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Bauernproteste - Pro und Kontra

1.448 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Blockaden, Traktoren, Bauernproteste ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 10:16
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ist der gleiche Schwachfug wie 'XYZ verdient genug' von einer dritten Person gesprochen.
Reichen deine Argumente etwa nicht, oder warum der Versuch andere herabzusetzen?
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das lässt sich halt keiner von einem anderen definieren.
Wann wurde uns denn das Tägliche Schnitzel zugesprochen und garantiert?
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Weil es dafür weder die Leute noch die Strukturen dafür gibt.
Es will keiner mehr kleiner Bauer sein, und noch weniger dürften es können wenn nicht Bestand da ist.
Das mag in deiner Welt so sein :) ich denke, wenn sich die Leute davon anständig ernähren können, lässt sich jeder Beruf reaktivieren. Es gibt ja auch wieder Schuhmacher, die mal fast ausgestorben waren weil die Leute lieber Billigramsch neu gekauft haben.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 10:29
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Reichen deine Argumente etwa nicht, oder warum der Versuch andere herabzusetzen?
Weil dies nicht mehr ist.
Man kann sich nicht hinstellen und definieren was jetzt der andere so braucht oder nicht.
Sowas geht bei einem Ernährungsnotstand aber nicht unter dem Gesichtspunkt 'Friedensgesellschaft in reicher Industrienation'.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wann wurde uns denn das Tägliche Schnitzel zugesprochen und garantiert?
Und wann dass dies nicht mehr sein müsste?.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Das mag in deiner Welt so sein :) ich denke, wenn sich die Leute davon anständig ernähren können, lässt sich jeder Beruf reaktivieren
Nein.
Weder Angebot noch Nachfrage, bezüglich des Berufes, sind da.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Es gibt ja auch wieder Schuhmacher, die mal fast ausgestorben waren weil die Leute lieber Billigramsch neu gekauft haben.
Und wieviele gibts davon.
Früher gabs davon in jedem Dorf einen.
Heute?.
Im Landkreis.
3-4 Stück?.
Und so ist es auch mit kleinteiliger Landwirtschaft.
Die Menge die man bräuchte um eine Dominanz herzustellen....wird nicht mehr kommen.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 10:51
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und so ist es auch mit kleinteiliger Landwirtschaft.
Die Menge die man bräuchte um eine Dominanz herzustellen....wird nicht mehr kommen.
Wer sagt das? Du? Na dann :D Wenn du gelesen hättest? Ich rede von Tierhaltung und den Verbrauch in Deutschland.

Man kann es auch weiterhin hin ignorieren, aber wenn man den Klimawandel eindämmen will, wird man sich auch mit Ernährung beschäftigen müssen.
Dass das Einsehen nicht bei jedem Menschen kommt ist klar aber die Ignoranten werden immer weniger. Der Rest lebt eh nicht so lange, bei der "gesunden" Ernährung, bis dahin trage wir deren angefressene Krankheitskosten doch gerne mit. Jeder hat ein Recht auf sein metabolisches Syndrom und ne Fettleber :)


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 11:30
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wer sagt das? Du? Na dann
Vorallem mal der Verstand.
Das restliche Fleisch will auch wo herkommen, genauso die Ersatzprodukte.
Eine Renaissance der kleinteiligen Landwirtschaft wirds aber nicht geben.
Ganz besonders nicht in der sehr arbeitsintensiven Tierhaltung.
Eher einen weiteren Rückbau.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Dass das Einsehen nicht bei jedem Menschen kommt ist klar aber die Ignoranten werden immer weniger
Wenn du so anfängst.
Deine Argumente kommen dahingehend dass man Fleisch garnicht braucht oder nur sehr wenig.
Ja mag stimmen.
Aber.
Man braucht sehr viele Dinge nicht zum leben und kann sie zum Wohl des Klimas streichen.
Da wirds auch in deinem Leben genug Dinge geben die du nicht brauchst.
Mit welchen Recht willst die dann behalten?.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 12:09
Zitat von liezzyliezzy schrieb:Äh doch. Es geht nicht nur um konkurrenzfähige Produktion sondern auch darum, dass Deutschland schon jetzt Obst- und Gemüse-Importeur ist. Wenn jetzt noch 4% der Agrarflächen still gelegt werden müssen, was die EU fordert und wogegen die Bauern u.a. auch protestieren, dann wird das noch mehr
Ich bin recht unschlüssig, was du mir nun sagen willst oder was mein Zitat mit dem zu tun hat, was du schreibst?


