Gendern zur Pflicht machen?

Wie gendert man "es" richtig, bzw. Divers?
Das wird fast überall übersehen, finde ich.

Gucky.

Gucky87 schrieb:Wie gendert man "es" richtig, bzw. Divers?

wie meinst du das?

"es" ist weder männlich noch weiblich, also braucht es gar nicht gegendert werden.

Und zu divers:
der Diverse, die Diverse
Plural: die Diversen.

Ist ja hierbei interessant, dass sich da niemand an dem verhassten gM hochziehen kann, weil es in dem Fall keines gibt ;)

Optimist schrieb:Ist ja hierbei interessant, dass sich da niemand an dem verhassten gM hochziehen kann, weil es in dem Fall keines gibt

Entweder habe ich den Satz nict verstanden, oder du weißt nicht, was du schreibst. :D

Du meinst für Frauen gibt es das gM aber für Diverse nicht? :D

Groucho schrieb:Du meinst für Frauen gibt es das gM aber für Diverse nicht?

also ich versuche mal zu erklären, wie ich das meinte (veileicht hatte ich mich aber tatsächlich falsch ausgedrückt oder sogar vertan) :)

Der Bäcker -> entweder männlich oder weiblich aufzufassen - je nach Kontext ist es ein gM.
Die Bäckerin natürlich immer weiblich.

"Der Diverse" hat aber nicht die typische maskuline Endung "er" -> darin sah ich einen Unterschied und sah dieses Wort nicht als gM an.
Da gibts lediglich den männlichen Artikel, der aber in meinen Augen nichts über eine Männlichkeit aussagt, denn es gibt auch "der Baum".

Bei Personen kann man nun auch nicht in allen Fällen davon ausgehen, dass der männliche Artikel für eine männliche Person steht.
Man könnte nämlich auch sagen "der diverse Mensch", dann ist das ja auch nicht automatisch ein Mann.

Und im Falle von Diversen kann man schon mal von Haus aus nicht davon ausgehen, dass "der Diverse" männlich ist.
Denn wenn dies so wäre, dann wäre ja so ein Mensch gar nicht divers bzw. ein eindeutig männlicher Mensch ist eben ein Mann und kein Diverser mMn. Es sei denn, Homosexuelle zählen auch zu den Diversen? (aber das denke ich mal nicht).

Und aus diesen Überlegungen heraus kam ich im vorigen Post zu meiner Meinung.

Optimist schrieb:Da gibts lediglich den männlichen Artikel, der aber in meinen Augen nichts über eine Männlichkeit aussagt, denn es gibt auch "der Baum".

es kann nicht sein, dass Du echt nichts von der ganzen Diskussion "mitgenommen" zu haben scheinst, obwohl Du immer schön aktiv dabei bist

Optimist schrieb:Man könnte nämlich auch sagen "der diverse Mensch", dann ist das ja auch nicht automatisch ein Mann.

nee, natürlich nicht, Mensch - wie hier 1000mal durchgekaut - ist eine geschlechtsneutrale Bezeichnung, genau wie Person z.B.

Optimist schrieb:Es sei denn, Homosexuelle zählen auch zu den Diversen? (aber das denke ich mal nicht).

wtf?

Übrigens, "Diverser" ist keine Bezeichnung, die irgendwer verwendet, außer Dir offenbar.

Optimist schrieb:"es" ist weder männlich noch weiblich, also braucht es gar nicht gegendert werden.

Das ist zwar ein gutes und richtiges Argument, aber leider wird das von Gender-Befürwortern nicht akzeptiert. Bin weiterhin dafür, diese ganze "Geschlechtsfixierung" wieder aus der Sprache zu streichen.

Optimist schrieb:Da gibts lediglich den männlichen Artikel, der aber in meinen Augen nichts über eine Männlichkeit aussagt, denn es gibt auch "der Baum".

In meiner Welt kann "der Kollege" auch eine weibliche Person bezeichnen. Ich bin da komplett neutral in meiner Welt.

Aniara schrieb:In meiner Welt kann "der Kollege" auch eine weibliche Person bezeichnen. Ich bin da komplett neutral in meiner Welt.

richtig :)
Aber noch schöner fänd ich "das Kollege" ;)
Dann könnte man tatsächlich

Aniara schrieb:diese ganze "Geschlechtsfixierung" wieder aus der Sprache ... streichen.

Optimist schrieb:Aber noch schöner fänd ich "das Kollege" ;)

Da haben andere Sprachen, wie Englisch bspw. "die Nase vorn". Die müssen sich nicht mit sowas rumschlagen.

