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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.11.2012 um 22:12
WARNUNG!!!
KEINE SELBSTVERSUCHE MACHEN!!!

wie ernsthaft ist man als Student Anfang der 20er? Selbst schon mal Mist gebaut in dem Alter oder habt ihr Kinder? Ein bisschen Spaß und Leichtsinn war mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit mit von der Partie. Da Wodka in ausreichenden Mengen schwer zu transportieren war, biete ich folgende, in Sibirieren und Russland weithin bekannte Alternative:

das Essen von getrockneten, gemahlenen Fliegenpilzen!
Muscimol kommt in Pilzen der Amanita-Familie vor, vor allem im Fliegenpilz, Pantherpilz und Amanita regalis.

Ibotensäure ist der im Pilz vorliegende Ausgangsstoff, aus dem Muscimol durch Decarboxylierung gebildet werden kann, z. B. bei längerer Lagerung des Pilzes oder Trocknung bei etwa 60 °C. Es ist besser verträglich als sein Ausgangsstoff und seine halluzinogenen Wirkungen sind deutlich stärker. Die letale Dosis liegt höher als volkstümlich vermutet wird. Da aber die in Pilzen zu findende Menge stark variieren kann, sind Unfälle nicht auszuschließen.
Insgesamt wird deutlich, dass der Fliegenpilz nicht als Halluzinogen sondern als Delirantium wirkt, bei dem die Einsicht in Ursache und Wirkung des Rausches verlorengegangen ist. Es treten die für Delirantia typischen Bewusstseinstrübungen und Realitätsverkennungen auf und die Überzeugung, fremde Personen seien anwesend. Die optischen Halluzinationen (falls sie überhaupt auftreten) sind nicht stark farbig, dafür treten akustische Halluzinationen auf. Typischerweise fehlt die Einsicht in die Künstlichkeit des Vorganges, die Beobachterposition und die Erinnerung an den Wirkhöhepunkt gehen verloren.
Viel Phantasie brauche ich nicht, um mir den weiteren Verlauf bei ca -25° vorzustellen. Und Muscimol wurde erst ca 1964 extrahiert, davor war die Zusammensetzung unbekannt, mithin forensisch nicht nachweisbar.

Gegen eine Lawine spricht, dass das Zelt noch erhalten und nicht komplettt verschüttet war.

Was meint ihr????



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

14.11.2012 um 23:19
@lawine

Klingt plausibel. Entweder, die Gruppe war berauscht oder irgendwas hat sie 'aufgescheucht'..


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 00:39
@lawine

pilze fressen, nachts irgendwo im nirgendwo bei eisiger kaelte ? halte ich in diesem fall fuer abwegig!
koennte allerdings sein, dass sie diese versehentlich zu sich genommen haben, findet sich dazu etwas im autopsiebericht ?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 00:51
@eiieu

die haben die Pilze nicht gepflückt!!!

ich schrieb bereits:
Zitat von lawinelawine schrieb:Und Muscimol wurde erst ca 1964 extrahiert, davor war die Zusammensetzung unbekannt, mithin forensisch nicht nachweisbar.
wie könnte es dann im Autopsiebericht stehen, wenn es bis dahin (1959) nicht bekannt war in seiner Zusammensetzung????


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 00:55
zumindest die drei Personen,die wieder Rcihtung Zelt unterwegs waren, sind ja umgekippt wie die "Fliegen".
Ist typisch für das Fliegenpilzgift Muscimol. Nur sind die nach ihrem Schlaf nicht wieder aufgestanden, sprich erfroren.

Jedenfalls sind die nicht an normaler Erschöpfung und dergleichen gestorben. Keiner von denen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:10
@lawine

das hab ich wohl beim ueberfliegen nicht gesehen, mein fehler. trotzdem bleibt die frage fuer mich im raume, warum sie sich pilze gegeben haben, wenn sie sich doch wohl der risiken bewusst gewesen sein sollten ? erschliesst sich mir nicht, ich meine starke pilze sollte man nicht einfach so irgendwo am arsch bei minus 20 grad fressen ?!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:24
Zitat von lawinelawine schrieb:Jedenfalls sind die nicht an normaler Erschöpfung und dergleichen gestorben. Keiner von denen.
klar, die sind an unterkuehlung gestorben.

..und in deinem szenario ist zolotarev wohl der grosse fliegenpilzdealer? oder war es doch etwa mutterkorn?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:33
@eiieu
hast du einen seltsame Ausdrucksweise

Achtung: an dem Fall bleibt nicht viel mysteriöses!

und zu der orangefarbenen Haut kann ich euch auch was beitragen:
bei der Obduktion wurde nichts von orangefarbener Haut der Gesichter festgestellt.
Da aber das Fliegenpilzessen vor allem in Sibirien wirklich jahrtausendealte Tradition der Schamanen ist, stellt euch folgendes Szenario vor:
irgend jemand kommt auf die Idee mit den Fliegenpilzen, weil die Wirkung bekannt ist. Er erzählt von dem Gift, was vor allem unter der orangefarbenen Haut ist (dort sitzt es tatsächlich) und
der nächste weiß sofort was von orangefarbener Haut zu berichten

als Ergebnis bleibt nach einem wodkaumnebeltem Dorftratsch: die Leichen hatten orangefarbene Haut.

ich bin Pilzsachkundig!!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:34
das Mutterkornalkoloid ist viel länger bekannt und wurde schon in den 1930 Jahren extrahiert.
Außerdem macht es andere Vergiftungserscheinungen.
LSD 1943.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:43
@lawine


also ich habe immer noch nicht verstanden, warum sich diese menschen willentlich an so einem ort zu einer gemeinsamen pilz-zeremonie einverstanden erklaeren sollten ?
ansich ist der gedanke, ganz interessant, evtl hat ja einer das ins essen gemischt und sich etwas in der dosierung vertan was panik ausloeste.
was mir jedoch in den sinn kam, ist dass die leute wohl schon bettfertig, bzw bereits in ihren schlafsaecken waren. bei einer unabsichtlichen einnahme waehrend des abendessens haette die wirkung idR schon vor dem zubettgehen einsetzen sollen und nicht als alle schon kurz vorm heia machen waren.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:54
@eiieu

ich kann dir nicht sagen, warum manche Menschen mit 2 Promille Blutalkohol Auto fahren und sich und andere in tödliche Gefahr bringen.
Ich kann dir nicht sagen, warum viele junge Menschen extasy etc nehmen.

Ich kann dir nur sagen, das der Mensch seit er Mensch ist, Drogen benutzt um seinen Bewusstseinszustand zu verändern.

Muscimol hinterlässt anders als Alkohol, keinen Kater.

einfach mal selber googlen
und wegen der Tradition:
Louis Lewin, der Begründer der modernen Toxikologie, bezieht sich in seinem Werk Phantastica, in dem er unter anderem auch die Wirkungen des Fliegenpilzes beschreibt, auf den russischen Forschungsreisenden Stepan Krascheninnikow, der im Jahre 1755 einen Bericht über Kamtschatka veröffentlichte, der 1776 in deutscher Sprache erschien. Darin beschreibt er das Phänomen der Makropsie, welche sich so äußert:[5]:171

„Ein solcher Mensch sieht bei erweiterten Pupillen alle ihm vorgelegten Gegenstände in ungeheurer Vergrößerung und äußert sich darüber. Ein kleines Loch erscheint ihm als schrecklicher Abgrund und ein Löffel voll Wasser ein See zu sein. Entsprechend diesem Trugsehen kann er auch zu einer Handlung veranlasst werden. Legt man ihm – was Korjäken mit einem so Berauschten aus Scherz tun – nachdem er zum Gehen veranlasst worden ist, ein kleines Hindernis, zum Beispiel ein Stöckchen in den Weg, so bleibt er stehen, mustert dasselbe und springt schließlich mit einem gewaltigen Satz darüber hinweg.“
Diese Vergiftungserscheinungen stimmen zwar so nicht, belegt aber, dass Fliegenpilze wirklich regelmäßig konsumiert wurden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:56
ich gebs auf .. ja du hast recht!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 01:57
@lawine. alles klar!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 02:01
ich lass euch gern eure Vorstellungen.

für mich gibt es eine relativ einfache, nachvollziehbare Erklärung die dem Ganzen das mysteriöse nimmt.

Daran lass ich gern jeden teilhaben, der sich auf den Gedanken einlassen mag.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 02:12
ja dann mal los! "fliegenpilz!" schreien (und- mit verlaub- dämlich argumentieren) kann ich auch.
dann lass mal nen zeitlichen ablauf kommen, der alles erklärt. meinetwegen fangen wir da an, wo onkel zolotarev seinen juengern im muckeligem zelt das lecker fliegenpilzsueppchen serviert..


