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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.08.2015 um 14:59
Ich habe mich jetzt mal durch die Google-Übersetzungen einschlägiger russischer Websites gequält. Alles habe ich natürlich nicht verstanden, aber ein paar interessante Informationen habe ich in dieser Diskussion hier noch nicht gelesen (oder ist schon zu lange her), ich möchte sie euch nicht vorenthalten. Allerdings kommen sie etwas ungeordnet:

Die Aufschrift auf der Mansi-Tafel bedeutet: "Drei Männer, drei Hunde vom Volk der Mansi waren hier." (Quelle finde ich leider nicht mehr exakt, auf jeden Fall eine Unterseite von http://murders.ru/Dyatloff_group_1.html)

Ob das Paar Skier vor dem Zelt beim Auffinden des Zelts noch aufrecht stand oder nicht, ist unklar. Dazu gibt es unterschiedliche Zeugenaussagen. ( http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html)

Ebenfalls ist definitiv unklar, ob der Urinfleck vor dem Zelt von den Tourengehern oder von einem Mitglied der Suchmannschaft stammt. ( http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_4.html)

Unterschiedlich sind auch die Zeugenaussagen zum Zustand des Ofens. Klar scheint nur, dass er nicht in Betrieb war an dem verhängnisvollen Abend. ( http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html)

Der Zeltausgang stand offen. ( https://sites.google.com/site/hibinaud/home/informacia-o-pohode-gr-datlova und http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html)

Ob eine Skispur vom Zelt wegführte, scheint auch nicht ausgeschlossen, wenn ich das richtig verstanden habe ( http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html).

Ich finde Informationen, dass etwas definitiv NICHT bekannt ist, ungemein wichtig, leider drücken sich gerade Wissenschaftler häufig vor solchen Angaben und machen anderen Forschern damit das Leben schwerer.


In der Schlagzeile der "Zeitung", die die Gruppe verfasste, geht es (allerdings scherzhaft) unter anderem um eine Yeti-Sichtung. Interessanterweise lautet die Aufschrift: "Abendnachrichten Otorten" №1. 1. Februar 1959. Quelle: http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html
Wenn ich das richtig deute, dann hat die Gruppe an eben jenem verhängnisvollen Abend an der Zeitung geschrieben? Es gibt auch Hinweise, dass sie mitten beim Essen überrascht worden sind, auf der gleichen Seite steht nämlich, dass ein angeschnittener Schinken mitten im Zelt lag.



Übrigens, es tut mir leid, werde ich gegenüber der Lawinenerklärung immer skeptischer. Es gab ja mal Zeiten, da war ich fast überzeugt davon. Ich konnte mir einfach keine andere vernünftige Erklärung vorstellen, warum Bergwanderer ihr lebenswichtiges Zelt zerschneiden. Ich finde immer noch keine, die mich überzeugt, aber leider gibt es eben doch mächtige Argumente gegen eine Lawine. Damit meine ich nicht irgendwelche abgeblich noch aufrecht stehenden Gegenstände nach drei Wochen (das ist umstritten, siehe oben), auch nicht zu wenig Schnee (1,5 m sagten die Zeugen, das sollte reichen), der Hang lässt mit >20% Neigung einen Schneeabgang auch möglich erscheinen. Meine Ansätze des Zweifels sind eher jene (teils ja schon von anderen genannt):

1. Das Zelt ist einfach auf der falschen Seite aufgeschnitten, auf der Talseite. Ob Schneebrett oder Lawine, es ist kein Szenario denkbar, dass die Talseite am Ende oben liegt. Ich bin kein Lawinenexperte, aber ich kann mir das nicht vorstellen.

