Tussinelda schrieb:unter anderem genau deshalb wurde ja eben nicht nur nach Musikern gefragt, es wurde explizit alles, was die Musiker betraf erklärt und aufgedröselt, und Dinge im Vergleich zu der Studie von 2002 entsprechend angepasst, um Fehlerquellen auszuschliessen.
Kannst du den Satz bitte etwas verständlicher formulieren?
Wir haben die Fakten:
- Bei Fragen nach Musikern wurden alle Antworten mit Bands aussortiert, die nicht ausschließlich männlich oder weiblich waren => mehrdeutige Antworten wurden nicht betrachtet, als wären sie gar nicht erst gefragt worden
- Frauen haben in der Studie bei Verwendung des generischen Maskulinums grob 80% männliche und 20% weibliche Musiker genannt
- Der BR hat festgestellt, daß in den Charts ca. 80% männliche und 20% weibliche Musiker vertreten sind
- Es ist davon auszugehen, daß in den Köpfen von Musikhörern die vom BR festgestellten Verteilung in den Charts zwischen Frauen und Männern gleich ist, da die Charts durch die Majorität der Musikhörer gebildet werden
Was sagst du zu dem Fakt, daß bei Verwendung des generischen Maskulinums das Ergebnis sich mit dem zu erwartenden Verhältnis deckt?
Hättest Du die Studie genauer betrachtet, hätte auch Dir dies auffallen müssen. Warum fallen denn bei den anderen Nennungen plötzlich den Probanden mehr ein? Waren da dann plötzlich mehr weibliche Musiker bekannt?
Ja, das sollte doch mal untersucht werden. Ich bezweifle aber, daß es jemals eine Studie aus den Gender-Kreisen geben wird, in der Frauen auch mal als negativ dargestellt würden.
Die simple Antwort auf diese Frage könnte sein: Weil durchs Gendern die implizite Aufforderung gestellt wird, doch auch bitte schön Frauen zu nennen, auch wenn man statistisch nicht eine solche genannt hätte, wenn man völlig geschlechtsunabhängig gedacht hätte:
Nenne bitte drei absolut bedeutende Physiker: "Galileo, Newton, Einstein".
Nenn bitte drei absolut bedeutede Physiker oder Physikerinnen: "Newton, Curie, Einstein"
Auch wenn Marie Curie vielleicht weniger bedeutend als Galileo gewesen ist.
es redet niemand von unsichtbar und genaueres Anschauen hätte helfen können.
Huch, ich dachte, es geht beim Gendern genau ums Sichtbarmachen von Frauen? Dann müssen sie doch vorher weniger sichtbar gewensen sein?!
weil alle 3 Kategorien zusammengefasst das Ergebnis ergeben, denn alle 3 wurden ja abgefragt. Die Musiker waren exemplarisch und speziell (wegen Bands und so), damit man die Vorgehensweise versteht, auch das wird dort erklärt.
Und man kann also die drei Kategorien nicht einzeln betrachten, sondern nur als Gesamtergebnis. Was soll das für eine wissenschaftiliche Arbeit sein?
Ich kann nur noch einmal wiederholen: Alleine das Ergebnis aus der Einzelkategorie "Musiker" belegt, daß mit dem generischen Maskulinum in der Normalbevölkerung beide Geschlechter verstanden werden. Was ändert es daran, wenn man noch ander Kategorien dazunimmt?