Höhenburg schrieb: Ich habe zwischenzeitlich auch mal etwas gesucht und keine interessierte Website erwähnt etwas über Blut oder Schleimhaut im Magen der anderen, nur bei Dubinina. Die weiteren Mengenangaben betreffen den Urin, so ist das auch in meiner Übersetzung. Einzig bei Dubinina werden 100 Gramm Blut angegeben.
wenn du eine englische stichwortsuche benutzt hast, wundert mich das nicht. die wenigsten websites gehen vollständig auf die obduktionsberichte ein, sondern erwähnen nur teile davon. zudem kopieren sich die meisten untereinander. einer schreibt (als beispiel), dubinina hatte blut im magen und 10 andere seiten übernehmen diese 'info' ungeprüft. so läuft das leider in den häufigsten, englischen berichten.
schaut man sich die offiziellen unterlagen an, hat man alle infos beisammen, statt nur selektiv ausgewählte. um das ganze mal abzukürzen:
dyatlov:
The stomach contained about 100 cm. 3 liquid slimy mass of brown-reddish gastric mucosa purplish-red
slobodin:
contained in the stomach mucous mass burozheltogo color in an amount of about 100 cm3.
kolevatov:
The stomach contained 100 see 3 slimy mass of pale red color.
das ist aus den veröffentlichten obduktionsberichten. urinangaben und innere blutungen, sofern vorhanden, sind jeweils extra aufgeführt. wenn jemand wert darauf legt, schreibe ich die flüssigere variante der übersetzung aus dem buch von oss heraus.
Höhenburg schrieb:wenn wir uns die Kleidung ansehen, hatten Kolmogorova, Thibeaux, Dubinina, Zolotarew und zumindest was die reine Kleidung angeht, Kolevalow gute Chancen, das Zelt zu erreichen, wenn sie früh aufgebrochen wären. Was nicht geschah, nur Kolmogorova, Slobonin und Dyatlow selbst gingen Richtung Zelt. Weshalb?
möglichkeiten wären entweder verteilte aufgabenstellung: die einen holen die ausrüstung, die anderen suchen/bauen einen unterschlupf. oder geteilte meinungen (und entscheidungen) darüber, wie man die überlebenschancen am besten erhöht.
Höhenburg schrieb:Warum wurden die 4 mit schweren Verletzungen außerhalb des Unterstands gefunden? Da ist doch was faul.
das ist eine frage, die ich mir auch immer wieder stelle. einige erklären es sich damit, dass die körper beim abtauen des schnees in den bach gespült wurden. allerdings hätten dann auch ihre unterlagen weggespült werden müssen, was aber nicht der fall war.
Höhenburg schrieb:Wenn zwei Personen von, sagen wir, einer explodierenden Rakete verletzt werden, sind die Wunden bei Leuten mit unterschiedlicher Größe, Körperaufbau und Gesamtstatur nie so ähnlich wie am Dyatlowpass.
ähnlich, nicht gleich. ausgelöst durch das selbe ereignis ist es doch mehr als naheliegend, dass es ähnliche verletzungen gibt.
Höhenburg schrieb:Die Unterschiede der Körper beeinflußen Ein/Aufschlagfläche, besonders verwundbare/unempfindliche Bereiche und wie tief es einschlägt.
und unterschiede in den verletzungen finden wir ja auch.
Höhenburg schrieb:Aufgrund ihre unterschiedlichen Körper kann es nicht sein, daß sowohl Dubininas und Zoltarews Rippen 2,3,4,5 und 6 rechtsseitig vom selben Ereignis gebrochen wurden.
warum nicht? die verletzungen bzw. auch deren stärke sind ja nicht exakt die gleichen. sie betreffen nur in etwa die gleiche körperregion und haben natürlich ähnliche auswirkungen, da die ursache ja die selbe war.
