Oh mann, das nervt, daß ich immer wieder in Diskussionen einsteige und dann mittendrin abtauche oder für längere Zeit nicht darauf antworte. Das ist mir durchaus bewusst.
Tussinelda schrieb am 03.12.2022:Ich habe die These in den Raum gestellt, daß man eventuell durch das Gendern ermuntert wird, vermehrt Frauen zu nennen, obwohl sie gar nicht in der gegebenen Anzahl relevant sind.
darum geht es doch, was verstehst du daran nicht? Es geht darum, welche Auswirkungen es auf das Vorstellungsvermögen hat, wenn das gm verwendet oder gegendert wird etc.
Und was ist daran erstrebenswert, überproportional an Frauen zu denken? Wenn beispielsweise auf die Frage "Nenne 10 Personen" 5 Frauen und 5 Männer genannt werden, warum ist es besser, wenn durchs Gendern 7 Frauen und 3 Männer genannt werden?
Genau das hat die Studie ja nachgewiesen, auch wenn wir uns da nur auf den genauer beschriebenen Teil beschränken müssen. Es werden mehr Frauen genannt als statistisch zu erwarten wären. Habe ich ja nun mehrmals erläutert, aber es scheint nicht anzukommen.
Fällt die Antwort anders aus, werden mehr oder weniger Frauen genannt, wenn man - durchs Gendern - gedanklich alle Geschlechter mit einbezieht usw.
Der Teil mit den Musikern hat nachgewiesen, daß bei Verwendung des generischen Maskulinums bereits ausreichend an Frauen gedacht wird - und zwar genau in dem Verhältnis, wie es ungefähr männliche zu weiblichen Musikern gibt.
Würdest du in einer Umfrage "Nenne ein Land mit einem Vulkan" erwarten, daß dort genauso oft Italien wie Norwegen genannt wird?
Deine Kritik an der Studie ist also die These der Studie an sich und der Vergleich (in angepasster Form) zu der Studie von 2002 (?),
Gut, wenn es der Studie nur darum ging, daß mit Gendern Frauen öfter genannt werden, dann ist das Ergebnis natürlich klar und nicht zu kritisieren. Allerdings schwingt da eben auch immer so etwas mit Frauenbenachteiligung mit. Müßte ich nochmal nachlesen, ob das in der Studie auch der Fall war.
Normalerweise wird mit Unterstützung solcher Studien aber argumentiert, daß damit Frauen sichtbarer gemacht werden würden. Wie der Musik-Teil zeigt, werden sie aber nicht sichtbarer gemacht, denn vorher waren sie bereits genauso sichtbar wie Männer, sondern sie werden in den Vordergrund gestellt. Also das glatte Gegenteil davon, was die Genderei ja zu erreichen versucht. Denn dort sollen ja gerade keine Geschlechter in den Vordergrund gestellt werden.
Wie würdest Du denn versuchen wollen herauszufinden, welche Auswirkungen das Gendern hat?
Wie gesagt, ich bezweifle ja nicht das Ergebnis der Studie, daß beim Gendern mehr Frauen genannt werden. Wenn dabei jedoch plötzlich mehr Frauen als Männer genannt werden, dann kann man doch wohl berechtigterweise mal die These aufstellen, daß durchs Gendern unbewusst dazu aufgefordert wird, mehr Frauen als Männer zu nennen. Was also Männer unsichtbarer macht. Oder ist das in diesem Fall egal?