Eure Ansicht zu Sadisten bzw. Sadismus

@BadWolf85

BadWolf85 schrieb:Er geht sogar noch weiter: In "Die Kunst des Liebens" legt er da, dass Sadismus auch ein "normaler" Aspekt des Bedürfnisses sein kann, sich selbst und seine Mitmenschen kennen zu lernen.

Wie soll das denn gehen? Menschen kennenlernen indem man sie foltert oder wie? oO

Wer es gern hat und es liebt.
Sollen sie doch ihre Sadismus ausleben, solange der Andere es auch will.

@Ex0:

Ex0 schrieb: Wie soll das denn gehen? Menschen kennenlernen indem man sie foltert oder wie?

Naja, ganz so wörtlich kann man das -glaub ich- nicht sehen. Fromms Aussage ist auch in der Tat zunächst etwas irritierend, macht aber dann Sinn, wenn man Fromms Vorliebe für die etwas dunklen Seite der menschlichen Psyche kennt.

Er war der Überzeugung, dass jeder Mensch "dunkle Seiten" bzw. etwas Böses in sich trägt, und dass diese Seiten genauso gleichberechtigt zur Persönlichkeit gehören, wie der Rest auch. Also ist es ein logischer Schluss (für ihn), dass zum intensiveren "kennenlernen" auch diese dunklen Seiten gehören können oder sogar müssen.

Eine Seite, die zu allen Menschen dazugehört, auch wenn es um die Prinzesschen geht.

Was daraus wird? Wie schon ein altes, indianisches Sprichwort sagt, wird die Seite erstarken, die entsprechend "gefüttert" wird.

Wobei der sexuelle Sadismus (der im normalen auf Freiwilligkeit basiert) nochmal eine andere Hausnummer ist als der moralische Sadismus, der eher für menschliches Leid verantwortlich ist.

BadWolf85 schrieb am 23.05.2012:Also ist es ein logischer Schluss (für ihn), dass zum intensiveren "kennenlernen" auch diese dunklen Seiten gehören können oder sogar müssen.

In der Tat. Und hier ist das wichtigste das "Nein" oder "Stop" des freiwilligen Gegenübers, das in keinem Fall missachtet werden darf.

PrivateEye schrieb:Wobei der sexuelle Sadismus (der im normalen auf Freiwilligkeit basiert) nochmal eine andere Hausnummer ist als der moralische Sadismus, der eher für menschliches Leid verantwortlich ist.

Die erste Form halte ich für durchaus akzeptabel - die andere für ausgesprochen verwerflich.

Doors schrieb:Die erste Form halte ich für durchaus akzeptabel

Damit kann man gut leben, den kleinen Tod zu sterben, von Zeit zu Zeit... :) Oder wie heißt es doch so schön: "Leidenschaft, die Leiden schafft..." :D

Doors schrieb:die andere für ausgesprochen verwerflich.

Ja, das ist tatsächlich die Wurzel des Übels. :(

In beiden Fällen geht es um Macht, besonders über andere Personen. Im ersten Szenario haben jedoch beide etwas davon und es ist freiwillig. Und es geht ebenso um Verantwortung, eigentlich sogar hauptsächlich. Das alles wird bei der anderen Sache völlig ignoriert, sogar absichtlich, im absolut negativen Sinne.