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 12:15
Bei all meinen folgenden Argumenten meine ich vorwiegend die Bauern die Tierzucht betreiben und ihre Tiere auf die Weide stellen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber sie haben doch diese starke Lobby.
Zitat von liezzyliezzy schrieb:Haben sie die? Ich habe den Eindruck, den Politikern sind die Bauern und ihre Probleme scheixxegal.
dass denen die Probleme der "kleinen Bauern" egal sind - das denke ich auch. Die industriellen Agrarbetriebe haben eine bessere Lobby, wie ich vor Tagen hier im Thread lesen konnte.
Aber auf der Straße - möchte ich wetten - blockieren größtenteils sicherlich nicht die Kleinen.
Die werden vermutlich gar keine Zeit haben, vor allem die Bauern die Tiere halten und auch finanziell können die es sich bestimmt weniger leisten, auf den Straßen zwecks Blockaden rumzufahren.
Zitat von CharlyPewPewCharlyPewPew schrieb:- ...
- Das nicht der einzelne Bauer die Preise seiner Früchte bestimmt, scheint auch nicht jeder zu wissen.
das ist ja eben auch das Negative an dem System und dafür sollten die Protestler vielleicht auch mal kämpfen, dass sich das ändert?
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:ich denke, wenn sich die Leute davon anständig ernähren können, lässt sich jeder Beruf reaktivieren
das denke ich auch, vor allem wenn die Arbeitsbedingungen auch stimmen würden, von der EU nicht so viel diktiert und Bürokratie aufgedrückt würde.
Wenn ich zu viel Schreibkram hätte, hätte ich als "kleiner Bauer" auch keine Lust mehr.
Die großen Agrarbetriebe können die Bürokratie besser wegstecken, weil sie sowas auslagern können (wie alle große Betriebe in der Wirtschaft) ...
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Nein.
Weder Angebot noch Nachfrage, bezüglich des Berufes, sind da.
weil die Politik es mMn zu unattraktiv gemacht hatte.
Ich weiß aus meiner Kindheit (war in den Ferien immer mal auf einem Bauernhof zu Gast), mit wieviel Herzblut Bauern "geackert" (im wahrsten Sinne des Wortes) hatten. Heutzutage hätten die auch aufgegeben, bei diesen schlechten Bedingungen.

Insofern kann ich die "kleinen Bauern" verstehen, wenn sie protestieren.
Aber wie gesagt, die Wenigsten können es sich vielleicht nicht mal leisten, auf den Straßen einfach so rumzufahren - zeitlich und auch finanziell, denke ich.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die Menge die man bräuchte um eine Dominanz herzustellen....wird nicht mehr kommen.
weil die Politik mMn seit Jahrzehnten falsche Signale setzte und an falschen Schrauben drehte - behaupte ich jetzt auch mal so, genau wie du umgedreht das hier behauptest:
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ich stelle die steile These auf dass kleinteilige Landwirtschaft uns generell nicht mehr ernähren kann.
ja, wie gesagt, weil die "kaputt gespielt" worden sind.
Dieses Rad lässt sich evtl. tatsächlich nicht mehr zurückdrehen - leider.

Wie gesagt, bei all meinen Argumenten meinte ich hauptsächlich nur die Bauern die Tierzucht betreiben und ihre Tiere auf die Weide stellen.
Ackerbau und Pflanzenzucht ist dann in meinen Augen wieder ein anderes Thema. Da geht es evtl. wirklich nicht mehr kleinteilig.

