich schnell auf die Geschehnisse im Wald kam, und da haben wir beide eine Weile hier fast allein drüber geredet. Für mich fügt sich das jetzt in diesem Zusammenhang schön ein; wer das vorher alles mitgemacht hat, für den bedient es natürlich noch ein paar Aspekte mehr.


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10.10.2019 um 22:58
@all
Jetzt also noch ein "Fenster!"

Auch wenn "es" in Richtung Pass angelegt war:
Ich möchte nur einmal zu bedenken geben: Die Jungs und Mädels hatten weder Ketten- noch Bügelsäge dabei, nicht mal nen Fuchsschwanz. Ein Messer, ja.
Die entfernten Äste lagen nicht an der Zeder herum beim späteren Auffinden der Feuerstelle sondern wurden offensichtlich für das Feuer/Windschutz/Bodenisolierung verwendet.

Wer möchte:
Frage 1: Welche Äste kann ich damit (mit dem Messer oder auch ohne) durchtrennen/abbrechen? Die dicken in Bodennähe oder die etwas weiter oben?


Frage 2: Welche Äste schneide/breche ich ab wenn ich mich mit einer Hand festhalten muss? Die in Reichweite von meinem "freien" Arm im Winkel ca. 90'-180' am Baum in Armeeichweite beim Klettern oder 360' rundum über/unter mir oder zufällig mal hier oder da?

Frage3: Wieviele Äste muss ich entfernen um vom Stamm eines Nadelbaumes freie Sicht zu einem Punkt zu bekommen?
Bzw. : Wieviele übereinanderliegende (hängende) Äste überlappen sich und verdecken meine Sicht vom Stamm nach aussen?

Frage4: Sind Fragen 1-3 nicht bodenständige, berechtigte Fragen die man in Erwägung ziehen muss ?

Am besten wirklich mal vor einen 30 - 40 Jahre alten Nadelbaum stellen (auch wenn keine sibirische Zeder) und Kopfkino einschalten...

Bei den äusseren Bedingungen ging es nur ums pure Überleben mit: Feuer = Wärme und Windschutz.
Da wurde alle Kraft dafür benötigt das zu gewährleisten. Denn die Überlebenszeit nach Verlassen des Zeltes unter den Umständen betrug nur ca. 2 Stunden.


Und nicht korrekt: die Schneebrücke war/ist NICHT die favorisierte Alternative zu den Verletzungen wenn NICHT durch eine Lawine verursacht. Aber hier in solch einem Forum ist es mitunter schwer immer dem roten Faden zu folgen. Es bringt auch nix zu untersuchen warum sich die Schneebrücke in 2019 bei vielen hier etabliert hatte noch vor Sturzverletzungen (bei Szenarien ohne weitere Einwirkung ausser den natürlichen Ursachen.)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

10.10.2019 um 23:38
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Bei den äusseren Bedingungen ging es nur ums pure Überleben mit: Feuer = Wärme und Windschutz.
Da wurde alle Kraft dafür benötigt das zu gewährleisten. Denn die Überlebenszeit nach Verlassen des Zeltes unter den Umständen betrug nur ca. 2 Stunden.
Ich teile deine Bedenken bezüglich der Schwierigkeit so ein Fenster ohne Werkzeug herzustellen, aber wenn der zitierte Bericht richtig ist, und die Äste eindeutig in einer Fensterform in Richtung Zelt entfernt wurden, müssten wir es wohl akzeptieren dass es auch als Fenster gedacht war. Eventuell wurde ja das vermisste Messer dazu benutzt. Aber letztendlich ist es vielleicht auch nicht kriegsentscheidend was die primäre und was die sekundäre Absicht war.
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Und nicht korrekt: die Schneebrücke war/ist NICHT die favorisierte Alternative zu den Verletzungen wenn NICHT durch eine Lawine verursacht.
Ist doch eigentlich Wurst da ja jetzt anscheinend eine reale 7m Sturzmöglichkeit in dem Gelände nachgewiesen wurde kann man ja die Schneebrückendiskussion ad Acta legen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.10.2019 um 02:12
@passato & @all
...dabei hatte ich Frage 5 noch gar nicht gestellt:

Frage5: Wer von Euch hat denn Sharavins Interview auf dyatlovpass.com

https://dyatlovpass.com/sharavin-1?rbid=18461

wirklich gelesen und erfasst?
Wenn man dort seine Beobachtungen und seine Interpretationen seiner Beobachtungen trennt hätte man doch hier zumindest auch über eine wirkliche Kernaussage dieser Beobachtungen diskutieren müssen.
Oder es wird einfach (un)bewusst unterdrückt?