2. Es ist in der Tat keine triviale Aufgabe, eine Erklärung dafür zu finden, warum die Studenten nicht versucht haben, einen Teil ihrer Ausrüstung zu bergen. Alle 9 konnten sich nach der Lawinenhypothese noch aus dem Schnee herausschälen, so arg tief konnte er also nicht gewesen sein. Da versuche ich doch wenigstens meine Schuhe herauszuziehen. Ja, vielleicht waren sie in Panik, vielleicht litten sie unter Sauerstoffmangel, unter den widrigen Wetterverhältnissen und haben etwas Irrationales entschieden. Aber ganz glauben kann ich es dennoch nicht, dass nicht wenigstens ein paar der Truppe kühlen Kopf behalten haben.

Es gäbe dann noch ein paar Punkte, die eher gegen eine Lawine sprechen als dafür: So war der Ausgang aufgeknöpft. Außerdem war das Zelt der Länge nach umgekippt, nicht zur Seite, das ist kaum zu erwarten, wenn die Lawine vom Berg, also vom Eingang aus gesehen linken Seite kommt.

Eine alternative Erklärung für das zerschnittene Zelt habe ich allerdings bisher auch nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.08.2015 um 17:28
Guten Abend an alle :)

Ich würde auch gerne ein paar Gedanken hier beisteuern, leider natürlich ohne die Lösung zu haben :D


Nachdem ich die Videos von der Sommerlandschaft gesehen habe, kann ich mir auch keine Lawine mehr vorstellen. Mir scheint die Strecke vom Gipfel bis zum Zelt zu kurz um genügend Schneemasse zu sammeln.

Nichtsdestotrotz, wenn es ein Schneebrett oder eine Lawine gewesen sein sollte: ist es nicht denkbar, dass das komplette Zelt quasi mitgerissen wurde. Das Zelt mit Insassen würde dann Richtung Abgrund rutschen.
Das wäre der Anlass zur Panik und gleichzeitig der Grund, warum sie nicht wiedergekommen sind, denn die Tatsache, dass das Zelt dann weiter in den Abgrund stürzt, lässt kein Betreten mehr zu.
Zudem war es sicher dunkel, so dass sie möglicherweise das Zelt dann nicht mehr genau lokalisieren konnten.

Ich habe keine Ahnung, ob ein Zelt im Winter auch im steifgefrorenen Boden verankert wird? Oder ob sie das gelassen haben an dem Abend?


Ein weiterer Punkt ist für mich, inwiefern man tatsächlich feststellen kann, ob die Gruppe in Panik oder sortiert gelaufen ist.
Wenn der Schnee sehr hoch war, ist ja kaum ein schneller Gang möglich.

Nun, soweit meine Überlegungen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.08.2015 um 19:13
@Bundeskanzleri
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Nachdem ich die Videos von der Sommerlandschaft gesehen habe, kann ich mir auch keine Lawine mehr vorstellen. Mir scheint die Strecke vom Gipfel bis zum Zelt zu kurz um genügend Schneemasse zu sammeln.
Da wäre ich mir nicht so sicher, da geht es schon noch 300 m hoch.
ist es nicht denkbar, dass das komplette Zelt quasi mitgerissen wurde. Das Zelt mit Insassen würde dann Richtung Abgrund rutschen. ... Ich habe keine Ahnung, ob ein Zelt im Winter auch im steifgefrorenen Boden verankert wird? Oder ob sie das gelassen haben an dem Abend?
Das sind gute Fragen, die einer genaueren Klärung wert wären. Bin mir da spontan auch nicht im Klaren. Bei den Windverhältnissen werden sie es bestimmt irgendwie befestigt haben, aber das heißt ja nicht, dass es nicht doch abgerutscht ist. Wichtig wäre zu wissen, wie das Zelt hinterher vorgefunden wurde. Aber dabei ist anscheinend ziemlich geschludert worden, so dass man das vielleicht gar nicht mehr herausfinden kann. Ich habe gerade gelesen, dass die Bergungsarbeiten in einem solchen Maße chaotisch waren, dass der Film, von dem die bekannten Bilder stammen, unbemerkt 15 Meter zu Tal gerollt ist und erst am darauffolgenden Tag zufällig aufgefunden wurde. alles hier übrigens: http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_2.html
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ein weiterer Punkt ist für mich, inwiefern man tatsächlich feststellen kann, ob die Gruppe in Panik oder sortiert gelaufen ist.
Wenn der Schnee sehr hoch war, ist ja kaum ein schneller Gang möglich.
Nach Aussagen der Zeugen lagen die Fußspuren in einem solchem Abstand, als ob sie normal schnell gegangen wären. Aber du hast natürlich recht, ich denke, dass die Verhältnisse eine schnellere Fortbewegung überhaupt nicht zugelassen hätten.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.08.2015 um 22:19
@Menedemos
Bin schockiert sie hat recht mit der Lawiene wir sind wieder bei 0 angekommen keine Spuren von einem Yeti keine lawiene keine Aliens sie hat recht mir Läuft es kalt den Rücken runter!!!

