Trotz aller Probleme die THC-Missbrauch mit sich bringen kann bin ich trotzdem für eine Entkriminalisierung, auch weil sich die Zeiten geändert haben und durch das Internet und Gesetzeslücken chemische Mimetika ausgebreitet haben, deren Risiko bei weitem höher ist. Fünf Tastencklicks entfernt lauern heute Gefahren, die durch Cannabis nie entstehen könnten und nie enstanden wären, wäre die Drogenpolitik eine andere:
https://www.youtube.com/watch?v=z7yB-W1YOWk (Video: Legal Highs - Der legale Rausch ? [Doku Drogen 2017])In der Doku geht es um die "Legal-Highs". Knapp 70 Tote letztes Jahr hier in DE... hätten die Leute doch einfach nur zu einem verdammten klassischen Joint gegriffen, so wie es viele aus der Generation vorher auch schon mal gemacht haben, ihre Erfahrungen sammelten und sich irgendwann wieder mit anderen Dingen beschäftigten. Man kennt Cannabis doch, ist doch nichts neues und man kann sich auf die Gefahren einstellen.
Aber diese hunderte neuen Substanzen, bei denen keiner genau weiß was der Konsum anrichten kann und die Untergrund-Laboratorien in China arbeiten auf Hochtouren an immer neuen Formeln, welche gesetzlich nicht erfasst sind. Jeder junge Mensch der unbedingt Rauscherfahrungen sammeln will und an Cannabis gerät anstatt an sowas ist wenigstens nicht in Gefahr an den Folgen des Konsums zu sterben. In einer anderen Doku sah ich einen Knasti der erzählte, wie leicht das im Knast zu bekommen ist und das aus der Gegend wo er herkam die chemischen Cannabinoide das klassische Cannabis auf der Straße komplett verdrängt haben... in seiner Gegend gibt`s nur noch Kräutermischungen. Eine ganz beschissene Entwicklung, das hätte nicht sein müssen.
geeky schrieb:Schlimmer noch: gerade solch absurde Übertreibungen lassen junge Konsumenten leider zu dem Schluß gelangen, daß es keine realen Gefahren gibt - wäre es sonst nötig, so irreale an die Wand zu malen?
Ja, da gebe ich Dir recht. Die jungen Leute merken schnell wenn sie belogen werden und glauben z.B. ihren Eltern letztendlich garnichts mehr, sagen sich "die haben eh keine Ahnung", was ja dann auch stimmt, wenn diese mit bescheuerten Aussagen um sich werfen.
geeky schrieb:Angesichts des Diskussionsverlaufes halte ich nun zumindest eines für endgültig erwiesen:
Prohibitionspropaganda kann mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit bleibende psychische Schäden verursachen wie Hanf.
Auf jeden Fall... Ehrlichkeit ist extrem wichtig bei der Thematik weil es auch da um Vertrauen geht, ohne die ja gar keine echte Aufklärung und "Ausbildung" in diesem Bereich stattfinden kann. Und ja, ich würde mir wünschen das Junge Leute eine wissenschaftlich fundierte kleine "Ausbildung" in diesem Bereich erhalten, denn Gesetze und Propaganda schützen nicht vor Sucht und Drogenmissbrauch. Lügen & Unwahrheiten sind absolut kontraproduktiv, was einige in ihrem Wahn im "Kampf gegen Drogen" irgendwie nicht mitbekommen. Es kulturell einzubinden und zu reglementieren ist schlauer und Zielführender, bei indigenen Völkern missbrauchen die Leute ihre Substanzen auch nicht wahllos, sondern konsumieren sie zu bestimmten Anlässen, so wie von der älteren Generation überliefert.