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Es gibt gar keinen freien Willen?

1.048 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wille, Freier Wille ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Es gibt gar keinen freien Willen?

12.02.2010 um 02:59
@rasco

Du denkst jetzt es ist mein absoluter Bezugsrahmen. Ich habe einen absoluten Bezugsrahmen, dass ist korrekt. Das was ich jetzt klarmachen will, ist das es auch für einen Relativisten nicht möglich ist diesen loszuwerden, zumindest die Art von Bezugsrahmen auf die ich hinaus will. Ganz gleich wie die Welt aufgebaut ist oder welche Begriffe wir verwenden, in letzter Instants gibt es philosophische Einwände welche so oder so immer vorhanden sind. Die Formulierung eines Relativismus ohne ins Absolute zu rutschen ist eine davon.
Deine Philosophie, soweit ich mich recht errinere, ist die, dass wir Alles sind und dann durch unsere Glaubensannahmen unsere Realität bilden. Ohne jetzt diese Philosophie anisch zu bewerten, möchte ich halt darauf aufmerksam machen, dass sie in ihren Wurzeln auch nicht weniger absolut ist, als jetzt beispielsweise das Christentum, der Islam oder eben der klassische, naturwisschenaftliche Materialismus (zu dem ich mich zähle). Klar wenn unsere Glaubensannahmen die Realität bilden wird dadurch alles zimlich relativ doch in den Wurzeln bleibt das Absolute. Wenn beispielsweise ein Mensch wie ich in dieser Welt aufgrund seiner Glaubensannahmen lebt und ein anderes Wesen aufgrund seiner Glaubensannahmen in einer anderen Welt lebt bleibt es immer noch bei dem absoluten Fakt, dass ein Mensch seine Realität durch seine Glaubensannahmen gestaltet. Wenn du diese Philosophie für richtig hälst, in Ordnung, ich bin da entschieden anderer Meinung aber darum geht es mir hier eigentlich garnicht. Ich will nur sagen, dass der scheinbare Relativismus im Kern genauso absolut ist wie eben alle anderen Philosophien.


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12.02.2010 um 12:31
@The.Secret

Damit hast du aber meinen letzten Post nicht erfasst, ganz einfach weil du das, was ich sage, automatisch in deinen Bezugrahmen übersetzt und es innerhalb diesem zu verstehen versuchst bzw. es in diesen zu implementieren versuchst. Das funzt aber nicht, wenn du es wirklich verstehen willst. Was du hier machst, wäre analog das gleiche, als würde ich dir die Ewigkeit erklären und du antwortest mir darauf dann "egal, was du sagst, einen Anfang/Ursprung hat auch die Ewigkeit - etwas anderes ist nicht möglich", ganz einfach, weil du deinen Rahmen nicht verlässt und ihn automatisch auf alles anwendest, was dir an Informationen angeboten wird.

Der Relativismus kann das Absolute neben sich bestehen lassen - es gibt keine Notwendigkeit eines entweder/oder; das würde dem Relativismus selber widersprechen.


