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Krieg und unsere Gesellschaft

204 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Frieden, Westeuropa ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 10:31
Guten Morgen!

Die Ereignisse in Europa überschlagen sich zur Zeit. Russland führt eine Offensive gegen die Ukraine durch. In Europa herrscht Krieg!
Nun wurde und wird soviel darüber gesprochen, aber hier möchte ich mal die Thematik aus "unserer" Sicht besprechen.

Wir Westeuropäer sind seit 1945 weit entfernt von Kriegen oder kriegsähnlichen Zuständen (die Ängste zu Zeiten des kalten Krieges blende ich mal aus). Dementsprechend sind wir sozialisiert.

Wir haben den Luxus uns über Sachen Gedanken zu machen, die im Vergleich dazu, völlig irrelevant sind. Da fehlt ein Gendersternchen, Promi X hat sich rassistisch geäußert, Impfgegner überall. Nun stehen wir einer ganz anderen Bedrohung gegenüber und das bereitet mir Sorgen. Bisher waren Kriege für uns weit weg, jetzt tobt er ca. 700 km entfernt von uns. Wenn ich mir die Gesellschaft hier so anschaue, sind wir viel zu weich, sollte sich der Krieg bis Mitteleuropa ausbreiten.

"Weich" ist nicht mal negativ oder gar bösartig gemeint, sondern resultiert aus der langen Zeit in Frieden und ich wünschte mir, es würde so bleiben.
Just in diesem Moment sitze ich hier am Rechner, neben mir sitzen die Kollegen am Frühstückstisch und erzählen über ihre Alltagsprobleme, als ob es nie eine Bedrohung gäbe.

Versteht mich nicht falsch, ich breche nicht in Panik aus, aber ich würde Lügen, würde ich sagen es ginge mir am Allerwertesten vorbei.

Was ist wenn es passiert?
Wenn ja, wann?
Ist mein Sohn dann schon alt, das er für die Bundeswehr eingezogen wird?
Gibt es bis dahin wieder eine Wehrpflicht?
Wohin flüchtest du mit deiner Familie?
Wie sieht so ein Atomkrieg eigentlich aus?
Wären wir hier in der Kleinstadt eingermaßen davor geschützt?

Da sind schon einige Fragen die mir spätestens seit gestern durch den Kopf gehen.

Tut mir leid! Ich bin besser zu Wort, als zu Schrift. Ich hoffe aber, es ist einigermaßen verständlich worauf ich hinaus will und das ich keine Panik schüren möchte.

Wie denkt ihr über diese Bedrohung für uns?

Ich sollte noch dazu sagen; mir tun die Menschen in der Ukraine sehr leid und bin über jeden froh, der dort unbeschadet rauskommt. Die Geschehnisse dort vor Ort sollen natürlich im Mittelpunkt stehen. Dafür gibt es entsprechende Themen.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 10:56
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Wie sieht so ein Atomkrieg eigentlich aus?
Wären wir hier in der Kleinstadt eingermaßen davor geschützt?
@DerThorag
Wie ein Atomkrieg in der Realität aussehen würde kann man ganz gut erfahren, wenn man mal an einer Bunkerbesichtigung teilnimmt.
Habe schon mehrere Atombunker von innen sehen dürfen und weiß, das die eigentlich nur dafür gemacht wurden, damit aus diesen herraus der atomare Gegenschlag durchgeführt werden könnte. Bei einem Atomkrieg gibt es halt kein "dannach" mehr. Da kannst du dich natürlich auch in der Kleinstadt in einem Bunker einsperren, aber dann müsstest du dich natürlich auch fragen, wozu eigentlich. Du wirst deinen Bunker ja nie mehr verlassen können.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:12
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Wenn ich mir die Gesellschaft hier so anschaue, sind wir viel zu weich, sollte sich der Krieg bis Mitteleuropa ausbreiten.
Ja, das ist leider normal für so eine Gesellschaft wie wir es sind. Ich persönlich habe diese Möglichkeit eines Krieges in unserer Nähe nie komplett ausgeblendet und ging immer davon aus das es irgendwann passieren könnte. Die Frage war nur wann.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Weich" ist nicht mal negativ oder gar bösartig gemeint, sondern resultiert aus der langen Zeit in Frieden und ich wünschte mir, es würde so bleiben
Ich seh das auch eher positiv an, schau dir mal all die harten Gesellschaften an wie Destruktiv die so zum Teil sind. Das Problem an der Sache ist, dass wir zu weich sind um zwischen Russland und den USA bestehen zu können, und etwas mehr Europäische Einigkeit wäre auch nicht das schlechteste.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Just in diesem Moment sitze ich hier am Rechner, neben mir sitzen die Kollegen am Frühstückstisch und erzählen über ihre Alltagsprobleme, als ob es nie eine Bedrohung gäbe.
Die Alltagsorgen existieren ja trotzdem weiterhin.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Versteht mich nicht falsch, ich breche nicht in Panik aus, aber ich würde Lügen, würde ich sagen es ginge mir am Allerwertesten vorbei.
So geht es mir auch. Russland als Treiber der Entwicklung ist schon sehr Respekt Einflössend, was mich auch nicht beruhigt ist, das Russland zu wenig echte Gegenwehr zu befürchten hat. Das schlimmste was passieren kann ist das Putin jetzt als schlimmerer Staatsoberhaupt dasteht wie zuvor, in meiner Wahrnehmung rutscht er von Trump Level auf Erdogan Level.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Was ist wenn es passiert?
Wenn ja, wann?
Ist mein Sohn dann schon alt, das er für die Bundeswehr eingezogen wird?
Gibt es bis dahin wieder eine Wehrpflicht?
Wohin flüchtest du mit deiner Familie?
Wie sieht so ein Atomkrieg eigentlich aus?
Wären wir hier in der Kleinstadt eingermaßen davor geschützt?
Das wird die Zukunft zeigen, selbst mir stellen sich derartige Fragen wenn ich über mich nachdenke. Da ich aber nicht weiß wie sich meine Haltung bis dato verändert hat weiß ich nicht, wie ich zu sowas stehe.

