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Der ultimative Ostalgie-Thread

489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Ostalgie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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02.08.2021 um 22:01
Die waren zwar keine kulinarischen Höchstleistungen, sondern eher Alltagsrezepte ... falls jemand mal gerne stöbern möchte.

DDR-Rezepte


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02.08.2021 um 22:08
@SophiaPetrillo

Danke für den Link. Tomatensalat habe ich bestimmt schon über 10 Jahre nicht mehr gegessen. :D


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02.08.2021 um 22:14
@Duckula

Witzig war ja auch das Jägerschnitzel, was in den alten Bundesländern ein richtiges Schnitzel war ... in der ehemaligen DDR eine panierte und gebratene Jagdwurstscheibe. ;)

Jägerschnitzel a la DDR


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02.08.2021 um 22:19
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:in der ehemaligen DDR eine panierte und gebratene Jagdwurstscheibe.
Und wie die Schmeckt! Aber damals waren das noch ordentliche Jagdwurstscheiben! Riesengroß und nicht solche kleinen wie man sie heute überall bekommt. Aber die gibt es sogar in Lateinamerika zu Kaufen. In einer Fleischerei in Mexiko konnte man die original Paniert Kaufen. Keine Ahnung wie das dort heißt aber das hat mich echt Umgehauen.


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02.08.2021 um 22:30
Zitat von DuckulaDuckula schrieb:Riesengroß und nicht solche kleinen wie man sie heute überall bekommt.
Bei einem guten privaten Fleischer kann man schon mal fündig werden und noch große Jagdwürste (und damit die großen Scheiben) ergattern. :)


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02.08.2021 um 22:35
Wenn ich hier immer schreibe bekomme ich ständig Hunger. Ein Restaurant das nur DDR Küche Anbietet könnte sich doch vor Kundschaft kaum noch Retten. Naja das denke ich mir zumindest. Vermutlich ist mein Geschmack auch einfach zu Eigenartig.


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Peter0167 Diskussionsleiter
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02.08.2021 um 23:19
Zitat von DuckulaDuckula schrieb:Keine Ahnung wie das dort heißt aber das hat mich echt Umgehauen.
Ich habs durch 3 Übersetzer gejagt ... es heißt auf mexikanisch auch Jägerschnitzel :D


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02.08.2021 um 23:47
Zitat von DuckulaDuckula schrieb:Ein Restaurant das nur DDR Küche Anbietet könnte sich doch vor Kundschaft kaum noch Retten.
In Berlin eher nicht so. Die meisten sind mittlerweile pleite gegangen. Lag aber hauptsächlich daran, schnell viel Geld mit billigen Gerichten und ranziger Deko machen zu wollen. Empfehlenswert für einen ostalgischen Touritrip ist noch die "Volkskammer" in der Straße der Pariser Kommune 18 in Friedrichshain. Hat auch einen gewissen "Paul und Paula" Charme: auf der einen Straßenseite Altbauten, auf der anderen Plattenbauten. Das Essen und Preis-Leistungsverhältnis ist okay.


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03.08.2021 um 01:46
Zitat von amtraxxamtraxx schrieb:Auch interessant ca. 6000 Bundesdeutsche Firmen machten Geschäfte mit dem Klassenfeind
Wenn ich diesen Film richtig interpretiere, bewegte sich die DDR in der zweiten Hälfte der 80er Jahre immer mehr in Richtung brutaler Exportpolitik Rumäniens unter Ceausescu. Heftig.


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03.08.2021 um 03:37
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Kannte die DDR eigentlich auch so etwas wie Fachkräftemangel
Davon ist mir nichts bekannt. Ich denke es gab genügend Fachkräfte, das Problem war eher der Mangel an Material. In meiner Zeit als Werkzeugmacher habe ich oft tagelang auf die Lieferung der richtigen Sorte Stahl gewartet. Und so ging es vielen Leuten, es wurde viel gewartet, und dabei so getan als ob man dennoch beschäftigt wäre (insbesondere wenn der Chef mal reinschaute).
Doch, die DDR kannte grossen Arbeitskräftemangel. Oft wurden Studenten, Schüler und Soldaten zu Arbeitseinsätzen herangezogen, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Produktion, und schliesslich holte man ganz in westlicher Manier "Gastarbeiter" ins Land, in der DDR "Vertragsarbeiter" genannt - oder auch sehr wenig schmeichelhaft "Fijis." Diese waren aus anderen sozialistischen Staaten wie Mozambique oder Vietnam.

https://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-eine-sozialkunde/138013/auslaenderbeschaeftigung-in-der-ddr

https://www.spiegel.de/politik/meistens-zu-spaet-a-dede223e-0002-0001-0000-000014018781


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03.08.2021 um 07:52
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Bei einem guten privaten Fleischer kann man schon mal fündig werden und noch große Jagdwürste (und damit die großen Scheiben) ergattern. :)
Gebratene leicht panierte Jagdwurstscheiben, standen bei uns im Westen auch öfter auf dem Speiseplan.

Wir haben aber immer die kleine Jagdwurst bevorzugt.