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12.02.2010 um 16:30
Sorry aber das sind in meinen Augen einfach alles Ausweichmanöver zu denen Relativisten gerne neigen. Es geht hier nicht um Bezugsrahmen oder irgendetwas dergleichen, sondern um eine Philosophie die in sich wiedersprüchlich ist bzw. nicht realisierbar ist. Der Relativismus kann das absolute also neben sich bestehen lassen? Dann ist das also auch wieder relativ. Es hat sich im Prinzip nichts daran geändert, dass der Relativismus als grundlegende Philosophie nicht weniger auf Absolutheitsanspruch pocht, als jede andere Philosophie. Um die Fehlerhaftigkeit des Relativismus zu überbrücken versuchst du auszusagen, dass auch Absolutheit/Relativismus relativ ist. Damit änderst du aber im Prinzip nichts an deiner Argumentationsstruktur. Du versuchst praktisch eine fehlerhafte Philosophie mit der gleichen fehlerhaften Philosophie zu retten und begehst damit praktisch wieder den gleichen Fehler.
Dies lässt sich im Prinzip nicht mit Unendlichkeit usw. vergleichen. Es ist natürlich schwer sich Dinge wie Unendlichkeit vorzustellen, doch erkennt man hier im Gegensatz zum Relativismus zumindest keinen logischen Wiederspruch. Es ist also keine Frage des Bezugsrahmens oder der Vorstellbarkeit, sondern es geht einfach um die Konsistents und um das was ein Relativist in letzter Instants versucht auszusagen. Der Relativismus (zumindest der von dem wir hier gerade sprechen) braucht den Absolutheitsanspruch, damit er an seiner Philosophie konsequent festhalten kann, ohne diesen Absolutheitsanspruch, würde der Relativist eingestehn, dass es Dinge gibt, die nicht relativ sind, (doch genau das ist ja seine eigentliche These). Doch sobald er diesen macht, ist er praktisch schon inkonsequent, da dann sein Relativismus in gewisser weise nicht weniger absolut ist, als so gut wie jede andere Denkrichtung.
Ist also jede Philosophie absolut? Naja... es gibt schon ein paar Ausnahmen: Agnostizismus und Apathismus sínd unter anderem vermutlich nicht absolut, da sie entweder aufgrund von Unwissenheit oder aufgrund von Gleichgültigkeit einfach keine Aussagen über die absolute Wahrheit machen. Wer keine absoluten Aussagen machen will, hat keine andere Wahl als sich innerhalb seines Tellerands zu bewegen und das Philosophieren am besten ganz bleiben zu lassen. Das machst du aber nicht, genauso wenig wie Ich, Arikado, Yoshi, der Papst, Stephen Hawking, Buddha und irgendwer aus einer Irrenanstalt der meint wir leben in einer Matrix. ;)

P.S. Ganz abgesehen davon, ist der Relativismus in meinen Augen ohnehin unsinnig. Spätestens wenn man das relative, relativiert. Zumindest persönliche Erfahrungen sind nicht mehr relativ. Wenn ich beispielsweise Hunger habe, dann wird niemand daher kommen können und sagen: Ne, meine Wahrheit ist, dass du verliebt bist. Seine Wahrheit ist minderwertig, meine ist absolut, ich bin derjenige der Hunger hat, ich weis es besser. ;)


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12.02.2010 um 21:09
@The.Secret
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Sorry aber das sind in meinen Augen einfach alles Ausweichmanöver zu denen Relativisten gerne neigen.
Ahhh.... ok, also Relativisten neigen zu Ausweichmanövern. Und die Idealisten? Was machen die? Ahhh... vieleicht ist das die Liga, die immer zu Übertreibungen neigt. Und die Realisten? Hast du für die auch kategorische Adäquate?
So kann man natürlich auch diskutieren, um seine eigene Sicht zu "untermauern" ;)
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Es geht hier nicht um Bezugsrahmen oder irgendetwas dergleichen, sondern um eine Philosophie die in sich wiedersprüchlich ist bzw. nicht realisierbar ist.
Du scheinst nicht ganz verstanden zu haben, was ich meine. Diese Widersprüchlichkeit erzeugst DU. Es gibt diese Widersprüchlichkeit nicht objektiv, sondern sie entsteht erst aus der Betrachtung innerhalb deines Bezugsrahmens heraus, weil du Absolutheit als unverweigerliche absolute Konstante ansetzt.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Der Relativismus kann das absolute also neben sich bestehen lassen? Dann ist das also auch wieder relativ. Es hat sich im Prinzip nichts daran geändert, dass der Relativismus als grundlegende Philosophie nicht weniger auf Absolutheitsanspruch pocht, als jede andere Philosophie.
Wenn die Vorstellung von Absolutheit nicht vorhanden ist, dann kann auch kein Anspruch darauf bestehen. Dass in dieser Feststellung aber selber Absolutheit anwesend wäre, ist lediglich eine Übersetzung die in deinem Bezugsrahmen Bedeutung hat und die DU vornimmst und sie anschließend in den Relativismus projizierst.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Du versuchst praktisch eine fehlerhafte Philosophie mit der gleichen fehlerhaften Philosophie zu retten und begehst damit praktisch wieder den gleichen Fehler.
Eine "fehlerhafte Philosophie".... sowas Krummes hab ich schon lange nicht mehr gehört. Gibt's denn einen universellen Maßstab für Fehlerfreiheit von Philosophien?
However... so mag es sich für dich darstellen. Du sprichst hier aber nicht vom Relativismus und seiner Fehlerhaftigkeit, sondern lediglich davon, wie du ihn interpretierst bzw. wahrnimmst.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Der Relativismus (zumindest der von dem wir hier gerade sprechen) braucht den Absolutheitsanspruch, damit er an seiner Philosophie konsequent festhalten kann
Aber wieso denn? Er muss eben gerade nicht an seiner Philosophie festhalten, wenn er sie selber als Wahl versteht.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:ohne diesen Absolutheitsanspruch, würde der Relativist eingestehn, dass es Dinge gibt, die nicht relativ sind

