"Verflucht" allgemein, wie geht ihr mit dem Thema (Begriff) um?

Während der letzten Tagen habe ich beiläufig zur div. "Geister" und "Verflucht" TV-Sendungen gezappt. Die Sendungen liefen nebenbei, als Geräuschenkulisse und ich war überwiegend am Laptop beschäftigt.

Inhalt der Sendungen war an sich gleich, ein Haus, Wochenendhaus, Puppe und was weiss ich was alles wurde von den Erzählenden gekauft und dann ereigneten sich irgendwelche Vorkommnisse, Geisterjäger wurden beauftragt, ... und letztendlich wurde das Haus, das Spielzeug, also was als Erklärung der Ereignisse herhalten musste, weiterverkauft.

Es gibt keine Immo-Angebote mit dem Adjektiv "verflucht" oder "frei von Geistern" im Text oder als Bildbeschreibung ;-)

Macht ihr euch vorher Gedanken, bevor ihr irgendwas kauft? Ich meine, ob das was gekauft wird, verflucht sein könnte?

Habt ihr irgendwas verkauft und wurdet ihr vorher oder nachher mit dem Satz konfrontiert, dass das Objekt der Begierde "verflucht" sei?
Habt ihr selbst irgendwas gekauft und dann wieder losgekriegt, weil ihr es selbst festgestellt habt, dass es verflucht war?
Habt ihr beim Wiederverkauf irgendwas vom "Fluch" gesagt?

Würdet ihr ein Ersatzteil aus einem Oldtimer verwenden, wenn ihr es wüsstet, dass in dem Original-Fahrzeug jemand tödlich verunglückt ist?

Für mich wären reale Situationen, in der Käufer den Makler fragen, ob das Haus verflucht sei oder Aufträge an Geisterjäger, schon etwas zu viel Humbug und ich würde am Verstand des Fragenden oder Käufers zweifeln ;-)

schnuffon schrieb:Macht ihr euch vorher Gedanken, bevor ihr irgendwas kauft? Ich meine, ob das was gekauft wird, verflucht sein könnte?

Nein, wieso auch? Was irgendwelche Leute in Objekte hineinfantasieren, interessiert mich ja nicht.

DerHilden schrieb:Nein, wieso auch? Was irgendwelche Leute in Objekte hineinfantasieren, interessiert mich ja nicht.

Yepp, ist auch meine Einstellung.

Hier sind ja so viele Threads, dass dieses und jenes "verflucht" sei, angefangen von Gebäuden, über Wege und Wälder bis zu Kapellen.

Ich finde Altes (z.B. Häuser) grundsätzlich schön, ja auch die Geschichten dahinter interessant, ob etwas verflucht sein könnte oder überhaupt irgendjemand auf die Idee kommen würde, dass etwas "verflucht" sei, ist mir völlig fremd.

Ich habe eine lebhafte Fantasie und stelle mir z.B. folgende Situationen vor:
z.B.
Ein Haus wurde gekauft, über die Bank finanziert und nach einigen Monaten taucht der Bankkunde auf und versucht verzweifelt das Haus los zu kriegen, weil es "verflucht" sei
z.B.
Hausgemeinschaft mit mehreren Parteien, Sitzung der Wohnungsinhaber und dann ein Antrag, dass Geisterjäger beauftragt werden sollen, weil ein Bewohner fest überzeugt ist, dass es im Haus spucken würde
z.B.
ein Gegenstand aus der Familie wurde an die Nachkommen gegeben und die knallen das Ding wieder auf dem Tisch, weil es verflucht sei

usw.

Ich meine, wenn man schon hier in den Threads so munter über "verfluchtes" diskutiert .... wie geht ihr selbst mit dem Thema um, in eurem eigenen Wänden, in eurer eigenen Realität, im Bekanntenkreis, ...?

schnuffon schrieb:Macht ihr euch vorher Gedanken, bevor ihr irgendwas kauft? Ich meine, ob das was gekauft wird, verflucht sein könnte?

Nö, soviel Phantasie habe ich gar nicht. Ich lese zum einschlafen hier gerne Geisterstorys, habe aber nie in Betracht gezogen darüber nachzudenken, ob es Geister gibt und/ oder etwas verflucht sein kann. Rubrik Mysterien ist für mich nur Unterhaltung, mehr nicht.

Elephunk schrieb:Nö, soviel Phantasie habe ich gar nicht. Ich lese zum einschlafen hier gerne Geisterstorys, habe aber nie in Betracht gezogen darüber nachzudenken, ob es Geister gibt und/ oder etwas verflucht sein kann. Rubrik Mysterien ist für mich nur Unterhaltung, mehr nicht.