Im Gegensatz zu den Pflanzen braucht der Mensch an sich jedoch nicht unbedingt täglich Fleisch (auch wenn es manche gerne hätten).
Insofern würden also ein paar weniger Bauern ausreichen, die Tierzucht betreiben, aber dafür vielleicht mehr aufs Tierwohl achten.

Dann kostet eben das Schnitzel bissel mehr und es kann sich halt nicht Jeder jeden Tag leisten.
Wo ist das Problem? Geringverdiener können sich auch manch andere Produkte leider nicht immer leisten wie sie es gerne hätten und die sie bei Wohlhabenden sehen.
Damit (dass es nun mal in der Gesellschaft solche Unterschiede gibt), muss man halt mal klar kommen (ohne Neid und Anderen etwas gönnen können...)
Zitat von BerrylBerryl schrieb:...
Nur gestehe ich dies halt auch jedem anderen zu in einem angeblich so reichen Land.
Ansonsten erzeugt man auch nur Klassengesellschaften durch die Mägen.
Nein danke.
die Klassengesellschaften haben wir so und so (die berühmte "Schere"...).
Da braucht man es sicherlich nicht ausgerechnet beim Fleisch festmachen und DORT fordern, dass sich dieses Jeder leisten kann - egal ob dafür dann Tiere massenhaft darunter leiden oder nicht, mMn.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 12:30
@paxito
Meine Antwort bezog sich auf das andere Zitat, ich wollte es nur nicht ohne Deines stehen lassen.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:15
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich habe den Eindruck, dass sich die Bauern durch diese ewigen und nicht zielgerichteten Proteste, bei denen sie Bürger nötigen und mich beispielsweise dazu zwingen, teilweise kilometerweise durch die Wallachei zu fahren
Nun, die Bauern gehen ja auch nach Berlin, dort wo die ReGIERung sitzt und zeigt denen ihren Unmut. Alle anderen sterikenden machen das aber nicht. Wo lieget der Fehler?
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Auf Agrardiesel gehört keine Steuer.
Ganz meine Meinung. Aber der Kraftstoff für Flugzeuge ist Steuerfrei.
Flugzeuge und deren Produkte (ham die überhaupt sowas?) kann man nicht essen und sind definitiv nicht lebenswichtig. Wo ist hier der Fehler?
Zitat von CharlyPewPewCharlyPewPew schrieb:Das nicht 3 Millionen Berliner täglich aufs Land fahren können, um beim Bauern ihres Vertrauens ihre Lebensmittel zu kaufen, sollte vielleicht auch mal jedem klar sein.
Muss ja nicht täglich sein.
Bei uns kommen jede Woche die Bauern in die Stadt. An jedem Wochentag an einem andern Platz. Somit müssen die Bewohner nicht zu denen fahren. Geht das in Berlin nicht? Habt ihr dort keinen Wochen- und/oder Bauernmarkt?