aber vieelicht dann doch Streit mit kampf? ween blutspur von nicht Expeditions mitglied?? und aufgeschlagenen Händen????

der fluchtpunkt an der kiefer oder fundort der leichen Ähnelt einer Explosion in alle richtungen wie ein stern ach schon aufgefallen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.08.2015 um 23:54
@Bundeskanzleri
Nachdem ich etwas darüber nachgedacht habe, erscheint mir das Verschieben des Zeltes doch als extrem unwahrscheinlich.

1. Selbst in diesem Fall könnte ich mir nicht erklären, wie die talseitige Zeltseite plötzlich nach oben zeigen sollte.

2. Das Zelt stand bei Auffindung lotgerecht zum Hang, wäre es abgerutscht, wäre es wahrscheinlich irgendwie gedreht worden.

3. Die Suchmannschaften hätten wohl, selbst wenn sie nachlässig waren, festgestellt und festgehalten, wenn das Zelt aus allen Verankerungen gerissen gewesen wäre.

4. Ich habe häufig gelesen, dass unmittelbar hinter dem Zelt der Hang wesentlich steiler geworden ist. Wenn das Zelt also abgerutscht wäre, dann würde das bedeuten, dass das Zelt VORHER im steilen Hang gestanden hätte. So stellt aber kein Mensch ein Zelt auf.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 01:30
@Bundeskanzleri

Dort gibt es keinen Abgrund.

@Menedemos

Auf einige der hier zuletzt aufgeworfenen Fragen habe ich in den letzten 3 Monaten schon - teilweise mehrfach - geantwortet.
Ich werde das daher nicht nochmals wiederholen.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Nachdem ich die Videos von der Sommerlandschaft gesehen habe, kann ich mir auch keine Lawine mehr vorstellen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: Aber ganz glauben kann ich es dennoch nicht, dass nicht wenigstens ein paar der Truppe kühlen Kopf behalten haben.
Statt auf Vorstellung oder Glauben zu setzen, sollte man lieber schauen, ob es in vergleichbaren Gebieten schon öfters Lawinen gab und ob Bergwanderer in Notsituationen schon öfters Ausrüstung oder Schuhe zurückließen.
Die Antwort auf alle Fragen lautet: "Ja"!
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Das Zelt ist einfach auf der falschen Seite aufgeschnitten, auf der Talseite. Ob Schneebrett oder Lawine, es ist kein Szenario denkbar, dass die Talseite am Ende oben liegt.
Wer sagt denn, dass die Talseite oben lag, als sie aufgeschnitten und (zum weitaus größeren Teil) aufgerissen wurde?
Sie könnte genauso gut unten am Boden gelegen haben und die Gruppen-Mitglieder krabbelten heraus.

