Gendern zur Pflicht machen?

@nasenstüber
es ist eine Personenbezeichnung, wie oft eigentlich noch? Das habe ich verlinkt, belegt, auch Berufsbezeichnungen fallen darunter. Also bitte ausnahmsweise mal nicht wieder von vorne anfangen.

@Tussinelda
Sorry, habs falsch verstanden. Macht schon Sinn, denk ich, was du zu diesem Punkt sagst.
Weil es eben dann zu lang und zu sperrig wäre.

Tussinelda schrieb:auch das wurde hier schon ausgeführt. Weil es ausreicht, wenn die Person/der Beruf/die Amtsbezeichnung der Person, um die es geht, richtig gegendert ist.

Sehe ich nicht so.

Eine Schülersprecherin ist nichts anderes als die Sprecherin der Schüler. Die Schüler sind natürlich beide Geschlechter. Die deutsche Sprache setzt das einfach zusammen.

Tussinelda schrieb:Alles Weitere wäre zu lang und zu kompliziert. Kannste aber alles hier nachlesen.

Siehe da, auf einmal ist es dann zu lang und zu kompliziert. Konstrukte wie "MitarbeiterInnen", aber auch "Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" finde ich zu lang und zu kompliziert.

Tussinelda schrieb:Das habe ich verlinkt, belegt, auch Berufsbezeichnungen fallen darunter. Also bitte ausnahmsweise mal nicht wieder von vorne anfangen.

Warum ist das Geschlecht für den jeweiligen Beruf relevant? Warum kann mir das niemand von euch erklären?

Warum muss man das Geschlecht der Lehrer wissen? Lehrer ist ein Beruf.

Kies-Richard schrieb:Warum muss man das Geschlecht der Lehrer wissen? Lehrer ist ein Beruf.

Diese Frage stelle ich bereits seit Seite 1 und es konnte mir noch nie jemand erklären.

martenot schrieb:Generell ist der Glottisschlag in der deutschen Sprache weit verbreitet, auch bei Worten wie "be'achten", "ge'impft", etc.

da hast du Recht. Was mir jedoch nach wie vor nicht in den Kopf will, weshalb diese kurze Pause nun ausgerechnet solch einen unlogischen Namen wie "Glottisschlag" verpasst bekam? Es ist eine Minni-Pause und gut ist.
Wenn das Ding nicht Glottisschlag hieße, dann hätten vielleicht die Gendergegner nie ein Problem mit dieser Definition einer Minipause bezüglich des Genderns bekommen.
Ich hatte das auch anfänglich nicht kapiert, was nun mit diesem komischen Glottisschlag so richtig gemeint ist.
Jetzt weiß ich es inzwischen und dein Beispiel "ge'impft" ist sehr gut.
Wenn man da nicht diese Pause nach dem e machen würde, dann hieße es geimpft, also gei... :)

Aniara schrieb:Vielleicht verwechselt ihr ja Silben mit der Pause? ...

wie gesagt, ich denke, es liegt nur an dieser komischen Definition bzw. Bezeichnung "Glottischlag", was halt verwirrend ist. Es ist eine kurze Minipause nach einer Silbe und mehr nicht :)

Optimist schrieb:Was mir jedoch nach wie vor nicht in den Kopf will, weshalb diese kurze Pause nun ausgerechnet solch einen unlogischen Namen wie "Glottisschlag" verpasst bekam?

Naja, es gibt einige Spezialbegriffe in der Phonetik, z.B. Frikative, Affrikaten oder Implosive. Der Glottisschlag heißt auch glottaler Plosiv und ist nach dem stimmbildenden Organ im Kehlkopf benannt, das Glottis heißt. Denn dort wird diese "Minipause" durch kurzes Verschließen der Stimmbänder verursacht.

martenot schrieb:Der Glottisschlag heißt auch glottaler Plosiv und ist nach dem stimmbildenden Organ im Kehlkopf benannt, das Glottis heißt. Denn dort wird diese "Minipause" durch kurzes Verschließen der Stimmbänder verursacht.

ja mag sein und vielen Dank für deine gute Erklärung.
Aber ganz ehrlich gesagt, da denke ich mir - bei solchen Definitionen der Sprachwissenschaftler - "warum einfach wenn es auch umständlich geht"? ;)

Optimist schrieb:warum einfach wenn es auch umständlich geht"? ;)

Weils eigentlich ein Standardbegriff ist. Ich glaub, wenn man sich mit dem Thema Aussprache, Phonetik etc. beschäftigt, stolpert man fast automatisch über diese Bezeichnungen. Es heißt halt nun mal so und ist letztlich eindeutiger als "Minipause", die auch länger dauern könnte und auf andere Art erzeugt werden könnte.

Wenn man Leute hört die in den Medien krampfhaft versuchen z.B. "Bürger-Innen" zu sagen, dann merkt man dass diese Leute das nur im TV benutzen und nicht im Alltag. Die Pause die sie machen klingt nämlich nicht natürlich.