Ich bin gegen eine Wehrpflicht für alle, was wäre allerdings bei einem 3. Weltkrieg? Was wäre wenn die Russen bei uns einmaschieren? Wäre es dann nicht doch besser zu verteidigen.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Ich sollte noch dazu sagen; mir tun die Menschen in der Ukraine sehr leid und bin über jeden froh, der dort unbeschadet rauskommt. Die Geschehnisse dort vor Ort sollen natürlich im Mittelpunkt stehen. Dafür gibt es entsprechende Themen.
Mir tun die Leute in der Ukraine auch leid, und jene Russen die aufgrund des Krieges Verheizt werden. Ich hoffe es findet bald für die Ukraine ein positives und schnelles.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:25
Ich würde zwar nicht sagen, dass ich eine Kriegsgefahr in Europa komplett ausgeblendet habe, aber im Nachhinein muss ich mir schon eingestehen, dass ich irgendwie so eine leise, naive Hoffnung hatte, dass wir zumindest auf dem europäischen Kontinent sowas wie Krieg "überwunden" haben könnten.

Ich glaube, so geht es vielen. Diese Art von Naivität ist vielleicht eine Art Selbstschutz, wie man sich ja auch häufig bei tödlichen Krankheiten einredet; es trifft immer die anderen, mir persönlich wird sowas ja never ever passieren.
Tja, so kann man sich täuschen...
Baerbock hat schon Recht damit, als sie sagte, wir alle seien "in einer neuen Welt aufgewacht."

Viele Menschen in Europa sind quasi an einem einzigen Tag von der von mir beschriebenen naiven Hoffnung zu einem Alarmismus gewechselt, in dem man plötzlich sogar einen Dritten Weltkrieg für möglich hält. Ich denke, allein das hat uns alle auf eine Weise verändert, deren Ausmaß sich erst in Zukunft zeigen wird.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:31
@RachelCreed
Das was du beschreibst kenne ich gut, mir ging es bei 9/11 so. So etwa ab meiner Jugend Zeit halte ich es für möglich das so etwas wie die Zweite Weltkrieg wieder kommt, und irgendwie war ich nicht der einzige.

Die Angst wurde zwar oft auch von eher Konservativen genutzt um zu hetzen, doch das Europa Krieg nicht komplett überwunden hat, daß ahnte selbst ich. Das man hofft das es nicht so weit kommt ist normal und klar, das bringt schon alleine die Sache mit sich, da wenn wir uns in Deutschland bewegen es oft extrem friedlich und luxuriös wirkt. Das komplette Gegenteil von Krieg also.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:35
@PStanisLove
Ja, an 9/11 musste ich tatsächlich auch denken.
Meine Jugend war in den 90ern und ich war bis dahin super unpolitisch und ausschließlich auf mich selbst fixiert.
Nach 9/11 war es irgendwie, als sei meine Jugend jetzt vorbei.
Dieses fast schon kindliche Sicherheitsgefühl war endgültig weg.

