Gendern zur Pflicht machen?

Groucho schrieb:Nein Menschen als "es" zu bezeichnen ist kein "gutes Argument", sondern schlicht beleidigend.

Groucho schrieb:Wenn dir dein Anstand nicht verbietet Menschen als Ding/Sache ("es") zu bezeichnen, dann werde ich dir das auch nicht belegen können, dass das beleidigend ist.

"Das Kind" ist also beleidigend?

Groucho schrieb:(männlich, weiblich, divers) // (er, sie, es)

Man muss sich nicht immer dumm stellen, oder irgendwelche Ausnahmen raus suchen, die gar nicht gemeint waren.....

...wie z.B.:

...dialektale bzw. umgangssprachliche Ausnahmen.

In den saarländischen Dialekten ist es durchaus üblich, von einer Frau (bei Vornamen) wertfrei als "Es" zu sprechen - zumindest, als ich vor etlichen Jahren dort zeitweise gelebt habe.

Anfangs war ich etwas irritiert, wenn mir jemand berichtete:

"Demm Julia gehts heit nit gudd. Es hat sisch krank gemeld."
("Es" ausgesprochen wie: ess/ehs/ähs manchmal auch ätt)

oder mich gebeten hat: "Könne Sie/kannscht du demm Petra ausrichte, es kann gleisch vorbeikomme?"

oder auf meine Frage, wer z.B. für die Briefpost zuständig ist, die Antwort kam:
"Ei, des macht es Gaby."

Ich nehme an, dies ist ein sprachliches Überbleibsel aus Zeiten, in denen eine 'weib'liche Person regulär als >das Weib< bezeichnet wurde.

Bei Telepolis erschien unlängst ein in jeder Hinsicht lesenswerter Artikel von Daniele Dell'Agli, der die Folgen des ignorierten Mehrheitswillens weiterdenkt.

Und mit jeder gegenderten Sendung, jedem verunzierten Newsletter, jedem einschlägig tätowierten Artikel sind es wieder ein paar Ungläubige mehr, die genug haben. Sie wollen keinen Glottisschlag und keine Binnen-Is und auch nicht mehr die enervierenden Doppelnennungen hören oder gar über irreführende Doppelpunkte, Suffixe, Unterstriche, Sternchen in behördlichen Formularen straucheln; sie haben Partizipien satt, die an nichts partizipieren und generische Feminina, die nur Frauen repräsentieren.

...

Auf jeden Fall merkt man, worauf es den "Sendern" ankommt, was ihnen wirklich wichtig ist: keine Gelegenheit zu verpassen, um den "Empfängern" ihre subliminale Botschaft einzuträufeln. Wer solche Praktiken dann polemisch als "Gehirnwäsche" bezeichnet, darf sich der Eintragung in eines der neuen "demokratiefördernden" Melderegister, vorzugsweise als rechter Komplottist, sicher sein.

...

Dabei sind Doppelstandards – etwa Universalismus predigen und Partikularismus praktizieren – selbst Verfallssymptome einer zwar institutionell (von Grünen und Linken) gut abgesicherten Diskurshoheit, der es aber trotz administrativer Verankerung als Gendermainstreaming im Laufe von über drei Jahrzehnten nicht gelungen ist, für die Glaubensartikel des sozialen Konstruktivismus eine allgemeine Akzeptanz – und sei es unter Akademikern – zu gewinnen. Insofern bleibt dessen allgegenwärtig hör- und sichtbare Manifestation ein elitärer Jargon, genauer ein "Soziolekt", wie der Germanist Fabian Payr anmerkte, der niemanden repräsentiert als seine Erzwinger, bar jeder demokratischen Legitimierung.

Quelle:
https://www.telepolis.de/features/Hoert-auf-zu-Gendern-ihr-Antidemokraten-9650647.html

Trimalchio schrieb:Bei Telepolis erschien unlängst ein in jeder Hinsicht lesenswerter Artikel von Daniele Dell'Agli, der die Folgen des ignorierten Mehrheitswillens weiterdenkt.

Kannst du kurz erklären, was an den Fieberphantasien des Herren interessant sein soll?
Ich steh gerade auf'm Schlauch

Carbonara schrieb:In den saarländischen Dialekten ist es durchaus üblich, von einer Frau (bei Vornamen) wertfrei als "Es" zu sprechen - zumindest, als ich vor etlichen Jahren dort zeitweise gelebt habe.

da entsinne ich mich jetzt auch gerade an Gaby Köster - in der Serie wo sie die Hauptrolle spielte, hieß es auch oftmals z.B. "et Gaby" usw.
Ist schon interessant, dass es im Saarland nichts Beleidigendes hat, Personen zu versächlichen :)

Groucho schrieb:was an den Fieberphantasien des Herren interessant sein soll?

na also fiebrig wirken seine Äußerungen auf mich ganz und gar nicht.
Ist halt seine seine Meinung zum Gendern ... finde ich völlig legitim und sogar auch realitätsbezogen.
Er bringt halt anscheinend die Mehrheitsmeinung etwas humorvoll bis sarkastisch rüber.

