paxito schrieb:Öhm, die kompletten medizinischen Berufe? Vom Arzt zur Pflegehilfskraft? Juristische Berufe? Vom Richter zum Fachangestellten? Das die Bauern nun als Berufsgruppe „vor allen anderen“ unter Bürokratie und Regulierung leiden ist doch Unfug.
Zuerst finde ich deinen Einwand doch etwas doof. Aber gut.
Was sind nach meinem Verständnis Regulatorien. Schauen wir uns das mal genauer an.
Im medizinischen Bereich gibt es kein Vorschriften wie eine Arztpraxsis ein Spital ein OP Saal auszusehen bzw. keine Grössen vorgaben. Der Arzt entscheidet über Therapie, OP Medikament und deren Einnahme. Dann stellt er die Rechnung für die erbracht Leistung. Das es da Vorgaben gemäss Krankenkasse gibt ist auch klar. Ja und bestritten im medizinischen Bereich ist die Bürokratie mit der Gesundheit Behörden und der Krankenkasse gewaltig.
Der unter schied zwischen den Bauern ist der, dem Bauer wird vorgeschrieben wie die Tierhaltung Tierregistrierung und der Agrarbau bewirtschaftet werden muss. (Dünge und Pflanzenschutz) Da kommt schon einiges an Bürokratie zusammen. Selbst dann wenn er auf die Subventionen verzichten würde. Hier wird doch in der Tat Reguliert und vorgeschrieben. Was wohl in andern Berufsgruppen nicht zutrifft.
Dann gehen wir zum Rechtssystem. Dazu braucht es halt Gesetze. Und die hat der Richter nicht selbst gemacht. Er hat lediglich gemäss deren Vorgaben zu handeln. Und würde sogar sagen er hat da einen relativ grossen Spielraum. Der Bürokram richtet sich mehr auf Akten lesen. Die er nicht selber schreiben muss.
Letztlich noch die Verwaltungen. Wenn die Leute heut lieber im Büro sitzen und immer neue Jopps erfunden werden mit wenig oder keiner Wertschätzung verwundert der Auswuchs an Bürokratie nicht. Ähnlich den Bauern welche auch jeden Mist bürokratisch erfassen müssen. Der Beamte bekommt noch Geld dafür, der Bauer solls gratis machen.
Berryl schrieb:Aber ich bin dagegen dass man es hier so darstellt als wären rein Vorschriften und fehlende Subventionen-falsche Subventionen für den Niedergang des (Klein)Bauernstandes.
Klar wirken die auch mit rein.
Dem mag ich teilweise zustimmen. Will da aber nicht näher drauf eingehen. Ein weiter Faktor ist sicher auch die Mechanisierung. Dazu braucht es einfach entsprechen Flächen bzw. Ställe für die Tierhaltung. 10 - 15 ha Betriebe wurden schon vor 40 Jahren im Nebenerwerb bewirtschaftet. An sich find ich das nicht die Tragödie. Zumal andere Bauern damals auch noch das Geld aufbrachten um das Land zu erwerben. Schlimmer finde ich, wenn heute ein 40 - 50 ha Betrieb am roten Tuch knagt.
Berryl schrieb:Generell ist es aber ein für die Breite, wage ich zu behaupten, unattraktiver Beruf.
Und das dürfte mit einer der Hauptgründe sein warum viele Höfe keine Nachfolger finden und fanden.
Warum ist der Beruf des Landwirtes unattraktiv? Ich denke nicht ausschliesslich wegen der viel Arbeit. Vielmehr sind es die Verdienstmöglichkeiten. Weiter auch kein politische Zukunftsabsicherung. (Erzeugerpreise und vieles mehr)