Die aktuellen Entwicklungen dürften ähnliche Auswirkungen haben, ganz besonders für junge Menschen, die weder den Jugoslawien-Krieg noch 9/11 bewusst miterlebt haben.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:36
für mich war das nie ausgeschlossen, dass es irgendwann wieder krieg geben kann. genau wie bei pandemien oder naturkatastrophen muss man damit eigentlich immer rechnen. ich habe damit immer gerechnet. und dennoch bin ich unvorbereitet. keine notvorräte, keine fluchtpläne, nichts. aber das hat andere gründe.

bei mir gilt schon länger das motto "no foture". insofern hoffe ich einfach nur, dass es schnell geht, sollte es zum schlimmsten kommen.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 11:40
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Die aktuellen Entwicklungen dürfen ähnliche Auswirkungen haben.
Ich denke auch, obwohl Covid sicher auch eine Rolle spielt. Vor etwa 10 Jahren gab es schonmal eine furchtbar unpolitische Zeit in der alles auf sich fixiert war.

Eine gewisse selbstfixiertheit ist ja erstmal nicht so schlecht, man sollte aber auch andere Dinge im Kopf haben.
Zitat von flufffluff schrieb:keine notvorräte, keine fluchtpläne, nichts. aber das hat andere gründe.
Flucht Pläne ergeben für mich auch nicht so viel Sinn wenn man nicht weiß, vor was man Flüchtet.
Zitat von flufffluff schrieb:bei mir gilt schon länger das motto "no foture". insofern hoffe ich einfach nur, dass es schnell geht, sollte es zum schlimmsten kommen.
Ich denke nicht, daß Putin so dumm ist und den roten Knopf drückt, das wäre doch dumm.


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25.02.2022 um 11:51
@PStanisLove

insofern kann man ja eigentlich nichts anderes tun als abwarten. und sein leben bis dahin weiter leben.


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25.02.2022 um 12:03
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Was ist wenn es passiert?
Wenn ja, wann?
Ist mein Sohn dann schon alt, das er für die Bundeswehr eingezogen wird?
Gibt es bis dahin wieder eine Wehrpflicht?
Wohin flüchtest du mit deiner Familie?
Wie sieht so ein Atomkrieg eigentlich aus?
Wären wir hier in der Kleinstadt eingermaßen davor geschützt?
Wer soll Dir das denn beantworten?
Sind doch alles nur hypothetische Antworten und haben u.U. mit der Realtiät dann einfach nur so gar nichts zu tun.

Ich denke, ein jeder würde einfach nur versuchen, sich und seine Familien so lange es geht in Sicherheit zu bringen. Wie auch immer die dann aussieht und wo auch immer man diese zu finden meint.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 12:06
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wer soll Dir das denn beantworten?
Sind doch alles nur hypothetische Antworten und haben u.U. mit der Realtiät dann einfach nur so gar nichts zu tun.
Diese Fragen möchte ich nicht beantwortet haben, diese stelle ich mir nur. Klar ist es zur Zeit noch einiges entfernt, aber das "was-wäre-wenn"-Szenario gibt es ja trotzdem.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 12:09
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Ich würde zwar nicht sagen, dass ich eine Kriegsgefahr in Europa komplett ausgeblendet habe, aber im Nachhinein muss ich mir schon eingestehen, dass ich irgendwie so eine leise, naive Hoffnung hatte, dass wir zumindest auf dem europäischen Kontinent sowas wie Krieg "überwunden" haben könnten.
Ging mir genauso. Es wirkt für mich auch jetzt noch total unwirklich und dennoch ist da dieser Schatten, der über einem Schwebt. Wie wird sich dieser Krieg auf die Wirtschaft auswirken? Und was passiert, wenn tatsächlich Atomwaffen zum Einsatz kommen? Das sind nur zwei Fragen, die man sich immer und immer wieder stellt.
Zum ersten Mal habe ich wirklich Angst vor der Zukunft.


