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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

5.578 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Strom, GAS ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

17.07.2022 um 23:56
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Im Grunde genommen müsste man nur zum Energieverbrauch aus früheren Jahrzehnten zurückkehren. Früher gab es längst nicht so viel Straßenbeleuchtung, überbeheizte Räume, Busse, Bahnen, Einkaufspassagen usw.
Da bin ich ganz bei dir. Auch bei deiner Empfehlung eines minimalistischen Lebensstils. Letztlich ist das eh notwendig um den Zusammenbruch unserer Ökosysteme zu verhindern.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 00:02
Es geht in diesem Thread nicht um allgemeines Politisieren, sondern explizit um die Angst von Leuten, welche durch die Explosion der Energiekosten in konkrete Not geraten, um dieses existenzielle Problem zu bewältigen. Da interessieren mich kluge Artikel über die Bedarfs (d/w)eckungsgesellschaft nicht die Bohne.

Durch den Lifestyle des Minimalismus lässt sich von vornherein so viel sparen, um solche erhöhten Kosten eher deckeln zu können.
Zitat von ZerinaZerina schrieb am 23.06.2022:Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ich erstelle jetzt nicht etwas doppelt, was es schon gibt.

Ja, der Titel sagt es schon: Ich habe inzwischen richtig Angst bekommen, dass sich die Kosten für Gas (und Strom) so weit hoch schrauben werden, dass es für mich als Renter irgendwann nicht mehr bezahlbar sein wird.
Ich hatte kürzlich eine Nachzahlung für Strom von etwas über 200€. Habe es vom Sparbuch genommen. Mein Erspartes aufzufüllen kann ich jedoch nur in Mini-Schritten.
Mir geht diese Angst richtig an die Substanz obwohl ich sonst nie der Typ war, der Probleme mit Existenzängsten hatte, gar nicht.
Aber die aktuelle Situation ist halt (für mich) so außergewöhnlich, ich bekomme es nicht hin, zur Ruhe zu kommen mit den Gedanken.

Geht es jemandem ähnlich?

Und was mag passieren, wenn sich Menschen mit geringem Einkommen in der kalten Jahreszeit tatsächlich keine warme Wohnung mehr leisten können?
Oder sehe ich das jetzt zu schwarz/überzogen?



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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 00:57
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Es geht in diesem Thread nicht um allgemeines Politisieren, sondern explizit um die Angst von Leuten, welche durch die Explosion der Energiekosten in konkrete Not geraten, um dieses existenzielle Problem zu bewältigen. Da interessieren mich kluge Artikel über die Bedarfs (d/w)eckungsgesellschaft nicht die Bohne.

Durch den Lifestyle des Minimalismus lässt sich von vornherein so viel sparen, um solche erhöhten Kosten eher deckeln zu können.
Das schreibst du, weil du viel zu kurz denkst.

Wenn viele Menschen ihren jetzigen Konsum herunter fahren, führt das zu einem massiven Kapitalabzug in vielen Branchen in Deutschland. Das wiederum führt nach wenigen Monaten zu Pleiten in der Wirtschaft.

Damit erhöht sich dann durch Arbeitslosigkeit explizit die Zahl der Menschen, denen dann auch das Geld fehlt um die exorbitant steigenden Energiepreise schultern zu können.

Dein Tunnelblick unter dem Motto
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Lifestyle des Minimalismus
mag zwar dem Einzelnen, über eine kurze Zeitspanne helfen. Gesamtgesellschaftlich wird das Problem aber größer und nicht kleiner.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 01:27
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Da bin ich ganz bei dir. Auch bei deiner Empfehlung eines minimalistischen Lebensstils. Letztlich ist das eh notwendig um den Zusammenbruch unserer Ökosysteme zu verhindern.
Das wird nicht funktionieren. Wer will soll es machen (und er wird es wohl bereuen), für die Gesellschaft an sich ist es keine Option, weil sich das "Zurückschrauben" des Lebensstandards nicht nach Belieben steuern läßt.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 01:27
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Da bin ich ganz bei dir. Auch bei deiner Empfehlung eines minimalistischen Lebensstils. Letztlich ist das eh notwendig um den Zusammenbruch unserer Ökosysteme zu verhindern.
Sehe ich auch so. Der Lifestyle des Minimalismus hilft nicht nur konkret dem Einzelnen, seine Finanzen im Griff zu behalten, auch bei steigenden Kosten, sondern es hilft auch der Gesellschaft, globale Probleme zu bewältigen ,die jeden treffen.

Vor allem wenn jemand noch nicht minimalistisch lebt und sich für den Lifestyle des Minimalismus neu entscheidet und es umsetzt, kann dabei sehr viel Geld einsparen bzw. durch Verkauf neu generieren, womit dann die erhöhten Energiekosten bezahlt werden können. Ich bin diesen Weg gegangen im Jahr 2017 und kann es wirklich empfehlen.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 01:40
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich bin diesen Weg gegangen im Jahr 2017 und kann es wirklich empfehlen.
ja, aber gesamtgesellschaftlich gesehen wäre das vermutlich keine gute Lösung:
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Wenn viele Menschen ihren jetzigen Konsum herunter fahren, führt das zu einem massiven Kapitalabzug in vielen Branchen in Deutschland. Das wiederum führt nach wenigen Monaten zu Pleiten in der Wirtschaft.

