Misanthropen - die "anderen" Menschen
15.04.2015 um 16:56@Asche
Als hätte man in nichtkapitalistischen gesellschaften weniger leistungsdruck gehabt.
Wo im kapitalismus der leistungsdruck dahin geht, dass man individuell und besonders sein möchte, muss man in anderen systemen darauf achten, eben homogen und systemkonform zu sein.
Auf sich achten und sich sagen lassen, dass man nicht so in ordnung ist wie man ist, muss man da sogar noch mehr.
Es ist ja wohl auch heutzutage nicht so, dass man mit einem bestimmten musikgeschmack keine freunde findet.
Oder mit Akne.
Oder mit KiK klamotten.
Wir bewerten ganz sicher nicht danach, ob jemand ein 'braver konsument' ist.
IM gegenteil, heute will sich doch jeder als nichtkonsument und konsumkritiker stilisieren und trägt absichtlich hässliche Kleidung oder hässliche Brillen.
In unserer gesellschaft kann man sehr gut klarkommen wenn man eher antimainstream ist.
Ich kenn genug leute die nicht ode rkaum bei facebook sind und auch nicht gerade viel auf kleidung geben die trotzdem sehr beliebt sind. UNd das auch ohne sonderlich massentauglichen musikgeschmack.
Irgendwie hört sich da sbei dir so an, als wäre der leistungsdruck nur da, weil man gerne gepflegt rumläuft.
Wie viel Zeit braucht man wirklich im Bad um rausgehtauglich zu sein?
Klar, als frau mehr wenn man sich schminkt, und es ist nicht schön, dass selbst junge mädchen glauben das tun zu müssen, aber auch DAS ist ganz klar nichts neues.
Und du sagst immer, man brauche dir nicht mit beispielen aus zeiten zu kommen wo kapitalismus schon ein echtes konzept war.
Aber fakt ist doch, dass es zu eben diesen Zeiten dennoch weniger leute gab die sich als misanthropen bezeichnet hätten und gegen alles waren.
Als hätte man in nichtkapitalistischen gesellschaften weniger leistungsdruck gehabt.
Wo im kapitalismus der leistungsdruck dahin geht, dass man individuell und besonders sein möchte, muss man in anderen systemen darauf achten, eben homogen und systemkonform zu sein.
Auf sich achten und sich sagen lassen, dass man nicht so in ordnung ist wie man ist, muss man da sogar noch mehr.
Asche schrieb:Zum einen tue ich mich etwas schwer mit der Behauptung, dass ein mittelalterlicher Bauer bewertet worden ist. Meinst du die Einschätzung seitens anderer Menschen? Aussagen wie "der Huberbauer hat ja schon immer ...!"?Und ist es besser an Hand nützlichkeit und Tugendhaftigkeit (wobei das ja ein willkürlicher wert ist) gemessen zu werden?
Zum anderen galten im Mittelalter andere Normen. Im Gegensatz zu heute, wo man sich ums Überleben nicht mehr zu sorgen braucht, galten damals noch alle Bemühungen eben diesem Überleben. Wenn man Menschen also bewertet hat, dann bspw. nach Aspekten der Nützlichkeit und der Überlebensfähigkeit. Aber nicht nach Musikgeschmack, Kleidermarke und weicher Haut. In meinen Augen ist das ein großer Unterschied; das eine ist sinnvoll ("wie nützlich ist dieser Mensch für die Gemeinschaft"), das andere absolut sinnlos ("entspricht dieser Mensch einem braven Konsumenten?").
Es ist ja wohl auch heutzutage nicht so, dass man mit einem bestimmten musikgeschmack keine freunde findet.
Oder mit Akne.
Oder mit KiK klamotten.
Wir bewerten ganz sicher nicht danach, ob jemand ein 'braver konsument' ist.
IM gegenteil, heute will sich doch jeder als nichtkonsument und konsumkritiker stilisieren und trägt absichtlich hässliche Kleidung oder hässliche Brillen.
In unserer gesellschaft kann man sehr gut klarkommen wenn man eher antimainstream ist.
Ich kenn genug leute die nicht ode rkaum bei facebook sind und auch nicht gerade viel auf kleidung geben die trotzdem sehr beliebt sind. UNd das auch ohne sonderlich massentauglichen musikgeschmack.
Irgendwie hört sich da sbei dir so an, als wäre der leistungsdruck nur da, weil man gerne gepflegt rumläuft.
Wie viel Zeit braucht man wirklich im Bad um rausgehtauglich zu sein?
Klar, als frau mehr wenn man sich schminkt, und es ist nicht schön, dass selbst junge mädchen glauben das tun zu müssen, aber auch DAS ist ganz klar nichts neues.
Und du sagst immer, man brauche dir nicht mit beispielen aus zeiten zu kommen wo kapitalismus schon ein echtes konzept war.
Aber fakt ist doch, dass es zu eben diesen Zeiten dennoch weniger leute gab die sich als misanthropen bezeichnet hätten und gegen alles waren.