@bucchi bucchi schrieb:soweit ich weiss, trägt man nur soviel kleidung wie nötig, um die körpertemperatur zu halten. trägt man zuviel, fängt man an zu schwitzen, was wiederum das auskühlen stark beschleunigt. ist die kleidung durchgeschwitzt, wird man nicht mehr warm.
So schwirrt es auch immerwieder durch die Foren, aber in den Biographien und Expeditionsberichten, die ich in den letzten Tagen verstärkt über Hochgebirgsbesteigungen gelesen habe, liest sich das anders.
Als Beispiel mal ein Zitat aus "Kein Weg zurück" von Graham Bowley über eine K 2 Besteigung mit ebenfalls tragischem Ergebnis. Wohlgemerkt kein Roman, sondern eine minutiöse Dokumentation über die Geschehnisse der Nacht vom 1. zum 2. August 2008:
Skog ging zu ihrem Zelt hinüber und kroch hinein. Aber auch dort war Bae nicht. Wenig später kam Nessa mit einer Flasche Wasser hinterher. Sgok war kalt, sie war todmüde und traurig. Nessa half ihr beim Abnehmen der Steigeisen. Ihre Stiefel, ihren dicken Daunenanzug und alles andere behielt sie an.
(Seite 67)
Offenbar funktioniert das Ausziehen nur bis zu wenigen Minusgraden. Wenn es wirklich kalt wird, behält man sein Zeug besser an.
@MayasMama MayasMama schrieb:Ich denke, die Gruppe war in Panik, nur warum!?
Das denkt vermutlich jeder, der zum ersten Mal von der Sache hört, besonders auch wegen der (wahrscheinlich falschen) Aussage über das von innen aufgeschnittene Zelt. Doch je weiter man sich in die Geschichte einarbeitet, desto klarer wird einem, dass sich die Gruppe doch sehr rational und nachvollziehbar verhalten hat; allerdings mit der Einschränkung, dass sie aus irgendeinem Grund nicht zum Zelt zurück konnte oder wollte. Diesen Grund suchen wir.
@Fenjala Fenjala schrieb:wirkt Strahlung aufs Gehirn und man benimmt sich dann irreal?
Langfristige Strahlung, Drogen, Gifte, Gase und auch Sauerstoffmangel. Aber da hat die Obduktion ja angeblich nichts ergeben. Kälte übrigens auch, doch hat sich die Gruppe zunächst seltsam und erst mit zunehmender Kälte wieder logisch verhalten (jedoch immer noch zunächst mit der für uns nicht verständlichen Weigerung, zum Zelt zurückzukehren. Warum auch immer.).
@stefan33 stefan33 schrieb:Ist es möglich, dass die (schweren) Verletzungen post-mortem sind?
Ich denke, ja. Einzig die Zunge soll abgebissen/herausgetrennt worden sein, als Dubinina noch lebte. Aber wie bei fast allen Details des Falles weiß man nie genau, ob eine Information auch wirklich authentisch ist. So langsam überlege ich ernsthaft, ob ich nicht Russisch lernen sollte.