Pallas schrieb:In "Wer die Nachtigall stört" wird jenes Wort ausgesprochen, dennoch setzt sich die Geschichte mit Vorurteilen zu jener Zeit auseinander. Es kommt also auf die Zeit und den Kontext an.
Da brauchst du gar nicht so weit in die Vergangenheit zu gehen, es gibt genügend zeitgenössische Literatur (Colson Whitehead - Der letzte Sommer auf Long Island oder Nathan Harris - Die Süße von Wasser um nur zwei zu nennen), in der ebenfalls das Wort ausgeschrieben und häufig zu lesen ist. Literatur, die Rassismus abbildet
Nur ist das Wort dort ebenfalls unmoralisch - nur sind es eben die Figuren, die unmoralisch sind, nicht der Autor.
Allerdings bin ich nicht davon ausgegangen, dass wir über Literatur sprachen.
Bei der Gelegenheit und zum Threadthema passend:
Ich meine, die hier oft geäußerte Behauptung "Die Mehrheit der Deutschen (80%) sind gegen das Gendern" ist so formuliert falsch.
Korrekt müsste es mMn heißen "Die Mehrheit der Deutschen ist gegen bestimmte Formen des Genderns"
Es kann mir niemand erzählen, dass die Mehrheit der Deutschen dagegen ist, wenn in der Tagesschau oder von irgendeinem Moderator das Publikum mit "Guten Abend sehr verehrte Damen und Herren" begrüßt wird. Oder wenn ein Ehepaar mit "Herr und Frau Meier" angesprochen wird usw. usf.
locutus schrieb:Frauenrechtlerin ist kein gendern
Tja, blöd gelaufen...doch das ist auch gendern, wenn du eine Frau korrekt als Frauenrechtlerin und nicht als Frauenrechtler bezeichnest.