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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

334 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gesellschaft, Familie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 12:52
Ich vermisse einen Aspekt bei unserer Diskussion. Und zwar den, dass wir ALLE selbst Kinder unserer Eltern sind und somit unsere Existenz von einem wie auch immer gearteten Kinderwunsch abhängt, bzw ausgegangen ist.

Wer von sich selbst könnte behaupten, dass es ihr/ihm egal ist, dass man ein Unfall,.kein Herzenswunsch war?

Wer von uns wünscht sich, dass die eigenen Eltern als Paar lieber ein paar schöne Urlaube (mehr) gegönnt und sich für mehr "Freiheit" entschieden hätten und somit gegen uns als damalige Kinder?

Wer von uns wünscht sich nicht zu existieren?

Die Basis und der Grundstein von uns allen ist doch eine liebevolle Beziehung der Eltern und eine Entscheidung zu einem Kind - damals, für uns,.also die die heute leben, diskutieren und existieren.

Für mich ist das ein wichtiger Punkt auch für die Gesellschaft und für meine eigene Existenz. Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition und auch ein Stück weit gegen meine Gesellschaft.

Sofern bei mir Kinder (biologisch) möglich sind, denke ich auch nicht nur an mich selbst, sondern auch an die Mitmenschen die (eben) biologisch kein Kind bekommen können oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ein Kind lediglich adoptieren können oder eben auch nicht.

Ich sehe es in sofern auch aus einer gewissen gesellschaftlichen Verantwortung heraus.

Kinder zu bekommen ist - insbesondere heutzutage - ein wertvoller Schatz und eine wertvolle Erfahrung/Aufgabe.

Als Vergleich: Es gibt in meinem Umfeld so zwei drei Leute die ein recht hohes Vermögen haben, was klar nachvollziehbar wertvoll ist.

Diese Leute spenden große Summen für wohltätige Zwecke.

Diese hohen Summen sind für viele unerreichbar, einfach weil sie nur ein Bruchteil besitzen.

Sozusagen jeder so wie er kann.

In früheren Großfamilien gab es in den alten Stammbäumen immer mindestens ein kinderloses und/oder unverheiratetes "Kind", Frau oder Mann. Diese Menschen waren damals in den großen Familien sehr sehr wertvoll als Babysitter für die anderen Geschwister, Neffen und Nichten und dann auch sehr wichtig für die Pflege der alten in der Familie, also Großvater und Großmutter.

Das war also ein ganz wichtiger Part.

Auch wenn man sich die alten harten Zeiten nicht zurück wünscht, denke ich schon, dass man manchmal auch davon Denkanstöße bekommen kann.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:05
Zitat von ForesterForester schrieb:Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition und auch ein Stück weit gegen meine Gesellschaft.
Ich kann nicht für andere Frauen und Männer sprechen, aber mir als Mann ist das bspw. Latte (furzegal). Meinem Cousin auch. Nach uns stirbt die Familie ... aus.

Ich bekomme es eh nicht mehr mit, also kanns mir auch egal sein, ob die eigene Familie fortbestehen würde oder nicht.

Hätte ich jedoch Kinder, dann würde ich natürlich nicht so egoistisch denken. Da wäre es mir nach meinem Ableben nicht egal, was aus den Kindern werden würde.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:06
Ich persönlich bin mir auch sehr sicher über meinen nicht vorhandenen Kinderwunsch. Das einzige, was mich beschäftigt, dass sich meine Mutter Enkelkinder wünscht. Wenn ich sehe, wie sie mit Kindern umgeht, frag ich mich manchmal, ob ich ihr das wirklich guten Gewissens verwehren kann.
Andererseits bin natürlich ich diejenige, die das Kind dann hauptsächlich großziehen muss ... Von daher ist das einfach nur ein emotionales Argument, mit dem ich mich beschäftigen muss, welches aber meine Entscheidung nicht hauptsächlich beeinflussen sollte. Dennoch schwierig, das einzuordnen.

~~
Zitat von ForesterForester schrieb:Wer von sich selbst könnte behaupten, dass es ihr/ihm egal ist, dass man ein Unfall,.kein Herzenswunsch war?
Was ändert es, ob man gewollt war oder nicht? Man existiert so oder so, wenn man darüber nachdenken kann. Wenn nicht, macht es auch nichts - dann kann man auch nicht drüber nachdenken.
Zitat von ForesterForester schrieb:Wer von uns wünscht sich nicht zu existieren?
Ob ich mir das wünsche oder nicht, ist egal, denn die Fakten sprechen dafür, dass ich existiere.
Zitat von ForesterForester schrieb:Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition und auch ein Stück weit gegen meine Gesellschaft.
In meiner Familie gibt es ausreichend Menschen, die das bereits sicherstellen oder wollen. Warum muss ich da auch noch zu beitragen?
Zitat von ForesterForester schrieb:Sofern bei mir Kinder (biologisch) möglich sind, denke ich auch nicht nur an mich selbst, sondern auch an die Mitmenschen die (eben) biologisch kein Kind bekommen können oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ein Kind lediglich adoptieren können oder eben auch nicht.
Also würdest du auch Kinder bekommen, um sie dann sofort wieder abzugeben, um Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch etwas Gutes zu tun? Löblich, aber unglaubwürdig ... Ich würde ein Kind (im Moment) auch abgeben, aber nur, wenn eine Abtreibung nicht möglich ist.
Zitat von ForesterForester schrieb:Ich sehe es in sofern auch aus einer gewissen gesellschaftlichen Verantwortung heraus.
Es gibt mehr Verantwortung als nur Kinder. Ich finde das zwar ein schwaches Argument, bringe es aber trotzdem hier an: Die Umwelt freut sich über einen oder mehrere Menschen weniger.

