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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Arschloch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 11:41
@Schubiack

ich finde deinen text sehr gut. es gehört auch größe dazu, so denken zu können. und sich nicht von rachegelüsten oder ähnlichem treiben zu lassen. die wiederum irgendwo sehr menschlich sind.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Und auch bei Putin bin ich mir ziemlich sicher, daß viele Menschen sagen würden - ein Arschloch weniger auf dem Planeten... wenn er morgen tot umfallen würde.
bestimmt. bloß, wäre dann alles vorbei? keine ahnung. es hängt ja leider selten nur an einer person, wie auch bei hitler.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 11:53
Es gibt immer jemanden, der traurig ist.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:01
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Früher hieß es ja, der kommt in die Hölle oder solche Bemerkungen.
Stimmt. Meine Oma hat das über ein paar Leute gesagt... Hättest du das jetzt nicht erwähnt, hätte ich das schon längst vergessen gehabt. Sagt heute eigentlich überhaupt niemand mehr, dabei war es ja damals auch mehr oder weniger nur ein Spruch.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:11
Zitat von SchlupflochSchlupfloch schrieb:Es gibt immer jemanden, der traurig ist.
Exakt. Es gibt immer irgendwo irgendjemanden auf der Welt, der sogar dem wohl größten Arschloch auf Erden nachtrauert.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:19
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:Exakt. Es gibt immer irgendwo irgendjemanden auf der Welt, der sogar dem wohl größten Arschloch auf Erden nachtrauert.
Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:23
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?
Ich würde sagen, Arschlöcher haben vor allem in Darkrooms gute Momente.
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:Es gibt immer irgendwo irgendjemanden auf der Welt, der sogar dem wohl größten Arschloch auf Erden nachtrauert.
Weil man schlechte Taten durchaus auch als gute Taten ansehen kann, da gut und schlecht subjektiv sind.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:26
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?
Möglich - vllt schlicht total verblendet und/oder die Realität nicht akzeptieren kann oder sie womöglich gar nicht erst kennt, ja.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:29
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:vllt schlicht total verblendet und/oder die Realität nicht akzeptieren kann
Gibt es sicher mehr als genug davon. Sogar die größten Arschlöcher dieser Welt haben immer irgendwo versteckte Anhänger, die ihre Taten feiern, egal wie grausam oder dumm die waren.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:29
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?
Weil Arschlöcher halt auch Eltern, Ehepartner, Kinder... haben, die sie lieben. Die sehen sie dann wohl ganz anders.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 12:32
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Weil Arschlöcher halt auch Eltern, Ehepartner, Kinder... haben, die sie lieben.
Jein, ich kenne einige Menschen, die über ihre Eltern aber auch Kinder kein einziges gutes Haar lassen. Und das zum Teil berechtigt. Ich denke, dass da schon eher die stummen Bewunderer sind, die sich das aber nicht anmerken lassen.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 13:58
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:wenn die Katastrophe da war ist es für Einsicht zu spät.
Vor Allem ist Einsicht für den Einsichtigen ein sehr, sehr schmerzhafter Prozess. Zu erkennen, dass man und was man und wie stark man es falsch gemacht hat, wie viele Menschen man verletzt (ganz zu schweigen davon: getötet) hat, dass es für den Einsichtigen trotz echter Reue danach vermutlich kaum noch möglich ist, mit so großer Schuld weiter zu leben.
Gerade, wenn jemand plötzlich zu dieser Einsicht kommen sollte, also ein anständiger Mensch würde, muss das Schuldgefühl unerträglich sein.

"Böse" kennen ja keine Schuld, obwohl ich manchmal denke, es ist gerade das Schuldgefühl, dass sie daran hindert, das Böse an ihren Taten zu erkennen oder zuzugeben. Diese Schuld würde sie sonst selbst töten, also sind sie lieber weiterhin böse, um das vernichtende Gefühl der Einsicht von sich zu weisen.

