Warum sollte man die Veganer/Vegetarier respektieren?

@suffel
Dann meinte die das bestimmt prozentual oder so.. ergibt ja kein sinn.

@vincent

das kann sein :Y:

Nochmals: es sind auch nur deutschlandweit gesehen garantiert EINIGES mehr als 20 Tonnen. Es liegt wahrscheinlich wirklich näher an 20%. Und das ist schon verdammt viel.

@nooom
Der Allesesser geht ja nicht hin und kauft eine Rinderhälfte, schneidet sich die Steaks raus und wirft den Rest weg.

Wie gesagt, wir haben auf einem Hof mit vielen Tieren gelebt. Für mich ist es normal, dass man nicht nur die Filetstücke verwendet, sondern auch alles andere. Aus den Innereien, Blut und Fett werden Würste, die Knochen werden zu Brühe ausgekocht, die Federn und Daunen werden Kissen und Bettdecken, die Felle werden gegerbt. Hufe und Hörner werden als Hornspäne, Knochen als Knochenmehl Dünger ... für biologischen Gemüseanbau.

Nur die moderne Hausfrau glaubt, dass Innereien nicht essbar und Knochen und Fett Abfall sind.
Herz ist z.B. ein reines Muskelfleisch, extrem zart und fettarm - genauso wie Zunge.
Ekelig? Warum? Es ist genauso Fleisch wie alles andere Muskelfleisch.

Erst seit die Fleischindustrie mit intensiven Kampagnen für das erschwingliche Kotelett oder Steak für jedermann geworben hat, gelten Innereien als minderwertig.
Natürlich wird aber immernoch das ganze Tier verwertet, auch wenn in den Auslagen fast nur noch die Koteletts und Filets liegen - bloss dass die meisten das nicht mehr wissen wollen, was in der Leberwurst ist und mit dem Rest geschieht.

Meinst Du, irgendwas an der Massentierhaltung ändern zu können, wenn von der Milchkuh nur noch die Milch verwertet wird? Wohl kaum. Und wird Dein Käse ohne Lab hergestellt?

Warum Haustiere nicht gegessen werden? Ich schätze mal, eine Katze ist nach dem natürlichen Ableben mit 16 bis 20 schlicht zu zäh, und die meisten Tiere haben im Laufe ihres Lebendsabends auch schon Antibiotoka und andere Medikamente bekommen. Ganz zu schweigen von den Nahrungszusätzen im Tierfutter. Da könnte man ja auch Ekelfleisch kaufen ...

Aber Spass beiseite: tatsächlich unterscheidet der westliche Mensch zwischen Haustieren und Tieren, die gegessen werden. Zu den einen baut man gezielt eine persönliche Beziehung auf, zu den anderen pflegt man emotionale Distanz. Welche Tiere unter welche Kategorie fallen, ist eine reine Geschmackssache: in Peru sind Meerschweinchen Nahrung, bei uns gelten sie als zu niedlich zum Essen.

@Thawra

Thawra schrieb:Nochmals: es sind auch nur deutschlandweit gesehen garantiert EINIGES mehr als 20 Tonnen. Es liegt wahrscheinlich wirklich näher an 20%. Und das ist schon verdammt viel.

und das spricht bestimmt nicht für eine dankbare Haltung gegenüber dem unten genannten. matschepampezitat.



@slobber

slobber schrieb:Wir sollten uns mal gehörig am Riemen reißen und aufhören uns gegenseitig anzupflaumen für unsere jeweiligen Ernährungsvorlieben.
Wir sollten lieber dafür dankbar sein das wir uns selbst entscheiden dürfen

Dankbarkeit äussert sich im Umgang mit den Dingen und ist nicht ein Lippenbekenntnis.
Und wenn man die Kosum und Verschwendungssucht betrachtet dürfte an dieser Dankbarkeit noch einiges verbessert werden.

nooom schrieb:Ich bin auch bereit 30 Euro für den liter Milch zu zahlen damit man Kühe nicht ausnützt. Du auch?

nö, so toll find ich milch nicht. Dann trink ich einfach keine mehr..
für 30 euro gibts leckere whiskys die dann im einkaufwagen landen..