~~

Ich schließe übrigens Kinder nicht grundsätzlich aus - sonst würde ich mich auch sterilisieren lassen. Situationen und Meinungen können sich verändern. Aber über die Zukunft kann ich keine gesichterten Aussagen treffen, von daher kann ich nur übers Jetzt und vielleicht noch die unmittelbare Zukunft sprechen - und da ist die Sache klar.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:22
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich bekomme es eh nicht mehr mit, also kanns mir auch egal sein, ob die eigene Familie fortbestehen würde oder nicht.
OK, nachvollziehbar 😃
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das einzige, was mich beschäftigt, dass sich meine Mutter Enkelkinder wünscht. Wenn ich sehe, wie sie mit Kindern umgeht, frag ich mich manchmal, ob ich ihr das wirklich guten Gewissens verwehren kann.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Eltern wünschen sich sehr oft sehr stark Großeltern zu werden. Einerseits ein starkes Argument pro Kind, andererseits ist man natürlich nicht für das Glück der Eltern verantwortlich. Leider sind allerdings nicht alle Eltern dann auch wirklich gute Großeltern.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Also würdest du auch Kinder bekommen, um sie dann sofort wieder abzugeben, um Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch etwas Gutes zu tun? Löblich, aber unglaubwürdig ... Ich würde ein Kind (im Moment) auch abgeben, aber nur, wenn eine Abtreibung nicht möglich ist.
So habe ich das nicht gemeint. Ich würde kein Kind abgeben sondern es selbst großziehen! Ich meinte das so, dass ich quasi als Ausgleich für die unfreiwillig kinderlosen dann nicht den freiwillig kinderlosen spielen möchte, da ich es leicht unfair und unklug empfinde wenn ich so handeln würde.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Es gibt mehr Verantwortung als nur Kinder. Ich finde das zwar ein schwaches Argument, bringe es aber trotzdem hier an: Die Umwelt freut sich über einen oder mehrere Menschen weniger.
Das Argument kenne ich nur zu gut. Kinder stoßen schließlich CO2 aus🫣

Von dem nicht ausgestoßenen Co2 kann man dann ja noch einmal mehr in Urlaub fliegen.... theoretisch.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:28
Zitat von ForesterForester schrieb:Ich meinte das so, dass ich quasi als Ausgleich für die unfreiwillig kinderlosen dann nicht den freiwillig kinderlosen spielen möchte, da ich es leicht unfair und unklug empfinde wenn ich so handeln würde.
Kannst du genauer erklären, was daran unfair ist? Es hilft doch anderen Leuten nichts - im Gegenteil, ein unerfüllter KiWu ist mWn auch sehr schmerzhaft und das Wissen, dass es bei anderen Leuten klappt und bei einem selbst nicht, belastet die Leute doch sehr. In dieser Hinsicht wäre es also besser, aus Solidarität keine Kinder zu bekommen?
Zitat von ForesterForester schrieb:Von dem nicht ausgestoßenen Co2 kann man dann ja noch einmal mehr in Urlaub fliegen.
Muss ich jetzt auch nicht haben :D


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:41
Was in den letzten Jahren passiert ist - und für nicht Betroffene ziemlich unsichtbar - ist einfach eine Verschlechterung der Versorgung und der Standards. Meiner Meinung durchaus auch eine Komponente, die zu einer niedereren Geburtenquote führt. Das gleiche passiert im medizinischen Bereich auch. Und in anderen Bereichen. Man wartet bei unserem Finanzamt jetzt Monate, bis die Steuererklärung angeschaut wird.

Konkretes Beispiel: Als ich um die Jahrtausendwende mein erstes Kind bekam, war es noch so, dass man sich den Kindergarten aussuchen konnte. Man vereinbarte Termine, sah verschiedene Einrichtungen an, entschied sich für einen Erst- und Zweitwunsch und einer wurde es dann - zumindest meistens.

Bei meiner Schwester (Kinder heute Grundschulalter, 15 Jahre nach mir Mutter geworden im gleichen Ort) war es so: Direkt nach der Geburt, beim ersten Spaziergang, hat sie die Kinder schon mal in allen Kindergärten um ihren Wohnort "vorregistiert", da sie wusste, dass sie von dieser Geschwisterregelung betroffen sein würde (es werden erst alle Geschwisterkinder aufgenommen und dann erst alle anderen Kinder) und bei uns ein riesiges Neubaugebiet war, ohne dass man die Ressourcen vergrößert hat. Ergo: Bei der ersten Zuteilungsrunde ging sie ... komplett leer aus.

Damit konnte sie auch den Job nicht antreten, den sie anvisiert hatte. Der Kindergarten in unserem Dorf war mit Geschwisterkindern voll, bzw. es standen noch sieben Geschwisterkinder vor ihr auf der Warteliste, die der Kiga auch nicht mehr aufnehmen konnte. Das Jugendamt schlug eine Tagesmutter vor, die 8km entfernt wohnte und einen relativ fragwürdigen Eindruck hinterließ. Egal, wie groß die Not hier ist - sie hat immer Plätze. Meine Schwester beschloss, ihr Kind nicht an jemanden abzugeben, wo ihr Bauchgefühl klar "nein sagte" - von den 32 km Fahrten pro Tag, die dann nötig gewesen wären, dann mal abgesehen.

Damit war das staatliche Betreuungsangebot gemacht. Sie hatte es ausgeschlagen, damit hatte sie keinen Anspruch auf einen Kindergartenplatz mehr. Sie sich mit Erspartem über Wasser gehalten, da sie dem Arbeitsamt ja nicht zur Vermittlung zur Verfügung stand. Sie hat immer wieder alle Kindergärten angerufen und irgendwann, mehr über Vitamin B den Platz bekommen, der durch einen Wegzug entstanden war, im Kindergarten 4km weiter. Aber auch nur, weil es ein Platz war, die anderen Leute auf der Warteliste vor ihr mindestens zwei Kinder unterbringen mussten und daher kein Interesse hatten.

