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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

5.578 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Strom, GAS ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

03.07.2022 um 15:21
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Die Großeltern haben noch selber Tiere gehalten und geschlachtet, bei uns gar nicht möglich bzw erlaubt und Schlacht- sowie haltungs oder mastkenntnisse fehlen auch. Die Großeltern hatten zb auch Nutzgärten, auch das ist platzmäßig nicht eben möglich zumal auch da teilweise schon Fachwissen fehlt. Nen prachtvoll tragenden Apfelbaum werden ich selbst mit viel guten Willen bis nächstes Jahr nicht mehr hochgezüchtet bekommen, ist nunmal so. Die Liste kann man endlos so weiterführen. Man kann nicht einfach die Uhr zurück drehen ins Jahr 1920 und dann passt das schon und alles, was die Menschen müssen, ist es nur zu wollen.
Soweit will ich garnicht gehen.
Mein Ur und Großeltern haben auch keine Tier gehalten.
Ein Gemüsebeet ist für jeden schon mal möglich der einen Garten hat im übrigen.
Aber nicht mal das meine ich damit.
Was ich vorallem damit mein ist, dass man das was man hat mehr wertschätzt und bewusster damit umgeht.
Ich wurde überwiegend von Menschen aufgezogen die zwischen 1920 bis 40 geboren wurden und ich bin da echt dankbar dafür.
Verschwendung und hohe Ansprüche gabs bei denen einfach nicht und das hat sich erstens darauf geschlagen was sie an Reserven hatten/haben als auch auf die Lebensqualität.
Sprich die waren schon glücklich wenn sie jeden Tag was anständiges auf dem Tisch hatten und am Wochende an einen See zum Kaffe trinken gefahren wurde.
Mit so einer Einstellung hat man es in solchen Zeiten auch ungemein leichter.
Den psychologischen Aspekt wenn alle praktisch gesehen ärmer werden wird auch nicht zu verachten sein.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Jetzt noch nicht. Aktuell merkt man nur die Steigerung der Kosten bei den Lebensmitteln zb Nudeln, die vorher pro 500 g 0,39 Cent gekostet haben und plötzlich bei 0,89 cent liegen oder die konstant hohen Spritpreise. Alles andere kommt ja erst noch zum Tragen in 2023. Strom, Gas, Krankenkasse und auch weitere Steigerungen bei Sprit und Lebensmittel. Man kann sich natürlich entspannt zurück lehnen und sagen, was interssiert mich die nahe Zukunft. Klug ist das aber nicht.
Dieses Problem wird vorallem die untere Schicht haben.
Da bin ich recht zuversichtlich.
Mein Umfeld wird zwar auch Abstriche machen müssen aber da müsste schon sehr viel Schief gehen damits bei 'uns' mal um sowas grundsätzliches geht.


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Zerina Diskussionsleiter
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03.07.2022 um 15:38
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Was ich vorallem damit mein ist, dass man das was man hat mehr wertschätzt und bewusster damit umgeht.
Ich wurde überwiegend von Menschen aufgezogen die zwischen 1920 bis 40 geboren wurden und ich bin da echt dankbar dafür.
Verschwendung und hohe Ansprüche gabs bei denen einfach nicht und das hat sich erstens darauf geschlagen was sie an Reserven hatten/haben als auch auf die Lebensqualität.
Sprich die waren schon glücklich wenn sie jeden Tag was anständiges auf dem Tisch hatten und am Wochende an einen See zum Kaffe trinken gefahren wurde.
Mit so einer Einstellung hat man es in solchen Zeiten auch ungemein leichter.
Was diese Einstellung angeht, sehe ich das sehr ähnlich. Vllt hat unsere Generation es damit sogar ein bisschen einfacher.

Ich selber kenne noch viele viele Erzählungen von meiner Mutter aus dem Leben in der Nachkriegszeit. Heute für uns kaum noch nachvollziehbar, wie man mir so einem ganz ganz einfachen Leben tatsächlich glücklich sein konnte.
Nein, wir können die Zeit nicht zurück drehen aber für mich persönlich sind diese alten Geschichten tatsächlich Mutmacher aus der Vergangenheit von Menschen, die zT schon lange nicht mehr leben.


