@Libertin Ich glaube, dank crime TV, true crime, Fitzek und anderen Schlitzerkrimi Autoren überschätzen sehr viele Menschen alleine schon die Anzahl der aktiven folternden Serienmörder, so dass überhaupt der Gedanke aufkommt, es gäbe da erhöhten Bedarf an zusätzlichen Strafen.
Für manche Täter, insbesondere Wiederholungstäter würde ich mir durchaus wünschen, dass eben keine Auswilderungsversuche mehr stattfinden, aber die Sicherheit der Allgemeinheit kann man auch durch Haft bis zum Tode erreichen, dafür braucht es keinen eletrischen Stuhl etc.
Ich kann sogar den menschlichen Impuls verstehen, wenn ein ganz besonders schlimmes Verbrechen geschieht 'Dem müsste man mal ... und dann noch ... und zum Schluss ....', aber es kann eben nur ein Impuls sein, kein Verhalten eines Rechtsstaates.
Für mich ist das relevanteste Kontra Argument die Möglichkeit eines Fehlurteils. Ein Ralf Witte, dem unsere Justiz Schlimmes angetan hat, hätte man nach Vollzug der Todesstrafe nicht mehr ausgraben können.
Wenn man mal in die USA schaut finde ich es auch ganz gruselig, dass sich bei angekündigten Vollstreckungen da Fans der Hinrichtung zusammenfinden und ein paar Gegendemonstranten. Das kann doch niemand ernsthaft wollen. Dadurch entsteht doch keine bessere Gesellschaft.
Und wenn man an die Gesellschaft denkt: Na klar bestraft man mit der Todesstrafe entsprechende Straftäter, aber man tut sich als Gesellschaft damit auch etwas Indiskutables an.
Und als praktische Argument: Wir haben eine Justiz, in der Richter keine überprüfte Verpflichtung zur Weiterbildung haben. Richter haben aber die Aufgabe, Beweise zu würdigen. In der Zusammenschau urteilt also ein Richter unter Würdigung von DNA Beweisen auf den Grundlagen seines Studiums Ende der 70er Jahre. Nein danke zur Todesstrafe.