@Menedemos , das Zelt war samt seinem Untergrund um etliche Meter abgerutscht und es wurde an einem Hang mit 25 - 30 Grad Steigung aufgestellt, siehe Foto der Gruppe, dabei wurde auch die, die Lawinengefahr erhöhende, "Stufe" in den Hang geschnitten (siehe meine früheren Beiträge).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 17:56
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich habe mich jetzt mal durch die Google-Übersetzungen einschlägiger russischer Websites gequält.
Respekt! :)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Aufschrift auf der Mansi-Tafel bedeutet: "Drei Männer, drei Hunde vom Volk der Mansi waren hier."
Spricht das jetzt eher für eine häufig frequentierte Strecke, bei der eben halt ab und zu Graffiti auftreten, oder ein eher seltener Besuch, der von den Jägern dokumentiert werden musste?
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:In der Schlagzeile der "Zeitung", die die Gruppe verfasste, geht es (allerdings scherzhaft) unter anderem um eine Yeti-Sichtung.
Woraus geht hervor, dass der Artikel scherzhaft gemeint war? Nur weil man sich das Gegenteil nicht vorstellen kann?
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wenn ich das richtig deute, dann hat die Gruppe an eben jenem verhängnisvollen Abend an der Zeitung geschrieben?
Davon wird meistens ausgegangen. Wollte man anschließend eventuell eine Yeti-Begegnung nachspielen? Vielleicht um Fotos (der Spuren, des weiteren Verlaufs der "Begegnung" etc.) zu machen?
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:1. Das Zelt ist einfach auf der falschen Seite aufgeschnitten, auf der Talseite.
Das allerdings ist für mich einer der ganz wenigen Punkte für ein Schneebrett. Wenn das Zelt nicht umkippt, liegt der Schnee natürlich an der Hangseite (dort bringt das Aufschneiden also nichts). Aber wie ich ja nicht allzusehr verberge bin ich kein Anhänger einer Schneebrett-Erklärung. ;)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:2. Es ist in der Tat keine triviale Aufgabe, eine Erklärung dafür zu finden, warum die Studenten nicht versucht haben, einen Teil ihrer Ausrüstung zu bergen.
Ganz genau. Es gäbe keinerlei Rätsel, wenn man die Leichen um das Zelt herum gefunden hätte, erfroren bei dem Versuch, lebensnotwendige Ausrüstung zu bergen (egal was, alles hätte ihre Chancen verbessert). Aber so? Völlig unlogisch!
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Eine alternative Erklärung für das zerschnittene Zelt habe ich allerdings bisher auch nicht.
Könnte doch einer von ihnen die Nerven verloren, das Zelt aufgeschnitten haben und hinausgelaufen sein? Die anderen wollten die Person wieder einfangen und unterschätzten den Rückweg?

Wikipedia: Lagerkoller


@Bundeskanzleri
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Nachdem ich die Videos von der Sommerlandschaft gesehen habe, kann ich mir auch keine Lawine mehr vorstellen.
Danke! Besser wäre allerdings, wenn du etwas dir nicht vorstellen könntest, nachdem du Videos der Winterlandschaft gesehen hättest. Da mag es ja gravierende Unterschiede geben, aber ich denke auch, dass die Bedingungen niemals ein Schneebrett erlaubt hätten (weshalb sich die erfahrenen Studenten ja auch sicher gefühlt haben).
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich habe keine Ahnung, ob ein Zelt im Winter auch im steifgefrorenen Boden verankert wird? Oder ob sie das gelassen haben an dem Abend?
Das wäre auf jeden Fall eine interessante Variante. Wenn gerade alle vor dem Zelt waren (z.B. zum Rauchen ;)), als es passierte, könnte das Zelt wie ein Schlitten hinabgeglitten sein (der "Boden" bestand ja wohl aus ihren Skiern). Dann hätte man es vielleicht auf Anhieb nicht wiedergefunden und musste warten, bis es wieder hell wurde. Allerdings hinterließ es dabei wahrscheinlich gut sichtbare Spuren und zudem wäre das Lager dann ursprünglich viel weiter oben gewesen. Außerdem erklärt das nicht das Aufschneiden der Zeltwand.