Das erste was mir auffiel nachdem die englische Übersetzung online publik gemacht wurde war nicht das mystische Fenster im Baum, auch nicht seine Erklärung für die Verfärbung der Leichen:

Das wirklich Herausragende (und warum fällt das bloss keinem bisher auf?) sind doch seine Aussagen zur Umgebung des Zeltes bei seinen beiden "Besuchen" (Entdeckung und Frühjahr) dort:
Die Bäumchen in der Umgebung des Zeltes, die bei der Entdeckung des Zeltes unter der Schneedecke begraben waren, kamen im Frühjahr wieder zum Vorschein. Und zwar in der Art, dass diese alle in Richtung Tal gebogen waren und dass an der Oberseite der Bäumchenstämme und Ästchen die Baumrinde abgeschabt war.
Genau so etwas ist typisch für Lawinen und Schneebrettabgänge - S. benennt dies auch als Ursache, auf Nachfrage verneint er ähnliche Beobachtungen bei den Bäumchen weiter unten am Waldesrand.

Frage 6: Was nun machen also mit dieser Beobachtung die doch durchaus nochmal die Theorie für das schnelle Verlassen des Zeltstandortes mit dem Einwirken einer Schneemasse (und dem Fallwind!) auf den Prüfstand bringen dürfte?

Mein Vorschlag: Bei der Ursachen - Pendelwaage packen wir das auf die Seite Schneebrett solange keine andere mögliche und auch für die Umstände plausible Erklärung für das Verbiegen und Beschädigen der Bäume gefunden ist.

Jeder Hardcore-Fallwindler sollte zumindest ohne weitere Tiefenprüfung eine Wahrscheinlichkeitserhöhung von - sagen wir - 0.0001% zugestehen für ein Schneebrett aufgrund der Beobachtungen von S.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.10.2019 um 07:15
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Jeder Hardcore-Fallwindler sollte zumindest ohne weitere Tiefenprüfung eine Wahrscheinlichkeitserhöhung von - sagen wir - 0.0001% zugestehen für ein Schneebrett aufgrund der Beobachtungen von S.
Und was wollten sie dann bei einem angenommenen Schneebrett am Zelt von der Zeder aus beobachten? Das es immer noch verschüttet war? Das hätte ich zumindest ihnen auch mitteilen können ohne dass jemand sich die Mühe des Hochkletterns hätte machen müssen.

Ich glaube die Sache mit den Bäumchen ist stark überbewertet, es wäre ja nicht das einzige Details das ungenau berichtet wurde, denn ein Schneebrett treibt niemanden aus dem Zelt, jedenfalls nicht ohne überlebenswichtige Sachen mitzunehmen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.10.2019 um 11:22
Zitat von passatopassato schrieb:Ich teile deine Bedenken bezüglich der Schwierigkeit so ein Fenster ohne Werkzeug herzustellen
Ich denke nicht, dass es sich hier um einen unbezwingbaren Kraftakt gehandelt hat. Holmgren hat sich in dem Zusammenhang auch schon geäußert:
From personal exchange with Richard Holmgren whose expedition retraced Dyatlov group route days before us: "It is very important to go there and to look and touch details. To see with your own eyes. So important. One small thing I realized in the woods during extreme sub zero, was how easy it was to snap tree branches when making the bedding for the tent. I immediately recalled the broken branches on the cedar tree and how many people cant understand how they could have been snapped off. It is so easy and just a detail that need practical experience."
Zitat von passatopassato schrieb:Ich glaube die Sache mit den Bäumchen ist stark überbewertet
Vor allem ist "die Sache mit den Bäumchen" kein Indiz für eine Lawine/ein Schneebrett. Siehe den Artikel von Sogrin (google-übersetzt):
Buyanovs Meinung, dass „Spuren einer Lawine“ in Form einer geschälten Rinde an den Bäumen sichtbar sind, hält kein Wasser, da er das gleiche Bild auf ebenem Gelände und sogar auf Gegenklonen nicht bemerkt (oder nicht bemerken wollte).Dies sind die stärksten Winde, die Schnee aus dem stacheligen Schnee wehen, wie Schmirgel das Erscheinungsbild von Pflanzen verändern. Diese „Lawinenspuren“ sind bei den vorherrschenden Westwinden überall sichtbar, unabhängig von der Ausrichtung der Reliefhänge. Sogar die Bäume richten ihre Zweigen wie eine Fahne nach Osten aus, also dass es nichts mit Lawinen zu tun hat.



