oh boy, das wird jetzt lang ...
HerkulesPorrez schrieb:Das reicht doch nicht aus, um die unter dem Schnee verschütteten Sachen wieder zu finden oder um im Zelt klare Sicht zu haben.
hab ich behauptet, es wäre herrlichster sonnenschein gewesen? du sagtest, es war stockdunkel und es hätte keine lichtquellen gegeben, aber das ist schlichtweg falsch.
HerkulesPorrez schrieb:Und wie erklärst Du Dir dann, dass die Gruppe ein Feuer mit nassen Ästen, statt mit den nahen trockenen entzündete?
wenn überall schnee lag, wie kann herumliegendes geäst dann trocken gewesen sein?
HerkulesPorrez schrieb:Halte ich für unmöglich.
das suchen nach der ausrüstung hältst du für unmöglich, aber die weiteren ereignisse, die aufgrund voranschreitender aussetzung von kälte und wind weitaus schwieriger wurden, stellst du nicht mal in frage?
HerkulesPorrez schrieb:Brawlers und Slobtsov gehen davon aus, dass die Gruppe auch mit ihrer vollständigen Bekleidung nur sehr geringe Überlebenschancen gehabt hätte; durch die Witterung waren Zelt, heizender Ofen und genügend Feuerholz lebensnotwendig (nichts davon hatte die Gruppe mehr!)
da der ofen mindestens in der letzten nacht nicht einmal aufgebaut wurde (obwohl es angeblich einen schneesturm gab und es "arschkalt" war), halte ich das für eine fehleinschätzung.
aufgrund der verletzten stimme ich zu, dass zumindest für sie die überlebenschancen ohnehin gering gewesen wären, weil ihnen so oder so nicht schnell genug geholfen werden konnte. der rest hätte mit ausrüstung und schutz im unterschlupf allerdings die nacht überstehen und sich am nächsten tag entweder auf den rückmarsch/zum lager aufmachen können und/oder das zelt bergen und notdürftig für die verletzten reparieren können. aus den tagebüchern geht hervor, dass das zelt ständig geflickt wurde.
HerkulesPorrez schrieb:direkt nach dem Unglück muss eine gewichte Menge Schnee auf dem Zelt gelegen haben, da ansonsten die Verletzungen nicht entstanden wären
da wären wir wieder bei den selektiven quetschungen und den widersprüchen im bericht, die ich vorgestern schon aufgezeigt habe, von dir aber ignoriert wurden.
HerkulesPorrez schrieb:die Leiter der Ermittlungen hatten keinerlei Ahnung vom Skisport und den damit verbundenen Gefahren - generell war damals das Wissen über Lawinen und Schneebretter und ähnliche Gefahren beim Bergsport kaum vorhanden
diese behauptung basiert auf? das man in besagter gegend nicht mit lawinen rechnete und genau das der gruppe laut theorie zum verhängis wurde, könnte ich ja noch nachvollziehen. aber zu behaupten, niemand wäre damals in der lage gewesen, eine lawine oder ein schneebrett als solches zu erkennen, empfinde ich schon als ziemlich dreist.
lawinen und schneebretter gab es vor 1959 natürlich nicht. schon gar nicht im ural. und sämtliche offizielle, die damals an dem fall arbeiteten, waren unwissende laien, die statt experten zu rate zu ziehen, sich lieber selbst diskreditierten. sicha dat.
HerkulesPorrez schrieb:die von Brawlers und Slobtsov zu Rate gezogenen Ärzte vertreten die Ansicht, dass die Verletzungen der Gruppe zu denen von Lawinenopfern passen (Neubewertung der Verletzungen).
ich zitiere mich der einfacher halber mal selbst, weil du es auch ohnehin ignoriert hattest:
bucchi schrieb:wie kommt man anhand auswertungen der bereits vorhandenen daten, aber ohne neuerliche untersuchungen zu einer (glaubwürdigeren) neubewertung, die derart vom original abweicht? wenn ich diese zudem nicht belegen kann, bleibt es doch reine spekulation.
