@passato Sehr interessant, was Du schreibst!
Ich tue mich auch schwer damit, an Rakitins Theorie zu glauben. Komischerweise finde ich aber, dass sich alles ziemlich gut erklären lässt.
Zu Deinen (sehr berechtigten) Kritikpunkten.
1. Die Mörder haben die letzten vier Opfer aufgesucht, weil sie z.B. im Zelt nicht das gefunden haben, was sie gesucht haben. Und sie haben das Feuer gesehen und daraus geschlossen, dass einige Teilnehmer noch am Leben sind
2. Sie sind den Fusspuren gefolgt. Bis zur Zeder war der Weg leicht zu finden. Und die „Schlucht“ lag ja nur 70-80 m entfernt, nah genug, um z.B. Stimmen zu hören. Und ich denke auch, dass die Angreifer eine Taschenlampe hatten und sich orientieren konnten
3. Taschenlampe
4. sie hatten keine Angst; erstens wussten sie, dass die Studis durch die Kälte schon erheblich geschwächt sein würden. Zweitens waren sie laut Rakitin höchstwahrscheinlich mit Schusswaffen unterwegs, auch wenn sie nicht vorhatten, diese zu benutzen, da sie keine Spuren hinterlassen wollten. Und außerdem blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich vom Tod aller zu überzeugen, sonst wäre ihre Mission gescheitert/gefährdet. Außerdem suchten sie vielleicht noch irgendwas?
5. Die Dyatlovs waren sich nicht dem ganzen Ernst der Lage bewusst, zumindest nicht alle (was zur Trennung der Gruppe geführt haben mag). Sie dachten, es sei „nur“ ein Überfall, das Vertreiben vom Zelt ohne Schuhe etc. war ja schon krass genug, und sie sind nicht davon ausgegangen, dass die Täter nochmal zurückkommen. Außerdem wussten Sie, dass sie ohne Feuer keine Chance haben zu überlegen, was hatten sie also zu verlieren
Dass die Täter keine Spuren hinterliessen, lässt sich ja durch das Tragen von Skiern oder Schneeschuhen erklären, auch hatten die Täter ja reichlich Zeit, alles zu verwischen. Möglicherweise hatten sie auch Unterstützung von den Mansen.
Svetlana Oss geht da in ihrem Buch nochmal sehr drauf ein, u.a. gab es wohl mehrfach Aussagen/„Geständnisse von Mansen. „Wir haben die umgebracht“.
Rakitin schreibt in seinem Vorwort ja auch sinngemäß, dass er sehr vorsichtig sein muss mit seinen Enthüllungen und aus diesem Grund nicht näher auf die Täter eingehen kann