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03.07.2022 um 15:38
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Dieses Problem wird vorallem die untere Schicht haben.
Da bin ich recht zuversichtlich.
Wenn Du "vorallem" mit zuerst austauscht gehe ich konform.

Um Deine "untere Schicht" zu stabilisieren sind die darüberliegenden Schichten gefragt und gefordert mit allen damit verbundenen Konsequenzen.

Solange sich nicht die "oberste Schicht" der Lösung(GELD und nicht Politisches Alltags Blah Blah) annimmt, wird Diese "untere Schicht" immer grösser.


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03.07.2022 um 15:44
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Elektro-Heizlüfter, aber wenn das jeder macht droht der Blackout.

So ein Teil werde ich mir tatsächlich zulegen.
Persönlich würde ich davon abraten und eher ein bisschen mehr für soetwas wie einen Ölradiator investieren.

Heizlüfter sind keine sinvolle dauerhafte Lösung, der Ölradiator scheint wesentlich effizienter.

Wikipedia: Ölradiator


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03.07.2022 um 15:48
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Solange sich nicht die "oberste Schicht" der Lösung(GELD und nicht Politisches Alltags Blah Blah) annimmt, wird Diese "untere Schicht" immer grösser.
Solange man auf sein monatliches Arbeitseinkommen angewiesen ist ist der Weg von der mittleren und oberen Schicht in die Unterschicht teilweise schneller als man denkt. Wenn z.B. die Autoindustrie nebst Zulieferern mal wieder Kurzarbeit oder Werksschließung hat nutzt dir dein Ingenieurstitel auch nicht mehr viel, besonders wenn da wirklich gleich ganze Abteilungen an die Luft gesetzt werden. Wenn wirklich mal ein systemisches Risiko zuschlägt und die gesamte EU in die Rezession rutscht wird das alle Schichten betreffen, da geht so gut wie keiner ohne herbe Abstriche vom gewohnten Lebensstil raus, da könnt ihr ganz sicher sein. Der Unterschied ist halt eher ob der Zustand nach den Abstrichen dann lautet Auf der Straße sitzen oder Den Zweitwagen verkaufen und die Kinder von der Uni nehmen. Das Zweite ist lange nicht so schlimm wie das Erste, aber immer noch eine Katastrophe die unter Umständen das ganze Leben für ein Jahrzehnt umdefiniert.


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03.07.2022 um 16:00
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:16 Grad werden es im Zweifelsfall auch tun müssen. Aber das müssen dann eben auch alle tun, die mit Gas heizen.
Ja klar, dein bisschen Gas allein verursacht die Probleme nich.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Das ist doch aber auch wieder so ein Tipp, der dem gewöhnlichen 0815-Mieter wenig bis gar nichts bringt.
Tschuldigung, werde in Zukunft nur noch Tipps geben, die wirklich jeder, jederzeit umsetzen kann.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Wie definierst du Bedrohung der Existenz?
Meine Existenz wäre zb bedroht, wenn ich mir von meinen festen Job das Dach über dem Kopf und das Bett unter dem Arsch nicht mehr leisten kann, ebenso wie Nahrung, Wärme. Also grundsätzliches.
Etwa so definiere ich das auch, andere aber anscheinend ganz anders.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Heizlüfter sind keine sinvolle dauerhafte Lösung, der Ölradiator scheint wesentlich effizienter.
Das scheint wirklich nur so. Elektroheizungen haben immer einen Wirkungsgrad von 100%.

kuno


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03.07.2022 um 16:05
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Etwa so definiere ich das auch, andere aber anscheinend ganz anders.
Nach der Definition ist in Deutschland nie jemand in der Existenz bedroht, weil man ja theoretisch immer Grundsicherung beantragen kann und dann per Definition das Existenzminimum gesichert bekommt. Kann man so sehen, geht aber für allermeisten Menschen wohl an der Realität vorbei.