aber das macht er doch auch, wie ich dir in meinem vorherigen Posting schon sagte.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Doch sobald er diesen macht, ist er praktisch schon inkonsequent, da dann sein Relativismus in gewisser weise nicht weniger absolut ist, als so gut wie jede andere Denkrichtung.

er macht ihn aber gerade nicht, weil er keinen Absolutheitsbegriff kennt. Nebenbei: die Qualität einer Denkrichtung ("so gut wie jede andere") bemisst sich für mich nicht an der Frage ob ein Absolutheitsanspruch besteht oder nicht, sondern maßgeblich sind für mich die Inhalte und die Möglichkeiten die sie einem erschließen. Es geht zumindest mir nicht um Modelle, sondern um die Lebenspraxis anhand von Weltbildern. Von Theorien alleine hab ich nix, außer ein wenig Denksport ;)


Apathismus sagt mir jetzt als Philosophie nichts bzw. habe ich davon noch nie gehört (höchstens mal am Rande von irgendwelchen apatheistischen Richtungen im Agnostizismus - weiß nicht, ob du das meintest), aber ich bin der Auffassung, dass es in Punkto "über den Tellerrand bewegen" im Gegenteil gerade stets an absolutistischen Vorstellungen scheitert, da sie es ist, die einen Tellerrand negiert.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:P.S. Ganz abgesehen davon, ist der Relativismus in meinen Augen ohnehin unsinnig. Spätestens wenn man das relative, relativiert. Zumindest persönliche Erfahrungen sind nicht mehr relativ. Wenn ich beispielsweise Hunger habe, dann wird niemand daher kommen können und sagen: Ne, meine Wahrheit ist, dass du verliebt bist. Seine Wahrheit ist minderwertig, meine ist absolut, ich bin derjenige der Hunger hat, ich weis es besser.
Das ist aber DEINE persönliche Realität darüber, wie Relativismus in der Lebenspraxis aussieht. Und auch in dieser Vorstellung implementierst du das, was du als Relativismus verstehst wieder unverweigerlich in eine Absolutheit - hier in Form einer objektiv existenten Umgebung in der sich die zwei Subjekte begegnen und somit natürlich die Subjektivität keinen Sinn mehr macht.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 02:51
@rasco
Zitat von rascorasco schrieb:Ahhh.... ok, also Relativisten neigen zu Ausweichmanövern. Und die Idealisten? Was machen die? Ahhh... vieleicht ist das die Liga, die immer zu Übertreibungen neigt. Und die Realisten? Hast du für die auch kategorische Adäquate?
So kann man natürlich auch diskutieren, um seine eigene Sicht zu "untermauern"
Es ist einfach meine Beobachtung, so wie sich Relativisten gerne mal verhalten (nicht alle aber sehr viele). Es wird gerne logischen Argumenten ausgewichen und damit argumentiert: "Ist ja nur deine Ansichtsweise." Auf das Argument selber wird nicht wirklich eingegangen. Es wird sich damit begnügt das es scheinbar nur für mich gültig ist ganz egal wie logisch das Argument ist und wie dermaßen absurd die Überzeugung des Anderen sind. Es ist ein leichtes so viele relativistische Überzeugungen zu wiederlegen und ihnen aufzuzeigen, dass sie INSICH wiedersprüchlich sind. Und dennoch will das der Relativist oftmals nicht verstehen weil er der Meinung ist, eine Tatsache würde für ihn nicht gelten weil sie aus dem Munde eines Anderen kommen und nicht aus seinem Eigenen. Relativismus wird zu einem Dogmatismus, unhinterfragt und verblendet. Es ist einfach Ansichtssache so IST das nunmal (erkennst du da denn nicht den Wiederspruch?). Keine weitere Diskussion... du hast deine Wahrheit, ich habe meine... eine weitere unreflektierte, absolutistische Philosophie... schade nur, dass der Relativismus genau DAS nicht will.
Dies ist zumindest das Ausweichmanöver vieler Relativisten, manche sind da viellecht etwas vernünftiger zumindest soweit es mit einer derartig wiedersprüchlichen Philosophie möglich ist.
Zitat von rascorasco schrieb:Du scheinst nicht ganz verstanden zu haben, was ich meine. Diese Widersprüchlichkeit erzeugst DU. Es gibt diese Widersprüchlichkeit nicht objektiv, sondern sie entsteht erst aus der Betrachtung innerhalb deines Bezugsrahmens heraus, weil du Absolutheit als unverweigerliche absolute Konstante ansetzt.
Nochmal, nochmal und mehrere millionen male. Die Wiedersprüchlichkeit hat nichts mit mir zu tun. Ich beobachte den Gedanken des Relativismus konsequent und sehe wo er sich an sich selber schneidet. Selbstwiedersprüchlichkeit ist deswegen selbstwiedersprüchlich weil sie sich SELBST wiederspricht, mein Zutun braucht es dafür nicht. Ich verfolge lediglich den von meinem gegenüber dargelegten Gedankengang.
Zitat von rascorasco schrieb:Wenn die Vorstellung von Absolutheit nicht vorhanden ist, dann kann auch kein Anspruch darauf bestehen. Dass in dieser Feststellung aber selber Absolutheit anwesend wäre, ist lediglich eine Übersetzung die in deinem Bezugsrahmen Bedeutung hat und die DU vornimmst und sie anschließend in den Relativismus projizierst.
Hat nichts mit mir zu tun, dass in dieser Feststellung Absolutheit vorhanden ist ergibt sich daraus, dass in dieser Vorstellung Absolutheit mit inbegriffen ist bzw. direkt geschlussfolgert werden kann. Es ist ungefähr so, als würdest du von "Ehemännern" sprechen und würdest dann meine Aussage, dass sie verheiratet sind als meinen persönlichen Bezugsrahmen beschreiben. Vollkommen unsinnig.