Damit erhöht sich dann durch Arbeitslosigkeit explizit die Zahl der Menschen, denen dann auch das Geld fehlt um die exorbitant steigenden Energiepreise schultern zu können
Der Kapitalismus lebt halt leider von immer fortwährendem Wachstum und Umsatz/Konsum.
Wenn dies nicht mehr in diesem Maße möglich wäre, könnte die Wirtschaft zusammenbrechen. Was dann?
Auf die Schnelle ein anderes Wirtschaftssystem installieren wird sicherlich auch nicht funktionieren - dafür brauchts einige Jahre und müsste zudem ja auch global und gleichzeitig erfolgen. Aber die Zeit hat die Menschheit nicht mehr.


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18.07.2022 um 01:43
@Optimist
Ich schreibe auch mit Frugalisten, das sind Minimalisten mit viel Interesse für Finanzen. Diese setzen ihr durch den Minimalismus erspartes Geld sehr wohl so ein, dass es einen wirtschaftlichen Wachstum bedeutet.

Hier noch etwas zum Thema Gas sparen - in der Schweiz:
https://www.blick.ch/politik/firmen-koennten-in-existenznot-geraten-schweizer-geheimdienst-warnt-vor-gasstopp-aus-russland-id17667817.html

Genügen diese Massnahmen nicht, würden harte Einschränkungen notwendig. Wie der Strom bei einer Mangellage rationiert wird, haben die Behörden bereits festgelegt: Der Bundesrat will dann den Betrieb von Hallenbädern, Skiliften oder Leuchtreklamen verbieten. Sollte das nicht ausreichen, müssten Grossabnehmer ihren Verbrauch um 20 Prozent drosseln.


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18.07.2022 um 03:32
@Cthulhus_call
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Da bin ich ganz bei dir. Auch bei deiner Empfehlung eines minimalistischen Lebensstils. Letztlich ist das eh notwendig um den Zusammenbruch unserer Ökosysteme zu verhindern.
Klar, wir lassen einfach den Fortschritt hinter uns und katapultieren uns einfach zurück in die Steinzeit (weil ja sonst der Zusammenbruch nicht zu verhindern wäre) und führen unser Dasein fortan als Primitivlinge fort, rasieren tun wir uns dann auch nicht mehr (weil die Herstellung von Rasierklingen Emissionen verursachen), und duschen tun wir nur noch einmal im Monat, und das dann bitte auch nur kalt und argumentieren tun wir dann: Die Menschen damals lebten ja auch so! Ach komm.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Sehe ich auch so. Der Lifestyle des Minimalismus hilft nicht nur konkret dem Einzelnen, seine Finanzen im Griff zu behalten
Den meisten Dreck, Emissionen und Schmutz verursachen nicht die kleinen Leute, es sind die Superreichen mit ihren Megajachten und Privatjets (Stichwort: Oxfam Studie).
Das reichste 1 Prozent (63 Millionen Menschen) hat zwischen 1990 und 2015 mehr als doppelt so viel klimaschädliches CO₂ ausgestoßen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen.
https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktuelles/klimawandel-ungleichheit-reichste-1-prozent-schaedigt-klima-doppelt-so-stark
https://www.oxfam.de/system/files/documents/20200921-confronting-carbon-inequality.pdf

Womit sich mir die Frage stellt, wieso setzt Du eigentlich nicht erst bei diesen Menschen an? Stattdessen versuchst Du die, die eh nicht viel im Leben haben, noch weiter einzuschränken. Was ist das bitte für eine komische Geisteshaltung?


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 04:09
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Stattdessen versuchst Du die, die eh nicht viel im Leben haben, noch weiter einzuschränken. Was ist das bitte für eine komische Geisteshaltung?
Das entscheidet doch jeder Mensch für sich selbst, ob er für sich den Minimalismus/Frugalismus adaptieren will, um für sich selbst Geld zu sparen, damit die erhöhten Energie-Kosten bewältigbar werden. Der Minimalismus/Frugalismus hat aber noch andere positive Aspekte, wobei jeder für sich selbst die eigene Genügsamkeit und Zufriedenheit dadurch definiert.

Diese philosophische Geisteshaltung war schon immer eine vernunftbegabte Kulturleistung der Menschheit, auch wenn sie hin und wieder in Vergessenheit gerät.


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18.07.2022 um 06:22
Ich bräuchte mal Rat... ich hab meinen Vermieter im verdacht, nicht 100% ehrlich abzurechnen. Bislang musste ich in jedem Jahr Heizung nachzahlen. Mein eigenen Verbrauch schätze ich jedoch als wenig bis gering ein. Zudem war ich in den letzten beiden Wintern auch nicht immer Zuhause.

