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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 13:09
@margaretha

Das denke ich auch, dass dieser Skistock eine ganz bestimmte Funktion hatte und nicht aus Langeweile oder so ähnlich bearbeitet worden war.
Ich glaube, @WladimirP hat das kürzlich mal erklärt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 13:43
Hallo @margaretha + @Tajna :D
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Das Zelt hatte eine variable Höhe, je nachdem wie es aufgebaut wurde. Am Unfallort wurde es durch die beiden Skiern mit Seilen stabilisiert. In der Mitte des Zelt diente ein umgedrehter Bamubs-Skistock als Mittelstütze. Deswegen die Öse in der Mitte des Zeltes, wo die Spitze des Stockes eingehakt wurde. Dieser mittlere Skistock wurde zweimal zerbrochen im Zelt gefunden. So ein Skistock wie in die Dyatlovs benutzten war ca. 135 cm bis 140 cm lang. Wenn man noch bedenkt, daß der Griff des Skistocks im Schnee noch befestigt, also eingegraben werden mußte, komme ich so auf eine Höhe von maximal 125 cm. Das entspricht demnach die Zelthöhe.
Das mit dem zweimal zerbrochenen Skistock ist halt diese Sache... die merkwürdigen Zeugenaussagen (Brusnitsyn und Lebedev). Werde dazu später noch was schreiben.
Zitat von mashourahmashourah schrieb:@WladimirP hat die Theorie, daß die Einschnitte in den Skistock für die Befestigung des Ofens vorgesehen waren und das der Skistock durch die hohe Belastung zerbrochen wurde. Zitat: "Eine unmittelbar erhöhte Belastung der Mittelstrecke führt zu deren Bruch". https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0 Das macht mMn auch Sinn.
0 1773d8 252d10c0 XXXLOriginal anzeigen (0,2 MB)

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Die Billder sind von Wladimir https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0

Der Karton simuliert den Ofen. Ob der nun unten, mittig oder weiter oben installiert wurde, spielt dabei ja keine Rolle. Es erklärt aber die zwei Einschnitte in den Skistock. Der Skistock hatte demnach zwei Funktionen: a) Halterung für den Ofen b) Stütze für die Mitte des Zeltes
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ja, ich meinte das Bild, die Skier sind dann nicht von der Gruppe aber der Skistock unten etwa zwischen 6 und 7 Uhr war dann ja vermutlich total unter Schnee wenn das Zelt bzw. der Platz da teilweise von Schnee befreit wurde?!
Ah okay... jetzt weiß ich genau was Du meinst. Mit dem umgedrehten Skistock, der tief im Schnee eingegraben ist (es gucken nur noch ca. 20 cm heraus) haben die Dyatlovs das Zelt befestigt. Natürlich nicht mit einem, sondern rundherum.

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Bild von Wladimir: https://taina.li/forum/index.php?topic=5623.0 (auf den alten Fotoaufnahmen kann man das auch sehr gut sehen).

Ein weiteres Indiz für eine ziemlich starke Kraft auf dem Zelt ist der zerbrochene Skistock an der linken Ecke des Zeltes (am Eingang).

Die beiden Skier, die auf dem Foto hinter dem verschütteten Zelt stehen, gehören auch zu der Zeltkonstruktion, also zu den Dyatlovs. Darüber wird viel hergezogen, daß diese Postition der Skier total kontrovers ist und es nicht sein kann wie sie dort stehen (besonders der Ski, der nach Norden zeigt, also auf der Rückseite/Ofenseite steht). Ich habe lange überlegt warum der Ski dort steht, wo er eigentlich nicht stehen müßte. Lösung ist aber eigentlich ganz einfach! Die Schneemasse/Wind kam von links (südwesten) und hat natürlich den Ski mitgerissen, der jetzt auf dem flachen Zelt lag. Für mich ganz logisch... als sich die Dyatlovs nacheinander aus dem Zelt befreien konnten, haben sie natürlich das lästige "Hindernis", sprich den Ski auf dem Zeltdach, heruntergenommen und an die Stelle gesteckt, wo wir ihn jetzt auf dem Foto sehen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Gibt es da nicht diese Geschichte, dass die Suchmannschaften das Zelt bereits vor Eintreffen des Staatsanwalts leergeräumt hatten und es später für Fotos wieder einräumen mussten?
Äääähm, nein! Das ist eine Geschichte, ich habs nirgendswo in der Art gelesen.