"Eine "fehlerhafte Philosophie".... sowas Krummes hab ich schon lange nicht mehr gehört. Gibt's denn einen universellen Maßstab für Fehlerfreiheit von Philosophien?
However... so mag es sich für dich darstellen. Du sprichst hier aber nicht vom Relativismus und seiner Fehlerhaftigkeit, sondern lediglich davon, wie du ihn interpretierst bzw. wahrnimmst."

Natürlich gibt es fehlerhafte Philosophien. Wenn du mir nicht glaubst kannst du in jeder Philosophielektüre nachschlagen! Philosophien können als logisch wiedersprüchlich durchgehen und sich folglich selbst beheben. Genau dieses Auffinden von Wiedersprüchlichkeit ist ein unter Philosophen allgemein annerkanntes Mittel um die Glaubwürdigkeit einer Philosophie zu bewerten. Wie auch immer, ich habe dir die Argumente dargelegt. Wie wäre es wenn du mal darauf eingehst ohne sie gleich vom Tisch zu fegen da sie ja von mir kommen und für dich keinerlei Wahrheit bedeuten. o_O
Zitat von rascorasco schrieb:Aber wieso denn? Er muss eben gerade nicht an seiner Philosophie festhalten, wenn er sie selber als Wahl versteht.
Also gut, ich habe es schon mehrmals gesagt aber ich erkläre es eben nochmal. Wenn er sie selber als Wahl versteht hält er an seiner Philosophie fest. Und zwar in dem er glaubt, dass er die Wahl hat seinen Relativismus zu wählen. Es bleibt beim Relativismus.
Man kann sagen, die von dir postulierte "Wahl" wird in höchster Instants als absolute allesumfassende Wahrheit dargestellt. Und bei der Wahl, der Wahl verändert sich im Prinzip nichts. In höchster Instants steht immer noch die Wahl. Es ist eigentlich ganz simpel... und da Relativisten ihre Philosophie trotz dieser Wiedersprüchlichkeit weiterverfolgen stellt sich die Frage, was sie eigentlich aussagen wollen.
Aber das sind ja noch nichtmal die einzigen Einwände, es gibt noch reichlich andere, die zu wiedersprüchen führen.
Zitat von rascorasco schrieb:aber das macht er doch auch, wie ich dir in meinem vorherigen Posting schon sagte.
Tatsächlich? Die Philosophie des Relativismus (den Relativismus den ich hier meine "Wahrheitsrelativismus" heißt er glaube ich) geht also nicht davon aus, dass alle Dinge relativ sind? Seltsam, da habe ich ja ordentlich was vertauscht! ;)
Es gibt also absolute Wahrheiten die nicht im Auge des Betrachers liegen? Die für alle Individuen gleichermaßen gelten und unüberwindbar sind? Gut damit wäre die Sache geklärt! :)
Zitat von rascorasco schrieb:er macht ihn aber gerade nicht, weil er keinen Absolutheitsbegriff kennt. Nebenbei: die Qualität einer Denkrichtung ("so gut wie jede andere") bemisst sich für mich nicht an der Frage ob ein Absolutheitsanspruch besteht oder nicht, sondern maßgeblich sind für mich die Inhalte und die Möglichkeiten die sie einem erschließen. Es geht zumindest mir nicht um Modelle, sondern um die Lebenspraxis anhand von Weltbildern. Von Theorien alleine hab ich nix, außer ein wenig Denksport
Hast du mir glaube ich damals schon gesagt. :)
