CosmicQueen schrieb:Ein Spiel ist etwas anderes als eine Tradition des Verstümmeln.
Ein Spiel, bei dem es darum geht, dass Person A Person B körperliche Schmerzen zuzufügen darf, ist kein Spiel, sondern nur eine Ausrede, selbst wenn "Spieler" A noch so viel Spaß dabei hat. Aber das ist wie beim Mobbing, bei dem die Mobber (und einige Zuschauer) ihren Spaß haben und das außer dem Opfer auch niemandem stört - es sei denn, es gibt irgendwelche Nebenaspekte, die gerade als verwerflich gelten.
Da könnte man den sarkastischen Spruch "Neun von zehn Befragten finden Mobbing ganz in Ordnung" mit ein bisschen bösem Willen sogar so interpretieren, dass das Ganze demokratisch abgesegnet wäre.
Das Hauptproblem ist eben, dass es oft toleriert wird, wenn andere Menschen gedemütigt oder ihnen gar Gewalt angetan wird, selbst wenn das "nur" an solchen Traditionstagen geschieht. Die ausgelassene Freude der Täter und das interessante Spektakel für viele Zuschauer wird eben höher bewertet als das Leid der Opfer, die sich nach Meinung der anderen nicht so anstellen sollen. In dem Sinne sind immer noch nicht alle Menschen gleich, sondern die Achtung der Menschenwürde des Einzelnen ist vor allem von der Haltung seiner Mitmenschen abhängig.