behind_eyes schrieb am 02.12.2023:Welchen Sinn hat Gender-Mainstreaming noch wenn man dafür Menschen schon in der Ansprache und vor dem Namen mit ihrem Geschlecht adressiert obwohl es in 99% der Fälle völlig out of context ist?
Also meiner Erfahrung nach ist es genau gegenteilig.
In 99% der Fälle ist es absoluter Konsens, sich gegenseitig mit "Frau X" oder "Herr Y" anzusprechen. Man nennt es meines Wissens nach auch "höfliche Anrede".
Aber um es zu testen, habe es mal im Alltag getestet.
Nach ein paar Versuchen, nehme ich es so wahr, dass man eher kritisch angeschaut wird, wenn man "die höfliche Anrede" weg lässt.
Meine Zahnärztin fand es z.B. befremdlich als ich sie mit: "Sehr geehrte Scholz" angeschrieben habe. (wäre "Sehr geehrte/r Scholz" besser gewesen? Lag es daran?)
Mein Vermieter hat auch nicht wirklich entspannt gewirkt, als ich ihn mit "guten Abend Pfeiffer" angesprochen hatte, als ich ihn wegen dem Wasserzähleraustausch angerufen habe.
Also, so leid es mir tut, ich nehme es eher in kauf vielleicht einmal im Leben von einer Person der 1% angesprochen zu werden, dass sie gerne nicht mit "Herr" oder "Frau" angesprochen möchte, woran ich mich sehr gerne halte, als mich diesem mMn. unnötigen Stress im Alltag auszusetzen.
Zusammengefasst - diese Vorstellungen sind mMn unverhältnismäßig und im Alltag nicht sinnvoll anzuwenden. Nichts für Ungut.