Ob man diese philosophischen Gedankengänge grundsätzlich von der Praxis trennen kann? Überschneiden sich diese "Denksportbereiche" nicht teilweise mit der Praxis? Deine Welt wäre eine vollkommen andere, als die Welt von der ich hier ausgehe. Wenn ich mit meiner Philosophie recht habe, bedeutet es nichts geringeres als, dass deine Glaubensannahmen nicht mehr Wert sind als dir vielleicht den Tag zu versüßen und die pragmatische Welt vielleicht etwas anders zu sehen. Hast du hingegen Recht, würde es bedeuten, dass sich mir der Großteil der Möglichkeiten nicht erschließen, wäre eine große Verschwendung meines Potentials nicht wahr? Der Denksport der hier betrieben wird, lässt sich also nicht strickt vom praktischen Nutzen trennen. ;)
Zitat von rascorasco schrieb:Apathismus sagt mir jetzt als Philosophie nichts bzw. habe ich davon noch nie gehört (höchstens mal am Rande von irgendwelchen apatheistischen Richtungen im Agnostizismus - weiß nicht, ob du das meintest), aber ich bin der Auffassung, dass es in Punkto "über den Tellerrand bewegen" im Gegenteil gerade stets an absolutistischen Vorstellungen scheitert, da sie es ist, die einen Tellerrand negiert.
Nun gut zur Erklärung^^:
Der Agnostiker sagt: "Wahrheit? Ich habe keine Ahnung was der Wahrheit entspricht und was nicht. "
Der Apathist sagt: Wahrheit? Mir doch egal!
Apathismus bedeutet soweit ich mich recht errinere, dass man sich nicht für die Wahrheit interessiert und deswegen auch nicht groß über die Wahrheit philosophiert, bzw. einfach weiterhin tut, was man tut ohne sich um die Essenz dahinter Gedanken zu machen. Der Agnostizismus interessiert wohl durchaus, nur er weiß es einfach nicht und will aufgrund dieser Unsicherheit keine Aussage über die Wahrheit treffen.
Der Absolutismus ist durchaus in der Lage einen Tellerand anzuerkennen, nur meint er auch über diesen hinaus blicken zu können und einen Tisch zu sehen auf dem sich all diese Teller befinden. ;) Aber eigentlich ist das auch nicht wichtig, meine Aussage war: "Wer keine absoluten Aussagen machen will, hat keine andere Wahl als sich innerhalb seines Tellerands zu bewegen und das Philosophieren am besten ganz bleiben zu lassen"
Der Absolutismus geht ja von einer absoluten Wahrheit aus, deswegen wäre es auch kein Problem wenn dieser einen Tellerand negiert. ;)
Zitat von rascorasco schrieb:Das ist aber DEINE persönliche Realität darüber, wie Relativismus in der Lebenspraxis aussieht. Und auch in dieser Vorstellung implementierst du das, was du als Relativismus verstehst wieder unverweigerlich in eine Absolutheit - hier in Form einer objektiv existenten Umgebung in der sich die zwei Subjekte begegnen und somit natürlich die Subjektivität keinen Sinn mehr macht.
Ne du hast meine Intention in DIESEM Abschnitt missverstanden. Meine Aussage war nicht, dass der Relativismus, absolut ist. (Diese Aussage habe ich zwar schon gemacht und ich betone sie immer noch, doch nicht in diesem Abschnitt)
Ich wollte HIER eigentlich einfach nur aussagen, dass mich mein Gegenüber mal am ..... kann wenn er meine Empfindungen relativiert - kurz und bündig. ;)