Tempalov (Staatsanwalt) Zeugenaussage: "Without me no one came to the tent and the tracks near the tent were not ours." https://dyatlovpass.com/case-files-309-312?rbid=17743

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 16:03
Zitat von mashourahmashourah schrieb: Gibt es da nicht diese Geschichte, dass die Suchmannschaften das Zelt bereits vor Eintreffen des Staatsanwalts leergeräumt hatten und es später für Fotos wieder einräumen mussten?

Äääähm, nein! Das ist eine Geschichte, ich habs nirgendswo in der Art gelesen.
Die Aussagen stimmen da wirklich überein:
Lebedew An diesem Tag, nachdem wir einen Teil des Zeltes abgebaut hatten, packten wir alle Sachen in eine Decke und stellten sie in ein Zelt, damit wir am nächsten Tag das Zelt im Beisein des Staatsanwalts analysieren konnten, der am 2. Februar zum Unfallort flog.
Tempalov Ohne mich kam niemand zum Zelt und die Spuren in der Nähe des Zeltes gehörten nicht uns.
Slobtsov Am 26. Februar 1959 gruben wir Schnee über das Zelt und sorgten dafür, dass keine Menschen da waren, und die Dinge, die im Zelt waren, berührten sich nicht.



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 18:55
@margaretha
@mashourah
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Lebedew:
An diesem Tag, nachdem wir einen Teil des Zeltes abgebaut hatten, packten wir alle Sachen in eine Decke und stellten sie in ein Zelt, damit wir am nächsten Tag das Zelt im Beisein des Staatsanwalts analysieren konnten, der am 2. Februar zum Unfallort flog.
Ich weiß nun nicht, ob das Wort für Wort übersetzt ist, aber das klingt schon ein bisschen ähnlich wie diese Geschichte.
Wenn die Geschichte wahr wäre, würde sie vermutlich auch nicht in der Akte stehen.

Dazu gibt es auch noch die Geschichte, dass Mitglieder der Suchmannschaften eine Flasche Schnaps aus dem Zelt mitnahmen und auf die (erhoffte) baldige Rettung der Dyatlov-Gruppe tranken und es beinahe zu einer Schlägerei gekommen wäre, als an der Suche beteiligte Mansen andeuteten, dass die Gesuchten kaum mehr am Leben wären.

Diese Geschichten finden sich auch bei:
https://dyatlovpass.com/1959-search#the-tent


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 19:26
Hallo @Tajna

Das war doof von mir nur selektive Passagen rüber zu kopieren und die Aussage nur kursorisch nach „leerräumen und Skistock“ zu überfliegen


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13.07.2018 um 19:43
@margaretha

Deswegen musst du dir doch keine Vorwürfe machen, das ist nicht so einfach etwas quer zu lesen, das nicht in gutem Deutsch geschrieben ist und beim Querlesen übersieht man sowieso immer etwas.

Das ist auch interessant, dass Slobtsov sagte, dass sie Schnee über das Zelt warfen.
Sie haben praktisch die ganze Auffindesituation des Zelts verändert, bevor irgendwas dokumentiert worden war.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

13.07.2018 um 19:54
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das ist auch interessant, dass Slobtsov sagte, dass sie Schnee über das Zelt warfen.
Sie haben praktisch die ganze Auffindesituation des Zelts verändert, bevor irgendwas dokumentiert worden war.
Ja schon, ich denke aber das die das im Eifer auf der Suche nach den Personen taten.