Optimist schrieb:Ist schon interessant, dass es im Saarland nichts Beleidigendes hat, Personen zu versächlichen :)

Was ist da interessant? Das ist seit Jahrzehnten normal und kein Problem und das nicht nur im Saarland. Probleme werden nur von einer Hand voll Leuten gemacht die sich einbilden, sie seien so eine Art Sprachpolizei (was sie natürlich nicht sind.)

-VOLLSTRECKER- schrieb:Probleme werden nur von einer Hand voll Leuten gemacht die sich einbilden, sie seien so eine Art Sprachpolizei (was sie natürlich nicht sind.)

Besonders problematisch ist aber, dass das falsche, rein ideologische Stolperdeutsch über Umwege (Studienordnungen etc.) justiziabel gemacht wird. Da können sie sich dann wie Polizisten aufführen.

-VOLLSTRECKER- schrieb:Was ist da interessant? Das ist seit Jahrzehnten normal und kein Problem und das nicht nur im Saarland. Probleme werden nur von einer Hand voll Leuten gemacht die sich einbilden, sie seien so eine Art Sprachpolizei (was sie natürlich nicht sind.)

Das Thema wird überstrapaziert, das ist taktisch unklug weil sich irgendwann selbst jene abwenden, die eigentlich dafür sind. So erging es auch den Klimaklebern.
Gendern empfinde ich als unnötig, umständlich und zu großen Teilen ungewollt.
Daher mache ich weiter wie bisher und kümmere mich nicht um die Phantasien einer Minderheit.

An Fasching haben wir uns (8 Freunde und ich) als Indianer verkleidet und wurden angepöbelt. Auf die Frage "Warum" hab ich geantwortet, dass ich Indianer schon immer sehr mag. Dann wurde ich gefragt ob ich auch Indianerinnen mag? So weit ist es schon gekommen! Ich habe nichts mehr geantwortet, erst Mal ein leckeres Schnitzelbrötchen gegessen und weiter gefeiert. Man darf sich durch solche Leute die gute Laune nicht verderben lassen.

Wer solche Praktiken dann polemisch als "Gehirnwäsche" bezeichnet, darf sich der Eintragung in eines der neuen "demokratiefördernden" Melderegister, vorzugsweise als rechter Komplottist, sicher sein.

Optimist schrieb:finde ich völlig legitim und sogar auch realitätsbezogen.

Tja, für die einen ist es die längste Praline der Welt, für die anderen nur ein schnödes Duplo.

Für die einen ist obiges "realitätsbezogen" für die anderen nur ein Fieberwahn.

Aber ist natürlich auch alles Geschmackssache, manch eine*r findet eben Fieberphantasien anderer Menschen interessant...

Ich jetzt nicht so

MiamiBeach1 schrieb:Man darf sich durch solche Leute die gute Laune nicht verderben lassen.

das schaffen die doch gar nicht!

und eigentlich ist es im draussen im RL wirklich selten zu vernehmen.
ab und an im TV versucht es einer. aber nach dem 3. satz vergessen die das dann auch.
es ist einfach nicht praktisch.

hier im forum gibt's natürlich den einen oder anderen erguss zum thema.

:D

@all

Im Fernsehen hörte ich vorhin einen Bericht, wo u.a. gesagt wurde: "dass kein Studierender ... (dies und jenes macht oder sein lässt -> was genau ist nebensächlich und weiß ich auch nicht mehr)"

Musste in mich rein grinsen und zwar deshalb:
Da benutzt man nun zwecks Vermeidung des gM das Partizip und dann klingt dieses - aufgrund der Satzstellung - nun doch wieder nur männlich :D (StudierendER)

Optimist schrieb:Da benutzt man nun zwecks Vermeidung des gM das Partizip und dann klingt dieses - aufgrund der Satzstellung - nun doch wieder nur männlich :D (StudierendER)

Ja, das Gender-Neusprech funktioniert nur bzw. bestenfalls im Plural, aber eben nicht im Singular. Das checken die Befürworter des Gender-Neusprech einfach nicht, weil sie von Linguistik bzw. Grammatik ganz offenkundig null Ahnung haben. Aber wen wundert das. Gefühlt versteht über die Hälfte der Deutschen ja nicht einmal den simplen Unterschied zwischen "das" und "dass". Es ist wirklich heftig, wie es mit der Bildung in diesem Land bergab geht...

Noumenon schrieb:Das checken die Befürworter des Gender-Neusprech einfach nicht, weil sie von Linguistik bzw. Grammatik ganz offenkundig null Ahnung haben.

genau, wir sind alle saublöd, nur Du blickst es. Wir können froh sein, dass (!!!) es noch ein paar solcher Schlauköpfe gibt.....

Noumenon schrieb:Ja, das Gender-Neusprech funktioniert nur bzw. bestenfalls im Plural, aber eben nicht im Singular.

