Minimalismus

@Yooo
@hallo-ho

Auch in den Urlaub kann man als Minimalist fahren, selbstverständlich!

Man hat eventuell sogar mehr Kohle dafür zur Verfügung und reist unbeschwerter. Denn man hat weniger Geld für allen möglichen anderen Kram ausgegeben und damit mehr für den Urlaub zur Verfügung. Wenn ich mir ständig neue Klamotten kaufe, die es eigentlich gar nicht braucht oder lauter Elektronikspielzeuge, steht mir das Geld natürlich nicht für den Urlaub zur Verfügung.

Wenn ich nur eine bestimmte aber gute und zusammenpassende Auswahl an Kleidung habe, packt es sich schneller, man hat nicht so viel Gepäck, reist schneller und leichter. Ich finde es regelmäßig krass, wenn ich das so sehe, wie die Leute für ihren Urlaub mit riesigen Koffern unterwegs sind, obwohl nur 1 Woche oder 10 Tage weg. Aber es sieht aus, als ob sie eine Weltreise machen.

Weil dann unbedingt 3x täglich die Kleidung gewechselt werden muss und man die drei Bücher braucht und Tablet und Laptop und 3DS, Hüte, Accessoires, Snacks, Spielzeug, Pflegeprodukte...

Als ich aus Schweden damals zurückgekommen bin nach einem halben Jahr, habe ich mich so abgeschleppt mit dem ganzen Kram, viel zu viel mitgenommen :D
Da hab ich mir gesagt:,,Das machst du nie wieder! Ab jetzt nur noch Reise mit leichtem Gepäck!"

Kc schrieb:viel zu viel mitgenommen :D

Grundsätzlich muss man mehr mitnehmen als man dann tatsächlich braucht. Ich kann nicht hellsehen, wie das Wetter wird, also nehm ich gbf. einen Pullover mit, den ich womöglich nicht brauche. Aber wenn ich ihn brauche, muss ich eben nicht frieren, sondern habe ihn dabei. Ich nehm auch etwas mehr Unterwäsche mit (man weiß ja nie ;)) Ich nehme zwei Hosen mit, auch wenn ich normalerweise für 2 - 3 Tage nur eine brauche. Aber wenn ich daheim bin und die Hose dreckig mache, zieh ich halt ne andere an. Wenn ich im Urlaub die Hose versau (ich hab es mal fertig gebracht, beim Wandern in den Bergen in Kuhscheiße zu landen), muss ich entweder Waschkram mitnehmen (also auch nicht minimalistisch) oder, ta-dah, ich zieh die zweite Hose an.

Kc schrieb:Wenn ich nur eine bestimmte aber gute und zusammenpassende Auswahl an Kleidung habe, packt es sich schneller, man hat nicht so viel Gepäck, reist schneller und leichter.

Auch das ist wahr. Dabei widerspreche ich mir nicht selbst, es geht wie so oft um die goldene Mitte.
Ich war mal auf einem Jungesellinenabschied (in einer ca. 80 km entfernten Stadt mit einer Übernachtung). Meine Fresse, was da die Mädels wegen einer geschissenen Übernachtung mitgeschleppt haben, das reicht bei mir für 2 Wochen Urlaub. Ich war echt ein bisschen fassungslos.

@Kc
@Yooo

Was mich aus der Sicht eines Minimalisten interessiert ist im Bezug auf Urlaub, ob man da einen Unterschied macht
zwischen Fliegen oder mit dem Zug irgendwohin hinfahren, um z.B. in den Bergen zu wandern. So wie ich das
verstanden habe - ich spreche jetzt mit meinen naiven Vorurteilen - wäre es eher im Sinn eines Minimalisten,
mit dem Zug zu fahren, da es umweltfreundlicher ist? Soweit ich das mitbekommen habe, legen einige Minimalisten
viel Wert darauf, die Umwelt möglichst nicht zu belasten. Deshalb auch meine Frage, wie Minimalisten zum Thema Urlaub
stehen. :)

@Purpur

Moin :)

Ja wie gesagt, Minimalist sein heißt eher, dass man reflektierter lebt. Dass man sich fragt:,,Was möchte ich wirklich? Was brauch ich wirklich? Was ist mir wirklich wichtig?"
Da kann auch Umweltbewußtsein eine Rolle spielen, aber das ist eine persönliche Sache.