Die größere Jagdwurst, wurde von unseren Metzgern schon immer als reine "Aufschnittware" hergestellt. Sie unterschied sich von den kleineren Jagdwürsten, indem die Körnung der Fleischbrätstücke sehr viel kleiner war. Auch wurde bei uns die kleine Jagdwurst, viel herzhafter gewürzt.


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Peter0167 Diskussionsleiter
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03.08.2021 um 07:56
Wenn man die Wurst im spitzen Winkel schneidet, bekommt man auch größere "Schnitzel". :)


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03.08.2021 um 09:03
Zitat von jadajada schrieb:Pfeffi... Hieß bis vor zehn Jahren noch Studentenzahnbürste =) Schmeckt auch so...
Screenshot 20210801 105938Original anzeigen (0,2 MB)
Damals wie heute ein frischer Start in den Arbeitstag 😜
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wenn man die Wurst im spitzen Winkel schneidet, bekommt man auch größere "Schnitzel
So in Stullenform 👍


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03.08.2021 um 09:50
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Oft wurden Studenten, Schüler und Soldaten zu Arbeitseinsätzen herangezogen
Jepp, hab ich alles mitgemacht, sowohl als Schüler, als Student und als Soldat. Damals war das ne willkommene Abwechslung, ich hab das nie als Arbeitskräftemangel interpretiert. Vielleicht war ich da etwas "blauäugig", aus heutiger Sicht erscheint da Vieles anders.

In der Schule gab es in den höheren Klassen alle 14 Tage einen Tag PA (Produktive Arbeit). Wir hatten das große Glück, dass unsere Schule genau gegenüber eine Großbäckerei stand, wo wir eingesetzt wurden. Dort haben wir dann alle Abteilungen durchlaufen, von der Warenannahme bis zur Auslieferung. Das war ein Heidenspass für uns Kinder, und wir haben da echt was fürs Leben gelernt. Zudem waren wir bis zum Feierabend alle pappensatt :D

In meiner Gegend wurde auch viel Obst angebaut, und da hieß es dann schon mal: "Kinder, morgen gehts in die Erdbeeren!" ... und im Vergleich zu den Äpfeln waren Erdbären bei uns extrem beliebt. Wir wurden zwar immer belehrtt, dass wir nie mehr essen sollten, als wir mit aller Gewalt reinbekommen ... aber es gab immer einige, die übertrieben haben. Die konnten dann wochenlang keine Erdbären mehr sehen :D

Beim Studium ging es direkt mit 2 Wochen Apfelernte in Werder (Havel) los, incl. kasernierter Unterbringung. War auch ne schöne Zeit, und man lernte zugleich seine Kommilitonen etwas kennen. Klar steckte da auch Zwang dahinter, man hatte nicht wirklich eine Wahl, aber die Arbeit war total locker, und wir hatten auch viel Spass in der Zeit.

Naja, und bei der Army waren Einsätze in der Produktion eh wie ein 6er im Lotto. Ich hab 2 mal gewonnen, einmal Kartoffelernte und einmal im Sprayflaschenwerk Karl-Marx-Stadt. Da hatte man endlich mal wieder Kontakt zu richtigen Menschen (also keine Uniformträger), und zum Anderen war die Verpflegung deutlich besser.

Ich habe all diese Einsätze immer als positiv empfunden. Heute stellt man das teilweise als "Kinderarbeit" dar, Kinder als billige Arbeitskräfte ... etc. da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, insbesondere da auch heute Schulkinder 14-tägige Praktika absolvieren müssen.

Ich finde, dass die heutigen Praktika mit den 2 Wochen am Stück nicht so viel bringen, als der eine Tag alle 2 Wochen. Wir waren damals quasi über Jahre hinweg regelmäßig in den Produktionsprozess mit eingebunden, und man hat sogar schon eine Art Routine entwickelt. Man wusste zu Beginn schon, was im Verlauf des Tages auf einen zukam. Wir hatten immer so ein kleines PA-Heft, wo genau vermerkt wurde, was man schon alles durchlaufen hat. Und da wurde genau drauf geachtet, dass man wirklich jede Abteilung mal durchläuft.

Unbeliebt war eigentlich nur das Bleche schruppen und die Sache mit den Eiern :D

Die Eier waren echt die Hölle! Da saß man vor einem 200l Fass, und musste das Eiweiß vom Eigelb trennen. Hört sich gar nicht so schlimm an, aber die verdammten Eier kamen aus der Kühlkammer. Spätestens nach 20 Minuten hatte man erfrorene Hände. Aber wir haben auch das überlebt, und zur Belohnung gab es immer legga Kuchen :D ... und nach Feierabend konnten wir uns noch ein Brot mitnehmen, frisch aus dem Ofen! Das war Entschädigung genug.


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03.08.2021 um 10:44
@Peter0167
Das klingt auch gar nicht so schlimm, aber es ist eben so, dass die "sozialistische Volkswirtschaft" einen erheblichen Mangel an Produktivität aufwies, der zu einem hohen Bedarf an Arbeitskräften führte, den man nicht anders beheben konnte. Im Prinzip war die DDR ja immer stolz darauf, dass es eines bei ihnen nicht gab: Arbeitslosigkeit, die im Westen zu einem Dauerproblem geworden war. Nur effektiv im Sinne einer gut funktionierenden Wirtschaft war es eben nicht, auf solche "Zwangsarbeiter" zurückgreifen zu müssen.

