Der ultimative Ostalgie-Thread

@Peter0167
Gebähtes Brot hat meine Großmutter immer gesagt, ( Sie kahm aus dem Erzgebirge ) Brot auf dem Herd angeröstet, mit Knoblauch eingerieben, dann Butter und Salz.

Peter0167 schrieb:Ich hatte weniger Glück mit meinem ersten "Westwagen", einem Ford Fiesta, ebenfalls 78er BJ.

Nicht wenige Westler waren unmittelbar nach der Wende froh, dass sie ihre Schrottkarren in den Osten verhökern konnten. Die dachten sich halt: Mit denen kann man's ja machen.
Ich erinnere mich an einen Lada-Werbespot der um 1990 herum im TV lief: Die klassische Garagenlandschaft vor Plattenbauten. Überall schwitzten und fluchten Männer reparierend an ihren Westautos herum - Nur aus einer Garage fuhr ein Wagen heraus. Ein Lada.
Dummerweise scheint es den im Netz nicht mehr zu geben.

Doors schrieb:Nur aus einer Garage fuhr ein Wagen heraus. Ein Lada.

Die Russen-Autos waren ja durchaus solide gebaut, die mussten ja auch in der Tundra ihren Dienst tun. Unseren Mossi hatten wir seit Mitte der 70er Jahre gefahren, der war quasi unkaputtbar, schluckte aber über 10 Liter und 1 Liter Öl auf 1000km :D

Vermutlich fährt der heute noch irgendwo in Russland. Als die Russen abzogen, haben wir ihn für 200 Mark an einen russischen Offizier verkauft, der damit nach Hause fahren wollte.

Leber mit Zwiebeln und Stampfkartoffeln war sogar mein Lieblingsessen damals. Die Küche der DDR war einfach unglaublich gut.

Duckula schrieb:Leber mit Zwiebeln und Stampfkartoffeln war sogar mein Lieblingsessen damals. Die Küche der DDR war einfach unglaublich gut.

Gebratene Leber mit Zwiebeln ist aber doch kein typisches Ost-Essen ? Ich komme aus dem Rheinland, da ist das auch extrem verbreitet.

@Peter0167
@P.Rodan

Bärchenbrot haben wir dazu gesagt. :)



Und das war unser Lieblingsspielzeug. :lv:

Ich habe als Kind die rote Grütze mit Gries geliebt. Kürzlich habe ich zum Geburtstag ein Ostpaket geschenkt bekommen und siehe da, eine Packung rote Grütze mit Gries war dabei :)

Typisch ostdeutsche Gerichte, die mir sehr geschmeckt haben/schmecken - hier aber leider keinen hinter dem Ofen hervorlocken - Schmorkohl, Würzfleisch und Senfeier.

Zudem meine ich, dass DDR Malzbier und Malzkaffee besonders köstlich waren. Zumindest hat das in meiner Kindheit viel besser geschmeckt als heute.

Kann sich noch jemand an die Briefmarkenautomaten erinnern? Ich fand die immer toll, so konnte man selbst Sonntags seine Briefmarken kaufen :D

@Experience
die gab es und gibt es hier aber auch.

@Tussinelda

Oh, ich dachte die gibt es gar nicht mehr :D Danke für die Info.

Nitro schrieb:Ich habe als Kind die rote Grütze mit Gries geliebt.

Die gibt's hier auch fertig im Supermarkt, ist aber nicht mehr so meins.

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Eines meiner Kindheitslieblingsessen:

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Jägerschnitzel (panierte Jagd- oder Fleischwurst) mag ich heute noch hin und wieder.

Rhea_Lee_Tate schrieb:Die gibt's hier auch fertig im Supermarkt, ist aber nicht mehr so meins.

Ich wäre da Stammkunde - auch wenn es ein sehr künstlicher Geschmack ist! Bei uns gibt es die leider weder in der Packung noch fertig! Vielleicht auch besser so :D


Jägerschnitzel sorgt hier für Verwirrung! :D Genauso wie der Pfannkuchen, der bei uns ein Krapfen/Berliner war. Hier ist ein Pfannkuchen das, was bei uns ein Eierkuchen ist.

Dieser Thread ist einfach super. Man schmeckt, riecht, erlebt förmlich die DDR Zeiten.

Leber, Niere als Kind ganz gern gegessen, heute geht das gar nicht. Wiener auf die Hand - standard als Kind.

Jägerschnitzel - auch heute noch das beste was es gibt. Oder spirelli mit wurstgulasch

Würzfleisch : ich wusste gar nicht dass das so eine Rarität ist. In wirklich jedem gutbürgerlichem Restaurant /Kneipe steht das doch auf der Vorspeisenliste.