@vincent

Pardon. Für 30 Euro gibt's KEINE wirklich leckeren Whiskeys, ausser irgendein Laden macht grad Aktion. ^^

@vincent
also weisst Du jetzt für wen die Kuh "entsorgt" wird. ich brauch keine Milch. Mir reicht ein wenig Käse daraus und auch für den wäre ich bereit (schon mehr als jetzt wo ich ihn auch nicht zum dicountpreis beziehe) viel tiefer in die Tasche zu greifen.

@nooom

Dankbarkeit.....
Du beziehst es auf den rein emotionalen Bereich des "sich besser fühlens" (so hat es zumindest den Eindruck) und nebenbei auf das allgemeine Konsumverhalten des Durchschnittsbewohners eines Wohlstandslandes.

Ich sehe im Wort Dankbarkeit weit mehr. Für mich ist es kein schnödes Lippenbekenntnis.
Ich bin verdammt dankbar dafür das ich mir jeden Tag nach eigenem Gutdünken eine andere Nahrungsmittelform aussuchen könnte für den einen Tag.
Ich könnte heute eine von vielen Suppenarten essen, morgen beispielsweise rein vegane Kost zu mir nehmen (Rezepte gibts genug), übermorgen von morgens bis abends aus einer riesengroßen Auswahl an Wasserlebewesen auswählen, etc.
Ich könnte nach eigenem Ermessen entscheiden ob ich lieber Reis oder Nudeln oder Kartoffeln als Beilage haben möchte (und in welcher Form diese sein sollen).
Ich muss mir keine Gedanken darum machen woher ich die nächste Schüssel Reis bekommen soll um meine Familie zu ernähren.

DAS ist für mich genau der Punkt für den man dankbar sein sollte.

Es ist letztlich schietegal ob der eine sich bewusst für eine vegane Ernährung entscheidet, der nächste für eine rein vegetarische Ernährung und wieder jemand anderes auch Fleisch und/ oder Fisch auf dem üblichen Speiseplan stehen hat.
Das macht einen weder zum besseren noch zum schlechteren Menschen.

Wir haben die freie(!) Wahl
Und dafür sollten wir dankbar sein

nooom schrieb: es braucht eine Geburt damit Milch entsteht.

Eben. Und da werden nicht bloss zukünftige Milchkühe, sondern auch kleine Bullen geboren. Da es dafür nicht genug Streichelzoos gibt und die Haltung von Bullen als Haustier noch nicht propagiert wurde, werden die früher oder später geschlachtet und aufgegessen. Dabei wird auch noch das Lab gewonnen für Deinen Köse, falls der mit Lab hergestellt wurde.

Keine der Milchkühe, von denen Du Deinen Käse bekommst, wird an Altersschwäche sterben.
Du schaust einfach weg und ignorierst, was Dir nicht ins Weltbild passt.

Thawra schrieb:Pardon. Für 30 Euro gibt's KEINE wirklich leckeren Whiskeys, ausser irgendein Laden macht grad Aktion. ^^

Das thema lassen wir mal lieber ganz schnell. :D
Übrigens, du hast unrecht.. :p Beispiel? laphroig, 10 jahre... glennmorangie, usw.

also weisst Du jetzt für wenn die Kuh "entsorgt" wird.

Nö, weisst du es? ist ja nicht so, dass man seine persönliche Milchkuh hat. Es geht doch wohl nicht um individuelle Kühe, sondern dem Problem im Allgemeinem.
Selbst wenn du nur Käse bei deinem Bauern kaufst. Denkst du, die Kuh ist keine hochleistungsoptimierte, die mehr als auf natürlichem Wege milch produziert und ihr leben ohne die Milchabgabe nicht wesentlich länger wäre..
Also selbst ohne Tötung ist man für das Leid verantwortlich..

nooom schrieb:Ich bin auch bereit 30 Euro für den liter Milch zu zahlen damit man Kühe nicht ausnützt. Du auch?

210 euro pro woche für milch? gehts noch?

@vincent

Das sind die Basisversionen, wirklich lecker wird's normalerweise erst drüber. ^^

nooom schrieb:Ich bin auch bereit 30 Euro für den liter Milch zu zahlen damit man Kühe nicht ausnützt.

Ganz ehrlich?
Das bezweifel ich zutiefst.