Es hatte eben auch damit zu tun, dass die vorhandenen Arbeitskräfte, genau wie Du es weiter oben beschrieben hattest, sehr oft nicht rationell eingesetzt werden - konnten, z.B. weil Material fehlte oder andere Probleme existierten. Meine Freunde hatten mir damals auch klar gesagt, dass es Gang und Gäbe war, mal schnell den Betrieb zu verlassen, wenn es hiess, in dem oder dem Geschäft ist Ware angekommen. Hätte man bis nach Feierabend gewartet, wäre schon nichts mehr da gewesen. Also ging man gleich.

Soweit ich das später gehört habe, war die DDR Landwirtschaft zum Beispiel gar nicht schlecht und relativ leistungsfähig, aber fehlende Technik musste dann eben doch immer wieder von Schülern usw. ersetzt werden. Im Westen gibt es da ja auch, da sind es dann die "Saisonarbeiter" aus sonstwo, die bei der Ernte helfen usw.

Und man sollte neidlos zugestehen, dass es der DDR trotz ihrer verkalkten Führung und manch ideologischem Ballast gelungen war, die Bevölkerung immer mit den wirklich lebensnotwendigen Dingen zu versorgen. Oder wie man sagte: "gehungert hat niemand." Schaut man sich an, unter welchen Bedingungen man nach 1945 wieder starten musste, war das eine Leistung, auf die DDR Bürger durchaus stolz sein konnten.

Als ich 5 Jahre alt war, sind wir mal zum Urlaub nach Rumänien ans Schwarze Meer geflogen - die Armut dort war himmelschreiend (ist sie ja heute noch). Meine Eltern waren so geschockt, dass sie nie wieder in den Ostblock wollten. Die Leute dort haben darum gebettelt, die getragene Kleidung von den westlichen Touristen zu bekommen. Das gab es in der DDR nie.


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03.08.2021 um 11:04
Zitat von jadajada schrieb:Wäre so etwas wieder denkbar heutzutage?
In kleineren Orten gibt es sowas schon. Z.B. dass einmal im Jahr der Ort "sauber gemacht" wird.
Aber auch durch Vereine oder Bürgergenossenschaften.

Aber das funktioniert eben nur, wenn es irgend einen Anreiz gibt. Wenn man sich kennt und schon eine gewisse Beziehung zu seinem Umfeld hat.

Was ich geliebt habe: Filinchen
Viel später habe ich es noch mal probiert und ich hätte es bei der Erinnerung belassen sollen.
Zitat von DuckulaDuckula schrieb:Und wie die Schmeckt!
Aber nur aus Nostalgiegründen, oder? Das spielt bei mir in einer Liga mit der Unsitte, etwas mit Tonnen von Käse zu überbacken.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ich habe all diese Einsätze immer als positiv empfunden.
Das war zwar aus der Not geboren - aber generell ist so etwas nicht schlecht und würde auch heute sicherlich seine Vorteile haben. Es wäre nur nicht möglich, das verpflichtend zu machen, daran dürfte es letztlich scheitern.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Im Prinzip war die DDR ja immer stolz darauf, dass es eines bei ihnen nicht gab: Arbeitslosigkeit
Was nur bedingt stimmt. Es war letztlich eine verdeckte Arbeitslosigkeit.
Die Leute wurden nicht gekündigt - aber eben dorthin versetzt, wo sie nicht allzu sehr störten.
Das war sicherlich eine soziale Absicherung - aber im Westen (und heute noch mehr) wären die Leute auf die Barrikaden gegangen, wenn sie für irgend einen Scheiß zwangsverpflichtet worden wären.
Das wäre so, als würde man heute den arbeitslos gewordenen Facharbeiter zum Müll sammeln in den Park schicken.


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03.08.2021 um 14:37
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was ich geliebt habe: Filinchen
Viel später habe ich es noch mal probiert und ich hätte es bei der Erinnerung belassen sollen.
FE7F4360-DEBF-4FD3-A3ED-91B5BFFCC56COriginal anzeigen (3,4 MB)

Die Kids mögen es irgendwie doch;)


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03.08.2021 um 14:38
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was ich geliebt habe: Filinchen
Was ist denn das genau? Sieht aus wie Knäckebrot....


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03.08.2021 um 14:40
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was ist denn das genau? Sieht aus wie Knäckebrot....
So eine Art Waffelbrot.

Es ist jetzt nciht schlecht und mit genug Belag drauf gut essbar. Aber in der Erinnerung hatte ich es verklärt.


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03.08.2021 um 14:40
Zitat von martenotmartenot schrieb:Was ist denn das genau? Sieht aus wie Knäckebrot....
Siehe den Beitrag über deinem. Schmeckt ähnlich den heute angesagten Maisstangen auf dem Spielplatz=)


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