Jetzt war der Kindergarten qualitativ echt gut (was man leider auch nicht mehr von allen Einrichtungen behaupten kann), aber die eine Erzieherin der Gruppe immer krank. Nun kamen immer wieder Aushilfen, es gab Extraschließtage, Notgruppen teils in ganz anderen Einrichtungen. Meine 3-Jährige Nichte ist nun kein Kind, das man morgens einfach in einen Kindergarten bringen kann, den sie nicht kennt und wo sie niemand kennt, so ohne Eingewöhnung ... wären meine Eltern nicht eingesprungen in den Fällen, dann hätte meine Schwester echt alt ausgesehen.

Gleich beim Kinderarzt. Hier war überhaupt nichts zu machen - daher ist sie in die nächste Stadt (80km gewechselt), was halt bescheuert ist, wenn das Kind gegen Abend noch Fieber bekommt. Irgendwann ist sie auf einer Warteliste nachgerutscht und nun ist der neue Kinderarzt noch 40km entfernt. DAfür sind nun nur noch 30 Kinder auf der Warteliste vor ihr - wenn meine Nichte in der weiterführenden Schule ist, hat sie vermutlich dann auch einen Platz beim Kinderarzt im Nachbarort. All das macht so viel unnötigen Stress.

Für Leute ohne Kinder sieht das gar nicht so aus, als ob sich etwas verändert hätte: Es gibt Kindergärten, es gibt Kinderärzte, aber eben nicht mehr genug. Das macht das Leben dann zusätzlich stressiger. Im Falle meiner Schwester: Man fährt das Kind dann drei Jahre immer vier Kilometer in den Kindergarten, hetzt zum Job, kommt zurück, fährt wieder vier Kilometer hin und her und lässt dabei sehr viel Geld und Zeit auf der Straße liegen. Sie hätte ihren Alltag auch ohne Auto bewerkstelligt, bzw. im Carsharing mit meinen Eltern, aber wegen des Kindergartens ging das nicht. Genauso der Kinderarztbesuch. Da fährt man nun eben eine Stunde hin, eine zurück. Natürlich geht das, macht das Leben aber viel stressiger.

Das zieht sich durch das Leben vieler Eltern. Ich kenne tatsächlich auch viele Leute, die nur ein Kind bekommen haben, obwohl sie eigentlich zwei wollten oder zwei, obwohl sie drei wollten. Die Freundin meiner Schwester hat es sich sehr schwer gemacht, weil sie nicht sicher war, ob sie den Stress des zweiten Kindes aushält - dann wurde sie mit Zwillingen schwanger und hat einen abgetrieben, weil sie es sich nicht zugetraut hat und die finanziellen und zeitlichen Ressourcen der Familien nicht gereicht haben.

Unter meinen Kolleginnen sind auch viele, die nach dem Abi erst mal ein oder zwei Jahre "gap year" machten, dann mit 20 das Studium begannen, mit 26 oder 27 fertig waren und begannen zu arbeiten, heirateten, bauten und mit Anfang 30 versucht haben, einen Kinderwunsch zu realisieren. Das hat nicht bei allen geklappt. Ich könnte eine ganze Handvoll Kolleginnen aufzählen, die ungewollt kinderlos sind.

Auch beim Lehrermangel: Ich habe jede Menge Kolleginnen, die unterhäftig arbeiten. Warum? Weil die Kinderbetreuung total schlecht ist, sie keinen Kinderarzt in der Nähe haben und ganz viel Zeit für solche Extrafahrten draufgeht. Einem Kollegen, dessen Frau Lehrerin ist, wurde der Kindergartenplatz gekündigt. Die Frau arbeitet in Stadt A, wohnt aber in B. Sie hatten beschlossen, das Kind in A in den Kindergarten zu tun, weil sie, hätte sie es in B in den Kindergarten gegeben, gar nicht zur zweiten Stunde in die Schule geschafft hätte. Nun herrscht in A aber Ressourcenmangel, der u.a. dadurch gelöst wurde, dass nur Leute, die in A wohnen bzw. gemeldet, auch einen Kindergartenplatz bekommen. Die Familie hat aber ein Haus in B. Ergo: Sie hat nun nochmal Elternzeit genommen, damit sind wieder 14 Lehrerstunden vom Markt gefallen, die man dringend bräuchte, denn, ... wir haben auch eklatanten Lehrermangel.

Und weil wir eklatanten Lehrermangel haben, kann z.B. meine Schwester auch nicht Vollzeit arbeiten. Der Unterricht bei meiner Nichte und meinem Neffen findet eigentlich nie so statt, wie es auf dem Stundenplan steht, ganz häufig werden noch 10 Kinder von der Parallelklasse mitbetreut, die Arbeitsblätter, die morgens nicht geschafft werden, müssen dann mittags in der Freizeit bearbeitet werden und wer koordiniert es? Die Eltern. Wenn die arbeiten: Die Oma. Bei Kindern, die niemanden haben: richtig, niemand. Da geht dann die Bildungsschere auf.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 13:41
Zitat von ForesterForester schrieb:dass wir ALLE selbst Kinder unserer Eltern sind und somit unsere Existenz von einem wie auch immer gearteten Kinderwunsch abhängt, bzw ausgegangen ist.
Also ich weiß durch die Äußerungen meiner Mutter, dass ich zwar grundsätzlich geplant war, aber vielleicht erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Meine Eltern waren erst verlobt, als ich mich "anmeldete". Als die Schwangerschaft ärztlich bestätigt wurde, haben sie alsbald geheiratet. Das "gehörte sich so", früher.
Mein Mann wurde so etwa 10 Monate nach der Heirat seiner Eltern geboren. Da kann man sich denken, dass er bald nach der Eheschließung "entstanden" ist. Danach kamen noch 7 Kinder und jedes war willkommen. Das war aber damals auch schon eine Ausnahme. Und so viel Kinderreichtum wünschen sich doch heute nur relativ wenige Familien.
Zitat von ForesterForester schrieb:Die Basis und der Grundstein von uns allen ist doch eine liebevolle Beziehung der Eltern und eine Entscheidung zu einem Kind - damals, für uns,.also die die heute leben, diskutieren und existieren.
Damit hast Du völlig Recht. Menschen, die das nicht erleben durften, haben dadurch häufig mit psychischen Problemen zu kämpfen und haben oft auch gesundheitliche Baustellen (Psychosomatik!).
Zitat von ForesterForester schrieb:Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition und auch ein Stück weit gegen meine Gesellschaft.
Das mag sein, aber diese persönlichen Gründe sind zu respektieren, denn die Entscheidung für Kinder ist sehr weit reichend.
Zitat von ForesterForester schrieb:immer mindestens ein kinderloses und/oder unverheiratetes "Kind", Frau oder Mann.
Nach den Kriegen gab es ja auch immer erst mal einen Mangel an Männern, so dass nicht jede Frau heiraten und sich fortpflanzen konnte.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:mir als Mann ist das bspw. Latte (furzegal). Meinem Cousin auch.
Meine Patentante hatte 3 Söhne, von denen zwei Kinder haben (3 bzw. 2). Der Älteste war mit einer Frau verheiratet, die keine Kinder wollte. Ich glaube, dass er eigentlich doch ganz gerne Kinder gewollt hätte. Sie sind auch nicht mehr zusammen.