Im Mordfall Hinterkaifeck war das ähnlich bzw. da wurde die originäre Auffindesituation der Toten auch verändert und für die Tatortsfotos der Polizei wurden die dann wieder umtransportiert. Also da gibt es zwei "Auffindefotos", einmal wie die Kripo den durch die Auffinder veränderten Tatort vorfand und eine Rekonstruktion wie die Auffinder den Tatort vorfanden.

Kann man sich hier halt nur wünschen gerade im Hinblick auf den Schnee und wie das Zelt denn nun tatsächlich aufgefunden wurde resp. was man davon eigentlich sah.

Da stimmt aber was nicht, Tempalov ist de facto nicht am 2. Februar zum Unfallort geflogen, da wurde die "7" vergessen! "


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13.07.2018 um 23:09
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Grigoriew ist der Journalist, der zusammen mit Tempalov am Zeltplatz war? Also, für mein Befinden ist die Notizblock-Information nicht gerade aussagekräftig.
Aber nur Grigorjew schrieb über die Höhe der Wand von 50 cm. Die Suchmannschaft in ihrer Aussagen sagen nur, dass eine Grube gegraben wurde (eine große Grube) und ein Platz für das Zelt wurde vorbereitet.

Ich denke, das war so.

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Sie haben begonnen, in Zone A und D zu graben. Sie haben gesehen, dass sie eine Wand in Zone A haben, genug Schnee, um das Gebiet zu ebnen und in Zone C eine kleine Wand zu errichten. Es machte keinen Sinn weiter zu graben und Energie zu verschwenden, um die Ebene in Zone B zu errichten. Sie haben den Schnee in die Zone D zurück geschoben, und den Bereich entsprechend der Ebene der Zone A gemacht.
Ich sehe keine andere Erklärung.
Zitat von brunhildebbrunhildeb schrieb:n der Sowjetunion gab bzw. in Russland gibt es ja Orte, die eher nummeriert als benannt sind und die für Ausländer gesperrt sind. @WladimirP kannst du da vielleicht weiterhelfen und mir sagen, was es mit solchen Orten auf sich hat? Mein Wissen darüber beschränkt sich auf deutsche TV-Dokus, in denen gesagt wird, dass dort nicht gedreht werden druften
Dies ist in erster Linie mit den Gebieten verbunden, in denen Werke von militärischer Bedeutung gibt, Regionen oder etwas, das mit den Aktivitäten des Militärs verbunden ist. Zum Beispiel, damals die Gebiete um Swerdlowsk (Ekaterinburga), das ist Kerntechnische Anlage Majak Wikipedia: Kyschtym-Unfall


Tajna, Mashourah, margaretha, ihr seid klasse! (Alle anderen übrigens auch! :D)
Natürlich haт die Suchmannschaft vor Tempalovs Ankunft gründlich im Zelt gewühlt. Das dürfte nicht getan werden, und deshalb sagten sowohl Tampalov als auch einige von der Suchmannschaft in ihren Aussagen aus, dass niemand irgendetwas berührt hat. Obwohl man bei Lebedew, und auch Brusnitsyn lesen kann, dass die Sachen berührt und sogar ins Basislager gebracht wurden.

Über den Skistöck hat Mashourah schon alles geschrieben.
Brusnitsyn nahm an, dass an diesem Skistock das nördliche Ende des Zeltes befestigt war. Aber in einer normalen Position stehen solche Stöcke draußen (es gibt Fotos) und nicht im Zelt. Im Inneren des Zeltes konnte nur ein Stock stehen, der den Mittelteil hilt.
Es gibt eine Aufzeichnung von Brusnitsyns Erinnerungen im Jahr 2016. Er sagt:
"вот так, по кругу: вот тут рез сделан, вот так (навстречу) рез сделан. Друг к другу рез идёт: канавка. Режется канавка, она идёт по кругу. Точно по кругу.
Вообще, чем я удивлён: темно, прочее, а даже скоса никакого не было тут в другую сторону. Причём, это берёза. Берёзу резать поперёк - это сложно! Это – твёрдое дерево!"
"Палка - на три части, два реза и три примерно одинаковые части."
" Она не до конца дорезана, она потом сломана, остатки-то."
"So, in einem Kreis: hier ist es gemacht, das ist gemacht (zueinander) dem Schnitt wurde gemacht. Zueinander geht die Nut: die Nut. Die Nut ist geschnitten, sie dreht sich im Kreis.
Im Allgemeinen, als ich überrascht bin: es ist dunkel, und so.., und selbst die Abschrägung gab es nicht anders. Und diese Birke. Birke quer geschnitten - es ist schwer! Das ist ein harte Baum! "
"Der Stock - in drei Teile, zwei Schnitte und drei ungefähr gleiche Teile."
"Es ist nicht vollständig durchgeschnitten, es ist dann gebrochen, der Rest."
Also:
- Der Skistock war aus Holz - Birke.
- Kreisförmige Kerben teilten den Stab in drei ungefähr gleiche Teile.
- Auf einem kreisförmigen Einschnitt war der Stock gebrochen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.07.2018 um 16:54
Mal in die Runde gefragt:

Gibt es hier User mit Interesse an einem (geschlossenen) Dyatlov-Gruppendiskussionsthread, welcher sich explizit mit anderen Erklärungsansätzen als der "Schneebrett/Schneeverwehung hat Verletzungen im Zelt verursacht"-Theorie befasst? Ich will denjenigen, die diese Theorie für plausibel halten, auch nicht zu nahe treten. Ist ja kein Ding, glaubt das halt weiter. Mir drängte sich nur das Gefühl auf, dass hier diverse Diskussionen um alternative Szenarien eher abgewürgt wurden und jetzt einige gar keine Lust mehr haben, sich überhaupt noch einzubringen. Sollte dem nicht so sein, wäre ein 2. Thread natürlich Quatsch und ich könnte mir die Mühe für ein entsprechendes Eingangsposting sparen.

Ich bitte um Feedback! ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.07.2018 um 18:07
@XpersephoneX
Ich finde nicht das jemand "abgewürgt" wurde.
Aber wer Alternative Szenarien bringt, sollte die doch auch möglichst plausibel erklären können?
Also bitte, wenn du was hast, dann schreib doch was und wie und warum.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.07.2018 um 21:34
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb: Mir drängte sich nur das Gefühl auf, dass hier diverse Diskussionen um alternative Szenarien eher abgewürgt wurden und jetzt einige gar keine Lust mehr haben, sich überhaupt noch einzubringen.
Wieso abgewürgt? Hier kann sich doch jeder einbringen, nur wenn zum zigsten Male "herausgerissene Zunge" oder "fehlendes Zwerchfell" oder andere Kuriositäten geschrieben werden, dann sollten sich diejenigen nicht wundern wenn ihnen die Fakten vor die Nase gelegt werden.

Wie schon so oft geschrieben, ich bin gerne für Alternativen offen, habe aber bisher noch keine plausiblere Theorie gelesen. Ich finde es gut so wie es zur Zeit ist: Das ist ein "miteinander austüfteln" und nicht gegeneinander Krieg führen.

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.07.2018 um 23:51
da wurde nichts "abgewuergt" was theorien angeht...

aber der vorschlag, laengst widerlegte szenarien nicht hier wieder zum thema zu machen ist OK;)

hier geht es wohl eher um fakten(und theoretisch moegliche szenarien) und weniger um "glaube"...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 11:06
@XpersephoneX
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb am 21.06.2018:2. Selbst wenn man der Theorie folgen würde, hätte man folgendes Szenario: Die Gruppe wird von einem heftigen Schneebrett überrascht und teils in dem Zelt verschüttet. Die 3 Schwerverletzten werden mühsam geborgen, man richtet einen Ski neben dem Zelt auf, legt eine Taschenlampe auf das Zelt bwz. auf den Schnee, aber für's Bergen überlebenswichtiger Kleidung - primär SCHUHE, wenn man mit Socken bei -30 Grad im Schnee steht! - ist die Angst vor einer weiteren "Lawine" zu groß? Und den 3 Schwerverletzten wurde später den Umständen entsprechend praktisch der größtmögliche Komfort geboten, während der Rest selbstlos den sicheren Tod durch Erfrieren in Kauf nahm... *seufz* Wer es unbedingt glauben mag... ich kann's nicht. ^^
Das Schneebrett/Verwehung etc. ist schon einleuchtend, habe dahingehend meine Meinung ja auch geändert und denke das könnte man auch geologisch etc. untermauern. Womit ich - aus medizinischen Gründen - weiters ziemlich große Schwierigkeiten habe, sind die massiven Verletzungen. Da ich ja selbst Mediziner bin, wenn auch kein Pathologe (jedoch einigen Obduktionen in meinem Studium beiwohnen durfte), kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie diese schweren Verletzungen rein durch ein Schneebrett etc. zustande gekonmmen sein könnten. Dafür muss es, meiner Ansicht nach, andere Erklärungen geben.