HerkulesPorrez schrieb:sie sind ferner der Ansicht, dass die schwereren Verletzung von dreien der Teilnehmer nicht zwingend zum Toden führen mussten und dass diese zunächst auch noch in der Lage waren, eigenständige zu laufen
neubewertung hin oder her. die verletzungen waren definitiv vorhanden, wie auch immer man ihre auswirkungen nun einschätzen wollte. ich würde dich gern mit zertrümmertem schädel oder zehn gebrochenen rippen inkl. innerer verletzungen/blutungen eineinhalb kilometer den berg runterwandern und länger als die meisten überleben sehen.
HerkulesPorrez schrieb: lediglich die Verletzung von Thibault-Brignoles war lebensbedrohlich, die Mediziner schließen allerdings nicht aus, dass er mit Hilfe der anderen zunächst noch laufen konnte
und trotzdem war er einer der letzten, der starb. obwohl seine verletzungen den erfrierungstod beschleunigten, überlebte er wenigstens zwei (wahrscheinlich aber mehr) seiner unverletzten freunde. noch so ganz ohne schutzhöhle. wundersam.
HerkulesPorrez schrieb:Brawlers und Slobtsov sind der Ansicht, dass es in Anbetracht der Kälte nicht möglich gewesen ist, diese Menge von Schnee mit bloßen Händen abzutragen
von was für einer menge reden wir hier? es gibt eine skizze, auf der das schneebrett mit einem halben meter bemessen wird. klingt für mich nicht nach einem ding der unmöglichkeit, wenn man zu dem zeitpunkt noch nicht ausgekühlt ist und mindestens sechs paar hände helfen.
HerkulesPorrez schrieb:in den drei Wochen bis zum Auffinden der Gruppe hatte der Wind den Schnee am Eingang bereits wieder abgetragen - Beleg: Auch die 1m tiefe Kerbe, die die Gruppe in den Schnee geschlagen hatte, war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu sehen
wie soll das ein beleg sein? die kerbe kann doch völlig unabhängig von dem schneebrett verweht worden sein. wenn da mehr schnee war, heisst das doch nur, dass umso mehr abgetragen worden sein muss.
HerkulesPorrez schrieb:die Tatsache, dass beim Auffinden des Zeltes kaum Schnee in eben diesem gefunden wurde, ...
widerspricht sich mit deiner aussage:
HerkulesPorrez schrieb:Dabei fällt natürlich der Schnee, der vorher auf dem Zelt lag, auch teilweise in das Zelt hinein, ich gehe davon aus, dass das nicht eine unerhebliche Menge war.
... spricht angesichts der Winde auch dafür, dass das Zelt nach dem Unglück unter einer großen Menge Schnee vergraben war, die im Laufe der Zeit abgetragen wurde; wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte durch die Schnitte eine Mege Schnee in das Zelt hinein geweht werden müssen
klar lag da schnee auf dem zelt, aber das muss nicht zwingend von einem schneebrett gewesen sein. man ging davon aus, dass das zelt durch die grossen schnitte in der zeltmitte quasi durchhing, der schnee sich dort sammelte und es dadurch erst zum einsturz brachte.
HerkulesPorrez schrieb:der Ofen dürfte durch das Schneebrett ausgegangen sein
der war noch immer nicht aufgebaut.
HerkulesPorrez schrieb:die Gruppe wäre auch mit kompletter Ausrüstung bei dieser Witterung nur 3 Stunden handlungsfähig gewesen
unglaublicherweise waren sie selbst ohne ausrüstung mehr als nur drei stunden handlungsfähig.
HerkulesPorrez schrieb:das Abrutschen des Zeltes um ca. 100-200m ermittelte die Gruppe um Brawlers und Slobtsov mit Hilfe der Fotos, welche die Toten selber beim Aufbau des Zeltes anfertigten (die dürfte hier jeder kennen)
weil man auf diesen fotos erkennen kann, wo exakt sie sich befanden? gucken wir mal.
ich für meinen teil sehe dort nur leute (und deren ausrüstung), die dabei sind, ein zelt aufzubauen und eine ganze menge schnee. siehst du den hauch von einem ansatzpunkt auf den standort?
HerkulesPorrez schrieb:es war damals nicht bekannt, dass es auch an nur leicht abgeneigten Hängen zu Lawinen kommen konnte - heute weiss man es besser
das bezweifel ich nicht mal. aber warum wurde der fall nie offiziell aufgeklärt, wenn man es denn jetzt besser weiss? auch die dyatlov foundation geht trotz "besseren wissens" immer noch nicht von einer lawine aus.