Etwa, wie mit der Gruppe am Lagerfeuer sitzen und die Gruselgeschichten, Urbanlegends anhören, bevor man sich in dem Zelt und Schlafsack verdrückt. Eine schöne Analogie*.

*grad auf Duden gewesen und das Wort "Analogie" nachgeschaut

u.a. das gefunden:

Analogieerzählung
Bedeutung:
Form des Zauberspruchs, bei der durch die Erzählung einer analogen Geschichte das Gewünschte wirksam gemacht werden soll

Quelle: Duden, Analogieerzählung

... Taschenlampen am Lagerfeuer auspacken, die unter dem Kinn halten und los mit den Geschichten ;-)

Meine Freundin würde da tatsächlich drauf achten. Nicht auf "verflucht", das weiß man ja nicht. Aber ob im Haus jemand gestorben ist oder so, fände sie gsnz schlimm.

Ich sehe das anders. Gestorben wird immer und überall, da verbinde ich nichts Schlimmes damit.
Allerdings wäre das Wissen, dass sich in meinen Räumen jemand erhängt hätte, auch etwas, was ich schwer ausblenden könnte.

Ich wohne auch in einem älteren Haus und mir fällt angenehm auf, dass ich nichts von den früheren Bewohnern spüre, fühlt sich alles ganz "rein" an. Ich bin vor zwei Jahren hierhergezogen, und schon damals fiel mir das auf.

@schnuffon

Jedes ältere Haus hat seine Geschichte (plus die, die sich Leute darüber erzählen) - aber das hat im Regelfalle keinen Einfluss auf die Wohnqualität. Wer weiss schon genau, wer was in seiner Immobilie in früheren Jahrzehnten oder Jahrhunderten getrieben hat.

In unserem Haus, bzw. in dessen Scheune (Nähe Süderlügum) soll sich ein Vorbesitzer 1945 mangels Endsieg mit einer Überdosis Hanf in Strickform ins Jenseits befördert haben. Spuken tut er aber nicht, der faule Sack. Aber er spielt uns Streiche:

Klo nicht abgespült? Hermann war's!

Kekspackung leer gefressen: Hermann war's!

Licht im Keller angelassen? Hermann war's!

Handy verschwunden? Hermann war's!

Bundeskanzleri schrieb:Meine Freundin würde da tatsächlich drauf achten. Nicht auf "verflucht", das weiß man ja nicht. Aber ob im Haus jemand gestorben ist oder so, fände sie gsnz schlimm.

In dem Haus, in dem ich die vorherige Wohnung hatte, ist ein älterer Mann verstorben und die Stadt hat die Wohnungstür einige Wochen versiegelt und die neugierige Fragen kamen von den Besuchern, warum der Pepper auf der Tür ist. Nachdem ich den Grund gesagt habe, wurde es ganz still und ich fragte mich, ob das Kopfkino läuft oder der Besucher mein Terrarium mit der Vogelspinne (Brachipelma Smithi) entdeckt hat.

Bundeskanzleri schrieb:Ich wohne auch in einem älteren Haus und mir fällt angenehm auf, dass ich nichts von den früheren Bewohnern spüre, fühlt sich alles ganz "rein" an. Ich bin vor zwei Jahren hierhergezogen, und schon damals fiel mir das auf.

Freut mich.

Doors schrieb:Spuken tut er aber nicht, der faule Sack. Aber er spielt uns Streiche:

Klo nicht abgespült? Hermann war's!

Kekspackung leer gefressen: Hermann war's!

Licht im Keller angelassen? Hermann war's!

Handy verschwunden? Hermann war's!

Hermann ist anscheinend ein gut beschäftigter Zeitgenosse, mir gefällt eure Einstellung ;-)

schnuffon schrieb:Würdet ihr ein Ersatzteil aus einem Oldtimer verwenden, wenn ihr es wüsstet, dass in dem Original-Fahrzeug jemand tödlich verunglückt ist?

Ja, natürlich. Ich würde ja auch ein Ersatzteil aus einem Menschen verwenden, der tödlich verunglückt ist. Stichwort Organspende.

Doors schrieb:Ja, natürlich. Ich würde ja auch ein Ersatzteil aus einem Menschen verwenden, der tödlich verunglückt ist. Stichwort Organspende.

Vernünftig.
Ich bin auch bei der DKMS-Stiftung als möglicher Zellenspender registriert.