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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

470 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Psychologie, Reich ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

24.08.2012 um 14:19
@Erebos211

Erstens scheint da ein Loch in deiner Argumentationskette zu sein, denn zwischen deinen subjektiven Erfahrungen und dem Beschreiben von Leuten die du kennst (jeder kennt einen, der einen kennt, der einen kennt...) und der Schlussfolgerung, dass "sozial leben" Muell sei fehlt eine logische Verbindung. Und was ist denn so schlimm daran sozial zu sein, ist das nicht die Grundlage menschlicher Beziehungen oder der Menschlichkeit ueberhaupt?

Zweitens ist deine staendige Behauptung, die Gesellschaft, ganz besonders die "dumme Unterschicht", ist von linken sozialistischen Gedanken zerfressen, und das die Medien linke sozialistische Gedanken verbreiten. Dann erklaer mir doch mal warum die Linke in Deutschland kaum mehr Zulauf hat. Sozialismus ist - zumindest in unserem Teil Europas - sowas von out, kaum einer moechte sich darueber informieren, fast alle nehmen die fatalistische Alternativlosigkeit einfach so hin. Und ganz im Gegenteil zu dem was du hier verzapfst, werden Reiche von den "unteren Schichten" bewundert, denn das ist es, was der Fernseher, die Medien und ihre verschiedenen Boulevard-Formate uns vermitteln moechten.

Daruber hinaus sind linke Themen, sowie linke Politker in unseren Nachrichten gnadenlos unterrepraesentiert. Man berichtet nur Negativschlagzeilen.
Fast drei Viertel Koalition, ein viertel Opposition. Auf diese Formel lässt sich die Verteilung der Präsenz der im Bundestag vertretenen Parteien in den sechs wichtigsten Nachrichtensendern des deutschen Fernsehens bringen. Vor allem Politiker der Linkspartei kommen bei ARD, ZDF, RTL und Sat.1 so gut wie gar nicht vor. Besonders regierungsdominiert sind die Nachrichtensendungen der beiden Privatkanäle RTL und Sat.1.

[...]

Das Ignorieren der Positionen der Linken in Deutschlands wichtigsten Nachrichtensendungen ist mittlerweile alarmierend. Dem Berliner »Tagesspiegel« war es im Januar dieses Jahres sogar einen eigenen Artikel wert. Unter der Überschrift »Die Linke und die Medien« heißt es: »Wer Oskar Lafontaine nach den Gründen fragt, warum die Linkspartei so schlecht dasteht, bekommt zwei geliefert.« Zu viel Selbstbeschäftigung und eine mediale Benachteiligung. »Die Partei ist im Tief, was läge näher, als dies ›bürgerlichen‹ oder wahlweise öffentlich-rechtlichen Medien anzulasten? Es lebt bei den Linken die Verschwörungstheorie. Und die besagt, dass linke Positionen unterdrückt würden«, schlussfolgert der Autor.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache. In der Zeitschrift »media-perspektiven« erscheinen regelmäßig Studien im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission. Im Heft 2/2012 veröffentlichte das Kölner Institut für empirische Medienforschung (IFEM) die Studie »InfoMonitor 2011: Fernsehnachrichten bei ARD, ZDF, RTL und SAT.1«. Und die birgt Zündstoff.

Die Ergebnisse untermauern Lafontaines behauptete »mediale Benachteiligung« zumindest in den TV-Nachrichten mit erdrückender Beweislast. So kamen in den wichtigsten Nachrichtensendungen vor allem Politiker der Regierungsparteien mit 71 Prozent zu Wort: Die Hälfte aller Auftritte bestritten Politiker von CDU/CSU, 21 Prozent die Liberalen. Auch wenn man Politikern aus dem Regierungslager traditionell gern einen Vorsprung in der Fernsehpräsenz einräumt, weisen diese Zahlen trotzdem ein eklatantes Ungleichgewicht aus. Schaut man sich die Berücksichtigung der Linkspartei im Vergleich zu den anderen Oppositionsparteien an, kann die Bilanz dann nur noch als verheerend bezeichnet werden. Die Grünen kommen auf neun, die Sozialdemokraten auf 16 Prozent. Weit abgeschlagen konnten die Linkspartei gerade mal vier Prozent aller Auftritte für sich verbuchen.

Wer jetzt meint, bei ARD und ZDF mit ihren Flaggschiffen »Tagesschau« und »Tagesthemen«, »heute« und »heute-journal« sei alles besser, da sie einen öffentlich-rechtlichen Auftrag haben, der irrt. Auch hier haben Politiker aus CDU/CSU bei der Berücksichtigung ihrer Medienpräsenz einen gewaltigen Vorsprung: 48 Prozent aller Auftritte kommen aus ihren Reihen, die Liberalen sind mit 20 Prozent gut bedient, die SPD kann auf 16 Prozent Präsenz verweisen, vor den Grünen mit neun und der Linkspartei mit lediglich 5,3 Prozent! Wie Hohn erscheint der Satz der beiden TV-Sender: »ARD und ZDF garantieren allen Bürgerinnen und Bürgern einen freien, unparteiischen Zugang zu allen wichtigen Informationen.« Und in Paragraf 11 des Rundfunkstaatsvertrags ist zu lesen: »Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.«