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 03:18
Ich drücke mich nochmal in kürze etwas anders aus:
Wenn du sagst, alles läge im Auge des Betrachters, dann unterstelle ich dir eine Absolutheit. Wenn du diese bejahst, wiedersprichst du dem Relativismus. Verneinst du sie wiederum erkennst du an, dass es Dinge gibt die nicht im Auge des Betrachters liegen verneinst du den Relativismus mehr oder weniger.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 17:08
@The.Secret
@rasco

Ich habe eure Diskussion mitverfolgt, und muss Rasco zustimmen.

Was ich auch nochmal ansprechen wollte ist, dass das einzig absolute das Bewusstsein ist, alles andere ist relativ.

Was ist denn, was wir in unserem Menschsein erleben schon absolut?

Alles, was wir kennen, verändert sich doch. Auch die Gedanken verändern sich.

Das einzig absolute unveränderliche ewige ist mE das Bewusstsein.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 17:26
Es gibt gar keinen freien Willen?
Schade, dann sind wir alles gefangene die sich ohne Willen leiten lassen.
Im "Gänsemarsch" läuft der Hintere dem Vorderen nach.Natürlich gibt es Gesetzmässigkeiten die wir nicht umgehen können wie z.B. der Tod.

Darüber hinaus keinen freien Willen zu besitzen endet zwangsläufig im Schemata des vorbestimmten Weges.

Man kann dem Willen, wenn man es eng sehen möchte, keine Freiheit zu gestehen da alles in Normen abläuft bzw. existent ist, also nichts neues beschreibt. Gut ich bin gebunden auf der Erde, kann Sie also nicht verlassen, nehme mir aber die Freiheit des öfteren mal auszubrechen um mich ab der Norm zu bewegen.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 17:54
@Yoshi
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Das einzig absolute unveränderliche ewige ist mE das Bewusstsein.
Du hast nicht wirklich gelesen oder? Wieso sind eigentlich so viele Leute in diesem Forum unfähig logisch zu denken oder zumindest Tautologien anzuwenden?
Das einzige unveränderliche absolute ist ist also das ewige Bewusstsein? Was zur Hölle hat das denn bitte noch mit Relativismus zu tun? Genauso gut kann ich sagen, der absolute unveränderliche Allah ist der Schöpfer der Welt oder die Naturgesetze usw. Dann trifft schlicht der Relativismus nicht mehr zu! Es ist absolut, wie jede andere Philosophie auch und der einzige Grund warum man das dann Relativismus nennt ist, weil man sich selber einreden will, dass man sich irgendwie von anderen Philosophien absondert. Das tut man ja auch... aber nur aufgrund der auffallenden Absurdität.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:00
@The.Secret
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Das einzige unveränderliche absolute ist ist also das ewige Bewusstsein? Was zur Hölle hat das denn bitte noch mit Relativismus zu tun
Garnix! Aber das ist es doch eben! Das einzig absolute ist das Bewusstsein, und alles andere ist relativ, und verändert sich ständig.