Funktioniert auch im Singular

Polizist:in
Bäcker:in
User:in
Klugscheisser:in

und so weiter

Erst nachdenken, dann Schlaumeiern.

Tussinelda schrieb:genau, wir sind alle saublöd, nur Du blickst es. Wir können froh sein, dass (!!!) es noch ein paar solcher Schlauköpfe gibt.....

Klassischer Fall von: Getroffene Köter kläffen.

fischersfritzi schrieb:Erst nachdenken, dann Schlaumeiern.

Ja, dann mach' das gefälligst mal! Tipp: Die deutsche Sprache besteht nicht nur aus einer simplen Aneinanderreihung von Substantiven, sondern (mitunter komplexen) Sätzen, wobei Substantive insbesondere in der Regel auch von Artikeln begleitet und Sätze nicht nur geschrieben, sondern auch gesprochen werden. Es bleibt also dabei:

Das Gender-Neusprech funktioniert im Singular nicht.

Wurde aber auch alles schon - neben unzähligen anderen Kritikpunkten - ad nauseam diskutiert. Nur wollen es einige Leute aus ideologischen Gründen scheinbar immer noch nicht wahrhaben.

@Noumenon

ich widerspreche dir ja eigentlich ungerne, weil du ja auch ein Gendergegner bist ;) .
Aber bezüglich deiner Meinung, dass das Gender-Neusprech im Singular nicht funktioniert, muss ich ein Veto einlegen.

Im Singular muss man einfach nur diese unsäglichen Sonderzeichen plus "in" einsetzen und schon klappt es mit dem Nachbar*in :D.
Dass es nicht jedem optisch und akustisch gefällt, steht dabei auf einem anderen Blatt - aber der Fakt bleibt, dass es funktioniert.

Optimist schrieb:Im Singular muss man einfach nur diese unsäglichen Sonderzeichen plus "in" einsetzen und schon klappt es mit dem Nachbar*in :D.

Nein, "es klappt mit dem Nachbarn" oder "es klappt mit der Nachbarin" sind grammatikalisch korrekte Sätze. Was du da geschrieben hast, ist jedoch grammatikalisch falsch bzw. einfach nur kompletter Unfug.

Optimist schrieb:Dass es nicht jedem optisch und akustisch gefällt, steht dabei auf einem anderen Blatt - aber der Fakt bleibt, dass es funktioniert.

Nö, schon bei minimal "komplizierteren" Sätzen wird's absolut abenteuerlich...

Ein Mod hat die letzten Beiträge des neunmalklugen Users XYZ, der zum Thema eh nichts beigetragen hat, endlich gelöscht und ihn verwarnt, weil er gegen die Forenregeln verstoßen hat und sein Sperrcounter am Limit ist.

Also... keine Ahnung... wollen wir jetzt wieder anfangen wie in der Grundschule? So richtig mit Buntstiften und so? Markiere alle Artikel und Pronomen, bestimme Numerus, Kasus und Genus...? :ask:

Schnapspraline schrieb am 12.11.2022:Ich finde dass Allmystery inklusiver sein könnte, wenn es zur Pflicht wird, auf der gesamten Seite inklusive Threads, zu gendern. Wie genau jemensch gendert sollte der Person überlassen sein, aber es wäre auf jeden Fall fortschrittlich nicht nur binäre Personen in Gespräche einzubeziehen. Wie seht ihr das?

Da sieht man mal wie unterschiedlich Menschen sind.
Ich würde nämlich genau das Gegenteil vorschlagen.
Das Nicht-Gendern sollte zur Pflicht werden.
Anders ausgedrückt: Gendern sollte streng verboten werden,
und mit einer Verwarnung geahndet werden.
Privat kann man meinetwegen gendern wie man will, aber
bitte nicht in der Öffentlichkeit.

Optimist schrieb:Im Fernsehen hörte ich vorhin einen Bericht, wo u.a. gesagt wurde: "dass kein Studierender ...

das ist ja genau das dümmlich unsinnige, was man so ab und an zu hören oder zu lesen bekommt.

derweil wäre doch " Studieren : der" richtig, oder?
:D

Morumotto schrieb:Privat kann man meinetwegen gendern wie man will

dem würde ich zustimmen.
was die leute zuhause tun, wäre mir egal.

falls ich in eine solche unterhaltung eingebunden werden sollte, würde ich mich abkehren und
dem wortführer nicht mehr folgen.

Alienpe. schrieb:falls ich in eine solche unterhaltung eingebunden werden sollte

Sowas wie der Gender BS kommt im RL ja auch bestimmt nur alle 100 Jahre vor :D

Ich kenne niemanden der so spricht, und so wird es mit den meisten auch sein.

Es ist ne Forderung von einer kreischenden Minderheit die halt sehr laut ist.
Thats it.

Sollen sie glücklich damit werden, ein großer Teil der Bevölkerung lehnt es ab.