@DieSache DieSache schrieb:Die Ellebogengesellschaft die sich im Konsumkapitalismus entwickelt hat verhindert dieses soziale Solidaritätsgefühl füreinander!
Sowohl das Ellenbogenverhalten als auch die Solidarität sind beides Seiten ein- und derselben Medaille, die da heißt: Menschen sind eben soziale Wesen.
Sozial sein heißt dabei nur, mit anderen Menschen in Gruppen zu leben - eigentlich, in Gruppen leben zu können und müssen, weil man es alleine nicht schafft.
Damit alle einigermaßen effektiv zusammen leben können, haben sich eben bestimmte Verhaltensweisen und Charaktere entwickelt. Eben so ganz wichtige Dinge wie Hilfsbereitschaft und Mitgefühl, aber auch Durchsetzungsvermögen, und das braucht nun mal Aggression, besser: Aggressivität. Und die heißt im ursprünglichen Sinne nicht „böse“, sondern „heran schreiten“ – auf eine Sache/einen Menschen zugehen, etwas „in Angriff“ nehmen, im weitesten Sinne: sich aufraffen/zu trauen, etwas zu tun.
Je nach Gruppen – und Umweltbedingungen sind manche Charakterzüge und Temperamente und deren Träge für eine Gruppe eben wichtig oder nicht, nützlich oder nicht, oder gar gefährlich. Und das in zweierlei Hinsicht: zu viel Aggressivität kann anderen, zu wenig, kann einem selbst schaden.
ZB: In Gruppen, deren Mitglieder sich hauptsächlich von Fleisch ernähren, ist Aggressivität der Jäger durchaus wünschenswert, denn nur ein aggressiver Mensch wird ein guter Jäger. Ein Jäger, der Mitleid mit seiner Beute hat, wird verhungern.
In sesshaften Gruppen, die in erster Linie von Landwirtschaft leben, sind andere Temperamente gefragt: sehr geduldige, fleißige, eher liebevolle, denn Pflanzenaufzucht braucht eben Pflegebereitschaft.
Ebenso spielt die Außenpolitik einer Gruppe, ob kriegerisch oder friedlich, eine große Rolle dabei, welche Charaktereigenschaften als gut oder schlecht angesehen und somit gefördert oder unterdrückt werden. Je nach Sicht kann ein Aggressor ein tapferer Held oder eben ein Terrorist sein, ein Pazifist ein in Weisheit gehüllter Guru oder ein Feigling, dessen mangelnde Bereitschaft, sich selbst oder/und seine Gruppe zu verteidigen, sehr schnell zum Genozid dieser Gruppe führen könnte.
Aber all diese Wesensmerkmale sind durch und durch genetisch verankert, evolutionär entwickelt und hormonell beeinflusst.
Temperamente sind biologisch-natürliche Plug-Ins, die sich nicht einfach ausschalten schalten lassen, auch dann nicht, wenn sie in bestimmten Situationen zu lästigen Bugs werden können.
Es ist daher nicht der böse Kapitalismus, der aus vermeintlich liebevollen friedlichen Menschen Monster macht, sondern es sind jene jene menschlichen Plug-Ins, die einen Kapitalismus entstehen lassen. Der außerdem im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte nicht immer so war wie er heute auf manche wirkt.
Gier, Neid, Sammelwut, und andere, mittlerweile durchaus negativ empfundene Eigenschaften, gehören halt zur Grundausstattung des Homo Sapiens. Uns gegenseitig vorzuwerfen, wie schlecht oder "komisch" wir doch wären, spricht nicht nur von ziemlicher Ahnungslosigkeit bezüglich dessen, wie "wir funktionieren, sondern es bringt auch nichts.
Am besten ist´s, man wird sich klar über seine eigenen Anlagen, generell und individuell, und lebt damit. Sprich: man lerne, damit so umzugehen, dass man selbst mit anderen, und vor allem, dass andere mit einem selbst leben können.
Niemand ist eine Insel.
PS: Und das waren jetzt nur die Ausführungen zu den "normal gesunden" Persönlichkeiten. Da dieses System durchaus störungsanfällig ist, werden immer wieder, pardon, sogenannte "gestörte" Persönlichekiten auch dabei sein.