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13.02.2010 um 18:04
@DonFungi
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Natürlich gibt es Gesetzmässigkeiten die wir nicht umgehen können wie z.B. der Tod.
Das halte ich für einen Glauben!

Jegliche Gesetzmäßigkeiten sind mE Glaubenskonstrukte!

Du kannst auch den Tod umgehen. Die Frage ist halt nur, wie wünschenswert das ist.
Zitat von DonFungiDonFungi schrieb:Gut ich bin gebunden auf der Erde, kann Sie also nicht verlassen, nehme mir aber die Freiheit des öfteren mal auszubrechen um mich ab der Norm zu bewegen.
Genau, wir sind gebunden auf der Erde, können aber im Rahmen unserer Möglichkeiten als Menschen hier, tun, was wir wollen.

Du bist z.B. nicht dazu gewungen, auf deinem Stuhl sitzen zu bleiben, und weiter hier im Forum zu lesen und zu schreiben, du könntest JETZT genausogut etwas anderes tun, und das ist dann nicht vorherbestimmt, sondern das entscheidest DU, ja, DU ALLEIN, und zwar frei!


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:04
Nur Gefangene und unreine Geister, werden mit der Illusion geplagt, es gäbe keinen freien Willen.

Zitat: von Allbama


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:13
@Yoshi

Dann gibst du im Prinzip mir Recht und nicht Rasco. Denn darum ging es eigentlich in dieser Diskussion. Das es irgendwo eine absolute Wahrheit geben muss, auch wenn sie bedeutet, dass jeder seine Realität selbst erschafft.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:18
@The.Secret
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Das es irgendwo eine absolute Wahrheit geben muss, auch wenn sie bedeutet, dass jeder seine Realität selbst erschafft.
Ja, absolute Wahrheiten gibt es auf jedenfall.

Ohne diese gäbe es ja gar nichts...

Absolute Wahrheiten sind mE, dass ich existiere, dass ich schon immer war und immer sein werde, dass alles JETZT geschiet, dass ich frei bin, und dass ich meine Realität allein erschaffe.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:19
@Allbam
Zitat von AllbamAllbam schrieb:Nur Gefangene und unreine Geister, werden mit der Illusion geplagt, es gäbe keinen freien Willen.

Zitat: von Allbama
Das Zitat gefällt mir irgendwie. ^^


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:19
die absolute wahrheit wär Euer Todesurteil, wer will das schon? Lasst mich besser schlafen ... :D


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:23
@Yoshi

Das glaube ich weniger... aber gut dann erkennst du wenigstens was ich mit dem Problem des Relativismus meine.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:26
@The.Secret
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Absolute Wahrheiten sind mE, dass ich existiere, dass ich schon immer war und immer sein werde, dass alles JETZT geschiet, dass ich frei bin, und dass ich meine Realität allein erschaffe.
Zitat von The.SecretThe.Secret schrieb:Das glaube ich weniger... aber gut dann erkennst du wenigstens was ich mit dem Problem des Relativismus meine.
Das ist kein Glauben mehr, sondern das ist Wissen.

Auch du wirst nicht leugnen können, dass es dich gibt, und du wirst auch nicht leugnen können, dass du deine Realität allein erschaffst.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 18:59
@Yoshi

Ich werde nicht leugnen können, dass es mich gibt. Ich werde nicht leugnen können, dass es ein paar wenige Dinge oder Sachverhalte gibt die absolut sind. Das ich meine Realität selber erschaffe werde ich schon leugnen können, denn bis dato habe ich nicht viel davon mitbekommen, dass meine innere Einstellung irgendetwas an meiner Außenwelt verändert.


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Es gibt gar keinen freien Willen?

13.02.2010 um 19:02
@Yoshi
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Absolute Wahrheiten sind mE, dass ich existiere, dass ich schon immer war und immer sein werde, dass alles JETZT geschiet, dass ich frei bin, und dass ich meine Realität allein erschaffe.
Aus Sicht der Wissenschaft trifft leider nur der erste Punkt zu.
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Alles, was wir kennen, verändert sich doch. Auch die Gedanken verändern sich.

Das einzig absolute unveränderliche ewige ist mE das Bewusstsein.
Und du kennst dieses unvergängliche ewige Bewusstsein also? ;)


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