Vielleicht sollte man da auch ansetzen? Ich hatte ja geschrieben, dass wir mehrere Fachleute bräuchten um das alles aufzuklären. Eine Geologin hätten wir ja schon ;-).. Und ich könnte, soweit wie möglich meine medizinischen Kenntnisse einbringen.
Anhand der Verletzungen von Ludmila Dubinina hierzu jetzt als Bsp. folgendes:

Gelegentlich liest man Behauptungen, dass die Zunge herausgerissen oder gegessen wurde oder was auch immer. Die Autopsieakte sagte aber einfach nur, dass "die Zunge fehlt".Auch habe ich irgendwo gelesen, dass der Zungengrund auch fehlen würde, weiss jetzt aber nicht mehr wo. Der Pathologe gibt jedoch keine genauen Angaben über a) das Ausmaß und b) die Art des Schadens und gibt auch nicht c) den Zustand des restlichen Gewebes an. Alleine daran kann man schon deutliche Rückschlüsse ziehen.

Zur Anatomie: Unsere Zunge besteht aus einer komplizierten Gruppe von vielen unterschiedlichen Muskeln mit unterschiedlichen Aufgaben und ist somit hochkomplex. Sie besteht aus sogenannten intrinsischen Muskeln, die der Zunge ihre Form geben und helfen, ihre Form zu verändern. (Sicherlich kennt ihr Leute oder könnt es auch selbst, daß ihr eure Zunge rollen und sie auf seltsame Weise verbiegen könnt. Dies sind intrinsische Muskeln.)
Extrinsische Muskeln ragen stattdessen hervor, ziehen die Zunge zurück. Diese Muskeln helfen uns Worte zu artikulieren. In der älteren Literatur werden sie auch als das Zwerchfell der Zunge bezeichnet.
Das ist jetzt nur einmal ganz grob erläutert, wie komplex unser System funktioniert.Auch welche unterschiedlichen Bezeichnungen es für jeden Muskel gibt. (siehe Video)

http://tv.doccheck.com/de/movie/73306/anatomie-repetitorium-die-mundhoehle

Der Autopsiebericht bzw. die Beschreibung "Die Zunge fehlt" ist etwas, womit kein Medizinstudent durchkommen kann, geschweige denn ein erfahrener Arzt.
Es ist im Grunde eine Beleidigung für jeden, der das liest. Als professioneller Gerichtsmediziner müsste er (auch damals schon) die beteiligten Muskeln etc. angeben!!

Das Beißen einer Zungenspitze im Todeskampf ist eine Sache, die "herausgerissene" Zunge mit Zungengrund ist eine andere Sache.
Die Art eines zB. "Herausreissens", oder die eines möglichen Schnitts bzw. wie wo sie abgefressen /abgefallen/durch Organismen zerstört etc. wurde, also welche Teile - diese hätten medizinisch benannt werden müssen! Welche genauen Teile waren betroffen? Welche Muskelgruppen, Hautschichten etc. Und so weiter...
Nun, wir werden es leider nie wissen, denn eine vage Autopsie-Beschreibung gibt uns leider keinerlei Anhaltspunkte.
Wenn das hier nicht so reinpassen sollte, können wir das Ganze auch in einem seperaten Thread einfach abteilen und später gemeinsam unsere herausgefundenen Erkenntnisse zusammenführen!
Dadurch entsteht eine bessere Übersichtlichkeit. Die einen arbeitem am Zelt, Aufbau, Lage etc.
Die anderen gehen rein der medizinischen Seite in einem extra Thread nach. Und dann auch der Demokratie geschuldet, kann es ja auch ruhig einen Thread für andere Theorien geben. Ich sehe das jetzt nicht als Problem an.