Oder aber natürlich, sie haben einfach diese Gefühle nicht. Sei es wegen neuronaler Schäden oder wegen einer durchgemachten grausamen Kindheit, die alles Liebe in ihnen abgetötet hätte.
Ich fürchte, wenn zu viel kaputt ist, lässt es sich auch nicht mehr reparieren.
Leider sind diese Bösen ja keine Einzelfälle, sondern, wenn nicht gerade von Natur aus krank, das Ergebnis einer bösen Sozialisation. Üble Typen wie H. und P. (und auch T.) sind quasi die Spitze des Eisbergs.
Durchleuchtet man die Kindheit "Böser" Menschen, wird man schnell bemerken, dass ihre erzieherische Umgebung nur selten anständig, nett und gut war. Im Grunde genommen gibt es zwei schädliche Sozialisationsmuster: Entweder erging es diesen Menschen in der Kindheit selbst sehr schlecht oder aber sie wurden dermaßen nach Strich und Faden verwöhnt, dass sie vor Narzissmus platzen.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Würde mir der Gedanke, daß zB Hitler in seinen letzten Minuten Angst hatte oder Schmerzen, zusetzen ? Nein.
Hmmm. In meinen ganz, ganz edlen Momenten tun mir Leute wie er und Putin fast leid. Was ist das für ein Leben, wenn man nur böse ist? Wenn Einem nur negative Eigenschaften (Gier, Neid, Eifersucht, Hass, ...) "glücklich" machen können? Und diese Leute stehen vor lauter Hass, etc unter einer enormen Spannung, und diese können sie nur abbauen, in dem sie eben Böses tun.
So wie psychisch gesunde Menschen einfach fröhlich sind, lächeln, lachen, freudig tanzen, sitzen die Menschen finster grübelnd in der Ecke und es kocht in ihnen und sie können diese Gefühle nicht los werden, außer durch Explodieren.

Nie lieben können oder wollen, oder sich nie geliebt oder gewollt fühlen. Nie echte Freunde haben, weil jeder hat Angst vor ihnen. Keinem, weder Feind noch Freund, trauen können. Sich immer davor fürchten zu müssen, dass vermutlich jeder bereit ist, ihnen in den Rücken zufallen oder den Garaus zu machen.
Also, entspannend und wohltuend kann das nicht sein.

Ja, sie könnten sich therapieren lassen, aber vermutlich fühlen sie sich ja nicht krank, sondern normal. Eigentlich besser, schlauer, gesünder als Andere. Aber gerade Paranoia oder Größenwahn bringen es mit sich, dass sich solche Menschen nicht auf andere verlasen, oder sich von ihnen Hilfe erbitten können. Schließlich müssten sie damit ja zugeben, nicht so toll zu sein, wie der Größenwahn es ihnen suggeriert. Schon gar nicht, wenn sie es bis an die Spitze geschafft haben.

Allerdings, wie gesagt, nur weil ich denke, sie seien eigentlich arm dran, bedeutet das nicht, dass es nicht gut ist, wenn sie wieder verschwinden. Und da mit einer Heilung nicht zu rechnen ist, gibt es nur mehr wenige andere Möglichkeiten, dass die von ihnen ausgehende Gefahr endgültig verschwindet - in dem sie selbst als Personen weg sind. Und der Tod ist da eine 100% sichere Lösung.
Nicht, dass ich ihn selbst herbei führen könnte oder wollte oder wollte, dass Andere die Todesstrafe durchführen (was diese somit ja auch zu "bösen" Menschen machen würde), aber, wenn solche Typen rein zufällig dann doch ins Gras beißen, dann stimmt mich das nicht traurig.
Denn mehr als sie, weil sie ein so kaputtes Leben hatten, tun mir ihre Opfer leid bzw fürchte ich mich vor ihnen.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?
Vielleicht auch, weil dieser Jemand am Stockholmsyndrom erkrankt ist oder aber das Arschloch von einer anderen Seite kennt.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 14:40
@off-peak
Danke für diesen schönen Beitrag.

Ich hatte auch schon ein paar ähnliche Gedanken beim Schreiben in diesem Thread. Zum Beispiel, warum es das Wort "Selbsturteil" oder "Selbstverurteilung" im normalen Sprachgebrauch so gut wie überhaupt nicht gibt. Ich glaube in der Fachsprache der Psychologie/Psychiatrie gibt es sowas, aber landläufig kommt das so gut wie überhaupt nicht vor.

Und:

In einem anderen Forum hatte ich mal gefragt, ob Hitler ein glücklicher Mensch gewesen ist. Da waren hauptsächlich Kommunisten und die waren alle sichtlich empört, schon allein über die Frage. Aber anstatt einfach "Nein" zu sagen, haben sie sich lieber darüber aufgeregt. Meine Frage zielte letztlich darauf ab, was wirklich "glücklich" ist. Ich glaube ebenfalls nicht, dass Hitler wirklich glücklich gewesen sein kann. Nicht, weil er
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:finster grübelnd in der Ecke
saß und Paranoia haben musste. Er hatte sicher Momente, in denen er sich gefreut hat. Sondern, weil ich glaube, dass Glück, glücklich sein, etwas anderes ist. Auch nicht
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:lächeln, lachen, freudig tanzen
Aber vermutlich etwas, das man nur erreichen kann, wenn man "gut" ist.