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.10.2019 um 11:30
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb:Ich denke nicht, dass es sich hier um einen unbezwingbaren Kraftakt gehandelt hat. Holmgren hat sich in dem Zusammenhang auch schon geäußert:

From personal exchange with Richard Holmgren whose expedition retraced Dyatlov group route days before us: "It is very important to go there and to look and touch details. To see with your own eyes. So important. One small thing I realized in the woods during extreme sub zero, was how easy it was to snap tree branches when making the bedding for the tent. I immediately recalled the broken branches on the cedar tree and how many people cant understand how they could have been snapped off. It is so easy and just a detail that need practical experience."
Sehr gute Erklärung! Hätte man auch wieder selber drauf kommen können dass Holz bei so tiefen Temperaturen spröde wie Glas wird und ganz einfach abgebrochen werden kann. Damit ist Bergfreund's Einwand ad acta.
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb:Buyanovs Meinung, dass „Spuren einer Lawine“ in Form einer geschälten Rinde an den Bäumen sichtbar sind, hält kein Wasser, da er das gleiche Bild auf ebenem Gelände und sogar auf Gegenklonen nicht bemerkt (oder nicht bemerken wollte).Dies sind die stärksten Winde, die Schnee aus dem stacheligen Schnee wehen, wie Schmirgel das Erscheinungsbild von Pflanzen verändern. Diese „Lawinenspuren“ sind bei den vorherrschenden Westwinden überall sichtbar, unabhängig von der Ausrichtung der Reliefhänge. Sogar die Bäume richten ihre Zweigen wie eine Fahne nach Osten aus, also dass es nichts mit Lawinen zu tun hat.
Und gleich noch mal ne exzellente Erklärung. Ich konnte mir auch nicht so Recht vorstellen, wie eine Lawine Baumrinde abschaben soll. Das geht doch alles viel zu schnell, der Baum knickt um und fertig. Es war einfach eine Fehldeutung von Sharavin. Da ist Wind mit Schmirgeleis schon wesentlich plausibler.


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11.10.2019 um 14:48
@bergfreund
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Und zwar in der Art, dass diese alle in Richtung Tal gebogen waren und dass an der Oberseite der Bäumchenstämme und Ästchen die Baumrinde abgeschabt war.Genau so etwas ist typisch für Lawinen und Schneebrettabgänge
Ha! Danke! Lawine/Schneebrett spielt wieder mit. ;)

Aber mal ernst, dass ein richtig großes Problem sie aus dem Zelt trieb, dürfte mittlerweile wohl klar sein.
Ebenso, dass dieses Problem ihnen keine Zeit oder Möglichkeit ließ, den Ausgang zu benutzen und sich komplett anzuziehen.


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11.10.2019 um 15:01
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:keine Zeit oder Möglichkeit ließ, den Ausgang zu benutzen
Ist das nun irgendwie eindeutig hergeleitet?
Ich sehe sonst noch nicht zwingend, wie sie durch die Schnitte raus sind ... wie gesagt, wir hatten das mal angesprochen.


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11.10.2019 um 15:10
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb:Ist das nun irgendwie eindeutig hergeleitet? Ich sehe sonst noch nicht zwingend, wie sie durch die Schnitte raus sind ... wie gesagt, wir hatten das mal angesprochen.
So gesehen richtig. Ich formulier um: Wir wissen nicht, ob sie nicht doch den Ausgang benutzten. In dem Fall dienten die Schnitte wohl einem anderem Zweck.