@slobber

Wir haben die freie(!) Wahl
Und dafür sollten wir dankbar sein

Jawohl und aus Dankbarkeit verschwenden wir lebensmittel. tolle Geste der Dankbareit, besonders noch dankbar dafür sein zu sollen das man Lebensmittel verschwenden kann o.O

@FF
Ich wär bereit dafür zu bezahlen das diese Kühe weiterleben dürften. Du auch. ah, nein genau Du nimmst den Genuss weg und isst sie. aber nur das was Dir beliebt und nach Deinem Geschmack ist.
Den Rest überlässt Du anderen. In der Hoffnung das mans nicht weg schmeisst. aber dafür Geld ausgeben. Wärst Du dafür bereit? ich wärs nur leider bietets keiner an.

@Nerok

Nerok schrieb:Ganz ehrlich?
Das bezweifel ich zutiefst.

und hat das irgendwas zu sagen ob Du das an mir bezweifelst? Hat das irgend eine Relevanz?Kennst Du mich und mein Konsumverhalten? ich glaube im Unternullbereich. Desshalb kannst Du das nicht mal annähernd einschätzen.

vincent schrieb:Denkst du, die Kuh ist keine hochleistungsoptimierte, die mehr als auf natürlichem Wege milch produziert und ihr leben ohne die Milchabgabe nicht wesentlich länger wäre..

Die Kuh bei ihrem Bauern wird keine Hochleistungs-Kuh sein, sondern eine normale Milchkuh. Die anderen können ja kaum noch laufen.
Die Lebensdauer ist natürlich so eine Sache ... die Kühe sterben ja nicht an übermässiger Milchproduktion, sondern weil sie geschlachtet werden, wenn sie nicht mehr genug Milch geben. Ansonsten leben sie länger als Tiere in freier Wildbahn, weil geschützt und regelmässig gefüttert und mit ärztlicher Versorgung.
Wie gesagt: ich schreibe nicht von der Milchindustrie mit den über 30 Litern Milch pro Kuh pro Tag.

Nein, Du könntest nicht allen Kühen das Gnadenbrot bezahlen. Man hätte auch nicht die Flächen, um sie unterzubringen. Zusammen mit den Bullenkälbern, versteht sich.

nooom schrieb:nein genau Du nimmst den Genuss weg und isst sie. aber nur das was Dir beliebt und nach Deinem Geschmack ist.
Den Rest überlässt Du anderen. In der Hoffnung das mans nicht weg schmeisst. aber dafür Geld ausgeben.

Dazu habe ich ausgiebig geschrieben. Wenn in der Tierindustrie grosse Mengen weggeworfen werden, dann ist das noch ein Argument mehr gegen MTH. Nicht aber gegen weniger Produktion, kleinere Betriebe, bessere Kontrollen, weniger Verschwendung.

steak ist vlt luxus und verzichtbar aber milch doch nicht milch ist ein grundnahrungsmittel...

@FF
Ich bezweifel ganz stark, dass es noch "normale" Milchkühe gibt. Die sind über die Jahre einfach zu sehr gezüchtet worden.
Zu der Lebenserwartung und dem Unterschied kann ich nicht viel sagen, glaub dir da mal vorerst... :)
Aber ich recherchier mal ein bissl..

@nooom
Statt mal den Satz auf dich wirken zu lassen "Ich bin dankbar dafür jederzeit auswählen zu können von was ich mich ernähren möchte" trampelst du lieber auf der Stelle und prangerst lieber an.

Verflixt noch eins, sei doch froh das du dich so ernähren kannst wie du selbst es willst. Das du aus freien Stücken sagen kannst "Dieses und jenes lehne ich ab, ich ernähre mich nur auf die eine Art".
Sei dafür dankbar und fertig.


Nur kommt dieser Gedanke derzeit nicht bei dir an da du dich verbissen daran klammerst wie sich andere Leute ernähren, wie das Konsumverhalten anderer Leute theoretisch ist.

@FF

FF schrieb:Nicht aber gegen weniger Produktion, kleinere Betriebe, bessere Kontrollen, weniger Verschwendung.

was isch automatisch je nach aufwand auch auf den Preis niederschlägt der die wenigsten bereit sind für Lebensmittel zu bezahlen. Das beispiel der Milchkuh die plötzlich nicht mehr genügend Milch gibt und das ihr Todesurteil bedeutet ist dies ja sehr ausgeprägt ein Tier als reines Produtionsteil zu betrachten das bei bedarf Ersetzt und der "Schrott" daraus der weiteren "Industrie" zur verfügung gestellt wird. Eine totale Versachlichung des Tieres.