Aber was ist "gut"?


Naja, jedenfalls wollte ich das herausfinden, aber wie gesagt, damit steht man wohl ziemlich allein.

...

Egal, ist vielleicht auch Off-Topic hier, ich weiß es nicht, wollte das nur anmerken.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 15:04
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Aber was ist "gut"?
Für mich heißt das, grob umrissen und in der geringsten Anforderung, anderen Lebewesen nicht absichtlich schaden, sie verletzen oder (ohne Notwehr) töten (wollen).


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 15:25
@off-peak

Es ist schon klar was Du meinst, aber mit den Definitionen ist es dann doch schwer. Keinem Lebewesen schaden?
Jeder von uns hat sich schonmal in einer Bewerberauswahl gegen andere durchgesetzt. Wir waren ursächlich dass andere den Job nicht bekommen haben. Garantiert war da jemand dabei, der deswegen länger arbeitslos war. Und das war kein unbewusstes Handeln, es war gelebter Wettbewerb. Anderen geschadet?

Wenn wir einen Partner suchen/finden, gibt es in aller Regel, jedenfalls wenn er halbwegs attraktiv ist, auch andere Interessenten, die vielleicht auch verliebt sind. Wenn wir auf uns aufmerksam machen, booten wir dadurch andere aus.

Wenn wir ein Spenderorgan bekommen, das sonst jemand anderes erhalten hätte.

Wenn wir irgendeine Ressource verbrauchen, die nicht unbegrenzt vorhanden ist...

Geht endlos so weiter, und nichts davon ist wirklich unbewusst, weil es alles Entscheidungen zu unserem Wohl sind, wissend dass andere dadurch nach hinten gedrängt werden.

Das Kriterium ist also selbst bei den sozialsten und liebsten Menschen kaum anwendbar. Und kommen wir zu den nicht so netten Menschen. Da potenziert sich das Ganze ja sofort. Wo ist dann aber die Trennlinie. Wie viele darf ich verletzen, behindern, etc., der wievielte Mensch gibt den Ausschlag?

Und nochmal der Perspektivenwechsel: Schadet die viel zu langsame Kassiererin mir, weil ich zu spät zu einem Termin komme nachdem sie drei Sekunden braucht um einen Artikel zu scannen und ich deswegen insgesamt 15 Minuten anstehe statt 5? Hat sie mir geschadet? Angenommen sie hat noch beide Hände und ist gesund, aber einfach nur träge?

Was ist mit Eltern, die ihre Kinder nicht perfekt erziehen und fördern, ihnen nur eine Sprache und keine Bildung beibringen? Die schaden ja wohl den Kindern, wenn auch nicht physisch.

usw.

Das Kriterium "anderen schaden" braucht noch irgendeine Eingrenzung, denn ansonsten kann man jeden erwachsenen Menschen darunter fassen.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

25.02.2022 um 20:09
Zitat von XAEXAE schrieb:Jeder von uns hat sich schonmal in einer Bewerberauswahl gegen andere durchgesetzt.
Würde ich nicht so pauschal sagen. Und wenn das Durchsetzen nur durch ein besonders widerliches Auftreten möglich wäre, dann würde ich auch den Job ablehnen. So eine Einstellung spricht nicht für ein gutes Betriebsklima, das den Angestellten gut tut.

Im Übrigen steckt in meine Definition ja auch bewusst das Wort "absichtlich" und ich sprach, ebenfalls bewusst, von "grob umrissen".
Zitat von XAEXAE schrieb:Wenn wir auf uns aufmerksam machen, booten wir dadurch andere aus.
Auf sich aufmerksam machen ist kein absichtliches Anderen schaden wollen. Diese Typen, die das machen kann ich so wei so nicht leiden.
Zitat von XAEXAE schrieb:Wenn wir ein Spenderorgan bekommen, das sonst jemand anderes erhalten hätte.
Dafür gibt es Kriterien, die nichts mit einem eventuell negativem Auftreten meinerseits zu tun haben. Und ich wäre auch niemanden böse, der ein Organ vor mir erhält.
Zitat von XAEXAE schrieb:Wenn wir irgendeine Ressource verbrauchen, die nicht unbegrenzt vorhanden ist...
Auch hier kommt es auf die Absicht an.
Zitat von XAEXAE schrieb:Das Kriterium "anderen schaden" braucht noch irgendeine Eingrenzung
Die ich ja mit meiner Definition durchaus ermögliche.