@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb: ... und ob Bergwanderer in Notsituationen schon öfters Ausrüstung oder Schuhe zurückließen.
Nicht in einer solchen Situation. Man kann natürlich versuchen (und wird es auch immer tun) in einer akuten lebensbedrohenden Situation einer Gefahr auszuweichen, doch sobald diese unmittelbare Bedrohung nicht mehr besteht, sofort wieder die Chancen auf ein mittelfristiges Überleben vergrößern wollen (indem man beispielsweise in erster Linie seine Ausrüstung wieder vervollständigt). Alles andere ergibt keinen Sinn.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 18:26
@Chairon

Es waren vergleichbare Situationen, wie z.B., dass der Wind, das Zelt zerfetzt hatte, in denen beispielsweise nasse oder gefrorene Kleidungsstücke oder Schuhe nicht verwendet wurden und zurückgelassen wurden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 22:06
Wenn das Zelt sich bewegt hätte, d. h. ein Stück weiter den Hang hinunter gerutscht wäre, dann müssten alle die Fusspuren die vorher entstanden sind ja mitgerutscht sein. Auch die geordnete Inneneinrichtung des Zelts, sowie das bereitgestellte Essen usw. wie es beim Auffinden durch die Suchmannschaft beschrieben wurde müsste dann unverändert nach unten transportiert worden sein. Das scheint mir sehr schwer vorstellbar.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 22:29
@Chairon
Zitat von ChaironChairon schrieb:Woraus geht hervor, dass der Artikel scherzhaft gemeint war? Nur weil man sich das Gegenteil nicht vorstellen kann?
Das ist einfach der ganze Tenor dieser Zeitung, Kostprobe:

Science: Recently, in the scientific community is a lively discussion about the existence of Bigfoot. According to recent reports, the yeti lives in the Northern Ural, near Mount Otorten.
Philosophical Seminar "Love and tourism" - is held every day in the room of the tent (Ch. housing). Lectures Dr. Thibault and Candidate love Sciences Dubinina.
Armenian mystery: Can a stove and a blanket warm 9 tourists?
News technology. Tourist sleds. are good at driving on a train, a car and a horse. For shipments in the snow are not recommended. For advice contact the Chapter constructor comrade Kolevatova.

Also für mich ist die Zeitung ein Zeichen für aufgeräumte Stimmung, sie ist auch mit zahlreichen Cartoons illustriert (leider gibt es nur noch eine Abschrift davon). Anscheinend waren die Studenten auch ausgelassen genug, um die Probleme mit dem Ofen noch mit Ironie und Humor zu nehmen. Und auch die Erwähnung des Bigfoot ist reiner Spaß. Übrigens soll die Zeitung Zolotarev geschrieben und gezeichnet haben, so die Aussage des Zeugen Axelrod, der glaubte, dessen Handschrift wiedererkennen zu können, Zolotarev war auch als guter Zeichner bekannt. https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-akselroda-m-a

Axelrod merkte auch m.E. richtig an, dass die (sicherlich gemeinschaftliche) Gestaltung der Zeitung auf eine nach wie vor gute Stimmung und ein völlig intaktes Sozialgefüge an diesem Abend hindeutet.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Spricht das jetzt eher für eine häufig frequentierte Strecke, bei der eben halt ab und zu Graffiti auftreten, oder ein eher seltener Besuch, der von den Jägern dokumentiert werden musste?
Keine Ahnung, zumindest heißt es nicht "Heiliges Gebiet - Betreten verboten!" oder so etwas.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Könnte doch einer von ihnen die Nerven verloren, das Zelt aufgeschnitten haben und hinausgelaufen sein? Die anderen wollten die Person wieder einfangen und unterschätzten den Rückweg?
Dann hätten sie aber zumindest ihre Schuhe angezogen, denn damit läuft es sich schneller. Außerdem war das Zelt an mehreren Stellen aufgeschnitten.