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 12:16
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Versteht mich nicht falsch, ich breche nicht in Panik aus, aber ich würde Lügen, würde ich sagen es ginge mir am Allerwertesten vorbei
Ich glaube, so geht es verdammt vielen. Seit Tagen hört man hier im Osten...(Sachsen) die Flugzeuge fliegen. Hubschrauber der USA sieht man. Es ist ein reges treiben seit ein.. zwei Wochen im Luftraum. Und auch heute hört man sie ständig. Es ist beunruhigend. Über uns wird zwar auch getankt und ja durch Sachsen sind sie schon öfter für ihre Übungen richtung Polen. Also nicht so ganz neu. Gelegentlich konnte man sie auf der Autobahn sehen schon " all meine Zeit". Was immer schon, jedenfalls bei mir unbehagen auslöste.
Ich bin Wendekind. Meine Kindergarten Zeit war noch in der DDR. Ich kann mich noch erinnern wie einmal Panzer der USA bei uns durchs Dorf sind. Wir Kinder sollten alle raus und denen zuwinken im Kindergarten.
Ich wollte den Krieg noch nie verstehen. Egal wo...egal von wem. Für unmöglich habe ich es nie gehalten...das es wieder los geht. Gehofft schon, dass es nicht dazu kommt. Und ich fühle mich momentan davon sehr gelähmt. Gestern vormittag saß ich beim Frisör und hatte die neusten Entwicklungen noch gar nicht wahr genommen. Oder möchte sie ausblenden. Momentan reist es mich hin und her. Medien ausschalten oder verfolgen? Es ist ein Wahnsinn....

Meine Mutter hatte kurz vor der Wende einen Traum...den sie mir mal zu jener Zeit erzählt hatte. Das aus dem Osten ein großer Atompilz zu sehen war und alles mitgerissen hat. Das hat sich bei mir eingeprägt..bei ihr auch.
Ich hoffe einfach ,dass es bei diesen Alptraum bleibt und nicht real wird.

Aber sollte es wirklich dazu kommen, kann ich nur hoffen das meine Kind nicht in der Schule ist und ich nicht auf Arbeit.
Ich möchte mein Kind auch nicht in den Krieg ziehen lassen. Zum glück ist er noch zu jung. Aber wohin flüchten?


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25.02.2022 um 12:23
Mal ehrlich, eine große Überraschung ist das ja jetzt nicht wirklich. Putin betreibt kriegerische Expansionspolitik seit 14 (!) Jahren. 2008 war Georgien dran, 2014 folgte die Ukraine, die Krim hat er Russland bereits einverleibt. Und wie bei allen Straftätern, wenn die ersten Taten keine Folgen nach sich ziehen, werden die folgenden Taten halt immer massiver. So wird ein Schläger zum Mörder, weil man ihm keine Grenzen aufzeigt. Nordstream 2 als Fall von Kuschelpädagogik.

Es ist also allein unsere Naivität zu glauben, dass jeder unser Freund ist, wenn wir nur versuchen, mit ihm auszukommen. Das ist halt nicht so und wieder einmal wird der Beweis geführt. Ob wir diesmal daraus lernen? Mal sehen. Wandel durch Handel, dieser Quark aus den 90ern ist heute widerlegt und wer immer noch glaubt, dies würde sich auszahlen, ob nun bzgl. Russland oder auch bzgl. China, der liegt halt daneben. Die Bösen sind die Wölfe der Dummen. Und überwunden ist mal gar nichts, denn wie Murphys Gesetz besagt, das was passieren kann, das passiert eben zuweilen auch.


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25.02.2022 um 12:43
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Es ist also allein unsere Naivität zu glauben, dass jeder unser Freund ist, wenn wir nur versuchen, mit ihm auszukommen.
Dieses Handeln versteh ich auch nicht. Manche sind Unverträglich und grundsätzlich wäre es besser, wenn wir endlich mal als Mitteleuropa auf den Plan treten und zeigen das wir nicht nur ein Spielball zwischen den USA und Russland und China sind. Mitteleuropäische und Südeuropaische Länder wie wir Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich, Schweiz und auch GB und die Skandinavischen und Flamischen Länder sind einzeln nicht mächtig genug, zusammen als neue Allianz sähe das vielleicht anders aus.

Das wir so sehr zu den USA aufschauen rächt sich aktuell irgendwie auch, obwohl es grundsätzlich immer offensichtlicher wurde warum das falsch ist. Gefühlt sind wir immer noch zu sehr besetztes Gebiet.


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25.02.2022 um 12:49
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Ging mir genauso. Es wirkt für mich auch jetzt noch total unwirklich und dennoch ist da dieser Schatten, der über einem Schwebt.
Das beschreibt es ganz gut.