Aniara schrieb:Warum ist das Geschlecht für den jeweiligen Beruf relevant? Warum kann mir das niemand von euch erklären?

ich hatte es schon mehrmals versucht, es fruchtet ja nicht. Die Frage müsstest Du außerdem dort stellen, wo die männliche/weibliche Form erfunden wurde. Berufsbezeichnungen gehören zu den Personenbezeichnungen.

Kies-Richard schrieb:Wenn man Leute hört die in den Medien krampfhaft versuchen z.B. "Bürger-Innen" zu sagen, dann merkt man dass diese Leute das nur im TV benutzen und nicht im Alltag. Die Pause die sie machen klingt nämlich nicht natürlich.

ach siehste und andere hören die gar nicht.....wie es gemacht wird, ist es verkehrt, weil man immer meckern will. Im Endeffekt alles nur Sache der Übung und Gewöhnung.

Kies-Richard schrieb:Schülersprecherin, also die Sprecherin der Schüler, also der weibliche Sprecher der Schüler.

Wieso "übersetzt" du das (Sprecherin = weiblicher Sprecher)?

Hast du Angst, dass die ganzen Gender Gegner*innen die weibliche Form nicht mehr verstehen? :D


Oder ist "weiblicher Sprecher" sowas wie ein femininer Mann?

Kies-Richard schrieb:Wenn man Leute hört die in den Medien krampfhaft versuchen z.B. "Bürger-Innen" zu sagen, dann merkt man dass diese Leute das nur im TV benutzen und nicht im Alltag. Die Pause die sie machen klingt nämlich nicht natürlich.

Lassen wir mal euren "natürlich" Fetisch beiseite: "krampfhaft" ist deine Rezeption, aber nicht meine.
Und "daran merkt man" ist auch eher ein "du behauptest das"

Kies-Richard schrieb:Wenn man Leute hört die in den Medien krampfhaft versuchen z.B. "Bürger-Innen" zu sagen, dann merkt man dass diese Leute das nur im TV benutzen und nicht im Alltag. Die Pause die sie machen klingt nämlich nicht natürlich.

Bin ich der einzige Mensch hier der wirklich niemanden kennt der durchgehend gendert? Dem/Der man also nicht Diskriminierung vorwerfen könnte?

Kies-Richard schrieb:Die Pause die sie machen klingt nämlich nicht natürlich.

Was du da hörst ist vermutlich der Glottisschlag und das ist dann auch gewollt so.

behind_eyes schrieb:Bin ich der einzige Mensch hier der wirklich niemanden kennt der durchgehend gendert?

Jenseits von weiblicher Endung kenne ich ebenfalls keinen.

behind_eyes schrieb:Bin ich der einzige Mensch hier der wirklich niemanden kennt der durchgehend gendert? Dem/Der man also nicht Diskriminierung vorwerfen könnte?

Ich verstehe die zweite Frage nicht.
Aber ich habe im realen Leben noch niemand gehört der gegendert hat. Ich würde den Sprachfehler der Person natürlich sofort verbessern, da ich Muttersprachler bin.

Kies-Richard schrieb:Ich verstehe die zweite Frage nicht.

Die zweite Frage war:

behind_eyes schrieb:Dem/Der man also nicht Diskriminierung vorwerfen könnte?

Also Gendern = Diskrimierungsfreie Ansprache weil angeblich jeder inkludiert ist.
Wer also nicht gendert (also zum Beispiel nicht durchgehend) dem könnte man Diskriminierung vorwerfen.
Ist doch ältester Allmy-Move den es gibt imo.

behind_eyes schrieb:Bin ich der einzige Mensch hier der wirklich niemanden kennt der durchgehend gendert?

Ich kenne auch niemanden der gendert.

Groucho schrieb:Wieso "übersetzt" du das (Sprecherin = weiblicher Sprecher)?

Hast du Angst, dass die ganzen Gender Gegner*innen die weibliche Form nicht mehr verstehen? :D

Weil ich nicht weiß inwiefern die deutsche Sprache überhaupt noch von diesen Leuten verstanden wird. Man ist ja höflich und hilft gerne weiter.

Kies-Richard schrieb:Wenn man Leute hört die in den Medien krampfhaft versuchen z.B. "Bürger-Innen" zu sagen, dann merkt man dass diese Leute das nur im TV benutzen und nicht im Alltag.

Dazu passt haargenau, was ich vor 2 Jahren in einem anderen Thread schon mal schrieb:

muscaria schrieb am 31.08.2021:Schlimmer als die wirklich Überzeugten sind für mich die vielen Lemminge, die halbherzig irgendwo ein paar "Innen" anfügen, aber den Sinn nicht erklären können, sondern stattdessen nur die üblichen Statements nachplappern, weil sie unkritisch sowieso alles aus dieser ideologischen Ecke gutheißen. Sie bilden sich ein, auf diese Weise tolerant oder intellektuell zu wirken, und tun so, als hätten sie schon immer gewusst, was ein Glottisschlag ist. :palm: