Chairon schrieb:Allein das Bauen der Schneehöhle wird tatsächlich mehrere Stunden gedauert haben und ist zudem ein weiteres Argument gegen die Überlegung, dass man nach einem Schneebrett keine Ausrüstung ausgraben konnte, weil die Finger zu kalt waren. Um eine metertiefe Höhle zu graben, nachdem die Körpertemperatur aller Beteiligten noch weiter gesunken war, reichte die Energie offensichtlich aus.
Obwohl ich weiterhin die Schneebrett-Hypothese bevorzuge, muss ich sagen, damit hast du ein recht starkes Argument dagegen gefunden.
Aber nochmal zur Mansen-Hypothese:
Einiges spricht dafür, sie hätten zB wohl ein Motiv, die panische Flucht wäre erklärbar, auch Gründe, die Hintergründe später zu verschleiern, wären erkennbar. Aber es spricht auch imho einiges dagegen, hier meine (persönliche) Zusammenfassung, die gerne von anderen ergänzt, kommentiert, widerlegt etc. werden darf. Die Anzahl der Minuszeichen zeigt das jeweilige Gewicht des Gegenarguments, wie ich es einschätze:
- spricht eher dagegen
-- spricht stark dagegen
--- Widerlegung der Hypothese
- 1. Die Mansen haben nichts von der Ausrüstung mitgenommen. Nun gut, das war auch nicht ihr primäres Ziel und hätte sie zudem in Verdacht gebracht. Allerdings konnten sie auch nicht wissen, dass es eine in der Zivilisation hinterlegte Inventarliste gab und dass das Fehlen zB einer Taschenlampe gleich verdächtig geworden wäre. Etwas für die Skifahrer Lebensnotwendiges
mitzunehmen oder zumindest im Schnee zu verstecken, wäre ihren Zielen ja sehr entgegengekommen. Oder ich hätte einen Gegenstand zumindest als Trophäe entwendet.
- 2. Das Fehlen jeglicher Spuren. Allerdings sind Skispuren wahrscheinlich nach 3 Wochen nicht mehr sichtbar (was die im Schnee erfahrenen Mansen auch wussten). Vorhandene Spuren müssen auch nicht notwendigerweise entdeckt worden sein. Komisch bleibt aber trotzdem, dass KEINERLEI Artefakte oder Spuren auf anwesende Mansen hindeuten. Eine meisterhafte Planung des Anschlags wäre auf jeden Fall notwendige Voraussetzung gewesen. Angesichts der Tatsache, dass die Mansen wohl nicht lange Zeit hatten, das Vorgehen auszuarbeiten, etwas unwahrscheinlich.
- 3. Dass das Zelt aufgeschnitten wurde statt am Ausgang geöffnet. Kann man zur Not mit Panik erklären oder weil sie erwartet haben, dass der Ausgang beschossen wird, vielleicht war er tatsächlich, wie
@suffy meint, (von den Angreifern) angeleuchtet. Etwas seltsam bleibt es trotzdem.
- 4. Wie haben die Angreifer das Zelt überhaupt gefunden? Beim Zeltaufbau herrschte Schneesturm und nachts ist es dunkel. Denkbar wäre, dass sich die Tourengeher durch laute Gespräche verraten haben. Um mit Schüssen Panik zu verbreiten muss man den genauen Standort des Zeltes eventuell auch gar nicht genau kennen.
-- 5. Am meisten stören mich noch die eingeschaltete Taschenlampe und das Feuer direkt am Waldrand. Das Feuer könnte man noch damit erklären, dass ihnen einfach keine andere Möglichkeit mehr blieb oder sie dachten, den Mansen sei es nur darum zu tun, das Zelt zu plündern. Aber dass sie die Taschenlampe einschalteten, wenn sie nachts beschossen wurden, erscheint widersinnig. Wie
@Chairon schon schrieb: Sie machten sich damit ja zur beleuchteten Zielscheibe.