Ein früherer Kollege, er hatte noch 3 Geschwister, von mit heiratete eine Frau, die 8 Jahre älter war als er. Auch sie wollte keine Kinder. Er sagte einmal zu mir, er glaube, dass er ein guter Vater geworden wäre. Daraus habe ich geschlossen, dass er durchaus Kinder gewollt hätte.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Das einzige, was mich beschäftigt, dass sich meine Mutter Enkelkinder wünscht. Wenn ich sehe, wie sie mit Kindern umgeht, frag ich mich manchmal, ob ich ihr das wirklich guten Gewissens verwehren kann.
Das wünschen sich Eltern häufig. Manche fordern das ja sogar und lösen damit u.U. Schuldgefühle bei ihren Kindern aus.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Andererseits bin natürlich ich diejenige, die das Kind dann hauptsächlich großziehen muss
Eben. Großeltern haben die Kinder ja nicht dauerhaft und die eigentliche Verantwortung liegt bei den Eltern.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Ich schließe übrigens Kinder nicht grundsätzlich aus - sonst würde ich mich auch sterilisieren lassen. Situationen und Meinungen können sich verändern. Aber über die Zukunft kann ich keine gesichterten Aussagen treffen, von daher kann ich nur übers Jetzt und vielleicht noch die unmittelbare Zukunft sprechen - und da ist die Sache klar.
Damit kann man sich ja auch Zeit lassen und das sollte man auch.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 14:25
Zitat von ForesterForester schrieb:Wer von uns wünscht sich nicht zu existieren?
Ich früher sehr häufig und es hat nicht viel gefehlt, dass ich daran etwas geändert hätte und die Ursache war direkt mit meiner Familie verbunden.
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, keine Nachkommen in die Welt zu setzen, genau wie mein Bruder, unabhängig von mir.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 14:32
Zitat von ForesterForester schrieb:OK, nachvollziehbar
Na ja, ist doch wirklich so.
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Die Umwelt freut sich über einen oder mehrere Menschen weniger.
Wobei es hier auf der Welt auch ein Ungleichgewicht gibt.

Je nach Staat werden zu viele geboren und woanders fehlt der Nachwuchs.
Zitat von ForesterForester schrieb:Von dem nicht ausgestoßenen Co2 kann man dann ja noch einmal mehr in Urlaub fliegen.... theoretisch.
Auch nur möglich mit genügend Nachwuchs später - angefangen bei der Luftsicherheit, der Gepäckabwicklung, der technischen Wartung von Maschinen - bis hinein ins Cockpit und den Tower, haha.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Meine Patentante hatte 3 Söhne, von denen zwei Kinder haben (3 bzw. 2). Der Älteste war mit einer Frau verheiratet, die keine Kinder wollte. Ich glaube, dass er eigentlich doch ganz gerne Kinder gewollt hätte. Sie sind auch nicht mehr zusammen.
Mein Cousin, auch freiwillig kinderlos und sogar frauenlos, hätte gar keine Zeit für Kinder. Wenn nicht gerade in seiner Behörde - dann fürs THW tätig und auf der ganzen Welt im Einsatz.

Kinder hätten von meinem Cousin als Vater nicht viel.

Ihn und mich stört das auch wie gesagt überhaupt nicht, dass die Familie mal mit uns aussterben wird. Meinem Onkel und meinem Vater sind Enkelkinder auch egal.

Meine Mutter, möge sie in Frieden Ruhen, hätte sich über Enkelkinder gefreut.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 17:05
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ebenso sollte man in jedem Bundesland über kostenlose Kitaplätze zumindest nachdenken.
Leider bringen einem kostenlose Kitas auch nichts, wenn niemand da ist, der die dort untergebrachten Kinder auch betreut. Ich arbeite beruflich viel mit Krippen und Kitas zusammen bzw. hab früher mal selbst die Ausbildung zur Erzieherin begonnen, ehe ich mich umorientiert habe.

In vielen Einrichtungen ist das Personal mittlerweile dauerhaft so knapp, dass Gruppen z.B. keine Ausflüge mehr machen können, vor allem, wenn dann auch noch jemand krank wird. Ich kenne auch genug Fälle, gerade auch aus der letzten Zeit, in denen auf Notöffnungszeiten zurück gefahren werden musste. Ist dann natürlich blöd, wenn dein Kind normalerweise bis 16 Uhr betreut wird und da auch entsprechend arbeitest und es von heute auf morgen heißt "Es ist niemand mehr da, der die Betreuung sicherstellen kann, Sie müssen Ihr Kind jetzt die nächsten zwei Monate schon um 12 Uhr abholen."
Zitat von ForesterForester schrieb:Wer von uns wünscht sich, dass die eigenen Eltern als Paar lieber ein paar schöne Urlaube (mehr) gegönnt und sich für mehr "Freiheit" entschieden hätten und somit gegen uns als damalige Kinder?