Beste Grüße, Soluna


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 11:41
Hier noch ein interessanter Bericht aus der Forensik:
http://docplayer.org/30724348-Forensische-entomologie-und-ihre-bedeutung-fuer-die-polizeiliche-praxis.html
3.4. Konservierungen
25
Lagert die Leiche in feuchter Umgebung, kann es aufgrund von Sauerstoffmangel und einem Überangebot an Wasser zu einer Umwandlung des Unterhautfettgewebes in eine graue, körnige Masse mit wachsähnlicher Konsistenz kommen, welche durch eine nachfolgende Austrocknung in eine feste, kalkartige Beschaffenheit übergeht. Dieser Vorgang wird als Fetwachsbildung bezeichnet



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 12:17
Es kann... Daraus entnehme ich jetzt mal daß das kein in jedem Fall auftretender Prozess ist.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht warum sich der Schreiber der Seite so an der Bemerkung "Die Zunge fehlt" aufhängt.
Ich nehme an diese Tatsache war nichts was die Ärzte die die Autopsie vorgenommen haben besonders bedeutungsvoll fanden. Darum wurde es einfach als Tatsache aufgenommen, ohne sich weiter damit zu beschäftigen.
Wie auch bei den Augen. Auch da wird nur angegeben das sie fehlen.

Wäre ihr die Zunge entfernt worden als sie lebte, dann hätte das nicht ohne Blutspuren auf Haut und Kleidung abgehen können.
Dann hätte man auch Blut im Magen und in der Lunge finden müssen das man darauf zurück führen kann.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 14:56
Man kann nicht bei einem medizinischen Sachstand großzügig antworten, während man bei anderen medizinischen Dingen akribisch jedes Detail auseinander nimmt.
Die Arumentation bzgl. des vermuteten Verhaltens des/der Rechtsmediziner(s) ist nicht schlüssig. (Viele sagen dazu übrigens Pathologe, und um es gleich vorwegzunehmen: korrekt ist Rechtsmediziner und auch nicht Gerichtsmediziner und schon gar nicht Pathologe, wollte hier bloss nicht jetzt auch noch Grundsatzdebatten losreissen, da alle ja wussten, was gemeint ist).

Zum besseren Verständnis hatte ich schon oben klare Hinweise gegeben. Hier noch weitere:
Die Aufgaben- und Forschungsbereiche der Rechtsmedizin sind: Thanatologie (z. B. Leichenschau bei außergewöhnlichen Todesfällen), forensische Traumatologie, Toxikologie, Drogenforschung und -diagnostik (Alkohologie), forensische Molekularbiologie (etwa DNA-Untersuchungen), forensische Sexualmedizin, Verkehrsmedizin und -psychologie, Glaubhaftigkeitsbeurteilungen aus medizinischer und forensischer Sicht, medizinische Begutachtungskunde, Behandlungsfehlergutachten, Abstammungsgutachten, Versicherungsmedizin (etwa Verletzungsgutachten), Fotografie und Neue Medien (Streifenlichttopometrie), Informationstechnologie und -management.
Zitat von 7umi7u7umi7u schrieb:Ich nehme an diese Tatsache war nichts was die Ärzte die die Autopsie vorgenommen haben besonders bedeutungsvoll fanden. Darum wurde es einfach als Tatsache aufgenommen, ohne sich weiter damit zu beschäftigen.
Dazu nur noch folgendes: Der Vorgang läuft nach einem bestimmten Schema ab: zuerst erfolgt die Begutachtung, die sogenannten Leichenschau. Dort wird aufgenommen, was man sieht. Danach erfolgt das Aufschneiden, Vermessen, Untersuchen etc. und BENENNEN! Das alles hat ebenfalls im Protokoll zu stehen.
Ansonsten: solltest du ebenfalls Mediziner sein, können wir gerne in den Austausch gehen, ansonsten ist mir meine Zeit zu schade, sorry.

