PStanisLove schrieb:wenn die Katastrophe da war ist es für Einsicht zu spät.
Vor Allem ist Einsicht für den Einsichtigen ein sehr, sehr schmerzhafter Prozess. Zu erkennen, dass man und was man und wie stark man es falsch gemacht hat, wie viele Menschen man verletzt (ganz zu schweigen davon: getötet) hat, dass es für den Einsichtigen trotz echter Reue danach vermutlich kaum noch möglich ist, mit so großer Schuld weiter zu leben.
Gerade, wenn jemand plötzlich zu dieser Einsicht kommen sollte, also ein anständiger Mensch würde, muss das Schuldgefühl unerträglich sein.
"Böse" kennen ja keine Schuld, obwohl ich manchmal denke, es ist gerade das Schuldgefühl, dass sie daran hindert, das Böse an ihren Taten zu erkennen oder zuzugeben. Diese Schuld würde sie sonst selbst töten, also sind sie lieber weiterhin böse, um das vernichtende Gefühl der Einsicht von sich zu weisen.
Oder aber natürlich, sie haben einfach diese Gefühle nicht. Sei es wegen neuronaler Schäden oder wegen einer durchgemachten grausamen Kindheit, die alles Liebe in ihnen abgetötet hätte.
Ich fürchte, wenn zu viel kaputt ist, lässt es sich auch nicht mehr reparieren.
Leider sind diese Bösen ja keine Einzelfälle, sondern, wenn nicht gerade von Natur aus krank, das Ergebnis einer bösen Sozialisation. Üble Typen wie H. und P. (und auch T.) sind quasi die Spitze des Eisbergs.
Durchleuchtet man die Kindheit "Böser" Menschen, wird man schnell bemerken, dass ihre erzieherische Umgebung nur selten anständig, nett und gut war. Im Grunde genommen gibt es zwei schädliche Sozialisationsmuster: Entweder erging es diesen Menschen in der Kindheit selbst sehr schlecht oder aber sie wurden dermaßen nach Strich und Faden verwöhnt, dass sie vor Narzissmus platzen.
Photographer73 schrieb:Würde mir der Gedanke, daß zB Hitler in seinen letzten Minuten Angst hatte oder Schmerzen, zusetzen ? Nein.
Hmmm. In meinen ganz, ganz edlen Momenten tun mir Leute wie er und Putin fast leid. Was ist das für ein Leben, wenn man nur böse ist? Wenn Einem nur negative Eigenschaften (Gier, Neid, Eifersucht, Hass, ...) "glücklich" machen können? Und diese Leute stehen vor lauter Hass, etc unter einer enormen Spannung, und diese können sie nur abbauen, in dem sie eben Böses tun.
So wie psychisch gesunde Menschen einfach fröhlich sind, lächeln, lachen, freudig tanzen, sitzen die Menschen finster grübelnd in der Ecke und es kocht in ihnen und sie können diese Gefühle nicht los werden, außer durch Explodieren.
Nie lieben können oder wollen, oder sich nie geliebt oder gewollt fühlen. Nie echte Freunde haben, weil jeder hat Angst vor ihnen. Keinem, weder Feind noch Freund, trauen können. Sich immer davor fürchten zu müssen, dass vermutlich jeder bereit ist, ihnen in den Rücken zufallen oder den Garaus zu machen.
Also, entspannend und wohltuend kann das nicht sein.
Ja, sie könnten sich therapieren lassen, aber vermutlich fühlen sie sich ja nicht krank, sondern normal. Eigentlich besser, schlauer, gesünder als Andere. Aber gerade Paranoia oder Größenwahn bringen es mit sich, dass sich solche Menschen nicht auf andere verlasen, oder sich von ihnen Hilfe erbitten können. Schließlich müssten sie damit ja zugeben, nicht so toll zu sein, wie der Größenwahn es ihnen suggeriert. Schon gar nicht, wenn sie es bis an die Spitze geschafft haben.
Allerdings, wie gesagt, nur weil ich denke, sie seien eigentlich arm dran, bedeutet das nicht, dass es nicht gut ist, wenn sie wieder verschwinden. Und da mit einer Heilung nicht zu rechnen ist, gibt es nur mehr wenige andere Möglichkeiten, dass die von ihnen ausgehende Gefahr endgültig verschwindet - in dem sie selbst als Personen weg sind. Und der Tod ist da eine 100% sichere Lösung.
Nicht, dass ich ihn selbst herbei führen könnte oder wollte oder wollte, dass Andere die Todesstrafe durchführen (was diese somit ja auch zu "bösen" Menschen machen würde), aber, wenn solche Typen rein zufällig dann doch ins Gras beißen, dann stimmt mich das nicht traurig.
Denn mehr als sie, weil sie ein so kaputtes Leben hatten, tun mir ihre Opfer leid bzw fürchte ich mich vor ihnen.
EnyaVanBran schrieb:Weil dieser jemand selber ein Arschloch ist oder weil das Arschloch irgendwann mal gute Momente hatte?
Vielleicht auch, weil dieser Jemand am Stockholmsyndrom erkrankt ist oder aber das Arschloch von einer anderen Seite kennt.