Wer von uns wünscht sich nicht zu existieren?
Leider gibt es keine Zeitmaschinen. Deshalb ist die Diskussion total theoretisch. Meine Mutter ist schwanger geworden, meine Eltern haben aus diesem Grund geheiratet und 18 unglückliche Jahre miteinander verbracht, bis sich meine Mutter endlich von meinem Vater getrennt hat, weil dieser psychische Probleme hatte und die beiden sich auch gegenseitig nicht gut getan haben. Ich und meine Schwester haben unter den Verhältnissen daheim sehr gelitten. Ich vermutlich noch mal ein Stückchen mehr, immerhin war meine Schwester erst 11, als sich mein Vater das Leben genommen hat, während ich das Elend immerhin20 Jahre mitbekommen habe.

Habe danach auch mehrmals versucht, meiner Existenz ein Ende zu setzen. Familie ist halt nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und manche Menschen leiden ein Leben lang unter den Bedingungen, unter denen sie in diese Welt gekommen und aufgewachsen sind.
Zitat von ForesterForester schrieb:Für mich ist das ein wichtiger Punkt auch für die Gesellschaft und für meine eigene Existenz. Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition und auch ein Stück weit gegen meine Gesellschaft.
Meine Schwester hat zwei Söhne. Die tragen sogar unseren Nachnamen. Da hat sich meine Schwester durchgesetzt und mein Schwager hat seit der Hochzeit einen Doppelnamen. Aber selbst wenn sie ebenso kinderlos geblieben wäre: Na und? Dann wäre das halt das Ende unseres Stammbaums gewesen. Ist ja nicht so, als würde dadurch eine ganze Zivilisation aussterben. Ich finde die Traditionen, die in meiner Familie gepflegt werden aber auch nicht so wichtig, dass sie unbedingt die nächsten drölfzig Generationen weiterbestehen müssen. Mal davon abgesehen, dass meine Neffen diese ja vielleicht auch schon über den Haufen werfen, weil sie nichts damit anfangen können.
Zitat von ForesterForester schrieb:Sofern bei mir Kinder (biologisch) möglich sind, denke ich auch nicht nur an mich selbst, sondern auch an die Mitmenschen die (eben) biologisch kein Kind bekommen können oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ein Kind lediglich adoptieren können oder eben auch nicht.
Was hat denn bitte eine x-beliebige kinderlose Person davon, wenn ich selbst eines in die Welt setze? Also abgesehen von irgendwelchen volkswirtschaftlichen Effekten. Wenn ich mit der Person nicht gerade näher verwandt/bekannt bin, sodass diese Person zu diesem Kind wenigstens regelmäßigen Umgang pflegt, dürfte mein Kinderwunsch, ob nun vorhanden oder nicht, meiner Umwelt egal sein.

Ich selbst gehöre übrigens zu dem Lager derjenigen, die die Idee eigener Kinder nie grundsätzlich abgelehnt haben, aber trotzdem keine bekommen haben. Irgendwann, mit Anfang 20, wollte ich sogar mal mindestens zwei, besser drei. Nun bin ich aber mittlerweile Ende dreißig und nach zwei langen Beziehungen, die jeweils unschön endeten seit mehreren Jahren eine zufriedene Single-Frau. Klar, in der Theorie könnte ich morgen meinen Traummann treffen und noch ein Kind bekommen - meine Oma väterlicherseits hat aus dem Grund ihr einziges Kind auch erst mit 39 Jahren bekommen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht mehr allzu hoch und deshalb bekomme ich vermutlich kein(e) Kind(er) mehr.

Damit kann ich leben. Ich habe beruflich viel mit Kindern zu tun und komme gut mit ihnen klar. Gerade auch mit den kleinen im Krippen- und Kindergartenalter. Viele Menschen wundern sich daher, dass ich keine eigenen habe. Stattdessen lebe ich mich als lustige Tante aus, die die Kinder immer mal wieder mit auf Jahrmärkte, ins Kino etc. mitnimmt und ihnen großzügige Geschenke macht.

Über die Jahre habe ich zudem gelernt, mit meiner Situation nicht zu hadern, sondern auch die entsprechenden Vorteile zu sehen. Ich krieg von den Eltern in meinem Umfeld z.B. immer erzählt, dass sie nicht mal am Wochenende ausschlafen können, weil die Kids so früh wach sind. Ich selbst bleib da schon mal bis 10 Uhr liegen und frühstücke dann im Bett. Ich kann Vollzeit arbeiten und in Form von Überstunden auch schon mal für die Kolleg:innen einspringen, die ihre Kinder betreuen müssen. Ich mache Urlaub, da wo ich will und nicht da, wo's besonders kindergerecht zugeht. Und und und...

Was für mich allerdings noch partnerschaftstechnisch in Frage käme: Ein alleinerziehender Vater. In solchen Konstellationen sind die Kids ja meistens auch schon aus dem Gröbsten raus und grundsätzlich habe ich kein Problem mit Mitbetreuen und Bespaßen. Hätte allerdings den Vorteil, dass ich in so einer Konstellation eher nicht in die Teilzeit-Mami-Falle geraten würde, da die Hauptverantwortung eben doch beim Vater liegt.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 17:52
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Ich früher sehr häufig und es hat nicht viel gefehlt, dass ich daran etwas geändert hätte und die Ursache war direkt mit meiner Familie verbunden.
Früher ebenso: Schulmobbing, Eltern die oft gestritten haben (lautstark, schlafraubend nachts, Polizei war auch mal da und ich musste "vorgezeigt werden", dann ging die Polizeit wieder). Ich hatte da schon das ein oder andere Mal z.B. Hoffnung bei einer OP nicht mehr aufzuwachen, während andere eher das befürchten...
"Aktiv etwas daran zu ändern" habe ich mich nicht getraut aus Angst es funktioniere nicht und ich sei danach erst recht auf Menschen angewiesen.
Auf den 18. Geburtstag fieberte ich nicht wegen Partymachen, Alkohol und dergleichen hin sondern: Keine elterlichen Unterschriften mehr brauchen (für Dinge die eigentlich ganz vernünftig sind und bei denen sich sicherlich sehr viele Eltern freuen würden wenn ihr Kind sowas will, meine Eltern aber nicht als sinnvoll ansahen). Auch wie Schlaflosigkeit, Ängste etc. in der ersten kleinen winzigen Wohnung trotz des Aufwands eines kleinen Haushalts wie von selbst verschwanden, es war erstaunlich...
Ich war übrigens ein Wunschkind, gezeugt wenige Monate nach Hochzeit meiner Eltern.