Grüße, Soluna


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16.07.2018 um 17:04
Zitat von Soluna4Soluna4 schrieb: Da ich ja selbst Mediziner bin, wenn auch kein Pathologe (jedoch einigen Obduktionen in meinem Studium beiwohnen durfte), kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie diese schweren Verletzungen rein durch ein Schneebrett etc. zustande gekonmmen sein könnten. Dafür muss es, meiner Ansicht nach, andere Erklärungen geben.
Dito.

Ich würde übrigens nicht ausschließen, dass ein kleines Schneebrett/eine Schneeverwehung das Zelt zum Einsturz gebracht haben könnte. Wenn, dann würde ich ja eher zu einer Schneeverwehung tendieren, aber auch bei der Theorie hat mich noch kein Szenario in Zusammenhang mit den Verletzungen überzeugt. Ich meine, wie viel Schnee müsste das Zelt bitte aushalten, dass beim Zusammenbruch die Schneemasse zu beidseitigen Rippenbrüchen und einer üblen Schädelfraktur führt? oO Sollte es vergleichbare Fälle schon mal gegeben haben, immer her damit! ;)

Und nur um das noch mal klarzustellen: Ich selbst habe noch keine Theorie, die ich für schlüssig erachte. Das Eingangsposting würde halt aus zusammengetragenen Informationen und Theorien bestehen, sodass man eine gute Diskussionsgrundlage hätte. Für einen 2. Thread müssten sich dann aber schon ein paar Leute finden, damit sich das Ganze lohnt. ;) Die würden dann von mir eine Einladung zu der Gruppendiskussion bekommen.
Worum es mir dabei geht, ist einfach, dass dort der kreative Spielraum ein bisschen erweitert werden könnte, bzw. dass dort niemand eine von vorne bis hinten schlüssige Theorie unter Einbeziehung sämtlicher gesicherter Fakten vorbringen muss. Manchmal sind es auch nur Versatzstücke, die zu neuen, guten Ansätzen führen. Das alles könnte man dort offen diskutieren.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 17:07
Das kannst du halten wie du meinst.
Zitat von Soluna4Soluna4 schrieb:Gelegentlich liest man Behauptungen, dass die Zunge herausgerissen oder gegessen wurde oder was auch immer. Die Autopsieakte sagte aber einfach nur, dass "die Zunge fehlt".Auch habe ich irgendwo gelesen, dass der Zungengrund auch fehlen würde, weiss jetzt aber nicht mehr wo. Der Pathologe gibt jedoch keine genauen Angaben über a) das Ausmaß und b) die Art des Schadens und gibt auch nicht c) den Zustand des restlichen Gewebes an. Alleine daran kann man schon deutliche Rückschlüsse ziehen.
"Gegessen" wird ein typischer Fehler in der Übersetzung sein, damit wird abgebissen und verschluckt gemeint sein.
Fällt aber raus, denn dann wäre die Zunge im Magen gefunden worden, ausserdem wäre es unmöglich gewesen sich selbst die Zunge komplett mit allen Muskeln abzubeissen.
Im Originalbericht wird Bezug auf den Zustand der Mundschleimhaut genommen, und dort findet sich meiner Erinnerung nach eben auch die Angabe das die Zunge komplett mit allen dazugehörigen Teilen fehlte.
Der Zustand der Mundschleimhaut wird mit "Grau Grünlich" angegeben. Weiter steht da "Diaphragma von Mund und Zunge fehlt. Der obere Rand des Zungenbeines ist freigelegt."


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 19:17
Dubinina lag doch mit dem Gesicht im Bach, körpereigene Verwesungsprozesse, fließendes Wasser (u. evtl. Tierfraß) könnten das doch erklären, oder nicht?