Spuk von draussen muss noch erwähnen. Irgendwer fragte nach einem typen mit Bildschirm auf dem Bauch - der hatte aber nichts mit Fantomas zu tun oder?

Räuchermecki - ist der Ost?


Die Räucherkegel sind in der Tat gold wert @EdgarAllanPoe. Schön dass du dich an so kleine Details erinnerst

Peter0167 schrieb:Mein erstes West-Brötchen kam einem Kulturschock gleich. Riesengoß, roch gut und sah auch gut aus. Aber beim Reinbeißen hat man kaum etwas zwischen den Zähnen, fast so als ob man in Watte beißt, und absolut Null Geschmack (das war damals in Hameln, bei Verwandten)

Genau, unsere Brötchen damals waren ganz anders. Heute hauptsächlich Luft. Selbst die Brötchen aus dem Konsum, glaube 5 Pfennig pro Stück, waren so schlecht nicht. Heute, bei dem Luftteig, kannst Du locker, 5, 6 oder mehr halbe belegte Brötchen essen. Damals wäre man wohl spätestens nach drei bis vier absolut und total satt.

Im Übrigen vermisse ich heute das Gehacktes. Das gibt es so nicht mehr. Schlange stehen in der Konsum-Fleischerei. Frisches Gehacktes wurde bei uns sogleich mit Ei, Pfeffer und Zwiebel verfeinert. Herrlich. Wenn dann das Brot aus der Konsum-Bäckerei auch noch frisch war, das war ein echter Genuß.

Vieles war seinerzeit nicht schlecht.

Peter0167 schrieb:Unterhaltungselektronik

Gab es damals eigentlich schon Me Geithain bzw. waren Rundfunkanstalten schon in der DDR mit solchen Studiomonitoren ausgestattet?

Heute ist diese Ostdeutsche Firma ja sogar international in Studios vertreten.

@IngoFi1972
Vieles war sogar besser! Besonders beim Lesen des Threads fällt es auf.

Jägerschnitzel mit Nudeln gab es bei uns in Mecklenburg aber nie. Dazu waren Kartoffeln mit Erbsen und Möhren Pflicht.

Duckula schrieb:Jägerschnitzel mit Nudeln gab es bei uns in Mecklenburg aber nie. Dazu waren Kartoffeln mit Erbsen und Möhren Pflicht.

Andere Länder, andere Sitten😃 In Berlin-Brandenburg waren dazu in der Regel Spirelli oder Maccaroni mit Tomaten(mark)sosse üblich.

LOleander schrieb:Würzfleisch : ich wusste gar nicht dass das so eine Rarität ist. In wirklich jedem gutbürgerlichem Restaurant /Kneipe steht das doch auf der Vorspeisenliste.

Ich wohne seit der Wende in Westdeutschland und habe hier noch nie Würzfleisch gesehen oder gegessen. Bei uns zu Hause gab es das auch nur zu besonderen Anlässen.


Die "Spuk im.." Serie fand ich auch toll. Und "der fliegende Ferdinand", auch wenn es eine tschechische Serie war.

LOleander schrieb:Vieles war sogar besser! Besonders beim Lesen des Threads fällt es auf

Genau. Vieles in der DDR war besser. Ich kann Dir aus meiner Kindheit noch sagen, dass Nachbarschaftshilfe z.B. keine Geschwätz war, sondern Ehrlichkeit. Seinerzeit interessierten sich nämlich die Menschen noch für einander. Einer war für den anderen da! Es war völlig normal, wenn wir seinerzeit in den Urlaub gefahren sind, den Nachbarn den Wohnungsschlüssel dazulassen, damit diese ab und zu mal nach dem Rechten schauen. Es war für uns damals auch normal, den älteren Menschen in Bus oder Bahn Platz zu machen und auch die schweren Kohleneimer bis in den fünften Stock zu tragen! Und zwar ohne zu jammern oder zu meckern und ohne auch nur einen Pfennig dafür zu nehmen.

Ich bin und bleibe ein waschechter Ossi, auch wenn ich jetzt in Bayern wohne. Die Leute in der ehemaligen DDR werden immer meine Leute bleiben. Selbst die, die nach der Wende geboren wurden, sind ganz anders drauf! Habe auch schon einmal daran gedacht, wieder zurückzukehren. Ist aber halt nicht so einfach.

Und weil das so ist, verwahre ich mich auf das allerschärste gegen Worte wie Ostzone usw. Da habe ich so manchem Kollegen schonmal einen Einlauf verpasst. Viele Grüße Ingo