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03.07.2022 um 16:06
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Ein Gemüsebeet ist für jeden schon mal möglich der einen Garten hat im übrigen.
Dann ist man im sommer versorgt, in der Regel aber nicht ganzjährig und vollumfänglich. Wer weckt heute noch ein? Wer kann das noch und wer hat noch den Platz dafür? Mal abgesehen davon, dass ein Nutzgarten auch gehegt und gepflegt werden muss. Bei Vollzeit Berufstätigen eine Herausforderung. Zumindest weiss man, was man auf dem Tisch hat.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Was ich vorallem damit mein ist, dass man das was man hat mehr wertschätzt und bewusster damit umgeht.
Da stimme ich absolut zu.


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Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

03.07.2022 um 16:09
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Wobei ich als Privatmensch damit besser leben könnte. Lieber dunkel als kalt.
Ohne Strom funktioniert keine Heizung mehr, außer natürlich Holz. Selbst im Atomstromland Frankreich scheinen die E-Heizungen das Stromnetz stark zu beanspruchen, irgendwann werden die Geräte auch ausverkauft sein. Es ist fürchte ich keine massentaugliche Lösung.


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03.07.2022 um 16:10
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das scheint wirklich nur so. Elektroheizungen haben immer einen Wirkungsgrad von 100%.
Gut, wie sieht es alternativ mit einem Infrarotheizgerät aus?


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03.07.2022 um 16:12
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Dann ist man im sommer versorgt, in der Regel aber nicht ganzjährig und vollumfänglich. Wer weckt heute noch ein? Wer kann das noch und wer hat noch den Platz dafür? Mal abgesehen davon, dass ein Nutzgarten auch gehegt und gepflegt werden muss. Bei Vollzeit Berufstätigen eine Herausforderung. Zumindest weiss man, was man auf dem Tisch hat.
Jetzt nicht falsch verstehen.
Ich meine ja, wie gesagt, eigentlich die Einstellung.
Aber bezogen auf das Thema.
Wenn die Realität so ist dass man echte Probleme mit dem Geld hat wird sich das aus der Situation ergeben.
Ist natürlich unbequemer aber jetzt keine unmögliche Sache.
Früher war dies auch kein Problem.
Trotz Kinder und Vollzeit.
Und nein, in unserer armen Region war es nicht so dass die Frauen daheim blieben.

Zumal das fehlende Wissen man sich noch nie so leicht aneignen konnte wie heute.
Stichwort: Internet.


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03.07.2022 um 16:15
..
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Den psychologischen Aspekt wenn alle praktisch gesehen ärmer werden wird auch nicht zu verachten sein.
Ich beobachte dieser Tage, nachdem nun längere Zeit propagiert wurde (speziell im Bereich Marketing), dass der Erwerb bestimmter Erzeugnisse einen "glücklich machen würde", eine eindeutige Tendenz (imho), diverse emotionale Defizite mittels besagtem Konsum zu kompensieren. In der Tat könnte es spannend werden, sollte dies nicht mehr im bisherigen Maße möglich sein. Die Banken werden mit der Vergabe von Konsum-, Dispo- und Kleinkrediten wohl auch weniger inflationär umgehen; zumal die Zeit der Privatinsolvenzlaufzeit auf drei Jahre verkürzt wurde. Es wird dann wohl nicht mehr in diesem weit gesteckten Rahmen, wie bis dato, möglich sein, die "innere Leere" mit dem Erwerb diverser Güter zu betäuben. Ob dem eine Rückbesinnung auf andere Werte folgt, das bleibt vermutlich abzuwarten.