Aniara schrieb:Da haben andere Sprachen, wie Englisch bspw. "die Nase vorn". Die müssen sich nicht mit sowas rumschlagen.

ganz genau.
Also wäre es doch wirklich zweckmäßig, wenn man einfach als neutralen Artikel auch im Deutschen "the" einführen würde.
Es wurden ja sowieso schon unzählige englische Wörter ins Deutsche übernommen, da käme es auf das eine auch nicht mehr an :)

Aber da werden wohl die Genderbefürworter was dagegen haben, denn dann könnten sie sich ja nicht mehr für solche Sachen wie Partizipien oder Sternchen anstelle des gM einsetzen ;) (hätten also keinen Grund mehr zu agitieren)

Aniara schrieb:Das ist zwar ein gutes und richtiges Argumen

Nein Menschen als "es" zu bezeichnen ist kein "gutes Argument", sondern schlicht beleidigend.

Optimist schrieb:"es" ist weder männlich noch weiblich, also braucht es gar nicht gegendert werden.

Aniara schrieb:Das ist zwar ein gutes und richtiges Argument, aber leider wird das von Gender-Befürwortern nicht akzeptiert.

Warum sollten Gender Befürworter*innen denn Beleidigungen akzeptieren?

Groucho schrieb:Nein Menschen als "es" zu bezeichnen ist kein "gutes Argument", sondern schlicht beleidigend.

Kannst du das näher begründen? "Es" ist einfach nur ein neutrales Pronomen. Wo siehst du da eine Beleidigung?

1a.
vertritt ein sächliches [Pro]nomen einschließlich der hinzukommenden Bestimmungen
"schaut, es (= das Kaninchen)frisst!"
1b.
bezieht sich als Prädikatsnomen oder dazugehörendes Subjekt auf ein [Pro]nomen beliebigen Geschlechts (Singular oder Plural) oder auf ein Adjektiv
"Paul war es, der das sagte"

Quelle: https://www.dwds.de/wb/es

@Groucho
Wäre schön wenn du deine Behauptung noch belegen könntest. "Es" wäre beleidigend. Danke.

Aniara schrieb:Wäre schön wenn du deine Behauptung noch belegen könntest. "Es" wäre beleidigend. Danke.

Wenn dir dein Anstand nicht verbietet Menschen als Ding/Sache ("es") zu bezeichnen, dann werde ich dir das auch nicht belegen können, dass das beleidigend ist.

Das Schätzchen, das Goldstück, etc pp.. und sonstige Kosenamen dieser Art sind zB sächlich und keine Beleidigungen; bzw müssen nicht als solche fungieren. Wie immer spielt auch hier der Kontext und die Intention die Hauptrolle, wie ein Wort rezipiert wird.

(männlich, weiblich, divers) // (er, sie, es)

Man muss sich nicht immer dumm stellen, oder irgendwelche Ausnahmen raus suchen, die gar nicht gemeint waren.....

Andere Dinge sollte man zur Pflicht machen aber bestimmt nicht das Gendern.
Das hört sich so komisch an, wenn ständig "innen" hinzugefügt wird. Man könnte meinen, dass der Gegenüber stottert, das hat mit einer flüssigen Sprache nichts zu tun.

Das diverse Individuum zB kann auch in der dritten Person Singular als 'es' bezeichnet werden. Sowas ist nicht per se beleidigend, und diese vermeintliche Regel ist schlicht eine Erfindung von Leuten, die der deutschen Sprache nicht ganz mächtig zu sein scheinen.

Alles was nicht so ist, wie es die Minderheit der Genderbefürworter gerne hätte, ist direkt eine Beleidigung, das ist nicht nachzuvollziehen. Biologisch gibt es 2 Geschlechter. Leider habe ich dazu schon viele Diskussionen führen müssen. Ergebnis: Man möchte alles ändern, dann ist aber alles plötzlich beleidigend, falsch, nicht ausreichend, etc. Man hat keine oder nur total überzogene Lösungsvorschläge, die leider auch nicht umsetzbar sind. Man muss die Diskussion von beiden Seiten in einem realistischen Rahmen führen.

Groucho schrieb:männlich, weiblich, divers) // (er, sie, es)

Korreliert "divers" und "es"? Dann wäre es ja immer noch keine beleidigung, wie du behauptest.

Groucho schrieb:Wenn dir dein Anstand nicht verbietet Menschen als Ding/Sache ("es") zu bezeichnen, dann werde ich dir das auch nicht belegen können, dass das beleidigend ist.

Das jetzt so mal pauschal geschrieben, schließt alle Menschen aus die sich als "das" fühlen.