@rasco rasco schrieb:Ahhh.... ok, also Relativisten neigen zu Ausweichmanövern. Und die Idealisten? Was machen die? Ahhh... vieleicht ist das die Liga, die immer zu Übertreibungen neigt. Und die Realisten? Hast du für die auch kategorische Adäquate?
So kann man natürlich auch diskutieren, um seine eigene Sicht zu "untermauern"
Es ist einfach meine Beobachtung, so wie sich Relativisten gerne mal verhalten (nicht alle aber sehr viele). Es wird gerne logischen Argumenten ausgewichen und damit argumentiert: "Ist ja nur deine Ansichtsweise." Auf das Argument selber wird nicht wirklich eingegangen. Es wird sich damit begnügt das es scheinbar nur für mich gültig ist ganz egal wie logisch das Argument ist und wie dermaßen absurd die Überzeugung des Anderen sind. Es ist ein leichtes so viele relativistische Überzeugungen zu wiederlegen und ihnen aufzuzeigen, dass sie INSICH wiedersprüchlich sind. Und dennoch will das der Relativist oftmals nicht verstehen weil er der Meinung ist, eine Tatsache würde für ihn nicht gelten weil sie aus dem Munde eines Anderen kommen und nicht aus seinem Eigenen. Relativismus wird zu einem Dogmatismus, unhinterfragt und verblendet. Es ist einfach Ansichtssache so IST das nunmal (erkennst du da denn nicht den Wiederspruch?). Keine weitere Diskussion... du hast deine Wahrheit, ich habe meine... eine weitere unreflektierte, absolutistische Philosophie... schade nur, dass der Relativismus genau DAS nicht will.
Dies ist zumindest das Ausweichmanöver vieler Relativisten, manche sind da viellecht etwas vernünftiger zumindest soweit es mit einer derartig wiedersprüchlichen Philosophie möglich ist.
rasco schrieb:Du scheinst nicht ganz verstanden zu haben, was ich meine. Diese Widersprüchlichkeit erzeugst DU. Es gibt diese Widersprüchlichkeit nicht objektiv, sondern sie entsteht erst aus der Betrachtung innerhalb deines Bezugsrahmens heraus, weil du Absolutheit als unverweigerliche absolute Konstante ansetzt.
Nochmal, nochmal und mehrere millionen male. Die Wiedersprüchlichkeit hat nichts mit mir zu tun. Ich beobachte den Gedanken des Relativismus konsequent und sehe wo er sich an sich selber schneidet. Selbstwiedersprüchlichkeit ist deswegen selbstwiedersprüchlich weil sie sich SELBST wiederspricht, mein Zutun braucht es dafür nicht. Ich verfolge lediglich den von meinem gegenüber dargelegten Gedankengang.
rasco schrieb:Wenn die Vorstellung von Absolutheit nicht vorhanden ist, dann kann auch kein Anspruch darauf bestehen. Dass in dieser Feststellung aber selber Absolutheit anwesend wäre, ist lediglich eine Übersetzung die in deinem Bezugsrahmen Bedeutung hat und die DU vornimmst und sie anschließend in den Relativismus projizierst.
Hat nichts mit mir zu tun, dass in dieser Feststellung Absolutheit vorhanden ist ergibt sich daraus, dass in dieser Vorstellung Absolutheit mit inbegriffen ist bzw. direkt geschlussfolgert werden kann. Es ist ungefähr so, als würdest du von "Ehemännern" sprechen und würdest dann meine Aussage, dass sie verheiratet sind als meinen persönlichen Bezugsrahmen beschreiben. Vollkommen unsinnig.
"Eine "fehlerhafte Philosophie".... sowas Krummes hab ich schon lange nicht mehr gehört. Gibt's denn einen universellen Maßstab für Fehlerfreiheit von Philosophien?
However... so mag es sich für dich darstellen. Du sprichst hier aber nicht vom Relativismus und seiner Fehlerhaftigkeit, sondern lediglich davon, wie du ihn interpretierst bzw. wahrnimmst."
Natürlich gibt es fehlerhafte Philosophien. Wenn du mir nicht glaubst kannst du in jeder Philosophielektüre nachschlagen! Philosophien können als logisch wiedersprüchlich durchgehen und sich folglich selbst beheben. Genau dieses Auffinden von Wiedersprüchlichkeit ist ein unter Philosophen allgemein annerkanntes Mittel um die Glaubwürdigkeit einer Philosophie zu bewerten. Wie auch immer, ich habe dir die Argumente dargelegt. Wie wäre es wenn du mal darauf eingehst ohne sie gleich vom Tisch zu fegen da sie ja von mir kommen und für dich keinerlei Wahrheit bedeuten. o_O
rasco schrieb:Aber wieso denn? Er muss eben gerade nicht an seiner Philosophie festhalten, wenn er sie selber als Wahl versteht.
Also gut, ich habe es schon mehrmals gesagt aber ich erkläre es eben nochmal. Wenn er sie selber als Wahl versteht hält er an seiner Philosophie fest. Und zwar in dem er glaubt, dass er die Wahl hat seinen Relativismus zu wählen. Es bleibt beim Relativismus.