Geht es indes, wie aktuell, vielen Menschen tatsächlich fundamental an ihre Existenz, befürchte ich eher Aggressionen, als eine positiv besetzte "Rückbesinnung". Anders: Ich befürchte massive Verteilungskämpfe, die im Bereich der prekären Schichten bereits seit Längerem gegeben sind. Dazu vielleicht mal eine ZDF-Doku aus 2021, die sich mit diesem Umstand beschäftigt. Das Ganze ist also bereits länger im Entstehen begriffen:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/arm-gegen-arm-verteilungskampf-am-unteren-rand-100.html

LG Mina


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03.07.2022 um 16:20
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nach der Definition ist in Deutschland nie jemand in der Existenz bedroht, weil man ja theoretisch immer Grundsicherung beantragen kann und dann per Definition das Existenzminimum gesichert bekommt.
Daher schrieb ich ja auch, dass wir einfach aneinander vorbei geschrieben haben, ich dachte der Punkt sei geklärt.
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Kann man so sehen, geht aber für allermeisten Menschen wohl an der Realität vorbei.
Mag sein, daher is es ja auch durchaus sinnvoll, Definitionen zu klären.
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Gut, wie sieht es alternativ mit einem Infrarotheizgerät aus?
Wenn diese elektrisch betrieben werden, genauso.

kuno


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Zerina Diskussionsleiter
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03.07.2022 um 16:40
Es kommt auch drauf an, wo man die Geräte einsetzt. Heizlüfter macht im kleinen Bad durchaus Sinn, ein Ölradiator eher in einem größeren Raum.

Zu den Verteilungskämpfen: War für mich ein Grund, nicht mehr zu unserer tafel-artigen Ausgabestelle zu gehen. Das Geschubse und Gedrängle und das letzte Brot, die letzte Packung Quark (bei dem ich immer den kürzeren zog), das hat mir psychisch arg zugesetzt. Ne, ich bin immer noch ein Mensch und kein Tier, dass andere vom Troch weg beisst um an den letzten Bissen zu kommen.


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03.07.2022 um 16:45
Zitat von ZerinaZerina schrieb:Zu den Verteilungskämpfen: War für mich ein Grund, nicht mehr zu unserer tafel-artigen Ausgabestelle zu gehen. Das Geschubse und Gedrängle und das letzte Brot, die letzte Packung Quark (bei dem ich immer den kürzeren zog), das hat mir psychisch arg zugesetzt. Ne, ich bin immer noch ein Mensch und kein Tier, dass andere vom Troch weg beisst um an den letzten Bissen zu kommen.
Und derweil vernichtet der Bauer seine Erdbeer und Spargelernte und weiss Gott was sonst noch...
Wie kann das sein?

Und nun kein, na das sind ja eh nur Luxusprodukte.

Kann das mit Subventionen zu tun haben, kann das mit kuzfristigen Scheuklappen denken zu tun haben?
Klar, von meinetwegen Spargel kann ich nicht von heute auf morgen(Innerhalb weniger Jahre) umsteigen oder wechseln.

Aber, die Probleme waren ja nicht erst seit gestern am Schirm, das ist doch ein System immanter Fehler.


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03.07.2022 um 16:50
Wir wäre es einen gewissen Prozentsatz der die meinetwegen letzten 25 Jahren eingefahrenen und aus dem System entzogenen Gewinne wieder zurück fliessen zu lassen?

Was ist mit den Billiarden die geflossen sind um die Verluste der Bankenkrise zu stabilisieren, wurden oder werden die zurückgezahlt.

Geld geht nicht verloren, sagt man, es wechselt nur den Besitzer.


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03.07.2022 um 16:52
Zitat von ZerinaZerina schrieb:Es kommt auch drauf an, wo man die Geräte einsetzt. Heizlüfter macht im kleinen Bad durchaus Sinn, ein Ölradiator eher in einem größeren Raum.
Für die Effizienz der Geräte spielt das keine Rolle. Was es gibt, is die gefühlte Wärme, weshalb ich Heizlüfter im Bad eher ungünstig fänd, da sich der erzeugte Luftzug eher kühl anfühlt bzw. dieser sogar tatsächlich kühlt, über Verdunstung.