Streitend, gewalttätig - so würden sich mein Partner und ich definitiv nicht verhalten. Das hat also mit keinem Kinderwunsch nichts zu tun.

Heuzutage lebe ich gerne (und hoffe selbstverständlich, nach einer OP wieder aufzuwachen :), gesund zu werden und noch lange zu leben), aber heutzutage bin ich auch erwachsen und kann mein Leben viel freier gestalten denn als Kind.
(Disclaimer: Das soll nicht bedeuten dass ich Menschen denen schlechte Erlebnisse aus der Kindheit ewig nachhängen nicht glaube, oder diejenigen als zu schwach oder irgendetwas anderes Negatives ansehe - gar nicht. Es ist nur bei mir glücklicherweise das daraus geworden, und auch konkret am schlechten Beispiel gelernt, z.B. wie man eine Partnerschaft besser führt, oder dass ich mich heutzutage dafür engagiere junge Leute konkret zu ermutigen.)

Und zuguter letzt: Wäre ich nicht gezeugt worden oder schon früh in der Schwangerschaft verstorben hätte ich davon nichts mitbekommen - es gäbe mich einfach nicht. Ich bin nicht religiös und gehe nicht davon aus dass "ich" dann irgendwo wäre und auf Zuteilunge eines Körpers warten würde. Es gäbe mich einfach nicht, so wie es mich auch vor meiner Zeugung nicht gab.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich finde die Traditionen, die in meiner Familie gepflegt werden aber auch nicht so wichtig, dass sie unbedingt die nächsten drölfzig Generationen weiterbestehen müssen.
Erstens das, und: Man kann, wenn man möchte, Traditionen, Werte, Ideen... auch an andere Menschen weitervermitteln. Oder gerade andere Dinge weitervermitteln als von den Eltern beigebracht.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 19:28
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Kannst du genauer erklären, was daran unfair ist? Es hilft doch anderen Leuten nichts - im Gegenteil, ein unerfüllter KiWu ist mWn auch sehr schmerzhaft und das Wissen, dass es bei anderen Leuten klappt und bei einem selbst nicht, belastet die Leute doch sehr. In dieser Hinsicht wäre es also besser, aus Solidarität keine Kinder zu bekommen?
Nein, das sehe ich etwas anders.

Wenn in meiner Familie (Geschwister) und/oder meinem Umfeld (Freunde/Bekannte) einige keine Kinder bekommen können und ich schon, aber nicht möchte, dann wäre es in sofern unfair die einzige? kleine? Chance mit Geld Urlaub etc zu verjubeln. Dann hat keiner mehr Kinder und niemand - auch nicht die kinderlosen können sich an ein zwei drei Kindern erfreuen oder davon vielfältig profitieren.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Was hat denn bitte eine x-beliebige kinderlose Person davon, wenn ich selbst eines in die Welt setze? Also abgesehen von irgendwelchen volkswirtschaftlichen Effekten. Wenn ich mit der Person nicht gerade näher verwandt/bekannt bin, sodass diese Person zu diesem Kind wenigstens regelmäßigen Umgang pflegt, dürfte mein Kinderwunsch, ob nun vorhanden oder nicht, meiner Umwelt egal sein.
Die "Personen" hätte evtl sehr viel davon.
Wie du selbst schreibst, volkswirtschaftliche Vorteile, bestenfalls Kontakt zu einem Kind oder später jugendlichen, neue Impulse, Wissen über das aktuelle Leben, aktuelle Jugend-Themen, Jugendprobleme, neue Technologien und der Umgang damit, neue Lebensentwürfe (ist ja nicht so das SINK UND DINK der Weisheit letzter Schluss sein wird) und zu guter Letzt neue aktuelle Partner Themen usw usw

Ich gebeedir allerdings recht wenn niemand mit niemandem Kontakt hat und alles mehr oder weniger egal ist und jeder in seiner Bude hockt und seinen eigenen Urlaub für sich verbringt und so für mit sich/seinem Partner hinlebt ist in der Tat alles egal.

Ob das aber das Ziel einer 'Gesellschaft" ist seit mal dahin gestellt.

Wäre so eher eine Ansammlung von individuellen Entwürfen und für sich selbst lebenden Individuen.

Oder?


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 19:40
Zitat von nairobinairobi schrieb:Das wünschen sich Eltern häufig. Manche fordern das ja sogar und lösen damit u.U. Schuldgefühle bei ihren Kindern aus.
Das geht gar nicht. Wenn sich Eltern über Enkelkinder freuen, ist das schön. Aber sie haben zu akzeptieren, dass ihre Kinder ihr eigenes Leben führen und ihre Entscheidungen nicht von ihnen abhängig machen. So sollte es zumindest sein.


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24.03.2024 um 19:42
Zitat von ForesterForester schrieb:Wie du selbst schreibst, volkswirtschaftliche Vorteile, bestenfalls Kontakt zu einem Kind oder später jugendlichen, neue Impulse, Wissen über das aktuelle Leben, aktuelle Jugend-Themen, Jugendprobleme, neue Technologien und der Umgang damit, neue Lebensentwürfe (ist ja nicht so das SINK UND DINK der Weisheit letzter Schluss sein wird) und zu guter Letzt neue aktuelle Partner Themen usw usw
Selbst wenn man davon ausgeht, dass der regelmäßige Kontakt zu einem Baby/Kind, also das aktive Beschäftigen mit demselben, für eine unfreiwillig kinderlose Person etwas Tolles ist und nichts, was ihr vor Augen führt, was ihr selbst fehlt, muss doch beileibe niemand trotz nicht vorhandenem Kinderwunsch Kinder auf die Welt bringen, um diese Person glücklich zu machen.