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:17
Zitat von OptimistOptimist schrieb:weil die Politik es mMn zu unattraktiv gemacht hatte.
Ich weiß aus meiner Kindheit (war in den Ferien immer mal auf einem Bauernhof zu Gast), mit wieviel Herzblut Bauern "geackert" (im wahrsten Sinne des Wortes) hatten.
Nein.
Alleine der Politik kann man da nicht die Schuld geben.
Das ist alles Teil eines großen gesellschaftlichen Wandels auch auf dem Land.
Was waren denn die damaligen Bauern, ohne Leute dumm reden zu wollen?.
Aufgewachsen im Ort, wo man nicht viel von der Welt mitbekamm, Volksschule erfüllt, von klein auf auf den Hof hinindoktriniert.
Die Bauern selber waren eine mehr oder weniger abgeschlossene Kaste 'Bauernstolz'.
Das hatte was.
Und in der Umgebung dieser Menschen gabs natürlich auch andere Jobs.
Nur waren die genauso oder minimal weniger hart.
So.
Nur gibt es dies alles nichts mehr.
Die Welt in der die ihren Platz haben ist weg.
Heute sind die meisten Menschen auch wesentlich höher qualifiziert und nicht auf einen Hof angewiesen.
Es gibt genug gut bezahlte 9-5 Jobs die einem dreissig Tage+Überstunden+recht aushaltbare Arbeitsbedingungen.
Die Welt selber ist nur einen Klick entfernt.
Wieder 'so'.
Und gegen dies steht dann ein Bauernhof der vorallem Arbeit bedeutet.
365/Jahr.
Jo.....
Und ich bin nicht gegen diese Betriebsform.
Sollte man durch bessere Subventionen den Restbestand den es überhaupt noch gibt zumindest stabilisieren können würde ich dies begrüßen.
Ich verstehe auch die Proteste.
Aber man muss auch realistisch bleiben was die Aussichten in der 'kleinen' Landwirtschaft sind.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:21
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Nur gibt es dies alles nichts mehr.
ja das ist ja das Problem. Aber da muss man doch fragen, weshalb es das nicht mehr gibt?
Deshalb sage ich doch - mMn falsche Anreize seitens der Politik.
... z.B. auch dass die ganzen kleinen Läden in vielen Dörfern dicht gemacht hatten und auch viele Ärzte usw.
Die ganze Infrastruktur der Dörfer wurde irgendwie durch irgendwas "platt" gemacht -> da sehe ich eben doch die Politik in der Verantwortung, dass die Dörfer dermaßen "ausgeblutet" sind und es junge Leute hauptsächlich in die Städte zog.

Ich sehe es ja schon alleine am Beispiel meines Ortes, dass die Kommune es vor einigen Jahren anstrebte, dass die Leute im Umkreis/Landkreis in die Stadt ziehen ... und danach wurde eben die Politik und die Anreize ausgerichtet -> in meinen Augen einfach verfehlte Politik.

Und dagegen sollten eben die Bauern - vor allem die Kleinen - mal demonstrieren, finde ich.

Weiter habe ich noch nicht gelesen, erst mal bis hier hin.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:31
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Die Welt in der die ihren Platz haben ist weg.
ja wie gesagt, weil wohl vielleich nicht nur meine Kommune vor einigen Jahren falsche Anreize gesetzt hatte.
Heute sind die meisten Menschen auch wesentlich höher qualifiziert und nicht auf einen Hof angewiesen.
Es muss ja nun auch nicht jeder Bauer werden, das ist schon klar. Aber es gibt sicherlich Einige, die würden gerne, finden aber keine guten Bedingungen mehr vor - schon alleine dass es in den Dörfern kaum noch Läden und Ärzte gibt...
Es gibt genug gut bezahlte 9-5 Jobs die einem dreissig Tage+Überstunden+recht aushaltbare Arbeitsbedingungen.
ja, manche Menschen wollen keinen stressigen Job. Wer jedoch aus Lust und Liebe zu den Tieren heraus auf einem Dorf leben möchte, für so jemand ist es gar nicht unbedingt Stress, "rund um die Uhr" für die Tiere da zu sein.
Aber auch diese haben dennoch genug Zeit für sich - hatte ich ja nun damals als Kind gesehen.
Die Welt selber ist nur einen Klick entfernt.
Wieder 'so'.
Und gegen dies steht dann ein Bauernhof der vorallem Arbeit bedeutet.
365/Jahr.
wie gesagt, manchen Menschen gefällt dieses Leben. Wenn allerdings die Bedingungen zu mies sind, dann haben selbst diese auch keine Lust mehr.
Jo.....
Und ich bin nicht gegen diese Betriebsform.
Sollte man durch bessere Subventionen den Restbestand den es überhaupt noch gibt zumindest stabilisieren können würde ich dies begrüßen.
Ich verstehe auch die Proteste.
hier kommen wir zusammen.
Aber man muss auch realistisch bleiben was die Aussichten in der 'kleinen' Landwirtschaft sind.
wie gesagt weil eben alles kaputt gemacht wurde
... u.a. bezüglich der Subventionen die "Großen" wohl besser und nachhaltiger bedacht wurden und die ihre überbordende Bürokratie ja auslagern können, was den "Kleinen" nicht möglich ist.