kuno


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03.07.2022 um 17:01
..
Zitat von ZerinaZerina schrieb:Zu den Verteilungskämpfen: War für mich ein Grund, nicht mehr zu unserer tafel-artigen Ausgabestelle zu gehen. Das Geschubse und Gedrängle und das letzte Brot, die letzte Packung Quark (bei dem ich immer den kürzeren zog), das hat mir psychisch arg zugesetzt. Ne, ich bin immer noch ein Mensch und kein Tier, dass andere vom Troch weg beisst um an den letzten Bissen zu kommen.
Das ist auch etwas, das mAn sehr vernachlässigt wird, innerhalb der gesamten Diskussion - der psychische Aspekt. Den Leuten wird, wenn auch nicht beabsichtigt, ihre Würde genommen. Es geht vorrangig um nackte Zahlen, die Würde und der individuelle Stolz des Einzelnen, finden darin keinen Raum mehr. Ich halte das für ein großes Problem. Nimmt man Menschen - gefühlt - ihre Würde, werden sie auch geringeren Grund / Motivation in sich vorfinden, sich "würdevoll" (alias sozial) zu verhalten.

LG Mina


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03.07.2022 um 17:16
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:der psychische Aspekt.
Eben.
Der wird sich noch massiv auswirken.
Zitat von ZerinaZerina schrieb:War für mich ein Grund, nicht mehr zu unserer tafel-artigen Ausgabestelle zu gehen. Das Geschubse und Gedrängle und das letzte Brot, die letzte Packung Quark (bei dem ich immer den kürzeren zog), das hat mir psychisch arg zugesetzt. Ne, ich bin immer noch ein Mensch und kein Tier, dass andere vom Troch weg beisst um an den letzten Bissen zu kommen.
Kann ich vollständig nachvollziehen.
Ich sehs ja wenn ich aus meiner Wohnung komm und die Leute die da Schlange sehe zwangsläufig ansehe.
Die Schämen sich ja eh schon, vorallem die Alten.
Da sind viele dabei die ihr Lebtag lang in den örtlichen Glashütten zu miesen Löhnen arbeiteten und jetzt eine noch beschisserne Rente bekommen.
Da sind Leute dabei zu denen ich als Kind aufgeschaut habe.
Die mit mir spielten und mich mit Schokolade versorgten.
Die trauen einen nicht einmal mehr ansehen wenn sie da stehen.
Und jetzt können sie, wenns so weiter geht, bald damit rechnen auch dort noch quasi drum raufen zu können.
Traurig, wirklich.


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03.07.2022 um 17:22
Zitat von THX1138THX1138 schrieb:Kann das mit Subventionen zu tun haben, kann das mit kuzfristigen Scheuklappen denken zu tun haben?
Klar, von meinetwegen Spargel kann ich nicht von heute auf morgen(Innerhalb weniger Jahre) umsteigen oder wechseln.
Nein, das hat damit zu tun dass die Produkte keiner bezahlen will, sie keinen Abnehmer finden, und du für's Ernten und verschenken immer noch die Arbeitskräfte bezahlen müsstest und damit am Ende Geld drauflegst. Die ganze Logistik rund um Ernte, Verpackung und Vertrieb gibt es nicht umsonst, und wenn du schon keinen Gewinn mehr machst entscheidest du dich eben für die Option mit dem geringeren Verlust. Es macht ja noch weniger Sinn das Produkt teuer abzuernten und zu verpacken um es dann hinterher wegzuschmeißen, davon kriegst du ja den z.B. Arbeitslohn nicht zurück.

Grundnahrungsmittel bei uns anzubauen lohnt sich auch in vielen Bereichen schon nicht mehr, was bei uns noch geht sind im Wesentlichen gut mechanisiert zu erntende Produkte, also alles wo du mit dem Vollernter und dadurch sehr wenig Arbeitsstunden drüber kannst, also die meisten Getreidesorten, Kartoffeln, Rüben, Karotten, dann die extrem empfindlichen Sonderkulturen die davon profitieren keine großen Wege zurücklegen zu müssen wie alle Sorten Salat z.B., und dann kommst du schon in den Bereich wo eher gartenbaulich gearbeitet wird.


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