Womit wir noch einmal bei den Schnitten wären, m.E. eine der Schlüsselfragen. Ich hab mir noch einmal die wissenschaftliche Untersuchung angeschaut http://murders.ru/Dyatloff_group_1_v2_glava_9.html. Bemerkenswert ist, dass es noch viel mehr Ritzer von innen gibt, es den Leuten aber mehrmals nicht gelungen ist, die Zeltbahn zu durchtrennen. Diese fehlgeschlagenen Versuche sind übrigens ein wesentlicher Grund, dass man davon überzeugt ist, dass das Zelt von innen aufgeschnitten worden ist. Was folgt daraus: Also erstens, dass die Fluchthypothese falsch ist. Es war ganz offensichtlich nicht einfach, das Zelt zu zerschneiden, auf keinen Fall kam man mit dieser Methode schneller aus dem Zelt heraus. Auch die Leute, die direkt am Eingang lagen, haben sich an der Schneiderei beteiligt, die wären auf jeden Fall schneller durch den Ausgang gekommen. Ebenfalls scheidet m.E. Sabotage aus (etwa die Zerstörung des leeren Zeltes durch Mansen), die hätten das in aller Ruhe wohl etwas professioneller gemacht, eher von außen und nicht nur eine Seite. Auch die Zerstörung durch die drei Erstauffinder scheidet dadurch aus, die haben zwar nachweislich mit dem gefundenen Eispickel herumgefuhrwerkt, aber eben auch nur von außen. (btw: habt ihr schon gewusst, dass die Suchmannschaft nichts Besseres zu tun hatte, als am Abend der Entdeckung jene halbe Flasche Wodka zu leeren, die sie im Zelt gefunden hatte...?)

Bleibt also nach wie vor die Frage: Warum haben die Tourengeher ihr Zelt zerschnitten?

Mir fällt da weiterhin nur Lawine ein, aber für diese Hypothese müssten immer noch ein paar kleine Fragen geklärt werden.

So weit für jetzt mal...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.08.2015 um 23:33
@Gurnemanz

Wenn das Zelt samt seinem Untergrund ein Stück weit den Hang herunter rutschte, dann müssen auch die Fußspuren um das Zelt herum mitgerutscht sein.
Der Schnee an der Oberfläche (und damit die Fußspuren) wurde aber später von den starken Winden, die auf der Passhöhe herrschten, abgetragen.
Man nimmt an, dass auch die Spuren des Schneebretts auf diese Weise beseitigt wurden.

Wie es im Innern des Zelts nach dem Auffinden durch die Suchmannschaft genau aussah, ist praktisch nicht bekannt, da niemand besonders darauf achtete.
Man hoffte, die Gruppe wäre noch am Leben und barg schnell die Wertsachen aus dem Zelt und brachte sie in Sicherheit.

Auf Englisch ist es am leichtesten zu lesen:
https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=en&u=http%3A%2F%2Fmurders.ru%2FDyatloff_group_1_v2_glava_2.html