Auf dem postmortem Foto ist ihr Mund offen, also wenn die sich amVerwesen/Verfaulen befindende Zunge ständig dem Fluß des Baches ausgesetzt ist und vielleicht auch irgendwelche Viecher daran genagt hatten kann die doch ohne „hokuspokus“ abgegangen sein, oder?!

Weiß jemand mehr über die Fauna dort? Vielleicht speziell im Bach ob es da in Frage kommende Tiere gab, evtl. auch „Aasfresser“?
Zitat von 7umi7u7umi7u schrieb: ausserdem wäre es unmöglich gewesen sich selbst die Zunge komplett mit allen Muskeln abzubeissen.
Insbesondere nicht bis am Zungengrund

Der-Zunge
Quelle: https://www.der-mensch.net/verdauungsorgane/oberer-verdauungsabschnitt/der-zunge/ (Archiv-Version vom 21.10.2017)

AlaxoStent2
Quelle: https://www.medizin-kompakt.de/zungengrund-radix-linguae-


@XpersephoneX
Ich bekomme die Verletzungen auch (noch) nicht überrissen, es gibt aber halt in den Akten die übereinstimmenden Aussagen, daß ein Teil des Zeltes -nicht nur durch die von den Djatlows verursachten Cuts- zerstört war.
Ich glaube fast das man heute mit einem Zelt in der Bauart oder Ausführung auch kein Wintercamping machen würde in einem Gebiet wo man mit Schneestürmen rechnen muß, sondern dafür ein Kuppelzelt wegen der geringeren Aufliegefläche für Schnee oder ein stabiles geodätisches Zelt nehmen würde.

Ist eigentlich bekannt wie „schlimm“ der in den Akten erwähnte Schneesturm am Pass in jener Nacht war? Windböen von bis zu ?????] km/h..weiß jemand die ??? und ob der Wind Schnee zusätzlich zum Niederschlag auf das Zelt hätte wehen können so das es hätte nachgeben können?
Schnee ist ja enorm schwer...

Gewicht Schnee


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

16.07.2018 um 20:07
Hallo @margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Weiß jemand mehr über die Fauna dort? Vielleicht speziell im Bach ob es da in Frage kommende Tiere gab, evtl. auch „Aasfresser“?
Haufenweise Mäuse :D ...die gibt es sowieso fast überall... und Ratten ebenso! Falls der Bach dauerhaft am plätschern war (also über 0 Grad) hat dieser mit Sicherheit auch Kleinstlebewesen. Zunge und Weichteile (Augen z. B.) sind nunmal Leckerbissen!
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ist eigentlich bekannt wie „schlimm“ der in den Akten erwähnte Schneesturm am Pass in jener Nacht war? Windböen von bis zu ?????]
Über die Stärke des Sturms habe ich leider noch nichts gelesen, wenn es die überhaupt gibt, bzw. gemessen wurde. Allerdings sagen viele Zeugen, die am 06.03. und 07.03.59 in und bei Vizhay befragt wurden, daß das Wetter Anfang Februar sehr schlimm war. Da reden einige von Hurrikane, Schneesturm usw.

@Tajna + @margaretha

Nochmal zurück zu den verwirrenden Zeugenaussagen. Ich habe da auch teilweise ein großes Fragezeichen wenn ich mir die Zeugenaussagen in Bezug auf das Zelt durchlese. Einer der Zeugen (Lebedev oder Brusnitsyn) verwechselt sogar auch wieder definitv das Datum. Da ist ein chronolgisches Durcheinander. Ich werde mir bei Gelegenheit mal die Mühe machen, und die Zeugenaussagen chronologisch sortieren, vielleicht erhält man dann einen besseren Überblick wann was war und die ein oder andere Frage wird somit aufgelöst.
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:dass dort niemand eine von vorne bis hinten schlüssige Theorie unter Einbeziehung sämtlicher gesicherter Fakten vorbringen muss.
Eine Theorie ohne sämtlich gesicherte Fakten... im Moment läuft doch Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer im Kino oder?


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