Zuerst einmal, weil sich niemand unglücklich machen muss, um andere glücklich zu machen.

Und zum zweiten: Wenn ich wirklich darin aufgehe, mich mit Kindern zu beschäftigen, unabhängig davon, ob ich selbst welche bekommen kann oder nicht, dann gibt es da mehr als einen Weg, um das zu verwirklichen. Man kann als Erzieher:in arbeiten, ehrenamtlich im Kindergarten vorlesen, Jugendfreizeiten betreuen und und und. Da muss nicht erst unfreiwillig aus Gruppenzwang ein Kind in die Welt gesetzt werden. Es gibt immerhin noch genug Kinder und viele würden sich um ein bisschen Extrabeachtung freuen.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 19:42
Zitat von ForesterForester schrieb:. Wenn ich mich heute bewusst gegen Kinder entscheide, aus welchem Grund auch immer und mag er noch so berechtigt sein, dann entscheide ich mich auch gegen den Fortbestand meiner Familie und gegen die Tradition
Ich habe zwar Kinder, die auch meinen Nachnamen tragen.
Aber dieser Aspekt ist mir sowas von völlig egal.

Meine Eltern haben immer stolz erzählt, dass sie so ziemlich die einzigen waren, in ihrem Bekanntenkreis, die nicht heiraten mussten.
heißt im Umkehrschluss, dass die meisten hier aus Versehen Kinder bekommen haben, zumindest das erste.

Mein Onkel hat ein sehr durchwachsenes Verhältnis zu seinem Erstgeborenen.
In der Familie erzählt man sich, dass er sauer auf ihn ist, weil er seinetwegen heiraten musste.
Ob das stimmt, oder nur Familientratsch ist, kann ich allerdings nicht sagen.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 19:56
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:In der Familie erzählt man sich, dass er sauer auf ihn ist, weil er seinetwegen heiraten musste.
Mir war irgendwann klar, dass meine Eltern geheiratet haben, weil meine Mutter mit mir schwanger war und insbesondere meine Oma väterlicherseits sehr viel Wert darauf gelegt hat, dass ich ehelich auf die Welt komme. Ist ja nicht so schwer zu erkennen, wenn man weiß, dass eine Schwangerschaft 9 Monate dauert, meine Eltern im Spätherbst Hochzeitstag hatten und ich im ausgehenden Winter geboren wurde.

Nun war die Ehe meiner Eltern wie gesagt sehr unglücklich und meine Mutter hat aufkommende Schuldgefühle mit dem wenig sinnvollen Spruch "Du warst ein Grund zu heiraten, aber nicht DER Grund" aufzufangen versucht. Was für andere Gründe das auch immer gewesen sein mögen. Meine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt über acht Jahre zusammen, hatten aber noch nicht mal eine gemeinsame Wohnung. Zusammengezogen sind sie erst nach meiner Geburt.

Das hat bei mir immerhin zur Überzeugung geführt, dass eine ungeplante Schwangerschaft auf jeden Fall ein Grund gewesen wäre, erst mal nicht zu heiraten. Es hat nämlich lange gedauert, bis ich mir deutlich machen konnte, dass ich nicht für die verkorksten Entscheidungen meiner Eltern die Verantwortung trage. Sie hätten die Meinung meiner Oma ja auch ignorieren können.

Aber apropos Oma: Die wollte definitiv nie Kinder. Nun hat einen in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts aber auch nicht unbedingt jemand gefragt, was man will. Meine Großeltern haben spät geheiratet und dann war ja auch erst mal Krieg. Mein Opa war also erst mal weg, bei einem Heimatbesuch ist meine Oma dann aber doch schwanger geworden. Das daraufhin geborene Mädchen ist "überraschend" wenige Stunden nach der Geburt gestorben. Meine Oma hat gegenüber meiner Mutter später zugegeben, dass sie es so lange hat liegen lassen, bis es verhungert ist.

Mein Vater durfte nur deshalb leben, weil mein Opa sich einen männlichen Erben gewünscht hat und 1948 bei der Geburt dann immerhin auch vor Ort war. Aufgezogen wurde er dann von einem Kindermädchen. Sein schwerer psychischer Knacks, den er als Erwachsener hatte, ist in dem Zusammenhang auch keine Überraschung.

Aber Hauptsache, es hat eine Frau, die dazu körperlich in der Lage war, ein Kind in die Welt gesetzt....


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 20:45
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Selbst wenn man davon ausgeht, dass der regelmäßige Kontakt zu einem Baby/Kind, also das aktive Beschäftigen mit demselben, für eine unfreiwillig kinderlose Person etwas Tolles ist und nichts, was ihr vor Augen führt, was ihr selbst fehlt, muss doch beileibe niemand trotz nicht vorhandenem Kinderwunsch Kinder auf die Welt bringen, um diese Person glücklich zu machen.
Ja, da stimme ich zu. Niemand muss Kinder auf die Welt """ setzen""" wenn sie/er das nicht möchte... zumindest in den letzen 0,01 Prozent der Weltgeschichte mit Verhütung.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und zum zweiten: Wenn ich wirklich darin aufgehe, mich mit Kindern zu beschäftigen, unabhängig davon, ob ich selbst welche bekommen kann oder nicht, dann gibt es da mehr als einen Weg, um das zu verwirklichen. Man kann als Erzieher:in arbeiten, ehrenamtlich im Kindergarten vorlesen, Jugendfreizeiten betreuen und und und. Da muss nicht erst unfreiwillig aus Gruppenzwang ein Kind in die Welt gesetzt werden. Es gibt immerhin noch genug Kinder und viele würden sich um ein bisschen Extrabeachtung freuen.
Aus meiner Sicht : jein.