Bei den "Kleinen" kommen also mehrere Punkte zusammen, weshalb sich für diese die Bedingungen zu sehr verschlechtert haben und das finde ich sehr traurig.


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Peter0167 Diskussionsleiter
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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:50
Zitat von m.A.om.A.o schrieb:Nun, die Bauern gehen ja auch nach Berlin, dort wo die ReGIERung sitzt und zeigt denen ihren Unmut. Alle anderen sterikenden machen das aber nicht. Wo lieget der Fehler?
Der Fehler ist darin begründet, dass die Bauern ja gar nicht streiken, sie protestieren vielmehr. Und um seinen Protest loszuwerden, ist und bleibt Berlin die erste Adresse. Und soweit mir bekannt, wird in Berlin daher auch sehr häufig protestiert.
Zitat von m.A.om.A.o schrieb:Aber der Kraftstoff für Flugzeuge ist Steuerfrei.
Flugzeuge und deren Produkte (ham die überhaupt sowas?) kann man nicht essen und sind definitiv nicht lebenswichtig. Wo ist hier der Fehler?
Zumindest hat man versucht, eine Kerosinsteuer für Inlandsflüge einzuführen, ist aber letztlich gescheitert, warum weiß ich nicht. Dafür steigt aber die Luftverkehrsabgabe deutlich, was einen ähnlichen Effekt hat:
Zwar wird die ursprünglich geplante Einführung einer Kerosinsteuer auf Inlandsflüge wohl nicht kommen, dafür soll aber die bereits bestehende Luftverkehrsabgabe deutlich erhöht werden.
https://www.focus.de/magazin/archiv/steueraenderungen-2024-unscharfes-bild-fuer-2024_id_259541248.html


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05.02.2024 um 13:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist ja das Problem. Aber da muss man doch fragen, weshalb es das nicht mehr gibt?
Deshalb sage ich doch - mMn falsche Anreize seitens der Politik.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wie gesagt, weil wohl vielleich nicht nur meine Kommune vor einigen Jahren falsche Anreize gesetzt hatte.
Das ist alles zu einfach.
Ich kritisiere ja gern Politik.
Aber hier liegts auch ganz massiv am gesellschaftlichen Wandel und Weiterentwicklung.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wer jedoch aus Lust und Liebe zu den Tieren heraus auf einem Dorf leben möchte, für so jemand ist es gar nicht unbedingt Stress, "rund um die Uhr" für die Tiere da zu sein.
Aber auch diese haben dennoch genug Zeit für sich - hatte ich ja nun damals als Kind gesehen.
Das hört sich hart nach einer Bullerbümentalität an.
Landwirtschaft ist harte Arbeit.
Das vorallem mal.
Wenn Tiere dabei sind auch eine in der es keine Unterbrechungen durch Urlaub gibt weil die Verantwortung und Versorgung des Viecherbestandes dies nicht zulassen.
Natürlich gibts da auch mal Pausen.
Nichtsdestotrotz besteht auch in denen die Verantwortung fort und müssen diesen untergeordnet werden.
Das muss man wollen.
Und 2024 wollen dies sehr sehr wenige.
Was ich sehr nachvollziehen kann.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 13:58
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Landwirtschaft ist harte Arbeit.
Das vorallem mal.
Wenn Tiere dabei sind auch eine in der es keine Unterbrechungen durch Urlaub gibt weil die Verantwortung und Versorgung des Viecherbestandes dies nicht zulassen.
ja natürlich.
Auch wenn ich das als Kind alles nicht so erfassen konnte (obwohl ich gerne z.B. beim Heuwenden usw. geholfen hatte, durfte als ich größer war sogar mal Traktor fahren :D) , im Nachhinein weiß ich sehr wohl, wieviel Arbeit das war.
Da hatte halt auch die ganze Familie mit geholfen...