Also, wie lautet Deine?


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

26.02.2022 um 01:20
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Aber was ist "gut"?
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Für mich heißt das, grob umrissen und in der geringsten Anforderung, anderen Lebewesen nicht absichtlich schaden, sie verletzen oder (ohne Notwehr) töten (wollen).
Grob umrissen, sehe ich das auch so. Gut ist das Gegenteil von böse. Allerdings dürfte es auch zahlreiche Definitionen von "böse" geben, wenn man verschiedene Leute fragt.

Kann einer böser Mensch auch gut sein ?


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

26.02.2022 um 07:43
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Kann einer böser Mensch auch gut sein ?
Natürlich, es sind ja immer nur Anteile.
Ich würde auch eher von gut und böse handeln sprechen.

Und es ist auch immer situationsabhängig.
Selbst ein Putin würde vermutlich ein Kind vor dem Ertrinken retten. Ist das gut, weil das Kind überlebt oder böse, weil er sich damit nur gut verkaufen will?


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

26.02.2022 um 07:55
@off-peak
Persönlich glaube ich nicht an Kategorien wie gut und böse. Wie heißt es so schön bei Thomas Harris: Es gibt nur destruktives (Verhalten).

Die Absicht ist ein gutes Kriterium mit zwei Problemen: Sie kann nie verifiziert werden, maximal eine bloße Behauptung sein, vom Handelnden oder sogar von Dritten.
Und sie wäre eher ein Kriterium für gut-herzig als für "gut". Denn eigentlich zählen für die Welt nicht Absichten, sondern Ergebnisse.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

26.02.2022 um 08:52
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb am 21.02.2022:Wenn jetzt einer stirbt, den man nicht leiden konnte, sagt man dann "Ein Arschloch weniger auf dem Planeten"? Oder hält man sich zurück, gemäß nihil nisi bene? Was bringt es auf tote Leute noch zu schimpfen? Stören wird's den Betreffenden wohl kaum noch. Allerdings will zu Lebzeiten auch keiner, dass man so über ihn redet.
Diese Situation hatte ich letztes Jahr, ich denke sowas werden einige erleben. Ein Bekannter starb an Leukämie und hinterließ zwei wunderbare Kinder. Es war recht schwer für mich angemessen zu reagieren weil einerseits war er zu Lebzeiten ein Arschloch und andererseits wünscht man keinem so jungen Menschen so eine Krankheit. Im Fokus blieben seine Angehörigen und für diese war es ein Verlust. Somit habe ich mich damit arrangiert zu sagen, ich persönlich werde ihn nicht vermissen aber sein Tod bleibt dennoch tragisch.

Ich denke die einzige Situation wo ich meinen würde "einer weniger" wäre bei Kinderschändern. Zum Glück kenne ich aktuell keinen persönlich.


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Ein Arschloch weniger auf dem Planeten

26.02.2022 um 10:31
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Kann einer böser Mensch auch gut sein ?
Natürlich, da die Welt und auch die Menschen nunmal nicht schwarz-weiß sind.

Ein Mensch kann sich zu einigen Menschen wie ein Arschloch verhalten, zu anderen wiederum total nett.

Du kennst das ja sicher: ein Verbrecher wird gefasst und die Nachbarn sagen dann aus, sie hätten das nie von diesem Menschen gedacht, weil er ihnen gegenüber immer so freundlich und höflich war.

Ich gehe jetzt sogar davon aus, dass jeder Mensch das Potential zum Arschloch hat, er muss nur mit den entsprechenden Menschen zusammenkommen, mit denen er überhaupt nicht kann und seine eigene Situation muss unangenehm werden. Denn letztendlich ist jeder Mensch egoistisch genug und hat genug Selbsterhaltungstrieb um sein eigenes Wohlbefinden vor das anderer zu stellen, wenn es hart auf hart kommt.

Ich behaupte jetzt sogar, dass jeder Mensch schonmal Arschloch war. Ich war es jedenfalls ganz sicher schon, denn ich habe andere Menschen verletzt. Manchmal bleibt einem nämlich nichts anderes übrig. Beispielsweise habe ich schon Beziehungen beendet oder verletzende Dinge gesagt, weil ich schon so wütend und genervt war.


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