Bei den privaten Sendern sieht es mit Präsenz von Politikern der Linkspartei in den Fernsehnachrichten laut IFEM-Studie noch schwärzer aus. Sind CDU/CSU-Politiker bei »RTL Aktuell« durchschnittlich 79 Mal monatlich im Jahr 2011 vertreten und bei den »Sat.1 Nachrichten« knapp 70 Mal, dürfen sich die FDP-Politiker über durchschnittlich 29 Auftritte bei RTL im Monat freuen (Sat.1: 27 Mal) Grüne darf man bei RTL zehn Mal (Sat.1: elf Mal) monatlich sehen, SPD-Politiker in beiden Sendern 18 Mal. Die »Sat.1-Nachrichten« gewährten dagegen Politikern der Linkspartei im Jahr 2011 durchschnittlich gerade mal einen Auftritt pro Monat (RTL: 1,6 Mal). CDU/CSU-Politiker bestritten 56 Prozent aller Auftritte bei den Privaten, die Linkspartei nur ein Prozent. Auf den Punkt gebracht: Mehr als drei Viertel Koalition, weniger als ein Viertel Opposition.
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Medien/parteien.html

Die "Gefahr von Links" sehen nur noch Leute wie du, und ich beobachte mit Entsetzen, wie sich dieselbe antisoziale Einstellung, die du hier vertrittst, in der gesamten Gesellschaft breit macht.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

24.08.2012 um 16:09
Nicht nur im Medienzirkus kommen "Linke" kaum vor - auch im Reallife kaum noch.
Im Osten sind sie auf dem Friedhof, im Westen bei den Piraten.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

24.08.2012 um 16:47
Weil sie am eigenen Leib Armut erfahren und etwas mehr Gleichberechtigung wollen vermute ich mal.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

25.08.2012 um 16:26
Reicher Mann und armer Mann standen da und sah`n sich an. Da sagt der Arme bleich: 'Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Berthold Brecht

das sagt alles aus. auch global gesehen. wir können uns nur deswegen so viele dinge leisten, weil es menschen in "billiglohnländern" gibt die ausgebeutet werden. von uns allen. WIR sind hier die reichen wenn man sich die welt als ganzes anschaut. also kann man schon generell sagen "die reichen beuten die armen" aus und sind auch für deren armut (mit)verantwortlich.

die "unteren schichten" wollen meist nur auf die ungeleichheit aufmerksam machen, aber keiner hört sie. es wird als neid, missgunst und bosheit interpretiert was eigentlich nur auf gleiche lebensbedingungen für alle hinauslaufen soll.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

25.08.2012 um 16:28
Weil Menschen ein Feindbild brauchen.
Und die Juden können dies heute mangels Anzahl nicht mehr ausfüllen.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

31.08.2012 um 22:33
Kommt mir iwie bekannt vor:
World's richest woman says poor should have less fun, work harder

"If you're jealous of those with more money, don't just sit there and complain," she said in a magazine piece. "Do something to make more money yourself -- spend less time drinking or smoking and socialising, and more time working." (...)
Rinehart made her money the old-fashioned way: She inherited it. Her family iron ore prospecting fortune of $30.1 billion makes her Australia's wealthiest person and the richest woman on the planet.
Ganzer Artikel hier:

http://www.latimes.com/business/money/la-fi-mo-richest-woman-20120830,0,3323996.story


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

31.08.2012 um 22:37
Die Frau geht ja gar nicht...


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

04.09.2012 um 18:10
@Kybernetis
Ich hab auch das Gefühl, diese Frau, und nebenbei bemerkt auch der TE und sein Zweitaccount, verstehen nichtmal, wie die Wirtschaft funktioniert.
Es kann nicht JEDER superreich sein. In einem Wirtschaftssystem stehen begrenzte Geldmittel zur Verfügung, weils ja sonst zu einer Inflation kommt.
Wie kommt man also durch Arbeit an Geld? Nur durch das Geld der anderen. Geld ist ein Tauschmittel.
Wir geben Geld für eine Sach- oder Dienstleistung aus, und bekommen dafür wieder Geld für eine Sach- oder Dienstleistung. Sitzen jetzt ein paar dicke Frauen auf einem riesen Haufen Geld, den sie selbst und ihre Sippe nichtmal annähernd in Sach- oder Dienstleistungen eintauschen können, weils einfach zu viel ist, fehlt dieses Geld ja an anderer Stelle wieder. Wenn es also auf der einen Seite keine Armut gibt, kanns auf der anderen kein Reichtum geben.

Ergo, die Reichen wissen nicht, was Geld ist.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

04.09.2012 um 18:16
Möchte nicht wissen, wie viele männliche User diese Frau mehr als nur attraktiv
finden würden, wenn sie im nötigen Ausmaß an ihrem Reichtum teil hätten.
Und je unterer die Schicht, umso mehr würden sie sie mögen.


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Wieso mögen die Menschen in den unteren Schichten die Reichen nicht?

04.09.2012 um 21:58
Youtube: Extra 3 - Schere zwischen arm und reich
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