Und ja, Urlaub war wohl nicht drin, gibt aber halt auch Menschen, die sowas nicht unbedingt brauchen, die mit ihrem Wohnort dermaßen "verwachsen" sind, dass sie dort glücklich sind, keine Veränderung und andere Bilder brauchen...

Aber selbst für diese Menschen - die es wirklich gibt ;) - ist es eben heutzutage sehr schwer geworden.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ich kritisiere ja gern Politik.
Aber hier liegts auch ganz massiv am gesellschaftlichen Wandel und Weiterentwicklung.
so ein gesellschaftlicher Wandel kommt doch nicht einfach so, denke ich, sondern der ist oftmals eben auch politisch bedingt (wenn von dieser Seite eben "gesteuert" wird)
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das muss man wollen.
das ist richtig (davon rede ich auch die ganze Zeit ;) ) - aber manchmal nützt auch ein Wollen nichts, wenn die äußeren Bedingungen zu mies sind.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Und 2024 wollen dies sehr sehr wenige.
Was ich sehr nachvollziehen kann.
ich auch, aber liegt eben sehr viel an den äußeren Bedingungen, die sich - mMn viel durch politische Entscheidungen - verändert haben.
Ich glaube, bei dem Thema "beißt sich halt die Katze in den Schwanz" ;)


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 14:58
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ja, Urlaub war wohl nicht drin, gibt aber halt auch Menschen, die sowas nicht unbedingt brauchen, die mit ihrem Wohnort dermaßen "verwachsen" sind, dass sie dort glücklich sind, keine Veränderung und andere Bilder brauchen...

Aber selbst für diese Menschen - die es wirklich gibt ;) - ist es eben heutzutage sehr schwer geworden.
Es geht hier nicht um ein paar Liebhaber.
Es geht hier darum dass die kleinteilige Landwirtschaft die Versorgung nicht mehr garantieren könnte.
Wahrscheinlich nichtmal, ohne Zahlen zu wissen, im Ansatz.
So oder so weil für die Breite unattraktiv.
Und das nicht allein wegen den Verdienstmöglichkeiten.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:so ein gesellschaftlicher Wandel kommt doch nicht einfach so, denke ich, sondern der ist oftmals eben auch politisch bedingt (wenn von dieser Seite eben "gesteuert" wird)
Man wird der Politik kaum vorwerfen können dass auch in den Dörfern Wohlstand, erweitert Bildung und größere Mobilität einzog.
Das sind nämlich die Hauptgründe für diesen Wandel.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 15:18
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Man wird der Politik kaum vorwerfen können dass auch in den Dörfern Wohlstand, erweitert Bildung und größere Mobilität einzog.
wennn die Politik dafür "warb", in die Stadt zu kommen, weil es dort ach so tolle Chancen gibt, dann sehe ich einen Anteil auch bei der Politik.
Umgedreht ist es doch nun so, dass z.B. auch wieder Ärzte beworben werden (hörte ich zumindest mal in den Medien), damit sie aufs Land ziehen -> umgedreht funktioniert die Einflussnahme also auch.


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05.02.2024 um 15:26
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Alleine der Politik kann man da nicht die Schuld geben.
Also zuerst einmal verstehe ich nicht warum du so gegen "klein" Bauern bist. Sind es doch genau diese Betrieb welche eine vielfallt garantieren. Grosse Agrarbetriebe Pflanzen tausende von ha Mais an um den letztlich der Biogasanlag zu zuführen. Was ja eh der grösste Unsinn ist. Und natürlich steht die Politik in der Verantwortung wie sich die Landwirtschaft - Agrarbetriebe aufstellen. Klar doch, dass die Politik schult trägt wenn die Bauern auf die Strasse gehen. Weiter kenne ich keinen Berufsstand welcher mehr Regulatorien hin nehmen muss als der Bauernstand.

Ich will Bauern die Nahrungsmittel produzieren, Und nicht welche die elektrische Energie erzeugen. Genau das aber hält die Agrarindustrie am Leben. Es erschreckt mich schon, dass genau diese Bauern nach Berlin oder Paris fahren. Zeigt doch ganz klar, dass hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist.