Ich denke, minimalistisch reisen bezieht sich weniger auf die Fortbewegungsmittel. Sondern eher darauf, dass du dir nur so viel Kleidung und andere Dinge mitnimmst, wie du brauchst. Wenn du nur einen Kurzurlaub machst, reicht eventuell auch einfach eine Reisetasche mit etwas Wechselklamotten, die du im Flugzeug als Handgepäck mitnehmen kannst. Oder mit denen du schnell und leicht über den Bahnsteig gehen kannst.
Der normale Reisende nimmt sich dagegen möglicherweise einen großen Koffer mit und packt den mit X Wechselkleidung und Toilettenartikeln und Handtüchern und Büchern, Laptop, Kopfhörern, Tablet...voll.

Minimalistisch reisen kann man per Flugzeug und per Bahn gleichermaßen.
Sagen wir mal, der Minimalist würde sich meiner Meinung nach überlegen:,,Muss ich jetzt unbedingt den Luxusflug nehmen und 1000€ extra zahlen für den Champagner über den Wolken? Oder reicht es mir nicht auch, einfach einen bequemen Sitzplatz und ein Sandwich zu haben und dann mehr Urlaubsgeld?"

Und tatsächlich: wenn dem Minimalisten das Erlebnis, Champagner über den Wolken zu trinken, wirklich so viel wert ist, ist das völlig in Ordnung.

Minimalistisch leben heißt nicht ,,mit möglichst wenig auskommen und sich alles versagen", sondern das besitzen und ordern, was einem wirklich wichtig ist :)

@Kc

Danke für diesen Einblick. Hat mir die minimalistische Denkweise näher gebracht. (:

Interessante Beitrâge!
Zu meinem Minimalismus gehört auch, dass ich so viel wie möglich selbst repariere.
Da ich da ein geschicktes Händchen habe, habe ich meinen Kühlschrank gerettet, indem ich ein neues Thermostat einbaute, dann ging er wieder.
Fahrrad sowieso.
Leider sind die heutigen Räder von der Qualität so schrottig.

Ich muss schon auf Grund meines ADS viel Unnützes weglassen.
Etwas Disziplin gehört dazu. So z.B. beim TV und Internetkonsum. Also wirklich nur das sehen, was einem wirklich Interessiert und sich nicht im Medienrausch verlieren.

Mir hilft es Struktur zu behalten, wenn ich wenig habe und weiss wo was ist. Das gibt Sicherheit.
Eine Messiwohnung überfordert mich. Da sind zu viele Sachen, die Aufmerksamkeit erregen. Genauso Flohmärkte (obwohl ich da gerne hingehe) und Shoppingmalls.

hallo-ho schrieb:Ich versuche auch, Überflüssiges loszuwerde

Scheidung?

@all
verzicht ist befreiung

@Doors
Nö, den Typ behalt ich vollends. Hat sich bewährt.
Ich dachte mehr an Gegenstände. Wie @Kc und andere angerissen haben: Sachen, die man selten bis nie braucht, Sachen, die einem sowieso nie so wirklich gefallen haben,... Bei Kleidung fällt es mir am leichtesten, mich zu trennen.
Bei anderen Sachen denk ich mir oft "Sobald ich es unwiderbringlich wegwerfe, brauch ich es garantiert fünf Minuten später."

@hallo-ho

Kleidung, Bücher, CDs verschenke ich auch schon mal bzw. verkaufe sie. 2015 haben wir vielen Geflüchteten die Haushalte mit Möbeln und Hausrat einrichten geholfen. Das schaftte Platz in unseren diversen Lagerräumen. Das Problem ist: Je mehr Stauraum Du hast, desto mehr "unnützes Gerümpel" bewahrst Du auf.

Ich habe mal vor Jahren den Haushalt eines verstorbenen Freundes aufgelöst: 150 qm Einfamilienhaus, diverse Nebengebäude, 2000 qm Grundstück - da kam was zusammen!

Doors schrieb:Ich habe mal vor Jahren den Haushalt eines verstorbenen Freundes aufgelöst: 150 qm Einfamilienhaus, diverse Nebengebäude, 2000 qm Grundstück - da kam was zusammen!