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11.10.2019 um 15:59
@passato & @ypie,

Das Verbiegen der Bäumchen und Abschaben der Rinde durch Wind (Buyanov) hatte ich auch schon auf dem Radar zumal die Windstärke Richtung Wald abnahm und damit das Fehlen geschädigter Bäume dort erklären könnte(!).
Da sich laut Sharavin die Bäume im Frühjahr jedoch wieder aus dem Schnee aufrichteten wären diese ja quasi im Fallwind /Orkan gebogen und gleichzeitig eingeschneit worden - was ich ich aber als widersinnig empfinde da dieser ja alles weggeweht haben muss was an Schnee vom Kamm heruntergeweht wurde.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.10.2019 um 16:49
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Das Verbiegen der Bäumchen und Abschaben der Rinde durch Wind (Buyanov) hatte ich auch schon auf dem Radar zumal die Windstärke Richtung Wald abnahm und damit das Fehlen geschädigter Bäume dort erklären könnte(!).
Da sich laut Sharavin die Bäume im Frühjahr jedoch wieder aus dem Schnee aufrichteten wären diese ja quasi im Fallwind /Orkan gebogen und gleichzeitig eingeschneit worden - was ich ich aber als widersinnig empfinde da dieser ja alles weggeweht haben muss was an Schnee vom Kamm heruntergeweht wurde
Also ich finde in dem Zitat nix von 'verbogen'. Abgesehen davon dass die Übersetzung ein ziemliches Gestammel ist, aber da steht "ragged", dass ist nicht verbogen sondern "zerrissen, schäbig, zerfleddert", insofern nehme ich an dass es ganz einfach vom Wind zerfledderte junge Birkentriebe waren die vollständig vom Schnee bedeckt waren und bei der Schmelze wieder auftauchten:
Navig: You talked about ragged birches and cedars. They grew up near the tent?

MSh: I mean, birch trees peeled were like from avalanches, where snow went down. They grew up in the place where the tent was. But then when we found the tent everything was under the snow and there was none of this, but when we flew in the spring, these birches had already melted and we carefully examined them. From the side of the slope, i.e. from the side of possible avalanches, all these birch trees had their bark peeled off



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11.10.2019 um 18:41
@passato,
Ja, Deine Erklärung ist korrekt in dem Kontext.
In dem Fall habe ich wohl zu viel beim Übersetzen hineininterpretiert - ich bin davon ausgegangen dass es gar nicht anders sein kann als dass die Birken (birch tree) gebogen unter der Schneelast verborgen waren weil ich eine so hohe und feste Schneedecke für eine "senkrechte Einbaulage" der Birken zu dem Zeitpunkt Anfang März einfach nicht für möglich gehalten habe.
Ich dachte der Fallwind hat den Schnee abgetragen der beim Zeltaufbau (auf "dem" Foto) ziemlich hoch erschien.


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11.10.2019 um 23:16
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:@passato,
Ja, Deine Erklärung ist korrekt in dem Kontext
Merci bien! :-)

Also für mich war die wichtigste neue Erkenntnis der letzten Diskussionen die Sache mit dem 7-8m Sturz. Damit ist für mich auch das zweite grosse Rätsel des Falles, nämlich das Zustandekommen der Verletzungen, gelöst. Es gibt jetzt wirklich nix mysteriöses mehr, der Rest sind einfach nur noch Details. Das mit dem Fenster ist zwar sehr interessant, aber mMn nicht ganz so ausschlaggebend, auch wenn es ein weiterer wichtiger Baustein ist um den Ablauf exakt rekonstruieren zu können.

Die einzig mögliche Überraschung sähe ich momentan darin wenn die Komission (wann immer sie mit der Untersuchung fertig ist ;-) zu einem gänzlich anderen, völlig überraschenden Ergebnis kommen sollte.


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13.10.2019 um 01:53
Zitat von passatopassato schrieb am 10.09.2019:Vielleicht, aber das fundamentale Problem bei den ganzen Schnelast Szenarien ist eben, das kein Mensch ein Zelt verlassen würde, blos weil es unter ein bisschen Schnee eingestürzt ist, sondern ganz einfach den Schnee wegräumen und das Zelt wieder aufstellen würde.