Ich versteh auch nicht warum man gegen Tierhaltung sein kann. Ist doch das kleinste Übel in der ganze Umweltthematik. Und ja ich hasse Begriffe wie Tierwohl Tiergerecht Artgerecht Ökolandbau Nachhaltig da haben sich Millionen schwer Tierschutzorganisationen und andere Ökobanausen mit nicht weniger Kapital und mit zutun der Grünen wie deren Werbeindustrie ihre Wirtschaftsexistenz gesichert. Wohl selber aber nicht viel zur Umweltthematik beitragen.


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05.02.2024 um 15:31
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Es geht hier darum dass die kleinteilige Landwirtschaft die Versorgung nicht mehr garantieren könnte.
Wenn „kleinteilig“ hier heißen soll wie annodunzomal, sprich das Feld selbst pflügen, Arbeitstag von 4:00 bis 22:00 Uhr und derartige Späße - verständlich. Aber „klein“ heißt nicht automatisch ineffizient und hinterwäldlerisch. Als Beispiel sei die syntropische Landwirtschaft nach Ernst Götsch genannt, kleinteilig aber effizienter als die herkömmliche industrielle Landwirtschaft, arbeitsintensiver aber nicht rückständig. Es gibt durchaus Alternativen zur Monokultur soweit das Auge reicht und Massentierhaltung im Stall. Nachhaltig ist das ohnehin nicht, sprich auf Dauer werden wir unsere Landwirtschaft umstellen müssen - ob wir wollen oder nicht.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter kenne ich keinen Berufsstand welcher mehr Regulatorien hin nehmen muss als der Bauernstand.
Öhm, die kompletten medizinischen Berufe? Vom Arzt zur Pflegehilfskraft? Juristische Berufe? Vom Richter zum Fachangestellten? Das die Bauern nun als Berufsgruppe „vor allen anderen“ unter Bürokratie und Regulierung leiden ist doch Unfug. Sie artikulieren es nur lauter. Und bei einem Berufsstand der komplett abhängig ist von staatlichen Subventionen ist es m.E. auch gerechtfertigt Forderungen zu stellen.


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05.02.2024 um 15:53
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Also zuerst einmal verstehe ich nicht warum du so gegen "klein" Bauern bist
Ich bin nicht dagegen.
Ganz im Gegenteil.
Aber ich bin dagegen dass man es hier so darstellt als wären rein Vorschriften und fehlende Subventionen-falsche Subventionen für den Niedergang des (Klein)Bauernstandes.
Klar wirken die auch mit rein.
Generell ist es aber ein für die Breite, wage ich zu behaupten, unattraktiver Beruf.
Und das dürfte mit einer der Hauptgründe sein warum viele Höfe keine Nachfolger finden und fanden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn „kleinteilig“ hier heißen soll wie annodunzomal, sprich das Feld selbst pflügen, Arbeitstag von 4:00 bis 22:00 Uhr und derartige Späße - verständlich. Aber „klein“ heißt nicht automatisch ineffizient und hinterwäldlerisch
Kleinteilig bedeutet für mich Betriebe die im Haupterwerb von einer Familie betrieben werden können.
Die müssen nicht rückständig sein, sind sie meistens eh nicht mehr, und auch nicht mal so klein.
Aber wie gesagt.
Finde mal jemanden der sowas aufrechterhalten will.
Es bleibt am Ende des Tages ehrliche und ständige Arbeit.
Und die infrage kommenden Nachkommen haben meist gute Alternativen dazu.


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Bauernproteste - Pro und Kontra

05.02.2024 um 16:28
Schon vor 20 Jahren kamen die Spargelstecher aus Osteuropa. Spätestens da hätte klar sein müssen wo die Reise hingeht.

Auf dem klimatisierten Trekker oder Mähdrescher sitzen und seine Kreise auf dem Feld ziehen ist ja nun wahrlich kein Hexenwerk.


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