Höhenburg schrieb:Da der Druck, der die Rippen brach, keine Druckschäden weiter oben oder unten an den Körpern angerichtet hat, war die Einwirkung ein lokales "Band".
was eine grössere druckwelle quasi ausschliesst.
Höhenburg schrieb:Wäre es das gleiche Ereignis gewesen, entweder Zolotarews obere Rippen oder Dubininas untere Rippen wären unversehrt geblieben und Teile von Zolotarews Unterleib hätten Druckschäden aufgewiesen oder Dubininas Kopf.
gesetz dem fall, sie hätten nebeneinander auf gleicher höhe gestanden. vielleicht waren sie aber in unterschiedlicher entfernung zur ursache, durch unebenen boden auf ebenfalls unterschiedlichen höhen. das weiss doch keiner. genauso wenig wie man weiss, was diese ursache nun wirklich war. wie will man das also beurteilen und möglichkeiten de facto ausschliessen können?
Höhenburg schrieb:Aber dem war nicht so, daher muß müssen es zwei unterschiedliche Ereignisse gewesen sein.
drehen wir die sache doch einfach mal um. wie erklärst du dir die ähnlichen verletzungen verursacht durch unterschiedliche ereignisse?
Höhenburg schrieb:Gulagausbrecher
wohl eher nicht. es gab anscheinend keine berichte über ausbrüche in dieser zeit. warum auch? die wären doch draussen mitten im nirgendwo erfroren.
Höhenburg schrieb:Armee glaube ich nicht, die hätten die Möglichkeit gehabt, die Gruppe komplett verschwinden zu lassen.
unter der voraussetzung, die gruppe wäre vorsätzlich getötet worden, ja. aber nicht, wenn sie selbst erst von der existenz der gruppe erfuhren, als es bereits zu spät war.
Höhenburg schrieb:Eine Geheimoperation, bei der zufällige Zeugen unerwünscht sind und die nicht auf Militär zurückgreifen kann, finde ich bislang die logischste Erklärung, bei dem was wir wissen.
was für eine geheimoperation und von wem ausgeführt?
stefan33 schrieb:Die Frage ist auch, wie sicher kann man ausschließen, dass die Verletzungen erst post-mortem entstanden sind, durch die Schneemassen. Einige scheinen das ja für möglich zu halten.
die frage wurde jetzt schon zum gefühlt 20sten mal beantwortet. das kannst du immer noch in den obduktionsberichten nachlesen. genauso wie die tatsache, dass die schwerer verletzten an eben ihren verletzungen (meinetwegen auch in kombination mit der kälte) gestorben sind. wie soll das gehen, wenn sie bereits tot waren? post mortem blutet man sich nicht die brusthöhle literweise voll.
btw. gehen deine beiden non-fiction bücher (beide auf englisch verfasst, richtig?) detailliert auf die obduktionsberichte ein?
Höhenburg schrieb:Dubinina hatte Blut im Magen, sorry @bucchi, aber das andere Teammitglieder Blut oder Schleim im Magen hatten, wird selbst auf höchstinteressierten Webseiten nicht erwähnt, nur Dubinina.
welche höchstinteressanten seiten sind das denn? bitte mal verlinken.
Höhenburg schrieb:Ich glaube in deiner Quelle wurde bewußt versucht, das Eigenblut im Magen zu trivialisieren.
hast du dir den link überhaupt angesehen? ich habe eher das gefühl, dass du in deiner meinung so festgefahren bist, dass du anderweitige möglichkeiten gar nicht erst in betracht ziehen möchtest.
Höhenburg schrieb:auch das Zelt war von der Position der Gruppe erkennbar durch die brennende Lampe dort
die auf dem zelt gefundene taschenlampe war ausgeschalten.
Höhenburg schrieb:Kolmogorovas Auffindesituation macht deutlich, daß sie mit allem was sie hatte, versuchte das Zelt zu erreichen.
warst du nicht vorher noch der auffassung, sie und dyatlov wären dort im schnee "abgelegt" worden?