Ich habe neulich irgendwo im Fernsehen aufgeschnappt, dass Leute heutzutage ca. 100.000 Dinge haben. Wenn man penibel jeden Gummiring und jede Büroklammer miteinrechnet, kann ich mir sogar vorstellen, dass das hinkommt.

Seufz... Und manchmal bin ich so minimalistisch, dass bei unwiederbringlich ein e abhanden kommt :D

@hallo-ho

Ich habe gerade die Sesamstrassen-Videos gecheckt, aber leider keines gefunden, in dem Schlemihl Dir ein "E" verkaufen will.

Irgendwie ist es schon befremdlich, wenn die eigene Art zu leben plötzlich zum Trend wird.

Finde es irgendwie normal, nur das zu besitzen, was man nutzt. Schon früh hab ich damit angefangen, mich von Dingen zu trennen, die ich nicht brauche und keinen Zweck erfüllen.

Das heißt aber auch nicht, das ich in einer leeren Bude hocke...
Meine Lego Tardis würd ich zum beispiel nie hergeben. Die macht mir jedesmal Freude, wenn ich dran vorbeigehe 😀.
Oder allgemein etwas Deko - Bilder, Pflanzen...

Ich finde das Thema Minimalismus interessant.. gerne würde ich in vielen Bereichen auch minimalistisch sein oder leben..aber irgendwie scheitere ich oft beim Versuch des loslassens.
Meist geht es anfangs recht flott, aber dann merke ich dass ich noch an Dingen hänge und kann sie nicht aussortieren.

Ich würde sagen dass ich sparsam leb, aber ich sag auch das man mache dinge halt braucht.

Man braucht Socken, mehr als 10 paar in 5 jahren, man braucht auch Kleidung so dass es zu jeder Jahreszeit eine woche reicht.
Man braucht auch Teller, nicht viele aber trotzdem, man braucht sie. Man kann alles nutzen, bis es auseinanderfällt, man kann auch von allem ein paar dinge haben, der Abwechslung schon allein halber.

Immer das neuste und geilste zu haben ist wirklich nicht mein stil, ich bewundere jeden der die Konsequenz des TE hat und der Radikal und Konsequent verzichten kann. Ich frag mich ob er immer noch so lebt.

Generell sollte man unterscheiden zwischen freiwilligem Minimalismus und erzwungenem Minimalismus. Für letzteres frage man den nächsten ALG-II-Bezieher.

Ich bewundere Menschen die freiwillig ganz bescheiden leben.

Bei einigen Dingen mache ich das auch: Möbel und Gewand behalte ich so lange wie möglich.
Wobei mein Gewand nicht so lange hält, weil ich alles aus Bequemlichkeit in den Waschdrockner gebe.

Aber meine Möbel habe ich noch nie ausgetauscht.
Meinen ältesten Kasten habe ich seit meiner Jugend. Es ist hässlich, aber stabil und erfüllt noch immer seinen Zweck. Ich bringe es auch nicht wirklich übers Herz ihn auszutauschen. Damals musste ich hart sparen, damit ich ihn inkl. den dazupassenden Nebenschrank kaufen konnte. Die beiden Kästen passen auch nicht zum Rest der Einrichtung.
Ich werde ihn sicher noch lange behalten, weil ich an meinen Sachen hänge.

Bei anderen Dingen bin ich nicht so minimalistisch.

Ich bin blutige Minimalistenanfängerin.

Es gibt Tage da funzt es gut mit dem ausmisten und Tage, an denen ich einfach nicht lösen kann.

Aber ich werde das nun in Angriff nehmen.

Meine Winterstiefeln (ich besitze nur 1 Paar) sind ca. 8 Jahre alt und schauen nicht mehr schön aus
Heuer werde ich sie aber noch anziehen, denn für so etwas gebe ich extrem ungerne Geld aus.
Wie ich mich kenne, trage ich sie auch nächstes Jahr noch......

Das Thema Minimalismus finde ich sehr spannend.
Habe schon einiges aussortiert und dabei festgestellt mit wie viel Gerümpel ich mich umgebe.
Ganz leer ist in meiner Wohnung dennoch nicht und es könnte noch einiges gehen..aber zumindest habe ich mein Kaufverhalten schon verändert. :D und häufe nichts mehr an.