Genau aus diesem Grund liegt ja der allgemeine Konsens momentan bei Fallwind, weil es nur dann eine fortwährende Bedrohung für das Zelt gibt.
Schau erst mal die Wetterbedienungen Youtube: 1.  Перевал Дятлова. Палатка дятловцев  Что с ней произошло и почему не работают 99% версий  Часть 1
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Wetterbedienungen am Hang 49:52 - 50:10, und Zeitgleich wenn man 1,5 Kilometer nach unten geht 50:36 - 50:53
Schneeschturm oben und Zeitgleich totale Stille unten.
Das "fundamentale Problem" ist, dass die Leute ohne Handschuhe, ohne Mützen und teilweise ohne Jacken ca. 20 Minuten im Schnee "baden" müssten, um den Rest der Gruppe, vor allem die Verletzten, aus dem unterm Schnee begrabenem Zelt rauszuziehen.
Nach 10 Minuten hat man schon keine Finger, keine Ohren und keine Nase mehr. Man braucht Zeit um es aufzuwärmen. Dann braucht man Zeit "den Schnee wegräumen und das Zelt wieder aufstellen". Dass heist, noch 20 bis 30 minuten. Inzwischen muss man sich wieder aufwärmen. Dann ist das Zelt wieder aufgerichtet mit einem aufgeschnittenem Loch 150 cm. länge. Durchs Loch ins Zelt schiest Schnee und in ein paar Minuten ist alles im Zelt mit Schnee bedeckt. Vergessen wir nicht, dass die ganze Zeit, ca 30 minuten minimum, die Verletzten liegen einfach auf der Schneedecke am Hang, bei 20 m/s Windstärke, -20 Grad Lüftthemperatur und Schneesturm. Werden sie dann noch am Leben? Wohl kaum. Im Zelt wird auch nicht besser. Es ist unmöglich bei den Wetterbedienungen den Stoff zu nähen. Es ist unmöglich da sich aufzuwärmen. Man muss nach unten gehen! Und dass wusten sie sofort nach dem Unglück, weil sie wusten welche Wetterbedienungen sind oben und welche unten. Dass hatten sie schon erlebt am Tag zuvor.
Zitat von NemonNemon schrieb am 10.09.2019:@WladimirP
Ich würde gerne etwas mehr verstehen ;)
Kannst du erklären, mit welcher Aussage die Versetzung der Ski als Pfosten für die Abspannung des Zeltfirstes zwischen ca. 0:53:00 und 0:53:40 verbunden ist?

Ich kann nicht so recht sehen, welcher Zusammenhang mit der Position der Ski auf dem Foto besteht. Ich war bislang davon ausgegangen, dass der First nicht richtig über Ski oder Stöcke gespannt war und die Zeltwände insgesamt mehr durchhingen als auf den anderen Fotos, die auch im Video zu sehen sind.

Das Problem bei dem Foto ist sicher auch, dass wir nicht genau wissen, von wann es stammt - es ist jedenfalls nicht der Zeitpunkt der Entdeckung, sondern 1 Tag später und es war vor dem Foto schon was am Zelt gemacht worden. Habe ich das richtig in Erinnerung?
Das Zelt wurde am 26.02 gefunden. Das Foto ist vom 27. oder 28. Aber es gibt da mehrere Elemente, die noch nicht angefasst sind. Z.b. - Skistöcke sind im Schnee "einbetoniert", das Seil vor dem Eingang auch. Von da konnte man schon Einiges sehen und rekonstruieren.
Das Zeltdach wurde komplett eingestürzt und dann Eingang wieder aufgestellt - man sieht, dass die Elemente vom Eingang nicht regelkonform stehen. Wenn man nach der wiederaufbau, den First nach unten befestigt hätte, dann muste man auch die Ecken neu anspannen. Dafür hatte man keine Zeit. Deswegen haben sie die Ski verwendet. Wenn der First nach oben angebunden ist, dann braucht man nichts zusätzliches machen - es wird so hängen. Man brauchte eine dunkle Markierung am Hang, damit man es nach eine Stunde finden kann (mit so viel Zeit haben sie gerechnet, weil die zwei Taschenlampen, die sie als Leuchtsignale gelasen hatten, leuchten nicht länger als eine Stunde). In der Zeit bringen sie die Verletzten nach unten, machen da ein Lagerfeuer, sammeln von allen die nötigen Kleidungsstucke, zehen das an und kommen wieder nach oben.
Aber, leider, schon auf dem Weg nach unten, ist alles schief gegangen.
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb am 10.09.2019:Ein wenig schon, aber vllt könntest du zum besseren Verständnis hier noch mal die wichtigsten Punkte aus dem Video kurz erläutern.

