Warum werden Menschen unter 18 schlecht von Ärzten behandelt?

Ich will den Thread Ersteller ja nicht nix unterstellen aber ich gebe @Hirtius
zum Großen teil Recht. Beispiel an mir - ich habe seit Januar 2002 Morbus Crohn. 2012, nach zehn Jahren fragt mein Hausarzt und mein Gastroenterologe mich, welche Behandlung ich mir so Vorstelle. Das Gespräch mit den zuständigen Ärzten läuft dann etwas anders ab. Erfahrung ist das Zauberwort, auf beiden seiten.

ja, wenn sie nach 10 jahren mit ihrem latein am ende sind, kann man dann schon mal fragen: 'und was würden sie machen?' das ist schon fast eine gute vorlage für einen comic

tut mir leid, aber dieses beispiel zeigt doch ganz im gegenteil, nämich erstens, dass das alter zum teil sehr wohl eine rolle spielt. und zweitens, wenn man erst nach 10 (!!!) jahren nach der eigenen meinung gefragt wird, ist es kein wunder wenn man sich nicht ernst genommen fühlt.

ich hatte auch einige, zum teil (tragisch-)komische erfahrungen machen dürfen.

als kind bekam ich den befund: schiefe stellung der wirbelsäule, ein bein zu kurz. bis dann meine mutter, die zum glück mit reingekommen war, bemerkte: 'herr doktor, wollen sie nicht zuerst auch den anderen schuh ausziehen bevor sie meinen ein bein wäre zu kurz?' er hat mir für eine vorhergehende untersuchung einen schuh ausgezogen...

ich hatte eine zeitlang beschwerden die sich keiner erklären konnte. nach einer langen ärzte-odyssee bekam ich endlich den ersten befund der aufwies das etwas nicht stimmte. auf dem blatt waren 2 punkte mit sternchen vermerkt, was bedeutete dass die werte nicht in ordnung waren. als ich mich nicht abwimmeln lies durch *es ist alles in ordnung* und fragte was denn diese werte außerhalb der norm für mich zu bedeuten haben, lachte mich der arzt nur aus. es ist also lächerlich wenn man sich für einen befund interessiert und nachfragt....

noch ein ganz besonderes schmankerl für alle, die immer noch nicht von der inkompetenz einiger ärzte überzeugt sind, und verhemmt dem glauben nachhängen ein langes studium würde auch kompetenz nach sich ziehen.

eine gute freundin, nicht gerade die schlankste, aber durchaus im normalbereich, bekam plötzlich schwellungen im gesicht und am oberkörper (man beachte, nur bis zur brusthöhe, darunter war alles normal). die schwellungen waren derart stark, dass sie aussah wie mit einer pumpe aufgeblasen. damit ging sie natürlich zum arzt um sich anhören zu müssen: ach, sie sind zu dick, sie müssen nur ein bisschen sport treiben und dann wird das schon.
einen monat später als es nur schlimmer wurde ging sie ins spital um mit der diagnose krebs in das nächstgelegene spital mit spezialisierung dafür, unverzüglich in behandlung zu kommen. es war beinahe zu spät um sie noch zu retten! das ist einfach der hammer! man muss sich beleidigen lassen man sei zu dick, ohne überhaupt ernsthaft interesse an einer diagnose zu zeigen!

ah ja vor kurzem erst:

ich bin nur dorthin weil ich für die arbeit eine krankschreibung brauchte -.-

meinte er dann zu mir: sie müssen in ihrem alter schon wissen was sie haben, da kann ich auch nicht helfen. sagts bevor das telefon läutet und der seelenruhig telefoniert und mir nur die hand hinhält als zeichen dass er mich loswerden will. ich war da noch längst nicht fertig! erstens sollte er mit mir meinen blutbefund durchgehen, zweitens hatte ich ganz genau die symptome beschreiben, hatte aber gehofft er hat mehr als keine ahnung, noch dazu mit blutbild zur hand. das nächste mal bei so einer meldung sage ich er soll mir das verdammte stethoskop geben, ich hör mich selber ab. dann kann ich sicher auch mehr dazu sagen als er es getan hat.

Es gibt doch, wie in jedem Beruf, gute und schlechte Vertreter.

Selbstverständlich ist ein Studium keine Versicherung dafür, dass jemand auch ein guter Arzt ist.
Neben dem Fachwissen gehören da noch eine Reihe anderer Fähigkeiten dazu, die man nicht einfach so studieren kann.

Offenheit, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Geduld...

Sowas muss man als guter Arzt schon mitbringen und wissen, wann man es einsetzen soll.


Nun sollte man aber auch mal freundlicherweise nicht vergessen, dass nun einmal der Arzt der Fachmann oder die Fachfrau ist. Und sie sich immer wieder auch mit quengeligen Patienten auseinandersetzen müssen, die tatsächlich nichts haben.
Oder mit Leuten, die alles besser wissen und genau sagen können, was ihnen fehlt und wie man das behandeln muss, weil sie das mal im Fernsehen gehört, in einem Buch gelesen oder von einem Verwandten gesagt bekommen haben.

Dass dies einen Arzt irgendwann nerven kann und er auch mal die Geduld verliert oder zu deutlich von sich überzeugt ist, dürfte naheliegend sein.


Die Bewertung von Ärzten sollte auch immer im Kontext der Patienten geschehen.

Also ich hab, wenn ich jetzt mal überlege, eigentlich nur eine schlechte Erfahrung mit einem Arzt gehabt und davon eben ein dauerhaftes Problem davon getragen.
Mit allen anderen Ärzten, die ich bisher besucht habe, fallen mir jetzt keine Schwierigkeiten ein.

Ich vermittel denen immer: Okay, ich halte dich für den Profi und nehm dich ernst. Dafür verlange ich auch, dass du mich anständig untersuchst und behandelst, mich nicht veralberst.

ich finde es nur nicht richtig, wie einige hier meinen die patienten seien selber schuld wenn sie schlecht behandelt werden. das stimmt ganz einfach nicht, und ihr führt die sache weiter sie nicht ernst zu nehmen!

viele ärzte SIND überfordert, überarbeitet und haben den beruf nur des geldes wegen, oder wegen ihren eltern gewählt. ich verstehe auch nicht was falsch daran sein soll wenn zwei mitdenken und versuchen herauszufinden was die ursache ist. ach ja, ich vergesse ja immer: es geht doch gar nicht um die ursache, medikamente sind ja nur reine symptombekämpfung. dann ist der befund natürlich auch nebensächlich, völlig logisch. jetzt ergibt alles einen sinn.

ich hatte bisher auch "nur" ein einziges erlebnis, das dauerhafte schäden nach sich zog. das reicht völlig!

@LumiNous

LumiNous schrieb:ich finde es nur nicht richtig, wie einige hier meinen die patienten seien selber schuld wenn sie schlecht behandelt werden. das stimmt ganz einfach nicht, und ihr führt die sache weiter sie nicht ernst zu nehmen!

Genau, das ist Diskreditierung auf ganzer Linie!