In 2008, Ural State Technical University organized a conference that consisted of six members of the original search party, 31 independent experts, The Dyatlov Foundation, and several non government organizations.
The participants concluded that the military was indeed performing tests in the area during the time of the ill-fated expedition, and these experiments was directly responsible for the deaths of the nine hikers.
The participants state that they lack documentation, and they have asked the Defense Ministry, the Russian Space Agency, and the Federal Security Service to assist them in finally ending the speculation surrounding the unexplained mystery of the Dyatlov Pass Incident.
soviele menschen, u.a. zahlreiche experten, leute vom original suchtrupp, die direkt vor ort waren, die dyatlov foundation, die im besitz der meisten unterlagen ist und damit wohl zu denjenigen zählen dürften, die am meisten ahnung vom fall haben, sich seit über 50 jahren damit beschäftigen - alle irren? warum wird von offizieller seite nicht geholfen, den fall endlich aufzuklären, wenn die beweise so eindeutig sind?
HerkulesPorrez schrieb:der Vorfall wurde mit einer großen Zahl anderer Bergsportunglücke verglichen, so sind Fälle bekannt, in denen Menschen sich ohne Schuhe versuchten in Sicherheits zu bringen, da diese nass geworden waren (dies wird hier auch angenommen!)
vergleiche sind immer so eine sache. ich würde die debatte mit emoduls vergleichsfall raussuchen, aber ich vermute mal ganz stark, das würde ohnehin niemand lesen.
was die nass gewordenen schuhe betrifft ... wasserfeste schneestiefel? aber die standen bestimmt alle aufrecht, so dass der schnee genau hineinfallen konnte.
HerkulesPorrez schrieb:Ski und Skistöcke wurden auch zum Aufbau des Zeltes verwendet und waren teilweise durch das Schneebrett gebrochen
da war gar nix gebrochen. die skier wurden grösstenteils als isolation unter das zelt gelegt, ein paar wurde zur unterstützung des zeltdaches genutzt. alle waren unversehrt und die beiden einzelnen ski steckten auch nach dem auffinden noch immer im schnee, wie es auch auf den fotos zu sehen ist. es wurde ein skistock gefunden, der (angeblich) mit einem messer bearbeitet worden war. zu welchem zweck ist unklar und (angeblich) gehörte er auch keinem der gruppe.
HerkulesPorrez schrieb:bei der Nachuntersuchung wurden Spuren eines Schneebrettes gefunden
den teil muss ich wohl übersehen haben. bitte mal verlinken.
HerkulesPorrez schrieb:die Verletzten wurden von Anfang an mit besserer Kleidung ausgestattet
wie war das möglich, wenn sie gar nichts bergen konnten?
zusammenfassend wiederholt sich eine ganze menge und das meiste basiert auf spekulationen, wenig auf fakten (wie allerdings die meisten theorien). einiges ist korrekt, logisch und nachvollziehbar, steht aber nicht zwingend mit einem schneebrett im zusammenhang.
HerkulesPorrez schrieb:Ich halte dies alles in hohem Maße für plausibel - anders kann es sich nicht zugetragen haben.
ist klar. wenn man sich kaum mit der gegenargumentation auseinandersetzt, kann es sich auch auf gar keinen umständen anders zugetragen haben. es werden fragen nur selektiv (mit teils fragwürdigen erklärungen) beantwortet, alles andere wird ignoriert und unter den teppich gekehrt. könnte ja sein, dass das eine oder andere puzzlestück nicht passt und die theorie doch nicht so hoch plausibel ist, wie man gern hätte.
1Vogel schrieb:Ich bin fasziniert, dass die Lawine (oder Schneebrett) so schwer und kräftig war, dass es die Menschen massiv verletzen konnte (zumindest mal einige) und welche gar nicht.
dafür, dass das zelt ja angeblich komplett überschüttet wurde, finde ich drei verletzte auch ziemlich wenig. abgesehen von den selektiven verletzungen. und noch ganz zu schweigen von der sonstigen ordnung und unversehrtheit aller anderen dinge im zelt.