@LunaMond
Bei uns in Sachsen Anhalt ist es dahingehend ruhiger. Ich bin auch ein Wendekind, daher verstehe ich deinen Beitrag sehr gut. Die "Alten" scheinen hier im Osten ziemlich entspannt zu sein, schwebte doch damals immer ein Kriegsgeruch durch´s Land.
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Das wir so sehr zu den USA aufschauen rächt sich aktuell irgendwie auch, obwohl es grundsätzlich immer offensichtlicher wurde warum das falsch ist. Gefühlt sind wir immer noch zu sehr besetztes Gebiet.
Kulturell sind wir amerikanisch, aber geologisch liegt Deutschland vergleichsweise neben Russland. Das merkt man auch irgendwie in der Bevölkerung. Es gibt immernoch genügend deutsche Putinsfans, gerade hier im Osten (zumindest nach meinen Beobachtungen).


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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 12:54
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Ich würde zwar nicht sagen, dass ich eine Kriegsgefahr in Europa komplett ausgeblendet habe, aber im Nachhinein muss ich mir schon eingestehen, dass ich irgendwie so eine leise, naive Hoffnung hatte, dass wir zumindest auf dem europäischen Kontinent sowas wie Krieg "überwunden" haben könnten.
Das hat wohl auch die Politik, siehe nur Neuausrichtung der Bundeswehr weg von Landesverteidigung, Abschaffung der Wehrpflicht etc. man hat sich in Afghanistan ausgetobt, hat dabei die Landesverteidigung vernachlässigt und jetzt ein Krieg in Europa und die Landesverteidigung ist plötzlich wieder wichtig.


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25.02.2022 um 12:55
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Kulturell sind wir amerikanisch, aber geologisch liegt Deutschland vergleichsweise neben Russland.
Ja, und ich will das jetzt mal differenzierter sagen. Natürlich ist nicht alles Amerikanische schlecht, Kulturrell gesehen auch nicht, und sicher machen auch die Russen einige Sachen gut, und warum sollten wir uns nicht davon inspirieren lassen. Aber das Abhängig machen und das angekuschele ist echt nicht zum Aushalten, und noch viel weniger das hochgeschaue.

Kulturell gesehen ist Deutschland das was ich little America nennen würde, das ist im Prinzip nichts schlechtes, das wirklich schlechte daran ist das wir fast zu einer billigen Kopie der USA mutiert sind.


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25.02.2022 um 13:04
Lasst das Politische bitte im dementsprechenden Thread besprechen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Krieg und unsere Gesellschaft

25.02.2022 um 13:04
Ich bin Jahrgang '54. Ein klassisches "Cold War Kid". Wenn man damit aufwächst, lernt man im Schatten der Bombe zu leben - so wie die Kinder, die zwanzig Jahre vor mir geboren wurden, lernten, mit den Bombennächten zu leben. Der Mensch gewöhnt sich an erstaunlich viel. Als Kalte Krieger haben wir jahrzehntelang damit überlebt, sind mit mit der Bombe ins Bett gegangen und wieder Erwarten morgens auch wieder neben ihr aufgewacht und zur Arbeit gegangen.

Ein "Weltkrieg", in dem Millionen Menschen sterben, findet permanent statt. In den militärischen Auseinandersetzungen seit 1945 sind mehr Menschen getötet worden als im 2.Weltkrieg.

Bei einem Szenario, wie dem aus Zeiten des Kalten Krieges, mit dem absoluten nuklearen Overkill zwischen zwei hochgerüsteten militärischen Blöcken, muss sich keiner auf diesem Planeten mehr Sorgen machen. Das haben ihm die Knopfdrücker dann schon final abgenommen.

Wenn man Erlebnisberichte von früheren Generationen anhört oder liest, wird man feststellen, dass die weitaus meisten Menschen "einfach so weitergemacht" haben, obwohl die Städte um sie herum in Trümmer fielen, ihre Angehörigen starben und Fronten sie überrollten.

Ich habe aus verschiedenen Ländern in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts über Kriege berichtet. Es ist schon sehr erstaunlich, zu welchen "Verdrängungen" im aktuellen Angesicht des Todes Menschen fähig sind. Es lehrt einen sehr viel über das, was Menschen anderen Menschen anzutun bereit sind, aber auch darüber, was Menschen (man selbst eingeschlossen) ertragen können, weil sie es müssen. Und die anderen armen Menschen dort im Libanon oder in Nicaragua hatten noch nicht mal ein Rückflugticket in den Frieden zur Hand.


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