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 02:17
@busenwunder
@eiieu

wenn ihr Zeit habt, denkt mal drüber nach. Was könnte der Grund sein, dass der Fliegenpilz ein Glückssymbol ist?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 03:04
@lawine
DIe Idee mit den Fliegenpilzen ist nicht schlecht! Aber ... wie wahrscheinlich ist es, das die Wirkung bei allen Beteilligten zur gleichen Zeit einsetzt? Will sagen ... selbst wenn alle unter dem Einfluß dieses Wirkstoffes standen (und auch noch auf etwa dem selben "Level" waren). Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das sich im Rausch, alle gleichzeitig vor etwas (nicht vorhandenem) erschrecken, in völlige Panik verfallen und dann auch noch auf gleiche Weise reagieren (überstürzte Flucht)?

Im Drogenrausch, ist ja normalerweise jeder in seiner "eigenen Welt" gefangen. Es müßte dann also irgendetwas gegeben haben, das die Aufmerksamkeit aller Beteilligten auf sich gezogen und bei jedem die gleiche Reaktion ausgelöst hat. Was könnte das gewesen sein?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 03:23
ich gehe von einem Rauschzustand aller aus.
Man blödelt, ist lustig drauf und irgendwann beginnt die Sache zu kippen.
1.Annahme wahrscheinlicher
große Euphorie und Bewegungsdrang am Anfang des Rauschzustandes. Reicht wenn einer oder zwei zuerst ausflippen - völlig übersteigertes Bedürfnis nach draußen zu kommen
johlend den Berg runter - die Gruppe lässt sich anstecken - die tatsächlichen Gegebenheiten -Schnee/Kälte werden nicht mehr realisiert
2. Annahme
Halluzinationen - negativtripp
eine Bedrohung wird im Rausch empfunden - einer reicht um die Gruppe in Panik zu versetzen
übersteigerte Wahrnehmung von Geräuschen - verändertes Größen-und Raumempfinden (Alice im Wunderland) Zelt mutiert zur Falle

Dunkelheit halte ich nicht für das Problem; Schnee reflektiert ausreichend (Mond)Sternenlicht


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 03:37
Zitat von lawinelawine schrieb:ich bin Pilzsachkundig!!
naschst wohl selbst gern davon, mh? xD

pauschal finde ich die theorie gar nicht übel. neue ansätze sind immer interessant, trotzdem kann ich mich mit dem fliegenpilz nicht so recht anfreunden.
mag ja sein, dass es damals durchaus nicht unüblich war, diese pilze zu konsumieren. so wie es immer üblich ist, war und sein wird, dass man sich mit allen möglichen sachen berauscht, einfach weil mans kann. aber in der situation, in der sich unsere gruppe befand? wage ich zu bezweifeln.
klar waren sie junge erwachsene, vielleicht experimentierfreudig und offen gegenüber alkohol und drogen. aber dann wohl eher in einem anderen rahmen. nicht auf einem berg in meterhohem schnee und eiseskälte, wo sie, im wahrsten sinne des wortes, einen kühlen kopf bewahren mussten.
nach aussen hin wurde zumindest der grossteil der gruppe als äusserst verantwortungsvoll und pflichtbewusst dargestellt, gerade auf ihren expeditionen. da passt das ganze für mich nicht zusammen.
aber selbst für den fall, dass der fliegenpilz zum einsatz gekommen wäre, glaube ich nicht, dass die ganze gruppe ihn konsumiert hätte. wenn einer aus dem fenster springt ... ihr kennt das ja. und von da ab, drehen wir uns dann wieder im kreis. meinetwegen dreht einer durch/schiebt hallus/was auch immer, steckt die anderen anfänglich mit panik an und das zelt wird voller furcht verlassen und dann ... stellt man fest, das gar nichts war. und da stecken wir dann wieder in der sackgasse.

das mit der verfärbten haut hat übrigens ganz sicher nichts mit pilzen zu tun. nur die 4 toten aus der schlucht wiesen verfärbungen der haut auf, welche völlig normal waren, da ihre leichen monatelang der kälte ausgesetzt waren, bevor man sie fand.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.11.2012 um 03:45
ne, nasch nicht :-)

Hab auch noch keine Toten gefunden, Gott sei Dank!

Aber war selbst schon in Russland und meine, ein bisschen die russische Seele zu kennen


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