Es gibt viele Kinder und Jugendliche die Hilfe benötigen und um die man sich beruflich kümmern kann, zum Beispiel in der Lebenshilfe, im Jugendamt, in der Jugendarbeit kirchlicher Einrichtungen, in der Schule (als Lehrkraft), als Kindergärtnerin, als Tante usw usw

Da wird man aber nur schwerlich an die komplette Entwicklung, an die Elternliebe, an die gleiche Entscheidungsgewalt, an den selben Einfluss und auch nicht an die selbe Liebe herankommen wie man das als leibliche Eltern (Mutter/Vater) könnte.

Für hundertprozentige Kinderliebe kommst du an eigenen Kindern nicht vorbei. Falls unfreiwillig kann man sich mit den oben genannten Möglichkeiten sehr weit herantasten. Sagen wir zu 90 Prozent maximal mit ganz viel Glück.

Ein Kind dass ich betreue und versorge, aber biologisch nicht 'mein Kind" ist, ist nunmal faktisch eine fremde Person der ich niemals so nahe stehen kann, wie meinem selbst geborenen.

Trotzdem habe ich ja bereits geschrieben, dass die unfreiwillig kinderlosen aus meiner Sicht UND aus der geschichtlichen Sicht meistens, eigentlich fast immer, sehr und besonders wertvolle und fürsorgliche, ja fast unverzichtbare Menschen waren und sind, weil sie eine sehr wichtige ausgleichende Hilfe für Kinder, jugendliche, Eltern und somit für die gesamte Gemeinschaft sind, da sie einen sehr wertvollen Beitrag zur Kinder und Jugendlichen Fürsorge leisten (können).

In dem Punkt möchte ich noch betonen, dass da von den Männern mehr Einsatz sinnvoll wäre, bzw eine bessere Bezahlung angebracht wäre, da ich mich dem Eindruck nicht erwehren kann, dass für Kinder der männliche Part in der Erziehung/Betreuung (außerhalb der Familie) mindestens genauso wichtig ist wie der weibliche Part!


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24.03.2024 um 20:47
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Leider bringen einem kostenlose Kitas auch nichts, wenn niemand da ist, der die dort untergebrachten Kinder auch betreut.
Mein Reden!
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ebenso sollten die Bedingungen für Erzieher/Erzieherinnen verbessert werden, denn dann werden sich auch mehr Menschen wieder für diesen Beruf entscheiden.

Denn Kitaplatzausbau bringt auch nur etwas, wenn man die Plätze mit ausreichend Personal besetzen kann.
Darauf weise ich immer gerne hin, wenn Seitens Alleinerziehender oder auch Elternpaaren nach Ausbau von Kitaplätzen geschrien wird. Plätze allein sind/wären nicht alles.

Ps.
Und natürlich müssen kostenlose Plätze wenigsten bis zu 8 Stunden auch finanziert werden können.

Aber Niedersachen hat es geschafft - warum sollen es dann andere nicht auch hinbekommen? Ausreichend Personal vorausgesetzt.

Notfalls muss der Bund die Länder unterstützen.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 20:59
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Leider gibt es keine Zeitmaschinen. Deshalb ist die Diskussion total theoretisch. Meine Mutter ist schwanger geworden, meine Eltern haben aus diesem Grund geheiratet und 18 unglückliche Jahre miteinander verbracht, bis sich meine Mutter endlich von meinem Vater getrennt hat, weil dieser psychische Probleme hatte und die beiden sich auch gegenseitig nicht gut getan haben. Ich und meine Schwester haben unter den Verhältnissen daheim sehr gelitten. Ich vermutlich noch mal ein Stückchen mehr, immerhin war meine Schwester erst 11, als sich mein Vater das Leben genommen hat, während ich das Elend immerhin20 Jahre mitbekommen habe.

Habe danach auch mehrmals versucht, meiner Existenz ein Ende zu setzen. Familie ist halt nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen und manche Menschen leiden ein Leben lang unter den Bedingungen, unter denen sie in diese Welt gekommen und aufgewachsen sind.
Sowas finde ich sehr traurig und von dir sehr mutig das hier zu schreiben. Respekt 👌

Bei solchen Erlebnissen rückt für mich das Topic in den Hintergrund und mir ist vollkommen bewusst, dass deine Beschreibung kein Einzelfall ist.

Von meiner Seite großen Respekt für deine Lebenssituation.

Wenn ich mir deinen Bericht so durchlese passt du eigentlich schon sehr gut in das von mir mehrfach beschriebene Bild der kinderlosen wertvollen Tante/Schwester rein. Oder ?

Und nochmal: Solche Menschen wie dich - kinderlos, kinderlieb, einsatzfreudig und reich an Erfahrungen - braucht die Gesellschaft. Gar keine Frage.


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Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?

24.03.2024 um 20:59
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Was hat denn bitte eine x-beliebige kinderlose Person davon, wenn ich selbst eines in die Welt setze? Also abgesehen von irgendwelchen volkswirtschaftlichen Effekten. Wenn ich mit der Person nicht gerade näher verwandt/bekannt bin, sodass diese Person zu diesem Kind wenigstens regelmäßigen Umgang pflegt, dürfte mein Kinderwunsch, ob nun vorhanden oder nicht, meiner Umwelt egal sein.
Im Grunde stimmt es schon, dass wir alle davon profitieren würden, auch die Kinderlosen, umso mehr Menschen wieder Kinder bekommen würden.

Denn der Arbeiter und Facharbeitermangel, der auch Auswirkungen auf unser aller Privatleben hat, je nach individuellem Leben mehr oder weniger, kann man mit ausreichendem Nachwuchs entgegenwirken.

Dennoch auch nicht so leicht, denn später gilt ja dennoch freie Berufswahl. Wer garantiert uns also, dass sich geborene Kinder später ausgerechnet für die Arbeiten und Berufe interessieren, die besonders vom Personalmangel bedroht sein werden bzw. es jetzt auch schon sind.

Ps.
Nimm allein nur mal mit die beliebteste Freizeitbeschäftigung unter den Deutschen - das Verreisen, gerne auch mit dem Flugzeug. Ist nur möglich mit ausreichendem Personal bei der Sicherheit angefangen und im Cockpit und Tower endend.

Usw....


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