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 00:36
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Man nimmt an, dass auch die Spuren des Schneebretts auf diese Weise beseitigt wurden.
Das kann man gar nicht deutlich genug sagen. Es ist definitiv Schnee abgetragen worden. Denn die Fußspuren waren ja zunächst vertieft, wie es halt aussieht, wenn Menschen durch den Schnee stampfen. Aber 3 Wochen später waren sie erhaben. Der komprimierte Schnee der Fußabdrücke hat sich als widerstandsfähig gegen die Orkane gezeigt, der lockere rundherum nicht. Vorher lag also MEHR Schnee in diesem Bereich. So wäre leicht denkbar, dass auch Schnee, der auf dem Zelt lag, auf diese Weise verschwunden ist. Die Erstfinder haben außerdem angemerkt, dass sie eine Taschenlampe von Djatlow auf dem Zelt gefunden haben, zwischen dem Zelt und der Lampe waren aber ca. 10 cm Schnee. Das ist schon ein starkes Indiz für eine Lawine. Denn wie soll der Schnee zwischen die Taschenlampe und das Zelt gekommen sein? Auch hier wäre ein ähnliches Phänomen wie bei den Fußspuren als Ursache anzunehmen: Durch das Gewicht der Lampe wurde der Schnee an dieser Stelle nicht abgetragen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 11:42
Also das alles ist schon extrem interessant.
In der Serie "Accient Aliens" auf Discoverychannel wurde das Thema auch mal angeschnitten, dass vermehrt Ufos über Sibirien gesichtet worden sein sollen und sehr oft die Regierung da war. und dass es Orte geben sollen, die verstrahlt sind. Wohl sollen auch manche Verschwörungstheoretiker der Meinung sein dass da Aliens leben und alle Angreifer verstrahlen oder sonstige "außerirdische Waffen" benutzen damit es oft nicht gleich einsichtlich ist, wie sie gestorben seien.
Für einen 24 Jährigen als Expeditionsleiter finde ich ihm etwas zu Jung. Kann es nicht sein, dass sie Aufgrund der Einsamkeit, Kälte, Strapazen und Alkohol verrückt geworden sind?
Ich habe mir die Gegend mal per Google Earth angeschaut. Da gibts viele Bilder. Da bist du mitten im Nirgendwo. Da gibt es keine Menschensieglungen oder dergleichen


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:03
@Hyperion99

In der Serie "Ancient Aliens" wird leider vieles behauptet, das keine reale Grundlage hat.
Es gibt keine Anhaltspunkte für Aliens, UFOs oder außerirdische Waffen in Zusammenhang mit dem Dyatlov-Pass-Vorfall, es wurden auch keine verstrahlten Orte gefunden.

Die Gruppe war erst ein paar Tage in der Wildnis unterwegs, also eine zu kurze Zeit, um aufgrund von Strapazen durchzudrehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:06
@Tajna
Ich wollte auch nicht sagen dass ich daran glaube, dass da Aliens Hände im spiel hatten oder so. Aber es kann doch sein, dass die Regierung vieleicht da irgendwas gemacht hat? Immerhin war es relativ an Beginn des Kalten Krieges und was ich gelesen habe wie die Leichen aussahen würde ich etwas natürliches ausschließen. Habe gehört dass radioaktive Strahlung ja auch einen Körper in einer gewissen Weise "altern" lässt


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:12
@Hyperion99

Nein, das ist ganz natürlich, dass Leichen mit der Zeit immer schlechter aussehen, sich z.B. bräunlich verfärben.

Regierung oder Militär haben bestimmt keine Tests in öffentich zugänglichem Gelände gemacht, es gab ja ausreichend gesperrte Testgebiete.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:13
@Tajna
Russland ist groß. Glaubst du echt dass sie da jeden quadratmeter absperren würden? Wenn man sich anschaut wo dieser Pass ist... Da ist nichts. Keine Straßen, keine Menschen. Nur Leere. Da ist die Landschaft selbst die Grenze


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:28
@Hyperion99

Du sagst es, in einem total unzugänglichen Gebiet kann man auch schlecht was testen, das wäre unsinnig.
Und es wurde auch nichts gefunden, das der Gruppe hätte schaden können.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:30
@Tajna
ABer jetzt nicht dass du denkst ich sei irgendeiner der behauptet es war die Schuld der damaligen Regierung oder so. Aber das ganze Thema regt dennoch zum nachdenken an


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.09.2015 um 14:54
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Unterschiedlich sind auch die Zeugenaussagen zum Zustand des Ofens. Klar scheint nur, dass er nicht in Betrieb war an dem verhängnisvollen Abend.
Meines Erachtens nach ändert das etwas an der Timeline. Somit könnte das Unglück unmittelbar vor oder während des Aufwachens am Morgen passiert sein. Das wiederrum verkürzt dann die Aufenthaltszeiten im Freien.

Oder es passierte noch unmitelbar während des Aufschlagen des Nachtlagers, in dem Fall verwundern aber die Halbbekleideten.


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