1Vogel schrieb:Ansonsten ist die Lawinentheorie die Sinnvollste und leider auch die "Langweiligste" ;)
über sinnvoll lässt sich streiten. unter gängigen theorien aber auf jeden fall eine der attraktivsten, da augenscheinlich am plausibelsten. was es aber trotzdem noch lange nicht zur tatsache macht. und langweilig find ich sie auch keineswegs. immerhin kann man sich konstruktiv mit ihr auseinandersetzen. was man von aliens und yetis nicht behaupten kann. ^^
HerkulesPorrez schrieb:Brawlers und Slobtsov erklären das mit der ungleichmäßigen Verteilung, mit der das Schneebrett das Zelt erfasst hat.
mal ein allgemeiner gedanke. wenn der eingang des zeltes noch stand und das schneebrett sich ungleichmässig über das zelt verteilt, deutet es doch darauf hin, dass es nicht allzu viel masse gehabt haben kann. abgesehen davon, dass das die verletzungen nicht glaubwürdig erklärt, wäre es hier doch ratsam gewesen, das zelt von innen heraus durch "aufbäumen" der plane zumindest teilweise vom schnee zu befreien, bevor sie es aufschneiden. einen gewissen spielraum mussten sie ja ohnehin gehabt haben, um an die "scharfen waffen" zu kommen und damit das zelt zu zerfetzen. hätte man diesen spielraum nicht weiter ausbauen können?
opal schrieb:Hallo Leute, bin neu hier
servus und willkommen =)
opal schrieb:Bei der Lawine, wenn die Teilnehmer beim zerstörten Zelt gestanden sind und wussten das sie nichts mitnehmen konnten warum in aller Welt haben sie später dann den gefahrvollen Weg zurück zum kaputten Zelt gehen wenn ich dort meiner Meinung eh nichts für mich wichtiges ausgraben kann.
gute und berechtigte frage. ich würde sagen, das problem lag nicht darin, dass sie die sachen nicht bergen konnten, sondern das sie beim verlassen des zeltes keine zeit dafür hatten und deswegen später zurückkamen oder es zumindest versuchten.
opal schrieb:Da müssen ja Reiseanträge gestellt und genehmigt werden und die Universität wird auch gewusst haben wo und wann sich die Gruppe gerade aufhielt.
yup, die uni stellte auch ausrüstung und geld zur verfügung. für eine expeditionsgenehmigung musste eine routenplanung mit zeitangaben gemacht werden.
opal schrieb:Das wird dann auch den Militärs gemeldet worden sein, nehme ich mal an.
richtig. ich weiss leider nicht mehr, wo ichs gelesen hab und wie es um den wahrheitsgehalt steht (suche aber nochmal danach): die unterlagen waren "verschwunden". man konnte nicht sagen, ob sie "verloren" gegangen sind oder nie existiert haben. angenommen, das stimmt, stellt sich die frage: wussten sie nichts von der expedition oder taten sie nur so, als hätten sie es nicht gewusst?
opal schrieb:ausserdem soll dort kein militärisches Sperrgebiet sein, sowas wurde sicher weiträumig abgesperrt.
für geplante militäraktionen sicherlich schon. solche wurden aber angeblich nicht dokumentiert, obwohl man auf div. seiten von raketentests liest. wie auch immer schliesst das geheime aktionen aber damit nicht aus. vor allem, wenn sie tatsächlich nichts von der expedition wussten.
HerkulesPorrez schrieb:Bevor man gar nichts tut, kann man doch noch zurückgehen und versuchen, etwas aus dem Zelt zu holen.
HerkulesPorrez schrieb: Völlig ausgeschlossen.
irgendwie beissen sich deine aussagen. statt sich bestmöglich vor wind und kälte zu schützen (unterschlupf), gehen sie zurück, um deiner theorie nach etwas völlig unmögliches zu tun, in einem zudem mittlerweile viel stärker angeschlagenen zustand?
HerkulesPorrez schrieb:Es wäre auch möglich, dass Slobodin zuvor bereits verstarb und die anderen beiden ihn suchen gingen. Slobodin war der einzige, der zum Zeitpunkt des Todes noch warm genug war, um den Schnee unter sich zum Schmelzen zu bringen.
das ist auch so eine sache, die sich mir nicht erschliesst. der todeszeitpunkt slobobins und auch die tatsache, dass seine leiche nicht im gleichen zuge gefunden wurde wie dyatlov und kolmogorova, obwohl er genau zwischen den beiden lag.