WladimirP schrieb:
"Die Schnitte könnte man auch unter bestimme Schneelast machen."

Da bin ich anderer Meinung. ;) Insb. wenn wir von einer vertikalen Schneelast reden, die bei mehreren Gruppenmitgliedern schwere Verletzungen herbeigeführt haben soll.
Das wichtigste Punkt ist, dass das Zelt komplett eingesturtzt ist, und dann der Eingang provisorisch wieder aufgestellt wurde. Dafür gibt es eindeutige Beweise, die ich da zeige. Man sieht wie es normal stehen mus, und wie es bei dem Dyatlovzelt ist. Ab 38:20 ist meine Version des Vorgangs mit der Erklärung von den Elementen, die man auf dem Foto siht.
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb am 09.10.2019:Uhm… ich lese gerade das ins Englische übersetzte Interview mit Sharavin und wie es aussieht, ist der Erklärungsansatz, wonach Äste der Zeder weiter oben nur abgebrochen wurden, um trockenes Feuerholz zu beschaffen, eine irrige Annahme. Laut Interview hat die Gruppe in mindestens 4 bis 5 Metern Höhe an der Zeder eine Art "Fenster" zum Zeltplatz freigelegt:
Dass kann man auch bei mir hier hören Youtube: Dyatlov Pass Перевал Дятлова. Внимание! Ролик обновлён  https://www.youtube.com/watch?v=2Vju3Ry8UoQ
Dyatlov Pass Перевал Дятлова. Внимание! Ролик обновлён https://www.youtube.com/watch?v=2Vju3Ry8UoQ
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, bzw. mit deutschem Untertietel lesen 10:36


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.10.2019 um 09:04
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:müssten, um den Rest der Gruppe, vor allem die Verletzten, aus dem unterm Schnee begrabenem Zelt rauszuziehen
Ich weiss nicht ob du es nicht mitgekriegt hast, aber es gab keine Verletzten im Zelt. Das ist eine völlig veraltete Hyphothese, die längst von den Fakten überholt ist.

Mit solchen Verletzungen könnte sich kein Mensch 2 km durch schwerstes Gelände bewegen.

Die 3 Schwerverletzten sind 7-8m im Gelände abgestürzt, da wo sie auch gefunden wurden, einer mit dem Kopf auf einen Stein, ist weiter oben nachzulesen. Man musste also keine Verletzten am Zelt bergen.

Man hätte auch nicht 20 min ohne Handschuhe im Schnee baden gemusst sondern einfach als Gruppe von 9 Mann aufstehen und den Schnee abschütteln. Fertig.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.10.2019 um 12:08
@WladimirP
Deine Ausarbeitung ist sehr interessant und detailliert. Nur in dem einen wesentlichen verbliebenen offenen Punkt, der Motivation, das Zelt zu verlassen, kann ich dem auch nicht in allen Punkten folgen.
Vor allen Dingen glaube ich nicht an die im Zelt entstandenen Verletzungen.

Der Schnee kann m. E. weder eine solch kompakte Masse, noch mit der Zeltplane so tief auf die Personen gefallen sein, dass ein ausreichender Anpralldruck entstanden wäre, um diese massiven punktuellen Traumata zu verursachen.

Vielleicht kann @Gueni etwas zu Einschätzung einer angenommenen Schneelast bzw. Scheeart auf dem Zeltdach abgeben?
Das Gewicht von Schnee liegt dieser Aufstellung zufolge (Archiv-Version vom 27.09.2021) irgendwo zwischen 30kg und 200kg pro m³. Wenn wir vom Mittelwert von 115kg/m³ ausgehen - pro KUBIKMETER - wie sollte sich das Gewicht auf die kleine Fläche einer Flasche und einer Hülle so konzentrieren, dass lebensbedrohliche Traumata die Folge sind?

