MarinaG. schrieb:So habe ich ebenfalls lange Zeit argumentiert, musste mich indes aber revidieren, weil es grundsätzlich NICHT um das "mit gemeint Sein" geht, sondern darum, eine (mittlerweile in diesem Lande) GELEBTE Realität SICHTBAR zu machen und damit als das zu integrieren, WAS sie ist -> Normalität.
Aber schafft man das wirklich -so auf der semantischen Ebene- wenn man hier zB einen Gender-Wort-Einheitsbrei anbietet, und diese Wortkreation erst recht jedes individuelle Geschlechtsmerkmal unterminiert, indem es schlicht alle und alles in ein eintöniges Wort-Grau verwandelt?
Weiß nicht, wo da irgendwas sichtbarer wird. Was mit dem Wortkreationen eher sichtbar gemacht wird, ist mMn ein sinnloses Bemühen um Gleichheit und Teilhabe, die längst durch die jahrzehnte alte Emmanzipationsbewegugn in weiten Teilen der Gesellschaft errungen wurden. Man kämpft hier also gegen Probleme, die es so an sich nicht gibt, weil die LGBT.. Community sowieso allgegenwärtig ist, auch ohne besondere Sprachregelungen - siehe Fußball .. was noch vor einem Jahrzehnt völlig undenkbar war. Ist ja mittlerweile bis zum zer-brechen politisiert.
MarinaG. schrieb:Es geht eigentlich nicht um die Leute, die mit gemeint sein sollen, sondern um die Köpfe derjenigen, die diese gelebte Normalität noch immer als etwas Exotisches einordnen. Es geht um mentale Gleichstellung / Integration / völlige Akzeptanz und Ankommen in der gesellschaftlichen Normalität, für ALLE Geschlechtsidentitäten.
.. und das sollen zwei bis drei Worte/Zeichen schaffen, die man etwas anders umgestaltet? Ich hab da so meine Zweifel.
Meiner Erfahrung nach, wird etwas zur Normalität, wenn man sich dran gewöhnt hat.
Je mehr LGBT.. in Form von echten Menschen aus Fleisch und Blut in Medien in Vereinen im normalen Leben vorkommt, weil sich die Leute heue eher trauen dazu zu stehen, desto gewöhnlicher wird es auch für den konservativen Kopf.
Ob da wirklich ein Sternchen oder ähnliches bei helfen kann, ist mehr als ungewiss, und meines Erachtens auch nicht wirlich notwendig. Wer will, kanns ja probieren, damit Normalität zu forcieren.
Muss sich aber nicht wundern, wenn man es eher als schräg wahrnimmt.