Gendern zur Pflicht machen?
01.12.2022 um 20:47Tussinelda schrieb:Die Genderbefürworter kennen sogar die Studien, auf die sich in dieser Studie bezogen wirdKennen im Sinne von "es gibt sie" und Links darauf parat zu haben sicherlich. Ich vermute aber, daß die meisten diese gar nicht gelesen haben, sondern nur die Ergebnisse zur Kenntnis genommen haben. Andersherum würde es vermutlich genauso laufen, daß wenn es Studien geben würde, die gegen das Gendern sprechen, die Gegner größtenteils ebenfalls nur die Ergebnisse btetrachten würden.
Der Punkt war, dass Du Dich auf das Beispiel mit den Musiker:innen bezogen hast und dabei nicht beachtet hast, dass gerade dieses Beispiel explizit mit Erklärung aufgegriffen wurde, aber alle anderen eben auch entsprechende Ergebnisse ergaben, es bei den Musiker:innen nur nicht unbedingt zwischen Bands und einzelnen Musiker:innen unterschieden wurde, die Antworten betreffend.Wie ich schon damals erklärte: Die Studie erklärte, wie mit Nennungen von Bands anstelle von einzelnen Musikern umgegangen wurde. Im Zweifel - also wenn Bands nicht eindeutig männlich oder weiblich waren - wurden die Antworten korrekterweise nicht betrachtet. Das war alles, was beim Thema "Musiker" speziell war. Das eigentliche Ergebnis wurde dadurch nicht beeinflusst, denn das Aussortieren von Bandnamen führt dazu, als wären einfach nur weniger Leute befragt worden.
Es ist doch eigentlich ganz einfach: Der BR hatte festgestellt, daß in den Charts seit Jahren unverändert ca. 80% männliche und 20% weibliche Musiker vertreten sind. Daraus kann man folgern, daß auch in den Köpfen der typischen Musikhörer 80% Männer und 20% Frauen vertreten sind.
In der Gender-Studie nannten ausgerechnet die weiblichen Teilnehmer bei Verwendung des generischen Maskulinums 80% männliche und 20% weibliche Musiker (bei den Männern war es so um die 85% zu 15%, wenn ich mich recht erinnere). Das heißt, das zu erwartende Ergebnis wurde beim generischen Maskulinum am genauesten erreicht. Die Verwendung der gegenderten Formen verschob das Verhältnis mehr zu den Frauen, was eben nicht mehr der realen Verteilung der Musiker entspricht.
Man kann doch nicht ignorieren, daß das der beste Nachweis ist, daß auch beim Empfänger des generischen Maskulinums gleichberechtigt Männer und Frauen vorkommen.
Und dazu muss man sich die anderen Kategorien der Studie gar nicht erst weiter anschauen, alleine das reicht als Gegenbeweis aus, daß mit dem generischen Maskulinum Frauen eben nicht unsichtbar gemacht werden.
Ich habe mir die Kategorie "Musiker" auch nicht herausgepickt, weil das am besten passte, sondern weil die Studie nur in der Kategorie "Musiker" Zahlen präsentiert hatte, die man anlysieren konnte. Zu den anderen Kategorien wurden ja leider keine genauen Zahlen genannt, sondern die wurden alle in ein Endergebnis eingemanscht.