Man kann den Anpralldruck ja auch nicht noch mittels einer durch Fallgeschwindigkeit erhöhten kinetischen Energie dramatisieren. Vom bereits eingedrückten Zeltdach können es allenfalls ein paar Zentimeter Abrutschen gewesen sein und nicht ein einzelner starker Impakt. Mit einer losen Materialen eigenen Charakteristik, dass sie Hindernissen ausweichen und sich nicht auf diese konzentrieren. Sogar Lawinenopfer werden nicht zerquetscht, sie ersticken.

Dann noch eine Sache: Du gehst von einem provisorischen Wiederaufbau des Zelteinganges aus - das habe ich in dem kürzeren Video, das den gesamten Ablauf darstellt nicht wiedergefunden (oder ist es mir nur entgangen?).

Und eine weitere Anmerkung: Sie wussten, dass die Batterien in den Taschenlampen nur eine Stunde halten. Was aber nicht heißt, dass sie realistische Hoffnung hatten, den Ab- und Wiederaufstieg in diesem Zeitfenster zu bewältigen. Es war ja alternativlos und einfach nur das Beste, was sie versuchen konnten, um Markierungen zu setzen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.10.2019 um 12:58
Zitat von NemonNemon schrieb:Vor allen Dingen glaube ich nicht an die im Zelt entstandenen Verletzungen.

Der Schnee kann m. E. weder eine solch kompakte Masse, noch mit der Zeltplane so tief auf die Personen gefallen sein, dass ein ausreichender Anpralldruck entstanden wäre, um diese massiven punktuellen Traumata zu verursachen
Wladimir hat zu dieser Thematik eine eigene Theorie entwickelt und sogar mit eigenen Feldversuchen zu untermauern versucht. Er geht von einer statischen Dachlast aus, die plötzlich eingebrochen ist und die Verletzungen z.B. dadurch verursacht haben dass die Leute mit dem Kopf auf einem harten Gegenstand gelegen haben, ich glaube etwas wie eine Trinkflasche oder so, was eine enorm hohe Druckspitze an dieser Stelle hervorgerufen haben soll. Es gibt zu diesen Versuchen auch Videos von ihm hier im thread die, wie gesagt, sehr interessant sind, aber nicht letztendlich überzeugen können, weil viel zu kompliziert und vor allem wo jetzt eine viel simplere Erklärung für die Verletzungen durch den 7m Sturz gefunden wurde. Es ist mir auch nie gelungen nachzvollziehen, wie sich so eine riesige statische Dachlast überhaupt aufbauen könnte, ohne dass die ansonsten so gewissenhaften Wanderer dass von innen bemerkt hätten und rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen hätten. Das Dach hätte ja fast bis zum Boden runterhängen müssen bevor die Mittelstrebe bricht, so was sieht man doch von innen und schüttelt es schnellstmöglich wieder ab.

Aber das Killerargument für die Theorie ist einfach, dass die Verletzungen so schlimm waren dass man damit keine Gewaltmärsche in rauhestem Gelände mehr unternehmen konnte, Thibeault konnte sich wahrscheinlich nicht mal mehr rühren. Und ein mögliches Tragen von 3 Verletzten geben die Fussspuren nicht her, zumal es sowieso unrealistisch ist.


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13.10.2019 um 13:04
Zitat von passatopassato schrieb:ich glaube etwas wie eine Trinkflasche oder so
Ja, Trinkflasche bei Thibeaux für die Kopf-Verletzung und Quetschung am Oberarm und ein Kamera-Etui oder so für den Brustkorb bei Dubinina. Verursacht durch das Einstürzen des Daches. Das soll der Aktion die Dramatik verliehen haben. So die Theorie, der ich auch nicht folgen kann in diesen Punkten. Wusste nicht, dass das auch schon durchgekaut war. Dann liegen die Konter-Gegenargumente ja auch schon vor?


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13.10.2019 um 13:08
Zitat von NemonNemon schrieb:Dann liegen die Konter-Gegenargumente ja auch schon vor?
Ja, das wurde schon lange vor Fallwind im Detail diskutiert, als es also noch 2 Rätsel gab: 1. warum haben sie das Zelt ohne genügend Ausrüstung verlassen und 2. Wie kam es zu den Verletzungen. Wladimir hat viel Aufwand in seine Versuche gesteckt, sogar das Zelt im Miniformat nachgebaut. Ist sehr interessant anzusehen wenn du es noch nicht gesehen hast.


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