Diese Thematik, gibt diesem Verdacht natürlich neue brisantes. Wie kann ich sicherstellen, das hier korrekt abgerechnet wird? Natürlich gibt es Warmwasser/Gaszähler? Mit welchen Falschtricken könnte hier noch gearbeitet werden? Mein Vermieter ist die Vonovia. Also nicht die aller nettesten Kollegen...


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 06:26
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:[...] um für sich selbst Geld zu sparen, damit die erhöhten Energie-Kosten bewältigbar werden.
Das Wort "sparen" in diesem Kontext ist meiner Meinung nach völlig falsch gewählt. Denn ich und jeder Andere soll nun für den gleichen Verbrauch das doppelte oder gar das Dreifache zahlen. Ich kann also hier durch zusätzlichen Verzicht gar kein Geld sparen, sondern nur die (neu hinzugekommene) Differenz ausgleichen.
Diese philosophische Geisteshaltung war schon immer eine vernunftbegabte Kulturleistung der Menschheit, auch wenn sie hin und wieder in Vergessenheit gerät.
Man sollte m.M.n von etwas weder zu viel noch zu wenig haben (die goldene Mitte ist das Ziel, wenn man so möchte). Der Minimalismus reiht sich zu letzterem an (ala (noch) weniger ist besser) und stellt die These auf, dass ein Mensch auch nur mit dem nötigsten glücklich werden kann. Ich halte das für absolut utopisch und realitätsfern. Das hätte auch direkt von Marx stammen können. Teile Afrikas und viele andere von Armut betroffene Länder widerlegen aber diese These deutlich. Menschen, die unter oder am Existenzlimit leben sind alles andere als glücklich.

Ferner spielt diese Geisteshaltung nur den Superreichen in die Karten, die nur eins wollen, mehr für sich, weniger für die Anderen. Es geht hier also auch ums Prinzip. Reichtum sollte gleichmäßig und gerecht verteilt sein und solange das nicht der Fall ist, gehts einfach nur ums Prinzip.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

18.07.2022 um 06:32
..
Zitat von NegevNegev schrieb:Mein Vermieter ist die Vonovia. Also nicht die aller nettesten Kollegen...
Oh Jesus. :-( Also ich, an Deiner Stelle, würde unverzüglich Mitglied im örtlichen Mieterverein werden und dort vorstellig werden. Das kostet nicht die Welt, aber die übernehmen idR die Korrespondenz, z. B. um den Vermieter aufzufordern, Deinen Verbrauch im Einzelnen offen zu legen. 1. Können die besser beurteilen ob das in gesetzlich korrekter Form erfolgt. 2. Wird ein Laden, wie Dein Vermieter, auf Anschreiben von denen deutlich eher reagieren.

LG Mina


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18.07.2022 um 06:46
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Vor allem wenn jemand noch nicht minimalistisch lebt und sich für den Lifestyle des Minimalismus neu entscheidet und es umsetzt, kann dabei sehr viel Geld einsparen bzw. durch Verkauf neu generieren, womit dann die erhöhten Energiekosten bezahlt werden können. Ich bin diesen Weg gegangen im Jahr 2017 und kann es wirklich empfehlen.
Aber irgendwann hat man doch den Krempel verkauft und dann? Und so schnell kommt man damit doch auch nicht zu einem vierstelligen Betrag, zumal gerade jene, die es besonders hart trifft wie Kleinrentner, doch eh schon minimalistisch leben. Es geht doch niemand zur Tafel oder sammelt Flaschen, wenn er in Saus und Braus lebt?
Zitat von CMOCMO schrieb:2. Du steigerst Deine Einnahmen

Wohnungen untervermieten falls es geht
Untervermietung, könnte aber doch auch komplett daneben gehen, oder? Wenn der Untermieter nun gern und lange duscht, auf seiner Temperatur, die ihm zusteht besteht, sich einen Heizlüfter ins Zimmer stellt? Das bisschen Miete könnte doch dann schnell verheizt sein? Und wenn man von vornerein richtig hoch mit den Nebenkosten einsteigt, muss man auch erst jemanden finden, der das einsieht.


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18.07.2022 um 07:11
@Rotwein84
Der zitierte Beitrag von Rotwein84 wurde gelöscht. Begründung: AU
Da bin ich voll bei dir. Das Land wird grad ruiniert und man fährt den Karren mit Schallgeschwindigkeit an die Wand und das Paradoxe? Viele scheinen sich daran zu erfreuen, und erzählen einem was von einer hach so tollen minimalistischen Lebensweise (was eigentlich nichts anderes meint, außer in Armut zu leben) und wie gut man sich dann doch fühlen werde, wenn man am Ende inner Hütte lebt und nichts mehr hat. Völlig aberwitzig.

Ganz ehrlich, wenn du die Möglichkeit hast an einem anderen Ort, ein besseres Leben zu führen, dann solltest du diese Möglichkeit ergreifen. Ich spiele auch schon mit diesem Gedanken.


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