Man kann sagen, die von dir postulierte "Wahl" wird in höchster Instants als absolute allesumfassende Wahrheit dargestellt. Und bei der Wahl, der Wahl verändert sich im Prinzip nichts. In höchster Instants steht immer noch die Wahl. Es ist eigentlich ganz simpel... und da Relativisten ihre Philosophie trotz dieser Wiedersprüchlichkeit weiterverfolgen stellt sich die Frage, was sie eigentlich aussagen wollen.
Aber das sind ja noch nichtmal die einzigen Einwände, es gibt noch reichlich andere, die zu wiedersprüchen führen.
rasco schrieb:aber das macht er doch auch, wie ich dir in meinem vorherigen Posting schon sagte.
Tatsächlich? Die Philosophie des Relativismus (den Relativismus den ich hier meine "Wahrheitsrelativismus" heißt er glaube ich) geht also nicht davon aus, dass alle Dinge relativ sind? Seltsam, da habe ich ja ordentlich was vertauscht!
;)Es gibt also absolute Wahrheiten die nicht im Auge des Betrachers liegen? Die für alle Individuen gleichermaßen gelten und unüberwindbar sind? Gut damit wäre die Sache geklärt!
:)rasco schrieb:er macht ihn aber gerade nicht, weil er keinen Absolutheitsbegriff kennt. Nebenbei: die Qualität einer Denkrichtung ("so gut wie jede andere") bemisst sich für mich nicht an der Frage ob ein Absolutheitsanspruch besteht oder nicht, sondern maßgeblich sind für mich die Inhalte und die Möglichkeiten die sie einem erschließen. Es geht zumindest mir nicht um Modelle, sondern um die Lebenspraxis anhand von Weltbildern. Von Theorien alleine hab ich nix, außer ein wenig Denksport
Hast du mir glaube ich damals schon gesagt.
:)Ob man diese philosophischen Gedankengänge grundsätzlich von der Praxis trennen kann? Überschneiden sich diese "Denksportbereiche" nicht teilweise mit der Praxis? Deine Welt wäre eine vollkommen andere, als die Welt von der ich hier ausgehe. Wenn ich mit meiner Philosophie recht habe, bedeutet es nichts geringeres als, dass deine Glaubensannahmen nicht mehr Wert sind als dir vielleicht den Tag zu versüßen und die pragmatische Welt vielleicht etwas anders zu sehen. Hast du hingegen Recht, würde es bedeuten, dass sich mir der Großteil der Möglichkeiten nicht erschließen, wäre eine große Verschwendung meines Potentials nicht wahr? Der Denksport der hier betrieben wird, lässt sich also nicht strickt vom praktischen Nutzen trennen.
;)rasco schrieb:Apathismus sagt mir jetzt als Philosophie nichts bzw. habe ich davon noch nie gehört (höchstens mal am Rande von irgendwelchen apatheistischen Richtungen im Agnostizismus - weiß nicht, ob du das meintest), aber ich bin der Auffassung, dass es in Punkto "über den Tellerrand bewegen" im Gegenteil gerade stets an absolutistischen Vorstellungen scheitert, da sie es ist, die einen Tellerrand negiert.
Nun gut zur Erklärung^^:
Der Agnostiker sagt: "Wahrheit? Ich habe keine Ahnung was der Wahrheit entspricht und was nicht. "
Der Apathist sagt: Wahrheit? Mir doch egal!
Apathismus bedeutet soweit ich mich recht errinere, dass man sich nicht für die Wahrheit interessiert und deswegen auch nicht groß über die Wahrheit philosophiert, bzw. einfach weiterhin tut, was man tut ohne sich um die Essenz dahinter Gedanken zu machen. Der Agnostizismus interessiert wohl durchaus, nur er weiß es einfach nicht und will aufgrund dieser Unsicherheit keine Aussage über die Wahrheit treffen.
Der Absolutismus ist durchaus in der Lage einen Tellerand anzuerkennen, nur meint er auch über diesen hinaus blicken zu können und einen Tisch zu sehen auf dem sich all diese Teller befinden.
;) Aber eigentlich ist das auch nicht wichtig, meine Aussage war: "Wer keine absoluten Aussagen machen will, hat keine andere Wahl als sich innerhalb seines Tellerands zu bewegen und das Philosophieren am besten ganz bleiben zu lassen"
Der Absolutismus geht ja von einer absoluten Wahrheit aus, deswegen wäre es auch kein Problem wenn dieser einen Tellerand negiert.
;)rasco schrieb:Das ist aber DEINE persönliche Realität darüber, wie Relativismus in der Lebenspraxis aussieht. Und auch in dieser Vorstellung implementierst du das, was du als Relativismus verstehst wieder unverweigerlich in eine Absolutheit - hier in Form einer objektiv existenten Umgebung in der sich die zwei Subjekte begegnen und somit natürlich die Subjektivität keinen Sinn mehr macht.
Ne du hast meine Intention in DIESEM Abschnitt missverstanden. Meine Aussage war nicht, dass der Relativismus, absolut ist. (Diese Aussage habe ich zwar schon gemacht und ich betone sie immer noch, doch nicht in diesem Abschnitt)
Ich wollte HIER eigentlich einfach nur aussagen, dass mich mein Gegenüber mal am ..... kann wenn er meine Empfindungen relativiert - kurz und bündig.
;)